Flensburgs Florian Meyer: "Alles geht leichter von der Hand"

Der ETSV Weiche Flensburg ist in der Regionalliga Nord die "Mannschaft der Stunde." Durch fünf Siege in Serie arbeiteten sich die Nordlichter aus der Abstiegszone bis in das obere Tabellendrittel vor. Mit neun Treffern hat Florian Meyer daran entscheidenden Anteil. Mit 27 Jahren gehört er zu den erfahrenen Spielern in der Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Florian Meyer mit dem Journalisten Carsten Neuhaus über den schwachen Saisonstart, die Rolle als Geheimfavorit in der Regionalliga Nord und die Konkurrenz zum Handball-Spitzenklub SG Flensburg-Handewitt.

DFB.de: Herr Meyer, warum ist der ETSV Weiche Flensburg aktuell nicht zu stoppen?

Florian Meyer: Wir haben die Schwächen vom Saisonstart mittlerweile abgestellt. In den ersten Partien haben wir viele Möglichkeiten nicht genutzt und oft zu einfache Gegentore kassiert. Durch die Erfolge der vergangenen Wochen haben wir viel Selbstbewusstsein getankt. Es geht jetzt alles etwas leichter von der Hand.

DFB.de: Nach einem schwachen Saisonstart hat der ETSV inzwischen den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze hergestellt. Wie lauten nun die Ziele für die verbleibende Spielzeit?

Meyer: Nachdem wir uns aus der Abstiegsregion gekämpft haben, wollen wir nun wieder unser erklärtes Saisonziel verfolgen. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir besser abschneiden wollen als Rang sechs in der vergangenen Spielzeit. Das gilt auch weiterhin.

DFB.de: Nach zehn Spieltagen rangierte Flensburg noch auf dem 16. Tabellenplatz. Ging zwischenzeitlich sogar schon die Abstiegsangst beim ETSV um?

Meyer: Wir hatten uns als Spieler selbstverständlich mit der aktuellen Lage beschäftigt. So etwas nagt auch am Selbstvertrauen jedes Einzelnen. Aber durch diese schwere Zeit sind wir als Mannschaft noch enger zusammengerückt.

DFB.de: Mit dem 6:1 im Derby beim VfR Neumünster landete der ETSV bereits zum zweiten Mal in dieser Saison einen Kantersieg. Zeichnet der Hunger auf Tore die Mannschaft aus?

Meyer: In Neumünster ist uns einfach alles gelungen. Alle sechs Torschüsse waren in diesem Spiel drin. Solche Spiele gibt es mal im Laufe einer Saison. Aber wir sollten dieses Ergebnis nicht überbewerten.

DFB.de: Mit neun Toren sind Sie der erfolgreichste Angreifer Ihrer Mannschaft. Damit haben Sie nun schon mehr Treffer auf dem Konto als in der gesamten vergangenen Spielzeit!

Meyer: Ich spiele statt im Mittelfeld nun im Angriff. Dort fühle ich mich auch sehr wohl. Außerdem bin ich seit längerer Zeit verletzungsfrei. Das kommt mir entgegen, da ich nun konstant meine Einsatzzeiten erhalte. Ich setze mich aber nicht unter Druck und nehme keine feste Marke ins Visier.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig mit den Flensburgern?

Meyer: Zunächst wollen wir die Saison erfolgreich zu Ende bringen und nach der Winterpause an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Fest steht jedoch: Auch in der kommenden Spielzeit werden wir bescheiden bleiben. Wir wollen uns Schritt für Schritt weiterentwickeln.

DFB.de: Beim ETSV stehen mittlerweile zehn Ex-Spieler von Holstein Kiel unter Vertrag. Wie kommt es zu dieser besonderen Konstellation?

Meyer: Das hat zwei Gründe. Zum einen war unser Trainer Daniel Jurgeleit lange für Holstein tätig und kennt aus seiner Zeit noch viele Spieler. Zum anderen spricht es sich im Norden schnell herum, dass in Flensburg gute Arbeit geleistet wird. Mundpropaganda ist ganz wichtig.

DFB.de: Bilden Sie Fahrgemeinschaften aus Kiel zum Training nach Flensburg?

Meyer: Ich selbst wohne mittlerweile in Flensburg. Aber mit Matthias Hummel, Torge Paetow und Kevin Schulz bilden drei Spieler eine Fahrgemeinschaft aus Kiel.

DFB.de: Die Mannschaft besteht fast ausschließlich aus Spielern, die auch aus Schleswig-Holstein kommen. Ist das ein Vorteil?

Meyer: Ich denke schon, denn die Spieler identifizieren sich vielleicht noch etwas mehr mit dem Verein.

DFB.de: Der ETSV besitzt mit dem Handballverein SG Flensburg-Handewitt innerstädtisch einen großen Konkurrenten in Sachen Sport. Welchen Stellenwert hat Fußball in Flensburg?

Meyer: Die Handballer sind in Flensburg die Nummer eins in der Stadt. Aber das ist für mich nichts Neues. Das kenne ich bereits aus meiner Zeit in Kiel. Dort ist es ähnlich. Aber wir merken, dass der Trend in Flensburg allmählich zum Fußball geht. Wir freuen uns über jeden neuen Zuschauer, den wir bei uns im Stadion begrüßen dürfen.

DFB.de: Besuchen Sie ab und zu ein Spiel der Handballer?/p>

Meyer: Hin und wieder schaue ich mir schon ein Handball-Spiel an. Dann gehe ich jedoch eher zum THW nach Kiel (lacht).

DFB.de: In der Winterpause stehen wieder einige Hallenturniere für den ETSV auf dem Programm. Freuen Sie sich auf den Budenzauber?

Meyer: Auf jeden Fall. Der technisch orientierte und schnelle Fußball liegt mir. Das macht großen Spaß.

DFB.de: Am 6. Januar steht auch das Flensburger Hallenturnier auf dem Programm. Mit dabei sind unter anderem der Bundesligist SC Paderborn 07 sowie die Drittligisten MSV Duisburg, Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück. Wie reizvoll ist es, sich gegen solche Klubs zu beweisen?

Meyer: Es ist für jeden von uns etwas Besonderes, sich mit solchen Vereinen und Spielern messen zu dürfen. Außerdem wird das Turnier im Fernsehen übertragen, was für uns noch einmal ein zusätzlicher Anreiz ist.

DFB.de: Vor einigen Wochen erhielt Daniel Jurgeleit vom DFB den "Fair ist mehr"-Preis, weil er einen gegnerischen Trainer vor dem Einsatz eines nicht einsatzberechtigten Spielers bewahrt hatte. Was zeichnet Ihren Trainer aus?

Meyer: Er leistet in Flensburg hervorragende Arbeit und lebt dabei die Fairness mehr als jeder andere vor. Er predigt immer, dass wir unnötige Fouls und Platzverweise vermeiden sollen. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir in dieser Saison noch keinen Platzverweis bekommen haben.

[mspw]

Der ETSV Weiche Flensburg ist in der Regionalliga Nord die "Mannschaft der Stunde." Durch fünf Siege in Serie arbeiteten sich die Nordlichter aus der Abstiegszone bis in das obere Tabellendrittel vor. Mit neun Treffern hat Florian Meyer daran entscheidenden Anteil. Mit 27 Jahren gehört er zu den erfahrenen Spielern in der Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Florian Meyer mit dem Journalisten Carsten Neuhaus über den schwachen Saisonstart, die Rolle als Geheimfavorit in der Regionalliga Nord und die Konkurrenz zum Handball-Spitzenklub SG Flensburg-Handewitt.

DFB.de: Herr Meyer, warum ist der ETSV Weiche Flensburg aktuell nicht zu stoppen?

Florian Meyer: Wir haben die Schwächen vom Saisonstart mittlerweile abgestellt. In den ersten Partien haben wir viele Möglichkeiten nicht genutzt und oft zu einfache Gegentore kassiert. Durch die Erfolge der vergangenen Wochen haben wir viel Selbstbewusstsein getankt. Es geht jetzt alles etwas leichter von der Hand.

DFB.de: Nach einem schwachen Saisonstart hat der ETSV inzwischen den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze hergestellt. Wie lauten nun die Ziele für die verbleibende Spielzeit?

Meyer: Nachdem wir uns aus der Abstiegsregion gekämpft haben, wollen wir nun wieder unser erklärtes Saisonziel verfolgen. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir besser abschneiden wollen als Rang sechs in der vergangenen Spielzeit. Das gilt auch weiterhin.

DFB.de: Nach zehn Spieltagen rangierte Flensburg noch auf dem 16. Tabellenplatz. Ging zwischenzeitlich sogar schon die Abstiegsangst beim ETSV um?

Meyer: Wir hatten uns als Spieler selbstverständlich mit der aktuellen Lage beschäftigt. So etwas nagt auch am Selbstvertrauen jedes Einzelnen. Aber durch diese schwere Zeit sind wir als Mannschaft noch enger zusammengerückt.

DFB.de: Mit dem 6:1 im Derby beim VfR Neumünster landete der ETSV bereits zum zweiten Mal in dieser Saison einen Kantersieg. Zeichnet der Hunger auf Tore die Mannschaft aus?

Meyer: In Neumünster ist uns einfach alles gelungen. Alle sechs Torschüsse waren in diesem Spiel drin. Solche Spiele gibt es mal im Laufe einer Saison. Aber wir sollten dieses Ergebnis nicht überbewerten.

DFB.de: Mit neun Toren sind Sie der erfolgreichste Angreifer Ihrer Mannschaft. Damit haben Sie nun schon mehr Treffer auf dem Konto als in der gesamten vergangenen Spielzeit!

Meyer: Ich spiele statt im Mittelfeld nun im Angriff. Dort fühle ich mich auch sehr wohl. Außerdem bin ich seit längerer Zeit verletzungsfrei. Das kommt mir entgegen, da ich nun konstant meine Einsatzzeiten erhalte. Ich setze mich aber nicht unter Druck und nehme keine feste Marke ins Visier.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig mit den Flensburgern?

Meyer: Zunächst wollen wir die Saison erfolgreich zu Ende bringen und nach der Winterpause an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Fest steht jedoch: Auch in der kommenden Spielzeit werden wir bescheiden bleiben. Wir wollen uns Schritt für Schritt weiterentwickeln.

DFB.de: Beim ETSV stehen mittlerweile zehn Ex-Spieler von Holstein Kiel unter Vertrag. Wie kommt es zu dieser besonderen Konstellation?

Meyer: Das hat zwei Gründe. Zum einen war unser Trainer Daniel Jurgeleit lange für Holstein tätig und kennt aus seiner Zeit noch viele Spieler. Zum anderen spricht es sich im Norden schnell herum, dass in Flensburg gute Arbeit geleistet wird. Mundpropaganda ist ganz wichtig.

DFB.de: Bilden Sie Fahrgemeinschaften aus Kiel zum Training nach Flensburg?

Meyer: Ich selbst wohne mittlerweile in Flensburg. Aber mit Matthias Hummel, Torge Paetow und Kevin Schulz bilden drei Spieler eine Fahrgemeinschaft aus Kiel.

DFB.de: Die Mannschaft besteht fast ausschließlich aus Spielern, die auch aus Schleswig-Holstein kommen. Ist das ein Vorteil?

Meyer: Ich denke schon, denn die Spieler identifizieren sich vielleicht noch etwas mehr mit dem Verein.

DFB.de: Der ETSV besitzt mit dem Handballverein SG Flensburg-Handewitt innerstädtisch einen großen Konkurrenten in Sachen Sport. Welchen Stellenwert hat Fußball in Flensburg?

Meyer: Die Handballer sind in Flensburg die Nummer eins in der Stadt. Aber das ist für mich nichts Neues. Das kenne ich bereits aus meiner Zeit in Kiel. Dort ist es ähnlich. Aber wir merken, dass der Trend in Flensburg allmählich zum Fußball geht. Wir freuen uns über jeden neuen Zuschauer, den wir bei uns im Stadion begrüßen dürfen.

DFB.de: Besuchen Sie ab und zu ein Spiel der Handballer?/p>

Meyer: Hin und wieder schaue ich mir schon ein Handball-Spiel an. Dann gehe ich jedoch eher zum THW nach Kiel (lacht).

DFB.de: In der Winterpause stehen wieder einige Hallenturniere für den ETSV auf dem Programm. Freuen Sie sich auf den Budenzauber?

Meyer: Auf jeden Fall. Der technisch orientierte und schnelle Fußball liegt mir. Das macht großen Spaß.

DFB.de: Am 6. Januar steht auch das Flensburger Hallenturnier auf dem Programm. Mit dabei sind unter anderem der Bundesligist SC Paderborn 07 sowie die Drittligisten MSV Duisburg, Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück. Wie reizvoll ist es, sich gegen solche Klubs zu beweisen?

Meyer: Es ist für jeden von uns etwas Besonderes, sich mit solchen Vereinen und Spielern messen zu dürfen. Außerdem wird das Turnier im Fernsehen übertragen, was für uns noch einmal ein zusätzlicher Anreiz ist.

DFB.de: Vor einigen Wochen erhielt Daniel Jurgeleit vom DFB den "Fair ist mehr"-Preis, weil er einen gegnerischen Trainer vor dem Einsatz eines nicht einsatzberechtigten Spielers bewahrt hatte. Was zeichnet Ihren Trainer aus?

Meyer: Er leistet in Flensburg hervorragende Arbeit und lebt dabei die Fairness mehr als jeder andere vor. Er predigt immer, dass wir unnötige Fouls und Platzverweise vermeiden sollen. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir in dieser Saison noch keinen Platzverweis bekommen haben.