Flick: "Ich sehe die Dinge jetzt gelassener"

Ehemann. Papa. Opa. Weltmeister. DFB-Sportdirektor. Hansi Flick hat in seinem Leben einiges erreicht. Heute erreicht er einen weiteren Meilenstein, Flick wird 50, ein halbes Jahrhundert. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke blickt Hansi Flick auf sein Leben und seine Zukunft.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum 50., Hansi Flick!

Hansi Flick: Vielen Dank.

DFB.de: Im Jahr 2015 stehen für Mannschaften des DFB wichtige Turniere an. Stimmt gleichwohl die Annahme, dass für Sie persönlich ein Turnier absolute Priorität hat, das vom 18. bis 20. September in Berlin stattfindet?

Flick: Vom 18. bis 20. September? In Berlin? Da muss ich passen, spontan fällt mir nicht ein, was da so Weltbewegendes sein soll.

DFB.de: Der Ü 50-Cup des DFB.

Flick: Sehr witzig.

DFB.de: Zahlen lügen nicht, Sie sind 50 - und damit auch ein alter Mann?

Flick: Zumindest bin ich ein Opa, aber das war ich vorher ja auch schon. Aber alt? Das misst sich nicht nur an Lebensjahren.

DFB.de: Woran messen Sie Alter?

Flick: Darüber habe ich noch nie richtig nachgedacht. Ich finde das Alter einfach nicht sonderlich relevant. Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt, und das hat mit dem Alter ja nur wenig zu tun. Altern war für mich noch nie ein Thema. Zum Älterwerden gibt es auch nur eine Alternative - und die möchte ich mir noch möglichst lange ersparen.

DFB.de: Dennoch: Wenn man 30 oder 40 wird, denkt man doch zwangsläufig über das Altern nach. Bei Ihnen war das nie der Fall?

Flick: Nein. Manchmal habe ich bei den U-Nationalmannschaften zweimal hingeschaut, wenn wir Spieler eingeladen haben, die in diesem Jahrtausend geboren wurden. Dann wird einem vor Augen geführt, dass man kein Jungspund mehr ist, wenn man in seinem Pass als Geburtsjahr 1965 stehen hat. Aber mich stört das nicht. Ich fühle mich wohl, mit meinem Alter beschäftige ich mich nicht. Für mich ist wichtig, ob es meiner Familie gut geht, ob ich gesund bin, ob der Job Spaß macht, ob er mich fordert. Das ist bei mir zum Glück alles gegeben.



Ehemann. Papa. Opa. Weltmeister. DFB-Sportdirektor. Hansi Flick hat in seinem Leben einiges erreicht. Heute erreicht er einen weiteren Meilenstein, Flick wird 50, ein halbes Jahrhundert. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke blickt Hansi Flick auf sein Leben und seine Zukunft.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum 50., Hansi Flick!

Hansi Flick: Vielen Dank.

DFB.de: Im Jahr 2015 stehen für Mannschaften des DFB wichtige Turniere an. Stimmt gleichwohl die Annahme, dass für Sie persönlich ein Turnier absolute Priorität hat, das vom 18. bis 20. September in Berlin stattfindet?

Flick: Vom 18. bis 20. September? In Berlin? Da muss ich passen, spontan fällt mir nicht ein, was da so Weltbewegendes sein soll.

DFB.de: Der Ü 50-Cup des DFB.

Flick: Sehr witzig.

DFB.de: Zahlen lügen nicht, Sie sind 50 - und damit auch ein alter Mann?

Flick: Zumindest bin ich ein Opa, aber das war ich vorher ja auch schon. Aber alt? Das misst sich nicht nur an Lebensjahren.

DFB.de: Woran messen Sie Alter?

Flick: Darüber habe ich noch nie richtig nachgedacht. Ich finde das Alter einfach nicht sonderlich relevant. Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt, und das hat mit dem Alter ja nur wenig zu tun. Altern war für mich noch nie ein Thema. Zum Älterwerden gibt es auch nur eine Alternative - und die möchte ich mir noch möglichst lange ersparen.

DFB.de: Dennoch: Wenn man 30 oder 40 wird, denkt man doch zwangsläufig über das Altern nach. Bei Ihnen war das nie der Fall?

Flick: Nein. Manchmal habe ich bei den U-Nationalmannschaften zweimal hingeschaut, wenn wir Spieler eingeladen haben, die in diesem Jahrtausend geboren wurden. Dann wird einem vor Augen geführt, dass man kein Jungspund mehr ist, wenn man in seinem Pass als Geburtsjahr 1965 stehen hat. Aber mich stört das nicht. Ich fühle mich wohl, mit meinem Alter beschäftige ich mich nicht. Für mich ist wichtig, ob es meiner Familie gut geht, ob ich gesund bin, ob der Job Spaß macht, ob er mich fordert. Das ist bei mir zum Glück alles gegeben.

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DFB.de: Alt oder jung - 50 Jahre, ein halbes Jahrhundert, eine Zäsur ist dies auf jeden Fall. Wenn Sie Bilanz ziehen: Ist der alterslose Hansi Flick ein zufriedener Mann?

Flick: Ja, voll und ganz. Mein privates Umfeld könnte nicht besser sein, im Job stimmt alles, ich habe wirklich keinen Grund, mich über irgendetwas zu beschweren.

DFB.de: Zur Bilanz gehören neben den Erfolgen auch die Enttäuschungen. Wenn Sie auf die vergangenen fünf Jahrzehnte blicken: Welche Ereignisse in Ihrem Leben würden Sie ungeschehen machen, welche Spiele noch einmal spielen?

Flick: Natürlich gibt es einige Spiele, die ich gerne noch einmal spielen würde. Ich gehe in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Und es gibt viele Spiele, die ich nicht gewonnen habe, auch große Spiele. Natürlich wäre es mir lieber, wenn dies anders wäre. Auf der einen Seite. Auf der anderen gehören Niederlagen dazu, sie prägen einen, man lernt aus ihnen. Insofern sind Niederlagen auch die Voraussetzung für Erfolge.

DFB.de: Gibt es Entscheidungen, die Sie im Rückblick gerne revidieren würden?

Flick: Die wichtigste und beste Entscheidung in meinem Leben war die, meine Frau zu heiraten. Das würde ich jederzeit wieder machen. Und auch in meinem Sportlerleben gibt es bei den großen Entscheidungen nichts, was ich bereue. Alle Entscheidungen gehören zu meinem Lebensweg, und ich bin sehr einverstanden damit, wie dieser bislang verlaufen ist. Wie gesagt: Ich bin ein zufriedener Mensch.

DFB.de: Welchen Anteil hat der WM-Titel an dieser Zufriedenheit?

Flick: Im Leben setzt man sich Ziele. Und wir alle - die Spieler, die Trainer, das Team, der gesamte Stab um die Nationalmannschaft und der ganze DFB - hatten uns als Ziel gesetzt, die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien erfolgreich zu bestreiten. Es ist eine wahnsinnige Bestätigung, dieses Ziel erreicht zu haben. Ich glaube aber nicht, dass ich mit meinem Leben weniger zufrieden wäre, hätten wir das Finale in Rio nicht gewonnen. Die größte Änderung durch den Titel ist für mich, dass er es mir erlaubt, einige Dinge gelassener zu sehen und anzugehen. Aber nicht in dem Sinne, dass ich weniger Energie in die neuen Herausforderungen investiere, ganz im Gegenteil. Der Titel hilft dabei, die neuen Projekte mit noch größere Überzeugung anzugehen, weil er die Bestätigung dafür ist, dass der eingeschlagene Weg richtig ist.

DFB.de: Brasilien war für alle ein überragendes Erlebnis. Sie haben mal gesagt, dass es Ihr größtes Glück war, bei der Rückkehr nach Deutschland Ihre Enkelin wieder in den Arm nehmen zu können. Größer, als den WM-Pokal in den Händen zu halten?

Flick: In solchen Momenten werden die Verhältnisse wieder zurechtgerückt. Bei der Nationalmannschaft leben wir in einer anderen Welt. Es hängt unglaublich viel daran, die Bedeutung dieses Teams ist sehr groß. Aber: Die Familie ist das höchste Gut - das habe ich in meinem Leben schon oft vor Augen geführt bekommen. Ich weiß noch genau, wie das als Spieler gewesen ist. Einmal habe ich in meiner Zeit beim 1. FC Köln am letzten Spieltag in Kaiserslautern eine Rote Karte bekommen. Ich war wahnsinnig enttäuscht, wir haben hoch verloren und ich kam extrem gefrustet zu Hause an. Meine kleine Tochter hat das gespürt, sie kam zu mir, hat mich wortlos in ihre kleinen Arme genommen und getröstet. Solche Situationen relativieren vieles. Fußball ist das Wichtigste unter dem Unwichtigen, Familie das Wichtigste unter dem Wichtigen.

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DFB.de: Sie hätten es nach der WM auch ruhiger angehen lassen können, zumal Ihnen die Familie ja wichtig ist. Als Sportdirektor des DFB sind Sie nun aber fast noch mehr unterwegs als zur Zeit als Trainer. Kleiner ist Ihr Stress nicht geworden. Was treibt Sie an, woher kommt der Ehrgeiz?

Flick: Ich war nach der WM noch deutlich unter 50, das Leben war ja noch nicht vorbei. (lacht) Im Ernst: Zu einem erfüllten Leben gehört für mich die Herausforderung dazu. Ich will etwas bewegen, will verändern, will mich entwickeln. Für mich wäre es furchtbar, nicht ausgelastet zu sein oder nicht gebraucht zu werden. Außerdem kann ich mir ein Leben ohne den Fußball nicht vorstellen, dieser Sport hat mich mein ganzes Leben begleitet, und ich sehe dies als Privileg an. Dass ich jetzt beim DFB als Sportdirektor mit so viel Spaß auf diesem Niveau arbeiten und meine Vorstellungen umsetzen kann, ist für mich ein Geschenk.

DFB.de: Ihre Arbeitsweise hat sich verändert. Damit auch Ihr Denken? Gibt es Themen, bei denen der Sportdirektor Hansi Flick eine andere Meinung hat, als es der Trainer Hansi Flick hätte?

Flick: Durchaus. Ich sehe den Fußball mittlerweile mehr ganzheitlich. Es geht jetzt nicht mehr darum, aus einer Mannschaft das Optimum herauszuholen, sondern die Rahmenbedingungen für den gesamten Fußball im DFB zu verbessern. Und das auf sehr vielen Ebenen. Wir arbeiten beispielsweise gerade in einer Projektgruppe mit vielen Experten daran, die Spielidee des DFB zu verfeinern, in diesem Prozess lerne auch ich dazu. Dabei kommen sehr viele neue Ideen und Sichtweisen zusammen. Diesen Prozess zu moderieren und zu gestalten, ist für mich sehr erfrischend.

DFB.de: Wie kann man sich das konkret vorstellen? In welche Richtung verändert sich die Spielidee?

Flick: Es geht nicht um eine Revolution. Es geht mehr darum, den Spielern zu helfen, den Anforderungen des Spiels besser gerecht zu werden. Spieler müssen fähig sein, in den richtigen Momenten die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Sie müssen auf engem Raum und unter Gegnerdruck standhalten und technisch in der Lage sein, die richtige Lösung richtig umzusetzen. Hier müssen wir in der Ausbildung früher ansetzen. Ein Techniktrainer wie Marcel Lucassen arbeitet beim DFB aktuell in der U 17. Eigentlich ist das viel zu spät. Wir müssten schon bei der U 11 oder U 10 unsere Spieler besser schulen. Der Weg muss sein, das Wissen an die DFB-Stützpunkte und damit in die Breite zu geben. Wir erarbeiten gerade, welche Trainingsinhalte für welches Alter in der Entwicklung optimal sind. Und welche Inhalte für welche Position. Dieser Prozess ist sehr spannend.

DFB.de: Was steht 2015 - neben dem Ü 50-Cup - in der Funktion als DFB-Sportdirektor auf Ihrer Agenda?

Flick: Die größte Herausforderung für den DFB - und damit auch für mich - ist die DFB-Akademie. Die Architekten sind dabei, die äußere Hülle zu gestalten, wir füllen die Räume mit Inhalten. Wir definieren, wie der neue DFB inhaltlich gestaltet wird. Sportlich stehen für die männlichen U-Nationalmannschaften viele Turniere an. Mindestens zwei Endrunden von Welt- und Europameisterschaften. Und wenn wir uns qualifizieren, wovon ich ausgehe, insgesamt sogar fünf.

DFB.de: Wären Sie jeweils mit vor Ort?

Flick: Selbstverständlich.

DFB.de: Ihre Frau meckert dann nicht?

Flick: Nein. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie ganz froh ist, wenn ich ihr mal nicht auf die Nerven gehe. (lacht)

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DFB.de: Wie wichtig ist die Bestätigung über Titel im Nachwuchs für die Entwicklung junger Spieler?

Flick: Viele der aktuellen Weltmeister zeigen dies doch, der Zusammenhang zwischen dem Titel bei der WM 2014 und dem Titel bei der U 21-EM 2009 ist offensichtlich. Aber es gibt auch jüngere Beispiele. Am Rande eines U 21-Länderspiels habe ich mich kürzlich mit Alex Zorniger (bis vor kurzem Trainer des Zweitligisten RB Leipzig; Anm. d. Red.) darüber unterhalten. Er hat gesagt, dass es Wahnsinn ist, wie viel Selbstvertrauen Joshua Kimmich aus dem Europameistertitel mit der U 19 gezogen hat. Bei Davie Selke ist es genauso. Technische Fähigkeiten erlangt man durch Titel nicht, aber Vertrauen. Im U-Bereich wollen wir die Spieler ausbilden, das hat Vorrang. Wir investieren viel dafür, der DFB, aber auch die Vereine in den Nachwuchsleistungszentren. Den Wert von Erfolg darf man im Rahmen der Ausbildung aber nicht kleinreden. Und im besten Fall kommt beides zusammen.

DFB.de: Sie selber haben zweimal für eine U-Nationalmannschaft des DFB gespielt. 1983 bei der U 18-EM in England. Wie gut erinnern Sie sich noch an diese Zeit?

Flick: Sportlich war es kein Erfolg, wir hatten ein wenig Pech. Wir sind nach der Vorrunde ausgeschieden, obwohl wir zwei von drei Gruppenspielen gewonnen hatten. Woran ich mich am meisten erinnere, ist, dass wir damals auch ein Spiel der englischen Liga besucht haben. Das war wahnsinnig beeindruckend für uns alle. Und am Ende wurde es dramatisch. Ich weiß nicht mehr, welches Spiel und welches Stadion, aber es war der letzte Spieltag, und die Partie hat über den Abstieg entschieden. Es stand lange 0:0, dann ist das entscheidende Tor gefallen. Danach war die Hölle los. Es gab Krawalle, berittene Polizisten sind aufs Spielfeld. Wir wurden in einen Sicherheitsraum geführt. Es war insgesamt ein sehr spezielles Erlebnis.

DFB.de: Aus dem Kader von damals haben einige erfolgreiche Karrieren im Trainerbereich gemacht - Dieter Hecking, Michael Skibbe, Sie selbst. Nur die wenigsten haben nach der U 18 große Spielerkarrieren hingelegt. War damals der Sprung vom Junioren- in den Männerbereich noch größer?

Flick: Ich weiß nicht, ob der Sprung größer war. Es war eher so, dass das Netz noch nicht so engmaschig war. Damals wurde viel weniger intensiv gesichtet. Die Spieler, die beim DFB angekommen sind, mussten nicht zwingend wirklich die besten des Jahrgangs gewesen sein. Heute ist das anders. Ich würde behaupten, dass wir mindestens zu 98 Prozent die Talente erfasst haben. Damals hat man auch noch nicht so genau hingeschaut, teilweise sind Spieler mitgenommen worden, einfach weil sie körperlich weiter waren und dadurch aufgefallen sind. Auf das Fußballerische wurde weniger Wert gelegt.

DFB.de: Sie haben kein A-Länderspiel absolviert, obwohl Sie acht Jahre lang erfolgreich bei großen Vereinen wie Bayern München und dem 1. FC Köln gespielt haben. Wie dicht waren Sie am A-Team dran? Und wie groß war die Enttäuschung, wenn Ihr Name bei der Nominierung wieder nicht dabei war?

Flick: Im Herrenbereich bin ich einmal von Hannes Löhr für die Olympiaauswahl nominiert worden, das musste ich wegen einer Verletzung absagen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es nicht mein Ziel gewesen wäre, auch für die A-Nationalmannschaft zu spielen. Aber es gab keine Situation, in der ich vergeblich gehofft hatte, dass es diesmal klappen müsste. Durch meine vielen Verletzungen war ich ganz selten über einen langen Zeitraum im Rhythmus und auf Topniveau. Deswegen hat sich die Frage nach der Nationalmannschaft während meiner Karriere nie wirklich gestellt.

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DFB.de: Wegen diverser Verletzungen haben Sie Ihre Karriere im Alter von nur 28 Jahren beenden müssen. Wie haben Sie es geschafft, diese Enttäuschung zu verarbeiten?

Flick: Es hat lange gedauert, für mich war das wirklich schlimm. Mindestens zwei Jahre lang habe ich es nicht verkraftet, zu einem Bundesligaspiel ins Stadion zu gehen. Amateurfußball konnte ich genießen, aber Profifußball - das war für mich sehr lange sehr schwer. Es hat wehgetan. Meine Familie hat mir sehr geholfen. Und mein Ehrgeiz. Ich habe dann irgendwann die Trainerschiene noch mehr für mich entdeckt - wenn man so will, war das meine Rettung.

DFB.de: Wissen Sie noch, welche Visionen Sie damals von Ihrer Zukunft als Trainer hatten?

Flick: Die Sache ist ja nach und nach entstanden. Ich habe reingeschnuppert als Co-Trainer in der B-Jugend des SV Sandhausen. Da habe ich gemerkt, dass mir das großen Spaß macht. Und dass ich fähig bin, den Spielern mit meinen Beobachtungen und mit meiner Ansprache zu helfen.

DFB.de: Danach war Ihnen schnell klar, dass Sie den Lebensunterhalt Ihrer Familie als Trainer sichern wollen und können?

Flick: Die Entscheidung, Trainer zu werden, ist nicht von heute auf morgen gefallen. Ich war nicht darauf vorbereitet, meine Karriere mit 28 Jahren beenden zu müssen. Der Plan bestand darin, so lange wie möglich Fußball zu spielen. Ich musste mich dann früher als erwartet fragen, was ich mit dem Rest meines Lebens anfange. Ohne Trainerschein konnte ich mich nicht hinstellen und sagen: "Ich mache jetzt einen auf Trainer." Ich habe dann entschieden, mich selbstständig zu machen und nebenbei noch ein wenig Fußball zu spielen. So war ich eine Zeit lang Spielertrainer. Dann habe ich nach und nach die Lizenzen gemacht und erst dadurch auch das Zutrauen gewonnen, dass ich mich in diesem Metier durchsetzen kann. Was alles daraus entstanden ist, war damals natürlich noch nicht absehbar.

DFB.de: Es hat sich für Sie in der Tat nicht schlecht gefügt. Heute sind Sie Weltmeistertrainer. Und nun sind Sie 50 Jahre alt. Wie feiern Sie dieses Ereignis?

Flick: Zunächst relativ klein, im Grunde nur im Kreis der Familie. Im Sommer werde ich wahrscheinlich ein wenig größer feiern. Ein Gartenfest bei uns zu Hause, mal gucken.

DFB.de: Ist es schwer, Ihnen Geschenke zu machen?

Flick: Ja. Ich will auch wirklich keine haben. Ich freue mich immer, wenn die Leute da sind, wenn sie den Tag bei uns genießen. Das ist viel mehr wert als jedes Geschenk.