FFC-Manager Dietrich: "Ich bin Berufsoptimist"

Es waren keine einfachen Tage für Siegfried Dietrich. Der erfolgsverwöhnte Manager des Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt musste zunächst das Aus in der Meisterschaft und dem Kampf um die Champions-League-Plätze hinnehmen, dann die Niederlage im DFB-Pokalfinale der Frauen gegen Bayern München am Samstag in Köln.

Am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) steht das Champions-League-Finale gegen Titelverteidiger Olympique Lyon im Münchner Olympiastadion an. Für Frankfurt die letzte Chancen, sich für die Teilnahme an der Königsklasse in der nächsten Saison zu qualifizieren. Denn nur der Sieger und die ersten beiden Mannschaften der Frauen-Bundesliga dürfen starten.

Im DFB.de-Interview spricht der Manager über das verlorene DFB-Pokalfinale, unruhige Nächte, die Entwicklung der Frauen-Bundesliga und seinen unerschütterlichen Glauben an den großen Triumph.

DFB.de: Herr Dietrich, wie waren die vergangenen Nächte?

Siegfried Dietrich: Die waren kurz und natürlich auch ein wenig unruhig. Ein bisschen Frust war noch da, aber gleichzeitig auch viel Optimismus. Denn mit dem Champions-League-Endspiel in München steht ja noch ein weiteres Finale für uns an. Wir befinden uns mit Sicherheit momentan in einer Situation, die man erst verarbeiten muss. Aber da ich von meiner gesamten Einstellung her Optimist bin, schaue ich doch recht schnell wieder nach vorn.

DFB.de: Warum konnte das Team seine Leistung am vergangenen Samstag nicht abrufen?

Dietrich: Wenn es dafür eine Erklärung gäbe, dann würde man kaum noch Spiele verlieren. Es ist wirklich schwierig zu beurteilen, und ich denke, darauf haben selbst die Spielerinnen keine Antwort. Wir waren in einer Situation, die es im Fußball immer wieder gibt. Man hat einfach hin und wieder solche Spiele und solche Tage. Die Spielerinnen haben insgesamt an diesem Tag einfach keine gute Leistung abgerufen. Sie haben sich die Chance entgehen lassen, zum neunten Mal das Pokalfinale zu gewinnen. Die Fehler, die gemacht wurden, werden wir aufarbeiten. Und unsere Trainer werden ihren Teil dazu beitragen, dass die Formation, die in München aufläuft, doch einiges anders macht.

DFB.de: Dann wird die Mannschaft am Donnerstag in München also anders auftreten?



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Es waren keine einfachen Tage für Siegfried Dietrich. Der erfolgsverwöhnte Manager des Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt musste zunächst das Aus in der Meisterschaft und dem Kampf um die Champions-League-Plätze hinnehmen, dann die Niederlage im DFB-Pokalfinale der Frauen gegen Bayern München am Samstag in Köln.

Am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) steht das Champions-League-Finale gegen Titelverteidiger Olympique Lyon im Münchner Olympiastadion an. Für Frankfurt die letzte Chancen, sich für die Teilnahme an der Königsklasse in der nächsten Saison zu qualifizieren. Denn nur der Sieger und die ersten beiden Mannschaften der Frauen-Bundesliga dürfen starten.

Im DFB.de-Interview spricht der Manager über das verlorene DFB-Pokalfinale, unruhige Nächte, die Entwicklung der Frauen-Bundesliga und seinen unerschütterlichen Glauben an den großen Triumph.

DFB.de: Herr Dietrich, wie waren die vergangenen Nächte?

Siegfried Dietrich: Die waren kurz und natürlich auch ein wenig unruhig. Ein bisschen Frust war noch da, aber gleichzeitig auch viel Optimismus. Denn mit dem Champions-League-Endspiel in München steht ja noch ein weiteres Finale für uns an. Wir befinden uns mit Sicherheit momentan in einer Situation, die man erst verarbeiten muss. Aber da ich von meiner gesamten Einstellung her Optimist bin, schaue ich doch recht schnell wieder nach vorn.

DFB.de: Warum konnte das Team seine Leistung am vergangenen Samstag nicht abrufen?

Dietrich: Wenn es dafür eine Erklärung gäbe, dann würde man kaum noch Spiele verlieren. Es ist wirklich schwierig zu beurteilen, und ich denke, darauf haben selbst die Spielerinnen keine Antwort. Wir waren in einer Situation, die es im Fußball immer wieder gibt. Man hat einfach hin und wieder solche Spiele und solche Tage. Die Spielerinnen haben insgesamt an diesem Tag einfach keine gute Leistung abgerufen. Sie haben sich die Chance entgehen lassen, zum neunten Mal das Pokalfinale zu gewinnen. Die Fehler, die gemacht wurden, werden wir aufarbeiten. Und unsere Trainer werden ihren Teil dazu beitragen, dass die Formation, die in München aufläuft, doch einiges anders macht.

DFB.de: Dann wird die Mannschaft am Donnerstag in München also anders auftreten?

Dietrich: Davon bin ich fest überzeugt. Wenn wir die Menge an Frust, die wir haben, in Energie umwandeln; wenn wir den Hebel umlegen; wenn wir uns an unsere Qualitäten erinnern, dann haben wir in einem solchen Spiel alle Möglichkeiten. Es ist ja letztendlich auch ein Spiel vor eigener, vor deutscher Kulisse, und wir haben durchaus die Chance, erfolgreich abzuschneiden. Sicherlich ist uns bewusst, wie stark Lyon ist, und wir haben Respekt. Aber unsere Mannschaft weiß, was sie kann. Wir haben das Auswärtsspiel in Köln gegen München verloren, nun wollen wir das Heimspiel in München gegen Lyon gewinnen.

DFB.de: Wie geht der Manager mit der Vorstellung um, nach dieser Saison mit leeren Händen dazustehen?

Dietrich: Mit völlig leeren Händen können wir nicht mehr dastehen. Dazu hätten wir in beiden Wettbewerben - DFB-Pokal und Champions League - im Viertelfinale ausscheiden müssen. Letztendlich haben wir die zwei Basisziele der Saison erreicht: Wir sind ins DFB-Pokalendspiel und ins Champions-League-Finale eingezogen. Damit haben wir bereits sehr viel erreicht. Das Team weiß, dass wir uns die Niederlage in Köln selbst zuzuschreiben haben. Jetzt warten wir ab, wie das Spiel in München läuft. Und selbst wenn wir am Ende beide Finals nicht gewonnen hätten, ginge die Welt trotzdem nicht unter. Im Gegenteil, dann geht es erst recht weiter. Aber daran möchte ich jetzt nicht denken. Wir reisen optimistisch nach München mit dem Ziel, uns dort die europäische Krone zu erarbeiten.

DFB.de: Und damit dann auch die Teilnahme an der Champions League in der nächsten Saison. Das macht die Sache doch sicherlich noch einmal bedeutender…

Dietrich: Genau. Für die Titelsammlung wäre es natürlich der Traum zu gewinnen. Ganz klar. Aber als Perspektive für das nächste Jahr ist die Qualifikation für die Champions League auch entscheidend. Die Mannschaft ist sich dessen bewusst und wird alles geben. Sie wird dem Druck, der auf ihr lastet, standhalten und das Ganze in Energie umwandeln.

DFB.de: Also wollen Sie nicht darüber spekulieren, was es für die Entwicklung des Vereins bedeuten würde, nächstes Jahr nicht in der Champions League dabei zu sein?

Dietrich: Ich bin Berufsoptimist. Genau deswegen sehe ich jetzt erst mal positiv nach vorne. Und was wäre wenn, ist eine Überlegung, die muss gut überdacht sein. Allerdings ist diese momentan einfach nicht in meinem Kopf vorhanden.

DFB.de: Die Bayern gewinnen das DFB-Pokalfinale, die Meisterschaft war mit vier Teams bis kurz vor Schluss offen - wie beurteilt der Frankfurter Manager, wie der Ligasprecher diese Entwicklung?

Dietrich: Ja, da gibt es zwei Herzen in der Brust. Wir haben schon immer gesagt, dass es wichtig ist, dass die Liga spannender wird. Denn das belebt letztendlich das Geschäft und steigert die Aufmerksamkeit von Medien und Zuschauern. Da sind wir nach der WM auf einem sehr guten Weg. Die Zuschauerzahlen sind gestiegen. Viele der Topspiele waren im Fernsehen zu sehen mit sehr guten Einschaltquoten. Am wichtigsten ist, dass der Frauenfußball von der sportbegeisterten Bevölkerung Deutschlands wahrgenommen wird. Das ist für mich ein ganz entscheidender Punkt. Und es liegt jetzt an uns allen selbst, diesen Wettbewerb noch professioneller zu gestalten.

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DFB.de: Was muss passieren, damit beispielsweise der Zuschauerschnitt dauerhaft erhöht wird?

Dietrich: Jeder einzelne Verein muss an sich arbeiten, so dass wir in Zukunft immer in attraktiven Stadien spielen. Das Rahmenprogramm sollte genauso gut und sympathisch sein wie der Sport auf dem Rasen. Dann sind wir auf einem ganz hervorragenden Weg. Die Tradition des Männerfußballs, mit dem wir ja immer wieder verglichen werden, ist eine riesige. Aber auch der Frauenfußball hat ein unglaublich großes Potenzial. Und das gilt es, weiter zu erschließen. Der DFB tut da bereits sehr viel. Nun müssen die Vereine einfach nachziehen und auch ihren Anteil leisten.

DFB.de: Welche Bedeutung haben das eigenständige DFB-Pokalfinale und die Champions League der Frauen für die Entwicklung des Frauenfußballs?

Dietrich: Gerade diese beiden Veranstaltungen sind natürlich riesige Plattformen, die neben der Präsenz der Nationalmannschaft auf ganz hohem Niveau wahrgenommen werden. In Köln hat das jetzt Bayern München genutzt und sich so empfohlen, mit dieser Qualität im nächsten Jahr vielleicht auch noch eine bessere Rolle in der Bundesliga zu spielen. Und wir wollen jetzt aus Vereinssicht in München ein weiteres Signal geben, dass der Frauenfußball in Deutschland auf einem hohen Niveau präsent ist. Ich kann nur hoffen, dass es uns gelingt. Alle Spielerinnen ziehen da mit. Denn letztendlich geht es ja darum, dass die Akzeptanz des Frauenfußballs durch die Qualität wächst und somit auch die Wahrnehmung immer größer wird.

DFB.de: Die vergangenen Nächte des Siegfried Dietrich waren unruhig, wie werden die kommenden sich gestalten?

Dietrich: Die Anspannung wächst natürlich auch bei einem Berufsoptimisten wie mir. Es gibt viel zu organisieren und vorzubereiten. Wir machen uns heute auf den Weg nach München. Dort werden wir noch zwei Trainingseinheiten absolvieren. Dann wird sicherlich eine große Vorfreude aufkommen, aber genauso wird wahrscheinlich auch die Anspannung noch gehörig wachsen. Schließlich geht es um Europas Krone - das ist das Größte, was du im Vereinsfrauenfußball erreichen kannst. Wer da mit Herz und Seele dabei ist, der fiebert natürlich auch Tag und Nacht.