Finaltränen: Matthäus scheitert vom Punkt

Der DFB-Pokal brachte in seiner mehr als 80-jährigen Geschichte zahlreiche Helden hervor und haushohe Favoriten zu Fall. Mit einem Bilderrätsel erinnert DFB.de ab sofort alle 14 Tage an diese großen Momente. Hier ist die Auflösung zum 3. Teil.

Der Gewinner wurde per Mail benachrichtigt.

Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München – so hieß das Pokalfinale des Jahres 1984. Das letzte Endspiel, das nicht im Berliner Olympiastadion ausgetragen wurde, sondern im Frankfurter Waldstadion stattfand, gehört zu den außergewöhnlichen in der Geschichte des DFB-Pokals. Zum Hauptprotagonisten und tragischen Figur wurde Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in seinem letzten Spiel für die Borussia.

Kurz vor dem Duell zwischen den von Jupp Heynckes trainierten Gladbachern und Udo Latteks Bayern gab der damals 23-jährige Matthäus nach fünf Jahren und 162 Bundesligaspielen im Gladbach-Trikot seinen Wechsel vom Niederrhein an die Isar bekannt und traf damit im Finale ausgerechnet auf seinen zukünftigen Arbeitgeber FC Bayern. Für die Münchener galt Matthäus damals als Königstransfer, was dem Duell vor 61.000 Zuschauern eine besondere Brisanz verlieh. "Ich war zu dem Zeitpunkt immer noch Profi in Gladbach. Ich bin voller Konzentration in dieses Spiel gegangen und wollte natürlich gewinnen", so Matthäus 2013 im ZDF.

Matthäus zum Fehlschuss: "Unglaubliche Leere"

Nach Toren von Frank Mill für Mönchengladbach in der 33. Minute und dem späten Ausgleich in der 83. Minute durch Wolfgang Dremmler auf Seiten der Bayern fand das Spiel in der regulären Spielzeit noch keinen Gewinner. Auch die Verlängerung führte nicht zur Entscheidung. Der sonst so dominante Matthäus spielte an diesem Tag keine tragende Rolle und blieb über 90 Minuten eher blass. Der DFB-Pokal-Sieger 1984 sollte also im Elfmeterschießen gefunden werden. Es war das erste Pokalfinale, das auf diese Weise entschieden wurde.

Matthäus übernahm als Erster die Verantwortung und trat gegen Jean-Marie Pfaff im Bayern-Tor an. Acht Schritte Anlauf, dann steuerte sein wuchtiger Schuss hoch rechts über die Latte in den Frankfurter Abendhimmel. Matthäus konnte sein Pech anschließend kaum fassen, schlug immer wieder die Hände vors Gesicht. Später bezeichnete er sein Gefühl in diesem Moment als "unglaubliche Leere". "Das war einer der Momente, die ich gerne aus meiner Karriere löschen möchte", sagte Matthäus dazu im Kicker.

FC Bayern gewinnt 8:7 im Elfmeterschießen

Auch tröstende Worte und Gesten seiner Mitspieler konnten ihn nicht aufmuntern. Für den fünfmaligen WM-Teilnehmer war es aufgrund der bekannten Vorgeschichte der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für einen derartigen Fehlschuss. Ausgerechnet gegen die Bayern. Nach 15 weiteren Schützen und je einem verschossenen Elfmeter auf jeder Seite, siegte Bayern München letztlich mit 8:7. Es war der insgesamt siebte Pokalsieg der Münchener.

Absicht lässt sich Matthäus beim verschossenen Elfmeter und der damit eingeleiteten Niederlage jedenfalls nicht unterstellen. "Hätten wir gewonnen, wäre ich als Sieger nach München gekommen und hätte gleich ein ganz anderes Standing in der Mannschaft gehabt. Es war daher kein gutes Gefühl, als ich damals beim FC Bayern angefangen habe", sagte Matthäus im ZDF.

Mit Bayern gewann der spätere Weltfußballer den DFB-Pokal dann bereits zwei Jahre später. Borussia Mönchengladbach hingegen musste noch elf Jahre auf seinen dritten und bisher letzten Pokalsieg warten.

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Der DFB-Pokal brachte in seiner mehr als 80-jährigen Geschichte zahlreiche Helden hervor und haushohe Favoriten zu Fall. Mit einem Bilderrätsel erinnert DFB.de ab sofort alle 14 Tage an diese großen Momente. Hier ist die Auflösung zum 3. Teil.

Der Gewinner wurde per Mail benachrichtigt.

Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München – so hieß das Pokalfinale des Jahres 1984. Das letzte Endspiel, das nicht im Berliner Olympiastadion ausgetragen wurde, sondern im Frankfurter Waldstadion stattfand, gehört zu den außergewöhnlichen in der Geschichte des DFB-Pokals. Zum Hauptprotagonisten und tragischen Figur wurde Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in seinem letzten Spiel für die Borussia.

Kurz vor dem Duell zwischen den von Jupp Heynckes trainierten Gladbachern und Udo Latteks Bayern gab der damals 23-jährige Matthäus nach fünf Jahren und 162 Bundesligaspielen im Gladbach-Trikot seinen Wechsel vom Niederrhein an die Isar bekannt und traf damit im Finale ausgerechnet auf seinen zukünftigen Arbeitgeber FC Bayern. Für die Münchener galt Matthäus damals als Königstransfer, was dem Duell vor 61.000 Zuschauern eine besondere Brisanz verlieh. "Ich war zu dem Zeitpunkt immer noch Profi in Gladbach. Ich bin voller Konzentration in dieses Spiel gegangen und wollte natürlich gewinnen", so Matthäus 2013 im ZDF.

Matthäus zum Fehlschuss: "Unglaubliche Leere"

Nach Toren von Frank Mill für Mönchengladbach in der 33. Minute und dem späten Ausgleich in der 83. Minute durch Wolfgang Dremmler auf Seiten der Bayern fand das Spiel in der regulären Spielzeit noch keinen Gewinner. Auch die Verlängerung führte nicht zur Entscheidung. Der sonst so dominante Matthäus spielte an diesem Tag keine tragende Rolle und blieb über 90 Minuten eher blass. Der DFB-Pokal-Sieger 1984 sollte also im Elfmeterschießen gefunden werden. Es war das erste Pokalfinale, das auf diese Weise entschieden wurde.

Matthäus übernahm als Erster die Verantwortung und trat gegen Jean-Marie Pfaff im Bayern-Tor an. Acht Schritte Anlauf, dann steuerte sein wuchtiger Schuss hoch rechts über die Latte in den Frankfurter Abendhimmel. Matthäus konnte sein Pech anschließend kaum fassen, schlug immer wieder die Hände vors Gesicht. Später bezeichnete er sein Gefühl in diesem Moment als "unglaubliche Leere". "Das war einer der Momente, die ich gerne aus meiner Karriere löschen möchte", sagte Matthäus dazu im Kicker.

FC Bayern gewinnt 8:7 im Elfmeterschießen

Auch tröstende Worte und Gesten seiner Mitspieler konnten ihn nicht aufmuntern. Für den fünfmaligen WM-Teilnehmer war es aufgrund der bekannten Vorgeschichte der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für einen derartigen Fehlschuss. Ausgerechnet gegen die Bayern. Nach 15 weiteren Schützen und je einem verschossenen Elfmeter auf jeder Seite, siegte Bayern München letztlich mit 8:7. Es war der insgesamt siebte Pokalsieg der Münchener.

Absicht lässt sich Matthäus beim verschossenen Elfmeter und der damit eingeleiteten Niederlage jedenfalls nicht unterstellen. "Hätten wir gewonnen, wäre ich als Sieger nach München gekommen und hätte gleich ein ganz anderes Standing in der Mannschaft gehabt. Es war daher kein gutes Gefühl, als ich damals beim FC Bayern angefangen habe", sagte Matthäus im ZDF.

Mit Bayern gewann der spätere Weltfußballer den DFB-Pokal dann bereits zwei Jahre später. Borussia Mönchengladbach hingegen musste noch elf Jahre auf seinen dritten und bisher letzten Pokalsieg warten.