Flick: "Können es aus eigener Kraft schaffen"

Hansi Flick und Urs Siegenthaler waren interessierte Beobachter beim 3:0 von Russland im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland in Helsinki. Der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw und der Chefscout der deutschen Nationalmannschaft nahmen die Gegner der DFB-Auswahl in den beiden letzten WM-Qualifikationsspielen am 10. Oktober in Moskau und am 14. Oktober in Hamburg genau unter die Lupe.

Während Urs Siegenthaler nun direkt nach Südafrika fliegt, um sich dort zahlreiche Spiele beim Confederations Cup anzuschauen, geht es für Hansi Flick ebenso wie Joachim Löw, Andreas Köpke und Oliver Bierhoff zunächst einmal nach Schweden zur U 21-Europameisterschaft. Nach der EM-Vorrunde fliegen dann Löw, Flick und Bierhoff nach Südafrika, um bei den beiden Halbfinal-Spielen des Confed-Cups zu Gast zu sein.

Nach der Begegnung in Helsinki äußerte sich Hansi Flick im DFB.de-Exklusivinterview zur Leistung der beiden Teams und den Perspektiven der DFB-Auswahl für den Endspurt in der WM-Qualifikation 2010.

Frage: Welche Bedeutung hat das russische 3:0 im Verfolgerduell gegen die Finnen nun für die Ausgangsposition der deutschen Nationalmannschaft?

Flick: Das Wichtigste ist, dass wir uns aus eigener Kraft für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika qualifizieren können. So gesehen hat sich im Grunde genommen nichts an der Konstellation in unserer Qualifikations-Gruppe geändert. Wir liegen derzeit mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze vor den Russen und konzentrieren zunächst einmal auf die beiden Spiele gegen Aserbeidschan: am 12. August in Baku und am 9. September in Hannover. Natürlich müssen wir diese beiden Begegnungen gewinnen, aber auch die Russen kalkulieren mit zwei Siegen gegen Liechtenstein und Wales. Alles läuft somit weiterhin darauf hinaus, dass es im Oktober zum großen Showdown kommt.

Frage: Wie fällt die Beurteilung der russischen Leistung in Helsinki aus?

Flick: Die Russen haben stark gespielt. Sie haben eine topmoderne Spielanlage, sind technisch und taktisch super geschult. Was sie in Helsinki gezeigt haben, war Klasse. Sie sind so aufgetreten wie wir das von ihnen von der EURO 2008 kennen und habe ihre Leistung abgerufen, die sie bringen können. Die Russen haben Highspeed-Fußball geboten. Ihr Spiel war 90 Minuten lang sehr schnell und sie haben nie nachgelassen. Nach Ballgewinn haben sie sofort den Abschluss vor dem gegnerischen Tor gesucht und sind dabei immer mit mehreren Spielern nachgerückt. Sie waren immer präsent in den Zweikämpfen und hundertprozentig konzentriert.

Frage: Haben die Finnen enttäuscht?



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Hansi Flick und Urs Siegenthaler waren interessierte Beobachter beim 3:0 von Russland im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland in Helsinki. Der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw und der Chefscout der deutschen Nationalmannschaft nahmen die Gegner der DFB-Auswahl in den beiden letzten WM-Qualifikationsspielen am 10. Oktober in Moskau und am 14. Oktober in Hamburg genau unter die Lupe.

Während Urs Siegenthaler nun direkt nach Südafrika fliegt, um sich dort zahlreiche Spiele beim Confederations Cup anzuschauen, geht es für Hansi Flick ebenso wie Joachim Löw, Andreas Köpke und Oliver Bierhoff zunächst einmal nach Schweden zur U 21-Europameisterschaft. Nach der EM-Vorrunde fliegen dann Löw, Flick und Bierhoff nach Südafrika, um bei den beiden Halbfinal-Spielen des Confed-Cups zu Gast zu sein.

Nach der Begegnung in Helsinki äußerte sich Hansi Flick im DFB.de-Exklusivinterview zur Leistung der beiden Teams und den Perspektiven der DFB-Auswahl für den Endspurt in der WM-Qualifikation 2010.

Frage: Welche Bedeutung hat das russische 3:0 im Verfolgerduell gegen die Finnen nun für die Ausgangsposition der deutschen Nationalmannschaft?

Flick: Das Wichtigste ist, dass wir uns aus eigener Kraft für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika qualifizieren können. So gesehen hat sich im Grunde genommen nichts an der Konstellation in unserer Qualifikations-Gruppe geändert. Wir liegen derzeit mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze vor den Russen und konzentrieren zunächst einmal auf die beiden Spiele gegen Aserbeidschan: am 12. August in Baku und am 9. September in Hannover. Natürlich müssen wir diese beiden Begegnungen gewinnen, aber auch die Russen kalkulieren mit zwei Siegen gegen Liechtenstein und Wales. Alles läuft somit weiterhin darauf hinaus, dass es im Oktober zum großen Showdown kommt.

Frage: Wie fällt die Beurteilung der russischen Leistung in Helsinki aus?

Flick: Die Russen haben stark gespielt. Sie haben eine topmoderne Spielanlage, sind technisch und taktisch super geschult. Was sie in Helsinki gezeigt haben, war Klasse. Sie sind so aufgetreten wie wir das von ihnen von der EURO 2008 kennen und habe ihre Leistung abgerufen, die sie bringen können. Die Russen haben Highspeed-Fußball geboten. Ihr Spiel war 90 Minuten lang sehr schnell und sie haben nie nachgelassen. Nach Ballgewinn haben sie sofort den Abschluss vor dem gegnerischen Tor gesucht und sind dabei immer mit mehreren Spielern nachgerückt. Sie waren immer präsent in den Zweikämpfen und hundertprozentig konzentriert.

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Frage: Haben die Finnen enttäuscht?

Flick: Durch die Niederlage sind sie natürlich in der Tabelle ins Hintertreffen geraten. Zwar liegen sie noch in Lauerstellung, aber Russland und wir gehen eben mit einem größeren Vorsprung in die entscheidende Phase der WM-Qualifikation. Dass die Finnen darüber enttäuscht sind, ist klar. Das hatten sie sicher anders erhofft. Taktisch haben sie sich so präsentiert wie gegen uns. Ihre Spielanlage ist eben stark englisch geprägt, sie schlagen ständig weite und hohe Bälle nach vorne und in den Strafraum. Forsell war als einzige Sturmspitze allein auf sich gestellt und fand kaum Unterstützung. Die russische Defensive war stark und stand kompakt. Bei den Finnen war diesmal vieles dem Zufall überlassen.

Frage: Wie fällt die allgemeine Bilanz der europäischen WM-Qualifikationsspiele vom Mittwoch aus?

Flick: Die Favoriten haben sich durchgesetzt, wie es zu erwarten war. Weder der 6:0-Sieg der Engländer im Wembleystadion gegen Andorra noch der 2:0-Sieg der Niederländer gegen Norwegen in Rotterdam ist eine Überraschung. Beide Teams haben zusammen mit Europameister Spanien die WM-Qualifikation dominiert und es ist ein deutliches Signal, dass sie als einzige Mannschaften noch verlustpunktfrei sind. So wie wir gut im Rennen liegt weiterhin Weltmeister Italien, der ebenso wie die Spanier nun beim Confederations Cup in Südafrika am Start ist. Es wird jedoch in den kommenden Wochen viele spannende Spiele geben, wenn ich etwa daran denke, dass etablierte europäische Fußball-Nationen wie Frankreich und Portugal um die WM-Teilnahme zittern müssen. Natürlich verfolgen wir auch die aktuellen Ereignisse in der Südamerika-Gruppe mit Interesse, wo sich die Brasilianer derzeit gut präsentieren und Argentinien leichte Schwierigkeiten hat.