Finke mit Kamerun gegen Mexiko: "Einstieg ist das Wichtigste"

Die Maßnahmen des Trainers scheinen aufzugehen. Im letzten WM-Test gegen Portugal überzeugten die Mexikaner, bei denen der Leverkusener Andrés Guardado im Kader und wohl auch in der Startelf steht, trotz einer knappen Niederlage (0:1).

[sid/aw]


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Wenn Mexiko und Kamerun heute (ab 18 Uhr MESZ, live im ZDF) in Natal den ersten Spieltag der Gruppe A komplettieren, dann hat diese Partie für Kameruns Trainer Volker Finke fast schon Endspielcharakter. "Mexiko, der Einstieg zur WM, ist das Wichtigste", sagt der 66-Jährige. Finke weiß, dass eine Auftaktpleite die Chancen auf ein Weiterkommen in einer Gruppe mit Gastgeber und Favorit Brasilien minimieren würde.

Für die Stimmung im Land wäre eine Niederlage zum Auftakt zudem hinderlich. "Kamerun hat 20 Millionen Fußballer und 25 Millionen Nationaltrainer", weiß Finke. "Man muss sich bewusst sein, dass in solchen Konstellationen auch schnell Stimmung gemacht werden kann."

Vorbereitung mit Pannen

Die Vorbereitung der "unzähmbaren Löwen" wurde ohnehin von Unstimmigkeiten zwischen Spielern und Verband überschattet. Die Mannschaft zeigte sich mit den ausgehandelten Prämien nicht einverstanden und verweigerte kurzerhand die Abreise nach Brasilien. Mit einem Tag Verzögerung kam das Team schließlich in seinem Quartier in Vitória an.

Doch auch vor Ort hörten die Pannen nicht auf. Auf dem Weg zur ersten Trainingseinheit wurden Stürmer Fabrice Olinga und Abwehrspieler Cédric Djeugoué im Hotel schlicht vergessen. Umso schwerer fällt es, das Leistungsvermögen Kameruns einzuschätzen. Der finale Test gegen Moldawien wurde zwar mit 1:0 gewonnen, die Mannschaft blieb aber bei der Generalprobe vieles schuldig. Eine Woche zuvor hatte die Auswahl um die Bundesligaprofis Eric-Maxim Choupo-Moting (Mainz) und Joel Matip (Schalke) sowie Sturmstar Samuel Eto'o vom FC Chelsea der DFB-Auswahl in Mönchengladbach immerhin ein 2:2 abgetrotzt.

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"El Tri" nimmt unter Herrera Fahrt auf

Ein Fragezeichen steht auch hinter der Rolle Mexikos in Gruppe A. Die Qualifikation von "El Tri" verlief problematisch wie selten. Drei Trainer wurden verschlissen, ehe mit Miguel Herrera wieder Ruhe einkehrte. Unter seiner Regie löste Mexiko in zwei überzeugenden Play-off-Spielen gegen Neuseeland das WM-Ticket.

Zentraler Akteur in Herreras Plänen ist neben Manchester Uniteds Stürmerstar Javier Hernandez trotz seiner 35 Jahre auch Routinier Rafael Marquez, der einst in Barcelona eine Ära prägte und mittlerweile seine Karriere in der Heimat beim Club León ausklingen lässt. Vom Wert des Abwehrchefs ist Herrera restlos überzeugt: "Marquez in die Mannschaft zurückzubringen, hat den anderen Jungs gut getan. Er genießt großen Respekt bei seinen Teamkollegen, er ist ein geborener Leader."

Die Maßnahmen des Trainers scheinen aufzugehen. Im letzten WM-Test gegen Portugal überzeugten die Mexikaner, bei denen der Leverkusener Andrés Guardado im Kader und wohl auch in der Startelf steht, trotz einer knappen Niederlage (0:1).