Football-Star Werner jetzt im Fan Club: "Da kann man nicht Nein sagen"

Björn Werner war der erste deutsche Spieler, der in der ersten Runde eines NFL-Draft gewählt wurde. Die Indianapolis Colts sicherten sich 2013 die Dienste des Linebackers aus Berlin. Drei Spielzeiten setzte er für das Team aus dem US-Bundesstaat Indiana die gegnerischen Offensivreihen unter Druck. Gerade ruht der Spielbetrieb in der NFL und der 24-Jährige nutzt die Off-Season zum Heimatbesuch - und für eine Premiere: Erstmals wird er sich ein Länderspiel live im Stadion anschauen. Zur Partie gegen England heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) im Berliner Olympiastadion wird Björn Werner als Prominentes Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola aufgenommen. Im DFB.de-Interview spricht Björn Werner mit Redakteur Niels Barnhofer über Fußball, Fans, Cristiano Ronaldo und den Berliner AK.

DFB.de: Deutschland gegen England - mit was ist das Duell in der NFL zu vergleichen?

Björn Werner: Gute Frage (lacht). Da gibt es einige. Die Indianapolis Colts gegen die New England Patriots zum Beispiel. Das hieß häufig Peyton Manning gegen Tom Brady. Da ging es um die Frage: Wer kommt in den Super Bowl? Aber auch die Pittsburgh Steelers und Baltimore Ravens sind Erzrivalen. Solche Klassiker-Paarungen entwickeln sich natürlich auch, da kommt es darauf an, welche Generation man fragt, da hat wahrscheinlich jeder Fan sein eigenes Lieblingsduell.

DFB.de: Wie ist die Stimmung bei solchen Spielen in der NFL?

Werner: Die Stimmung bei den Spielen in der NFL ist grundsätzlich gut, aber wenn es in die Playoffs geht, legen die Fans noch mal zu. Wenn es wirklich zählt und Du hast die eigenen Fans im Rücken, dann ist das ein echter Bonus. Das ist ein echter Faktor, weil meistens die gegnerischen Quarterbacks kaum noch Kommandos geben können, weil es so höllisch laut ist.

DFB.de: Wie schneidet da ein Länderspiel im Vergleich ab?

Werner: Schwierig zu sagen, weil ich noch nie live bei einem Länderspiel dabei war.

DFB.de: Wie sehr sind Sie im Thema Fußball drin?

Werner: Mit der Nationalmannschaft fiebere ich natürlich immer mit. Die WM in Brasilien habe ich intensiv verfolgt. Das ging gut, da ja keine Zeitumstellung zu den USA herrschte. Ich habe alle Leute in meinem Umfeld damit angesteckt.

DFB.de: Haben Sie selbst mal Fußball gespielt?

Werner: Ja, natürlich. Ich bin Deutscher! Alle in meiner ganze Familie sind Fußballer. Mein Vater hat 30 Jahre aktiv gespielt. Ein Bruder kickt immer noch. Ich selbst habe im Alter von sechs bis zwölf Jahren im Verein gespielt, beim Berliner AK 07. Ich war schon damals ein bisschen größer und ein bisschen schwerer als die anderen Kids, da konnte man schon merken, dass das mit der Profi-Karriere im Fußball nichts mehr wird (lacht).

DFB.de: Auf welcher Position kamen Sie zum Einsatz?

Werner: Ich war ein Allrounder (lacht). In der F-Jugend spielt man ja alles. Man rennt vor und zurück. Immer dort, wo der Ball ist, war ich mit dabei.

DFB.de: Und mit welchem Erfolg haben Sie gespielt?

Werner: Na, jeden, den man fragt, der sagt doch, dass er der Cristiano Ronaldo der F-Jugend war (lacht). Nee, keine Ahnung. Mein Vater sagt mir, ich hätte auch Fußball-Profi werden können. Aber das sagen ja viele Väter von ihren Kindern. Ich hatte einen starken linken Fuß und habe immer von Weitem draufgeschossen. Wir waren als Mannschaft schon erfolgreich. Ich weiß es aber wirklich nicht, ob das an unserem Talent lag oder daran, dass die anderen nicht wirklich gut waren.

DFB.de: Linksfüßer sind derzeit gefragt. Hätten Sie doch mal besser weitergemacht.

Werner: Hat doch auch so gut geklappt. Ich möchte gar nichts ändern an meinem Leben. So wie es bisher gelaufen ist, kann ich mich nicht beschweren.

DFB.de: Sie hatten die DFB-Auswahl mal auf der USA-Reise besucht. In welcher Erinnerung ist Ihnen diese Begegnung?

Werner: Das war eine supercoole Aktion. Die Nationalmannschaft ist für jeden etwas Besonderes. Leute wie Manuel Neuer, das ist ein ganz anderes Level. Und wenn man die mal persönlich treffen darf, das merkt man sich für immer.

DFB.de: Woran manifestiert sich das?

Werner: Ach, das sind ganz viele Erinnerungen. Aber ich habe auch ein Trikot von Oliver Bierhoff bekommen. Das war ein tolles Erlebnis. Ich bin damals nach Washington gekommen ohne große Erwartungen. Aber dann bin ich im Team so empfangen worden, als würde ich dazu gehören. Ich dachte, ich würde ein bisschen am Rand sitzen und beim Training zuschauen. Aber nein, ich wurde richtig in den Tagesplan integriert. Ich durfte überall mit hingehen. Es war interessant, mal die Abläufe kennenzulernen, weil die ganz anders sind als im American Football. Jetzt Deutschland gegen England live im Stadion sehen zu können – das ist echt ein Traum. Ich werde auch meinen Vater mitnehmen. Da freue ich mich drauf.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie ins England-Spiel?

Werner: Schwer zu sagen. Ich hoffe natürlich auf ein unterhaltsames Spiel, das die deutsche Mannschaft gewinnt. Ich bin gespannt, das Länderspiel mitzuerleben. Ich war früher immer nur bei Hertha.

DFB.de: Vor der Partie werden Sie als Prominentes Mitglied im Fan Club ausgezeichnet. Was bedeutet es Ihnen?

Werner: Das ist einfach schön. Das empfinde ich als Anerkennung. Obwohl ich nicht mehr in Deutschland lebe, werde ich vom DFB eingeladen. Das ist cool. Da kann man nicht Nein sagen.

DFB.de: Gibt es ähnliche Fanklubs in der NFL?

Werner: Ich würde sagen, nichts Vergleichbares. Die Fans der NFL-Clubs, das sind eher lose Verbindungen. Die treffen sich mal in einer Bar, um ein Spiel gemeinsam zu schauen. Aber der Fan Club Nationalmannschaft der gehört ja zum Verband. Dahinter steckt ein viel größerer Organisationsaufwand. Das habe ich damals beim Besuch der Mannschaft miterlebt, da waren ja auch Mitglieder des Fan Clubs dabei.

DFB.de: Aus Ihrer Erfahrung: Wie wichtig sind Fans?

Werner: Ganz wichtig! Das sind die Leute, die einem im Verlauf einer Karriere den Zuspruch liefern, den man braucht. Egal, wie viel Talent Du hast, die Unterstützung von anderen hilft. Ich kann von mir sagen, dass es viele Leute in meinem Umfeld gab und gibt, die mich durch ihren Support gefördert haben.

[nb]

Björn Werner war der erste deutsche Spieler, der in der ersten Runde eines NFL-Draft gewählt wurde. Die Indianapolis Colts sicherten sich 2013 die Dienste des Linebackers aus Berlin. Drei Spielzeiten setzte er für das Team aus dem US-Bundesstaat Indiana die gegnerischen Offensivreihen unter Druck. Gerade ruht der Spielbetrieb in der NFL und der 24-Jährige nutzt die Off-Season zum Heimatbesuch - und für eine Premiere: Erstmals wird er sich ein Länderspiel live im Stadion anschauen. Zur Partie gegen England heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) im Berliner Olympiastadion wird Björn Werner als Prominentes Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola aufgenommen. Im DFB.de-Interview spricht Björn Werner mit Redakteur Niels Barnhofer über Fußball, Fans, Cristiano Ronaldo und den Berliner AK.

DFB.de: Deutschland gegen England - mit was ist das Duell in der NFL zu vergleichen?

Björn Werner: Gute Frage (lacht). Da gibt es einige. Die Indianapolis Colts gegen die New England Patriots zum Beispiel. Das hieß häufig Peyton Manning gegen Tom Brady. Da ging es um die Frage: Wer kommt in den Super Bowl? Aber auch die Pittsburgh Steelers und Baltimore Ravens sind Erzrivalen. Solche Klassiker-Paarungen entwickeln sich natürlich auch, da kommt es darauf an, welche Generation man fragt, da hat wahrscheinlich jeder Fan sein eigenes Lieblingsduell.

DFB.de: Wie ist die Stimmung bei solchen Spielen in der NFL?

Werner: Die Stimmung bei den Spielen in der NFL ist grundsätzlich gut, aber wenn es in die Playoffs geht, legen die Fans noch mal zu. Wenn es wirklich zählt und Du hast die eigenen Fans im Rücken, dann ist das ein echter Bonus. Das ist ein echter Faktor, weil meistens die gegnerischen Quarterbacks kaum noch Kommandos geben können, weil es so höllisch laut ist.

DFB.de: Wie schneidet da ein Länderspiel im Vergleich ab?

Werner: Schwierig zu sagen, weil ich noch nie live bei einem Länderspiel dabei war.

DFB.de: Wie sehr sind Sie im Thema Fußball drin?

Werner: Mit der Nationalmannschaft fiebere ich natürlich immer mit. Die WM in Brasilien habe ich intensiv verfolgt. Das ging gut, da ja keine Zeitumstellung zu den USA herrschte. Ich habe alle Leute in meinem Umfeld damit angesteckt.

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DFB.de: Haben Sie selbst mal Fußball gespielt?

Werner: Ja, natürlich. Ich bin Deutscher! Alle in meiner ganze Familie sind Fußballer. Mein Vater hat 30 Jahre aktiv gespielt. Ein Bruder kickt immer noch. Ich selbst habe im Alter von sechs bis zwölf Jahren im Verein gespielt, beim Berliner AK 07. Ich war schon damals ein bisschen größer und ein bisschen schwerer als die anderen Kids, da konnte man schon merken, dass das mit der Profi-Karriere im Fußball nichts mehr wird (lacht).

DFB.de: Auf welcher Position kamen Sie zum Einsatz?

Werner: Ich war ein Allrounder (lacht). In der F-Jugend spielt man ja alles. Man rennt vor und zurück. Immer dort, wo der Ball ist, war ich mit dabei.

DFB.de: Und mit welchem Erfolg haben Sie gespielt?

Werner: Na, jeden, den man fragt, der sagt doch, dass er der Cristiano Ronaldo der F-Jugend war (lacht). Nee, keine Ahnung. Mein Vater sagt mir, ich hätte auch Fußball-Profi werden können. Aber das sagen ja viele Väter von ihren Kindern. Ich hatte einen starken linken Fuß und habe immer von Weitem draufgeschossen. Wir waren als Mannschaft schon erfolgreich. Ich weiß es aber wirklich nicht, ob das an unserem Talent lag oder daran, dass die anderen nicht wirklich gut waren.

DFB.de: Linksfüßer sind derzeit gefragt. Hätten Sie doch mal besser weitergemacht.

Werner: Hat doch auch so gut geklappt. Ich möchte gar nichts ändern an meinem Leben. So wie es bisher gelaufen ist, kann ich mich nicht beschweren.

DFB.de: Sie hatten die DFB-Auswahl mal auf der USA-Reise besucht. In welcher Erinnerung ist Ihnen diese Begegnung?

Werner: Das war eine supercoole Aktion. Die Nationalmannschaft ist für jeden etwas Besonderes. Leute wie Manuel Neuer, das ist ein ganz anderes Level. Und wenn man die mal persönlich treffen darf, das merkt man sich für immer.

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DFB.de: Woran manifestiert sich das?

Werner: Ach, das sind ganz viele Erinnerungen. Aber ich habe auch ein Trikot von Oliver Bierhoff bekommen. Das war ein tolles Erlebnis. Ich bin damals nach Washington gekommen ohne große Erwartungen. Aber dann bin ich im Team so empfangen worden, als würde ich dazu gehören. Ich dachte, ich würde ein bisschen am Rand sitzen und beim Training zuschauen. Aber nein, ich wurde richtig in den Tagesplan integriert. Ich durfte überall mit hingehen. Es war interessant, mal die Abläufe kennenzulernen, weil die ganz anders sind als im American Football. Jetzt Deutschland gegen England live im Stadion sehen zu können – das ist echt ein Traum. Ich werde auch meinen Vater mitnehmen. Da freue ich mich drauf.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie ins England-Spiel?

Werner: Schwer zu sagen. Ich hoffe natürlich auf ein unterhaltsames Spiel, das die deutsche Mannschaft gewinnt. Ich bin gespannt, das Länderspiel mitzuerleben. Ich war früher immer nur bei Hertha.

DFB.de: Vor der Partie werden Sie als Prominentes Mitglied im Fan Club ausgezeichnet. Was bedeutet es Ihnen?

Werner: Das ist einfach schön. Das empfinde ich als Anerkennung. Obwohl ich nicht mehr in Deutschland lebe, werde ich vom DFB eingeladen. Das ist cool. Da kann man nicht Nein sagen.

DFB.de: Gibt es ähnliche Fanklubs in der NFL?

Werner: Ich würde sagen, nichts Vergleichbares. Die Fans der NFL-Clubs, das sind eher lose Verbindungen. Die treffen sich mal in einer Bar, um ein Spiel gemeinsam zu schauen. Aber der Fan Club Nationalmannschaft der gehört ja zum Verband. Dahinter steckt ein viel größerer Organisationsaufwand. Das habe ich damals beim Besuch der Mannschaft miterlebt, da waren ja auch Mitglieder des Fan Clubs dabei.

DFB.de: Aus Ihrer Erfahrung: Wie wichtig sind Fans?

Werner: Ganz wichtig! Das sind die Leute, die einem im Verlauf einer Karriere den Zuspruch liefern, den man braucht. Egal, wie viel Talent Du hast, die Unterstützung von anderen hilft. Ich kann von mir sagen, dass es viele Leute in meinem Umfeld gab und gibt, die mich durch ihren Support gefördert haben.