Flensburg-Trainer Jurgeleit: "Wir werden uns jetzt nicht ausruhen"

Jurgeleit: Nein, das ist kein Problem. Natürlich ist der Start perfekt. Zwölf Punkte, mehr geht nicht. Aber Euphorie ist bei uns im Moment kein Thema. Wir haben das große Ziel, am Ende besser dazustehen als zuletzt. Die vergangene Saison haben wir auf Rang sieben beendet. Das war schon gut. Wenn wir einen weiteren Platz klettern könnten, wären wir glücklich und zufrieden. Aber das wird schwer, denn unterschätzen wird uns jetzt sicher niemand mehr.

DFB.de: Was kann noch besser werden?

Jurgeleit: Da könnte ich vieles aufzählen. Vor allem arbeiten wir an einer besseren Heimbilanz. In dieser Statistik haben wir deutlich Luft nach oben. Außerdem wollen mir uns mehr Tormöglichkeiten erarbeiten und diese konsequent nutzen. In den ersten Begegnungen sah das schon sehr gut aus. Ich denke, wir sind auf einem ordentlichen Weg. Mit der Defensive bin ich bereits zufrieden. In der Abwehr stehen wir ziemlich stabil und lassen wenig zu. Vergangene Saison haben wir auch mal 0:4 oder 0:5 verloren. Das sollte nicht mehr passieren. Denn dann kann man am Ende nicht oben landen.

DFB.de: Trauen Sie Ihrer Mannschaft auch den Sprung nach ganz oben zu - sprechen wir also über den Aufstieg in die 3. Liga?

Jurgeleit: Nein, bei unseren Bedingungen ist das kein Thema. Wir haben vergangene Saison dreimal in der Woche trainiert. Das ist schon für die Regionalliga absolut grenzwertig. Aber es ging eben nicht anders. Wir haben viele Berufstätige im Kader, die müssen bis 18 Uhr arbeiten. Vor 19 Uhr können die nicht auf dem Platz stehen. Wenn ich dann sagen würde, dass wir fast jeden Abend trainieren, habe ich schnell ein Problem. Da wären mir mit Sicherheit einige unserer Aufstiegsspieler abgesprungen. Und das wollten wir vermeiden. Außerdem können wir nicht so viel bezahlen, dass man davon leben kann. Es muss also alles im Rahmen bleiben. Wir haben uns in dieser Saison schon auf vier Einheiten pro Woche gesteigert. Aber das sind schon die Grenzen. Allerdings wissen wir auch, dass wir uns nach und nach an die Gegebenheiten in dieser Liga anpassen müssen.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Jurgeleit: Für mich steht die Mannschaft an erster Stelle. Jeder bekommt die Möglichkeit, seinen Teil zum Erfolg beizutragen. Wir haben mit 23 Feldspielern einen großen Kader. Aber jeder bekommt seine Chance von Beginn an. Der Teamgeist ist mir wichtig. Außerdem...

DFB.de: Ja...?



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Es ist der perfekte Start: vier Spiele, vier Siege, souveräner Tabellenführer. Dazu der Einzug ins Endspiel des Schleswig-Holstein-Pokals. Der Nord-Regionalligist ETSV Weiche Flensburg schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle. Und ganz oben: Trainer Daniel Jurgeleit.

"In der vergangenen Serie hatten wir nach sechs Spielen drei Zähler und waren am Tabellenende", sagt der ehemalige Profi im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Jetzt haben wir nach vier Partien bereits zwölf Punkte und stehen ganz oben. Das ist toll." Am Samstag (ab 13.30 Uhr) steht das schwere Auswärtsspiel bei Victoria Hamburg auf dem Programm.

Der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer legt allerdings nicht nur großen Wert darauf, dass sich seine Spieler auf dem Platz gut präsentiert. Auch abseits des Rasens sollen sie den ETSV Weiche vernünftig präsentieren. Dreimal in Folge gewann der Klub zuletzt die Fairplay-Wertung. In der vergangenen Woche ist Jurgeleit mal wieder mit gutem Beispiel vorangegangen: Er machte den gegnerischen Trainer vor der Begegnung darauf aufmerksam, dass ein Spieler aus dessen Startelf wegen einer Roten Karte gesperrt war - eine vorbildliche Aktion.

DFB.de: Herr Jurgeleit, was geht in Ihnen vor, wenn Sie derzeit auf die Tabellen schauen?

Daniel Jurgeleit: Es ist ein schöner Anblick. Aber ehrlich gesagt, beschäftigen wir uns im Moment noch gar nicht mit dem Tabellenbild. Wir sind gut in die Saison gekommen. Das ist das Wichtigste, das hatten wir uns vorgenommen. In der vergangenen Serie hatten wir nach unserem Aufstieg nach sechs Spielen drei Zähler und waren plötzlich am Tabellenende. Jetzt haben wir nach vier Partien bereits zwölf Punkte und stehen ganz oben. Das ist toll. Aber das ist nichts, worauf wir uns jetzt ausruhen werden. Wir wollen diese Serie fortführen. Am Samstag müssen wir beim SC Victoria antreten. Gegen die konnten wir in der vergangenen Runde nicht punkten. Das soll uns nicht noch mal passieren.

DFB.de: Außerdem haben Sie bereits das Endspiel um den Schleswig-Holstein-Pokal erreicht...

Jurgeleit: ... und darüber freuen wir uns ebenfalls sehr. Wir wissen bereits jetzt, dass wir im kommenden Jahr im Mai noch mal einen absoluten Höhepunkt vor Augen haben. Das ist zwar noch neun Monate entfernt, aber immerhin ist das eine tolle Aussicht. Mal sehen, gegen wen wir dann spielen werden. Vielleicht treffen wir ja mal wieder auf Holstein Kiel. Ein Ziel haben wir auf jeden Fall bereits erreicht.

DFB.de: Wie geht Ihre Mannschaft mit dem Traumstart um? Mussten Sie bereits die Euphorie bremsen?

Jurgeleit: Nein, das ist kein Problem. Natürlich ist der Start perfekt. Zwölf Punkte, mehr geht nicht. Aber Euphorie ist bei uns im Moment kein Thema. Wir haben das große Ziel, am Ende besser dazustehen als zuletzt. Die vergangene Saison haben wir auf Rang sieben beendet. Das war schon gut. Wenn wir einen weiteren Platz klettern könnten, wären wir glücklich und zufrieden. Aber das wird schwer, denn unterschätzen wird uns jetzt sicher niemand mehr.

DFB.de: Was kann noch besser werden?

Jurgeleit: Da könnte ich vieles aufzählen. Vor allem arbeiten wir an einer besseren Heimbilanz. In dieser Statistik haben wir deutlich Luft nach oben. Außerdem wollen mir uns mehr Tormöglichkeiten erarbeiten und diese konsequent nutzen. In den ersten Begegnungen sah das schon sehr gut aus. Ich denke, wir sind auf einem ordentlichen Weg. Mit der Defensive bin ich bereits zufrieden. In der Abwehr stehen wir ziemlich stabil und lassen wenig zu. Vergangene Saison haben wir auch mal 0:4 oder 0:5 verloren. Das sollte nicht mehr passieren. Denn dann kann man am Ende nicht oben landen.

DFB.de: Trauen Sie Ihrer Mannschaft auch den Sprung nach ganz oben zu - sprechen wir also über den Aufstieg in die 3. Liga?

Jurgeleit: Nein, bei unseren Bedingungen ist das kein Thema. Wir haben vergangene Saison dreimal in der Woche trainiert. Das ist schon für die Regionalliga absolut grenzwertig. Aber es ging eben nicht anders. Wir haben viele Berufstätige im Kader, die müssen bis 18 Uhr arbeiten. Vor 19 Uhr können die nicht auf dem Platz stehen. Wenn ich dann sagen würde, dass wir fast jeden Abend trainieren, habe ich schnell ein Problem. Da wären mir mit Sicherheit einige unserer Aufstiegsspieler abgesprungen. Und das wollten wir vermeiden. Außerdem können wir nicht so viel bezahlen, dass man davon leben kann. Es muss also alles im Rahmen bleiben. Wir haben uns in dieser Saison schon auf vier Einheiten pro Woche gesteigert. Aber das sind schon die Grenzen. Allerdings wissen wir auch, dass wir uns nach und nach an die Gegebenheiten in dieser Liga anpassen müssen.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

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Jurgeleit: Für mich steht die Mannschaft an erster Stelle. Jeder bekommt die Möglichkeit, seinen Teil zum Erfolg beizutragen. Wir haben mit 23 Feldspielern einen großen Kader. Aber jeder bekommt seine Chance von Beginn an. Der Teamgeist ist mir wichtig. Außerdem...

DFB.de: Ja...?

Jurgeleit: ... ist es für mich entscheidend, dass wir uns auf und neben dem Platz vernünftig präsentieren. Wir haben dreimal in Folge den ersten Rang in der Fairplay-Tabelle erreicht, zuletzt in der Regionalliga mit großem Vorsprung. Das sind Dinge, die mir wichtig sind und die uns stark machen. Wir spielen also eine vernünftige Rolle - auf dem Platz, außerhalb des Platzes und untereinander. Nur so kann es für uns auf diesem Niveau funktionieren. Wir wollen immer gemeinsam agieren. Ich bin jetzt über drei Jahre beim ETSV Weiche, die Jungs haben diese Philosophie absolut verinnerlicht. Vielleicht ist das unser Erfolgsgeheimnis derzeit. Damit haben wir auf jeden Fall schon ein paar Highlights gesetzt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Regionalliga Nord ein?

Jurgeleit: Für einen Verein wie den ETSV Weiche ist das eine ganz tolle Spielklasse. Ich habe den Eindruck, dass die Liga noch etwas stärker geworden ist. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass mit Holstein Kiel ein absoluter Topverein aufgestiegen ist. Wir haben zum Beispiel mit dem VfB Oldenburg und dem SV Meppen traditionsreiche Vereine als Gegner. Dazu traditionell starke zweite Mannschaften von Bundesligisten, sehr gute Aufsteiger und einige weitere ambitionierte Klubs. Die Mischung passt einfach. Es macht großen Spaß.