FFC-Coach Sascha Glass: "Das Team hat Charakter gezeigt"

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Besser hätte das Debüt nicht laufen können: Am Sonntag feierte Sascha Glass als Interimstrainer des Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt mit dem 5:2 (2:0) gegen den FCR 01 Duisburg einen perfekten Einstand. Mehr noch: Nach der überraschenden Niederlage des 1. FFC Turbine Potsdam in Essen rückte das Team gar auf den zweiten Platz vor – der am Ende zur Teilnahme an der Champions League reichen würde.

Am Mittwoch (ab 17.45 Uhr, live auf DFB-TV) kommt es im Frankfurter Stadion am Brentanobad zum direkten Aufeinandertreffen der beiden langjährigen Kontrahenten. Nach der Entlassung von Frankfurts bisherigen Coach Philipp Dahm vergangene Woche, könnte Glass, der zudem für die erfolgreichen B-Juniorinnen des FFC verantwortlich zeichnet, für den nächsten Coup sorgen.

Im Interview mit DFB.de-Redakteurin Annette Seitz blickt der Trainer auf das Gipfeltreffen mit Potsdam voraus, erzählt, wie er die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur bringen will, und ob sich sein Onkel Bruno Labbadia schon zu seiner neuen Aufgabe geäußert hat.

DFB.de: Glückwunsch zum gelungenen Einstand! Wie ist es Ihnen gelungen, in der Kürze der Zeit die Stellschrauben im Team entscheidend zu verändern?

Sascha Glass: Das war der Verdienst der Mannschaft. Wir hatten ja nur zwei Trainingseinheiten Zeit. Somit haben wir uns auf das Wesentliche konzentriert, im taktischen Bereich und an den Torabschlüssen gearbeitet. Die Mannschaft hat die kleinen taktischen Änderungen auf dem Platz gut umgesetzt. Das Team hat Charakter gezeigt und sich den Sieg nicht nur erarbeitet, sondern phasenweise richtig guten Fußball geboten.

DFB.de: Auch in den nächsten Wochen bleibt zwischen den Spielen nicht viel Zeit, um zu trainieren. Wo setzt man als Trainer an, um die Mannschaft wieder zum Erfolg zu führen?

Glass: Der Kopf spielt immer eine ganz entscheidende Rolle. Ich denke, die Mannschaft hat sich im Spiel gegen Duisburg wieder etwas mehr Selbstvertrauen geholt. Das war wichtig. Daneben werden wir weiterhin im taktischen Bereich arbeiten und in den Trainingseinheiten versuchen, uns optimal auf den nächsten Gegner einzustellen.

DFB.de: Nach der Niederlage von Potsdam gegen Essen hat sich die Perspektive des FFC hinsichtlich der direkten Champions-League-Qualifikation wesentlich verbessert. Wie bewerten Sie unter diesen Gesichtspunkten die Begegnung am Mittwoch?

Glass: Ich hoffe, dass das einen positiven Schub für die Mannschaft gibt. Allerdings ändert sich ja die Vorgabe für dieses Spiel nicht. Ich denke es wird ein sehr intensives Match, in dem wir versuchen werden, die drei Punkte am Brentanobad zu behalten.

DFB.de: Welche Auswirkungen wird es haben, dass Potsdam jetzt unter Zugzwang steht und unbedingt gewinnen muss. Kann das ein Vorteil für den FFC sein?

Glass: Potsdam hat mit Bernd Schröder einen Trainer mit einer riesigen Erfahrung und eine Mannschaft, die ständig um Titel spielt. Turbine wird mit Sicherheit nicht verunsichert nach Frankfurt kommen. Ich erwarte sie hoch motiviert. Die Niederlage in Essen wird dabei keine große Rolle spielen. Ich erhoffe mir eher einen Vorteil davon, dass wir ein Heimspiel haben und baue darauf, dass unser Publikum die Mannschaft genauso toll unterstützen wird, wie am vergangenen Sonntag gegen Duisburg. Das würde meiner Mannschaft einen zusätzlichen Motivationsschub geben.

DFB.de: Sie haben bislang sehr erfolgreich die B-Juniorinnen des Vereins trainiert. Jetzt stehen Sie vor gestandenen A-Nationalspielerinnen. Inwiefern müssen Sie sich umstellen?

Glass: Es ist schon eine ganz andere Situation und ich habe auch großen Respekt vor der Leistung und den Erfolgen dieser Spielerinnen. Ich habe mit der einen oder anderen erfahrenen Spielerin geredet und erklärt, was ich vorhabe und auch, wieso ich es so machen möchte. Aber es blieb mir auch nicht viel Zeit, um mich auf diese neue Situation einzustellen und so habe ich mich, so schnell es geht, um das Wesentliche gekümmert: die Arbeit auf dem Platz.

DFB.de: Wie viel Respekt haben Sie vor der Aufgabe?

Glass: Ich bin im Moment relativ entspannt und versuche mir keinen Druck zu machen. Ich bin fußballverrückt, sehr akribisch in meiner Arbeit, habe genaue Vorstellungen, wie ich Fußball spielen lassen möchte und versuche, das der Mannschaft zu vermitteln. Ich möchte einfach gute Arbeit abliefern. Ich freue mich, mit dieser tollen Mannschaft zu arbeiten und wir werden gemeinsam versuchen, die restlichen Spiele erfolgreich zu bestreiten.

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DFB.de: Sie bleiben Trainer der B-Juniorinnen, wie lässt sich das vereinbaren?

Glass: Die Lage hat sich seit dem vergangenen Samstag mit dem Sieg gegen Bayern München entspannt. Wir sind mit der U 17 Meister der Staffel Süd geworden und haben uns vorzeitig für das Halbfinale qualifiziert. Ich habe mit Mira Krummenauer und Marcus Dixel ein tolles Trainerteam in der U 17, die mir einiges an Arbeit abnehmen und mit Kai Rennich einen Co-Trainer in der ersten Mannschaft, der mich bei der Arbeit unterstützt. Ich versuche trotzdem so oft es geht, bei der U 17 anwesend zu sein. Es handelt sich ja hierbei um einen absehbaren Zeitraum von drei Wochen. Das werden wir alle gemeinsam gut hinbekommen. Nach dem letzten Spiel mit der ersten Mannschaft gegen Bayern München werde ich mich dann auf die Halbfinal-Begegnungen um die Deutsche Meisterschaft mit der U 17 konzentrieren.

DFB.de: Was hat eigentlich Ihr Onkel Bruno Labbadia zu ihrem Engagement gesagt?

Glass: Ich habe ihn am vergangen Sonntag beim Spiel Stuttgart gegen Gladbach besucht. Wir haben aber seit diesem Zeitpunkt nicht mehr miteinander telefoniert und uns noch nicht über meine neue Aufgabe unterhalten.

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Besser hätte das Debüt nicht laufen können: Am Sonntag feierte Sascha Glass als Interimstrainer des Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt mit dem 5:2 (2:0) gegen den FCR 01 Duisburg einen perfekten Einstand. Mehr noch: Nach der überraschenden Niederlage des 1. FFC Turbine Potsdam in Essen rückte das Team gar auf den zweiten Platz vor – der am Ende zur Teilnahme an der Champions League reichen würde.

Am Mittwoch (ab 17.45 Uhr, live auf DFB-TV) kommt es im Frankfurter Stadion am Brentanobad zum direkten Aufeinandertreffen der beiden langjährigen Kontrahenten. Nach der Entlassung von Frankfurts bisherigen Coach Philipp Dahm vergangene Woche, könnte Glass, der zudem für die erfolgreichen B-Juniorinnen des FFC verantwortlich zeichnet, für den nächsten Coup sorgen.

Im Interview mit DFB.de-Redakteurin Annette Seitz blickt der Trainer auf das Gipfeltreffen mit Potsdam voraus, erzählt, wie er die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur bringen will, und ob sich sein Onkel Bruno Labbadia schon zu seiner neuen Aufgabe geäußert hat.

DFB.de: Glückwunsch zum gelungenen Einstand! Wie ist es Ihnen gelungen, in der Kürze der Zeit die Stellschrauben im Team entscheidend zu verändern?

Sascha Glass: Das war der Verdienst der Mannschaft. Wir hatten ja nur zwei Trainingseinheiten Zeit. Somit haben wir uns auf das Wesentliche konzentriert, im taktischen Bereich und an den Torabschlüssen gearbeitet. Die Mannschaft hat die kleinen taktischen Änderungen auf dem Platz gut umgesetzt. Das Team hat Charakter gezeigt und sich den Sieg nicht nur erarbeitet, sondern phasenweise richtig guten Fußball geboten.

DFB.de: Auch in den nächsten Wochen bleibt zwischen den Spielen nicht viel Zeit, um zu trainieren. Wo setzt man als Trainer an, um die Mannschaft wieder zum Erfolg zu führen?

Glass: Der Kopf spielt immer eine ganz entscheidende Rolle. Ich denke, die Mannschaft hat sich im Spiel gegen Duisburg wieder etwas mehr Selbstvertrauen geholt. Das war wichtig. Daneben werden wir weiterhin im taktischen Bereich arbeiten und in den Trainingseinheiten versuchen, uns optimal auf den nächsten Gegner einzustellen.

DFB.de: Nach der Niederlage von Potsdam gegen Essen hat sich die Perspektive des FFC hinsichtlich der direkten Champions-League-Qualifikation wesentlich verbessert. Wie bewerten Sie unter diesen Gesichtspunkten die Begegnung am Mittwoch?

Glass: Ich hoffe, dass das einen positiven Schub für die Mannschaft gibt. Allerdings ändert sich ja die Vorgabe für dieses Spiel nicht. Ich denke es wird ein sehr intensives Match, in dem wir versuchen werden, die drei Punkte am Brentanobad zu behalten.

DFB.de: Welche Auswirkungen wird es haben, dass Potsdam jetzt unter Zugzwang steht und unbedingt gewinnen muss. Kann das ein Vorteil für den FFC sein?

Glass: Potsdam hat mit Bernd Schröder einen Trainer mit einer riesigen Erfahrung und eine Mannschaft, die ständig um Titel spielt. Turbine wird mit Sicherheit nicht verunsichert nach Frankfurt kommen. Ich erwarte sie hoch motiviert. Die Niederlage in Essen wird dabei keine große Rolle spielen. Ich erhoffe mir eher einen Vorteil davon, dass wir ein Heimspiel haben und baue darauf, dass unser Publikum die Mannschaft genauso toll unterstützen wird, wie am vergangenen Sonntag gegen Duisburg. Das würde meiner Mannschaft einen zusätzlichen Motivationsschub geben.

DFB.de: Sie haben bislang sehr erfolgreich die B-Juniorinnen des Vereins trainiert. Jetzt stehen Sie vor gestandenen A-Nationalspielerinnen. Inwiefern müssen Sie sich umstellen?

Glass: Es ist schon eine ganz andere Situation und ich habe auch großen Respekt vor der Leistung und den Erfolgen dieser Spielerinnen. Ich habe mit der einen oder anderen erfahrenen Spielerin geredet und erklärt, was ich vorhabe und auch, wieso ich es so machen möchte. Aber es blieb mir auch nicht viel Zeit, um mich auf diese neue Situation einzustellen und so habe ich mich, so schnell es geht, um das Wesentliche gekümmert: die Arbeit auf dem Platz.

DFB.de: Wie viel Respekt haben Sie vor der Aufgabe?

Glass: Ich bin im Moment relativ entspannt und versuche mir keinen Druck zu machen. Ich bin fußballverrückt, sehr akribisch in meiner Arbeit, habe genaue Vorstellungen, wie ich Fußball spielen lassen möchte und versuche, das der Mannschaft zu vermitteln. Ich möchte einfach gute Arbeit abliefern. Ich freue mich, mit dieser tollen Mannschaft zu arbeiten und wir werden gemeinsam versuchen, die restlichen Spiele erfolgreich zu bestreiten.

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DFB.de: Sie bleiben Trainer der B-Juniorinnen, wie lässt sich das vereinbaren?

Glass: Die Lage hat sich seit dem vergangenen Samstag mit dem Sieg gegen Bayern München entspannt. Wir sind mit der U 17 Meister der Staffel Süd geworden und haben uns vorzeitig für das Halbfinale qualifiziert. Ich habe mit Mira Krummenauer und Marcus Dixel ein tolles Trainerteam in der U 17, die mir einiges an Arbeit abnehmen und mit Kai Rennich einen Co-Trainer in der ersten Mannschaft, der mich bei der Arbeit unterstützt. Ich versuche trotzdem so oft es geht, bei der U 17 anwesend zu sein. Es handelt sich ja hierbei um einen absehbaren Zeitraum von drei Wochen. Das werden wir alle gemeinsam gut hinbekommen. Nach dem letzten Spiel mit der ersten Mannschaft gegen Bayern München werde ich mich dann auf die Halbfinal-Begegnungen um die Deutsche Meisterschaft mit der U 17 konzentrieren.

DFB.de: Was hat eigentlich Ihr Onkel Bruno Labbadia zu ihrem Engagement gesagt?

Glass: Ich habe ihn am vergangen Sonntag beim Spiel Stuttgart gegen Gladbach besucht. Wir haben aber seit diesem Zeitpunkt nicht mehr miteinander telefoniert und uns noch nicht über meine neue Aufgabe unterhalten.