Fest der großen Wiedersehensfreude in Berlin

In seiner Jugend war er ein antrittstarker Sprinter gewesen. 10,8 Sekunden, so lautete seine persönliche Bestzeit als 22-Jähriger. 1947 war das, vor 63 Jahren also. In den vielen Jahren danach zeichneten Matthias Mauritz aber vor allem Stehvermögen als Dauerleister aus. So wurde der Allroundsportler von 1970 an viermal Europameister und 21 Mal Deutscher Meister im Senioren-Tennis. Vor allem aber: Mit fast 35 Jahren absolvierte der Düsseldorfer sein erstes und einziges A-Länderspiel und ist damit noch immer der älteste Debütant der deutschen A-Nationalmannschaft. Am 20. Mai 1959 fand diese Premiere in Hamburg beim 1:1 gegen Polen statt.

51 Jahre später befindet sich Mauritz, der auch auf 24 Amateurländerspiele zurückblicken kann, wieder einmal im Kreis der DFB-Auswahl. Und hat dabei an Ausdauer und Stehvermögen nichts, so scheint es, eingebüßt. Beim 3. Jahrestreffen des Clubs der Nationalspieler (CdN) konnte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach den inzwischen fast 86-Jährigen vor dem Anpfiff des Länderspiels gegen die Türkei in Berlin besonders begrüßen. Zum dritten Mal führte der rüstige Wiederholungstäter nun auch in Berlin die Tabelle der ältesten CdN-Teilnehmer beim Jahrestreffen an.

760 Einsätze für Fortuna

„Ich war noch ein Teenager, als ich Matthias Mauritz im Trikot von Fortuna Düsseldorf spielen sah. Er war und ist ein Sportsmann par excellence, und ich freue mich auch persönlich, dass er hier in Berlin wieder dabei und in erstaunlich guter Form ist“, sagte Niersbach über seinen Düsseldorfer Landsmann, der mit 760 Einsätzen einer der herausragenden Fortuna-Spieler war.

"Diese Einrichtung kann man nur als hervorragend bezeichnen. Das ist eine tolle Sache, um die mich viele Kollegen aus anderen Sportarten beneiden. Auch diesmal bin ich der Älteste, doch ich beneide ein bisschen Lars Ricken, der hier heute der Jüngste ist", so Mauritz.

200 Stars und Sternchen

„Willkommen im Club“. So hieß es nun schon zum dritten Mal bei der Zusammenkunft der deutschen Altinternationalen. Nicht nur für Matthias Mauritz. Sondern auch für viele andere unter den diesmal rund 200 Stars und Sternchen der Nationalmannschaft. Für sie wird der im April 2008 auf Initiative von Wolfgang Niersbach gegründete Club der Nationalspieler immer mehr zu einer Stätte intensiver Begegnungen. Zu einer Plattform, auf der die früheren Nationalspieler aus Ost und West und auch aus dem in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch eigenständigen saarländischen FIFA-Verbandes, für den diesmal in Berlin zum Beispiel erneut der inzwischen 81-jährigen Willi Sippel „am Ball“ war, in lockerer und höchst unterhaltsamer Atmosphäre zueinander finden.

„Wir fühlen uns durch Eure und Ihre Anwesenheit in unserer Idee für dieses jährliche Zusammentreffen bestätigt. Der DFB wird nie vergessen, was Ihr als Nationalspieler für das Ansehen des deutschen Fußballs geschafft habt", sagte Wolfgang Niersbach bei der offiziellen Begrüßung der insgesamt knapp 400 geladenen Gäste. Der DFB-Generalsekretär sah sich auch im Olympiastadion in seiner Grundidee bestätigt, „unsere ehemaligen und aktuellen Nationalspieler aktiv und systematisch bei unseren Länderspielen in Deutschland einzubeziehen“.

Seeler lobt Niersbachs Engagement

"Wir müssen Wolfgang Niersbach dankbar sein für seine tolle Idee und Initiative. Es ist so schön, dass wir uns wenigstens einmal im Jahr treffen. Ich kann nur sagen, herzlich willkommen, gute Gespräche und ein schönes und erfolgreiches Spiel", konnte Uwe Seeler, der zusammen mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus, den beiden anderen DFB-Ehrenspielführern, den CdN-Vorstand bildet, unter den drei Generationen von Nationalspielern auch zahlreiche WM-und EM-Teilnehmer begrüßen. Angefangen bei der WM-Endrunde 1958 in Schweden und 1962 in Chile, für die der aus seiner Wahlheimat Mailand angereiste Karl-Heinz Schnellinger und der erfreulicherweise wiedergenesene Wolfgang Fahrian als Zeitzeugen standen.

Nahezu komplett und mit Dixie Dörner an der Spitze angetreten war das Olympiasieger-Team von 1976, das mit dem Endspielsieg über Polen für den größten Erfolg des DDR-Fußballs gesorgt hat. Gut dabei und angeführt vom damaligen Kapitän Bernd Bransch sowie dem inzwischen fast schon legendären Torschützen Jürgen Sparwasser waren auch die WM-Spieler von 1974, die damals mit dem 1:0 über den späteren Weltmeister Deutschland den wohl spektakulärsten Sieg der DFV-Geschichte errungen hatten.

Treffen der Generationen

"Ich bin jetzt das dritte Mal dabei und kann diese Veranstaltung des DFB nur als absolut lobenswert bezeichnen. Sie ist ein großer Schritt auch zur Anerkennung der Leistung, die wir für den DDR-Fußball erbracht haben. Es kommt mir vor wie ein Klassentreffen, mit dem Unterschied, dass hier viele Generationen von Spielern vertreten sind, die miteinander und gegeneinander auf dem Platz gestanden haben", so Martin Hoffmann, der maßgebend an den großen drei DDR-Triumphen beteiligt war: dem Olympiasieg 1976, dem WM-Sieg über die DFB-Auswahl 1974 und Magdeburgs Triumph im Europapokal der Pokalsieger im Endspiel über den AC Mailand im gleichen Jahr.

Zudem repräsentierte eine große Schar namhafter Ex-Nationalspieler die großen Erfolgsteams des DFB. So vertraten, um nur einige wenige Namen zu nennen, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Uwe Bein und Stefan Reuter die Weltmeister von 1990, Erwin Kremers verkörperte das siegreiche EM-Team von 1972 sowie sein Zwillingsbruder Helmut die 1974er-Weltmeister und Felix Magath die Europameister von 1980.

Rehhagel und Trautmann als "special guests"

Als kurz vor dem Anpfiff des EM-Qualifikationsspieles gegen die Türkei auch die letzten Nachzügler eingetroffen waren und Trainer-Ikone Otto Rehhagel sowie Torwart-Legende Bert Trautmann (87) als "special guests" willkommen geheißen wurden, platzte das "Atrium" im Olympiastadion aus allen Nähten.

"Wir vom DFB sind glücklich, hier einen Mann als Ehrengast zu haben, der nie ein Länderspiel bestritten hat, aber in England Großes für den deutschen Fußball und auch für das Ansehen Deutschlands als englischer Cup-Sieger mit Manchester City 1956 und Englands Fußballer des Jahres vollbracht hat", stellte Wolfgang Niersbach unter dem großen Beifall der deutschen Nationalspieler Bernd Trautmann vor. Der großartige frühere Torwart antwortete: "Ich war in meinem Leben nie traurig, kein Länderspiel bestritten zu haben. Vielmehr bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Mit dem DFB stehe ich in gutem Kontakt, war 1966 sein WM-Attaché in England und bin auch heute noch bei ihm gefragt. Von meinen 87 Lebensjahren habe ich 70 Jahre im Ausland verbracht. Vielen Dank, dass ich bei Euch sein darf."

"Forum des Wiedersehens"

Nicht enden wollten bei dieser Party das Schulter- und das Schenkelklopfen. Kein Wunder, denn die Wiedersehensfreude war ebenso groß wie der Flachs, der an allen Tischen blühte. Uwe Seeler betonte denn auch: „Als ein Forum des Wiedersehens ist dieses Jahrestreffen gedacht. Hierbei sollen Kontakte erneuert und gepflegt und miteinander kommuniziert werden, gerade auch mit denen von uns, die sich in der Vergangenheit in die Anonymität zurückgezogen haben. Wir wollen die Gemeinschaft pflegen im Interesse des deutschen Fußballs.“

So begab sich schließlich das „Who-is-who“ des deutschen Fußballs geschlossen hinaus auf die Tribüne. Dort drückten die Nationalspieler von gestern und vorgestern ihren Kollegen von heute die Daumen. Den CdN-Mitgliedern bei den Jahrestreffen von morgen und übermorgen.

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In seiner Jugend war er ein antrittstarker Sprinter gewesen. 10,8 Sekunden, so lautete seine persönliche Bestzeit als 22-Jähriger. 1947 war das, vor 63 Jahren also. In den vielen Jahren danach zeichneten Matthias Mauritz aber vor allem Stehvermögen als Dauerleister aus. So wurde der Allroundsportler von 1970 an viermal Europameister und 21 Mal Deutscher Meister im Senioren-Tennis. Vor allem aber: Mit fast 35 Jahren absolvierte der Düsseldorfer sein erstes und einziges A-Länderspiel und ist damit noch immer der älteste Debütant der deutschen A-Nationalmannschaft. Am 20. Mai 1959 fand diese Premiere in Hamburg beim 1:1 gegen Polen statt.

51 Jahre später befindet sich Mauritz, der auch auf 24 Amateurländerspiele zurückblicken kann, wieder einmal im Kreis der DFB-Auswahl. Und hat dabei an Ausdauer und Stehvermögen nichts, so scheint es, eingebüßt. Beim 3. Jahrestreffen des Clubs der Nationalspieler (CdN) konnte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach den inzwischen fast 86-Jährigen vor dem Anpfiff des Länderspiels gegen die Türkei in Berlin besonders begrüßen. Zum dritten Mal führte der rüstige Wiederholungstäter nun auch in Berlin die Tabelle der ältesten CdN-Teilnehmer beim Jahrestreffen an.

760 Einsätze für Fortuna

„Ich war noch ein Teenager, als ich Matthias Mauritz im Trikot von Fortuna Düsseldorf spielen sah. Er war und ist ein Sportsmann par excellence, und ich freue mich auch persönlich, dass er hier in Berlin wieder dabei und in erstaunlich guter Form ist“, sagte Niersbach über seinen Düsseldorfer Landsmann, der mit 760 Einsätzen einer der herausragenden Fortuna-Spieler war.

"Diese Einrichtung kann man nur als hervorragend bezeichnen. Das ist eine tolle Sache, um die mich viele Kollegen aus anderen Sportarten beneiden. Auch diesmal bin ich der Älteste, doch ich beneide ein bisschen Lars Ricken, der hier heute der Jüngste ist", so Mauritz.

200 Stars und Sternchen

„Willkommen im Club“. So hieß es nun schon zum dritten Mal bei der Zusammenkunft der deutschen Altinternationalen. Nicht nur für Matthias Mauritz. Sondern auch für viele andere unter den diesmal rund 200 Stars und Sternchen der Nationalmannschaft. Für sie wird der im April 2008 auf Initiative von Wolfgang Niersbach gegründete Club der Nationalspieler immer mehr zu einer Stätte intensiver Begegnungen. Zu einer Plattform, auf der die früheren Nationalspieler aus Ost und West und auch aus dem in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch eigenständigen saarländischen FIFA-Verbandes, für den diesmal in Berlin zum Beispiel erneut der inzwischen 81-jährigen Willi Sippel „am Ball“ war, in lockerer und höchst unterhaltsamer Atmosphäre zueinander finden.

„Wir fühlen uns durch Eure und Ihre Anwesenheit in unserer Idee für dieses jährliche Zusammentreffen bestätigt. Der DFB wird nie vergessen, was Ihr als Nationalspieler für das Ansehen des deutschen Fußballs geschafft habt", sagte Wolfgang Niersbach bei der offiziellen Begrüßung der insgesamt knapp 400 geladenen Gäste. Der DFB-Generalsekretär sah sich auch im Olympiastadion in seiner Grundidee bestätigt, „unsere ehemaligen und aktuellen Nationalspieler aktiv und systematisch bei unseren Länderspielen in Deutschland einzubeziehen“.

Seeler lobt Niersbachs Engagement

"Wir müssen Wolfgang Niersbach dankbar sein für seine tolle Idee und Initiative. Es ist so schön, dass wir uns wenigstens einmal im Jahr treffen. Ich kann nur sagen, herzlich willkommen, gute Gespräche und ein schönes und erfolgreiches Spiel", konnte Uwe Seeler, der zusammen mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus, den beiden anderen DFB-Ehrenspielführern, den CdN-Vorstand bildet, unter den drei Generationen von Nationalspielern auch zahlreiche WM-und EM-Teilnehmer begrüßen. Angefangen bei der WM-Endrunde 1958 in Schweden und 1962 in Chile, für die der aus seiner Wahlheimat Mailand angereiste Karl-Heinz Schnellinger und der erfreulicherweise wiedergenesene Wolfgang Fahrian als Zeitzeugen standen.

Nahezu komplett und mit Dixie Dörner an der Spitze angetreten war das Olympiasieger-Team von 1976, das mit dem Endspielsieg über Polen für den größten Erfolg des DDR-Fußballs gesorgt hat. Gut dabei und angeführt vom damaligen Kapitän Bernd Bransch sowie dem inzwischen fast schon legendären Torschützen Jürgen Sparwasser waren auch die WM-Spieler von 1974, die damals mit dem 1:0 über den späteren Weltmeister Deutschland den wohl spektakulärsten Sieg der DFV-Geschichte errungen hatten.

Treffen der Generationen

"Ich bin jetzt das dritte Mal dabei und kann diese Veranstaltung des DFB nur als absolut lobenswert bezeichnen. Sie ist ein großer Schritt auch zur Anerkennung der Leistung, die wir für den DDR-Fußball erbracht haben. Es kommt mir vor wie ein Klassentreffen, mit dem Unterschied, dass hier viele Generationen von Spielern vertreten sind, die miteinander und gegeneinander auf dem Platz gestanden haben", so Martin Hoffmann, der maßgebend an den großen drei DDR-Triumphen beteiligt war: dem Olympiasieg 1976, dem WM-Sieg über die DFB-Auswahl 1974 und Magdeburgs Triumph im Europapokal der Pokalsieger im Endspiel über den AC Mailand im gleichen Jahr.

Zudem repräsentierte eine große Schar namhafter Ex-Nationalspieler die großen Erfolgsteams des DFB. So vertraten, um nur einige wenige Namen zu nennen, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Uwe Bein und Stefan Reuter die Weltmeister von 1990, Erwin Kremers verkörperte das siegreiche EM-Team von 1972 sowie sein Zwillingsbruder Helmut die 1974er-Weltmeister und Felix Magath die Europameister von 1980.

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Rehhagel und Trautmann als "special guests"

Als kurz vor dem Anpfiff des EM-Qualifikationsspieles gegen die Türkei auch die letzten Nachzügler eingetroffen waren und Trainer-Ikone Otto Rehhagel sowie Torwart-Legende Bert Trautmann (87) als "special guests" willkommen geheißen wurden, platzte das "Atrium" im Olympiastadion aus allen Nähten.

"Wir vom DFB sind glücklich, hier einen Mann als Ehrengast zu haben, der nie ein Länderspiel bestritten hat, aber in England Großes für den deutschen Fußball und auch für das Ansehen Deutschlands als englischer Cup-Sieger mit Manchester City 1956 und Englands Fußballer des Jahres vollbracht hat", stellte Wolfgang Niersbach unter dem großen Beifall der deutschen Nationalspieler Bernd Trautmann vor. Der großartige frühere Torwart antwortete: "Ich war in meinem Leben nie traurig, kein Länderspiel bestritten zu haben. Vielmehr bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Mit dem DFB stehe ich in gutem Kontakt, war 1966 sein WM-Attaché in England und bin auch heute noch bei ihm gefragt. Von meinen 87 Lebensjahren habe ich 70 Jahre im Ausland verbracht. Vielen Dank, dass ich bei Euch sein darf."

"Forum des Wiedersehens"

Nicht enden wollten bei dieser Party das Schulter- und das Schenkelklopfen. Kein Wunder, denn die Wiedersehensfreude war ebenso groß wie der Flachs, der an allen Tischen blühte. Uwe Seeler betonte denn auch: „Als ein Forum des Wiedersehens ist dieses Jahrestreffen gedacht. Hierbei sollen Kontakte erneuert und gepflegt und miteinander kommuniziert werden, gerade auch mit denen von uns, die sich in der Vergangenheit in die Anonymität zurückgezogen haben. Wir wollen die Gemeinschaft pflegen im Interesse des deutschen Fußballs.“

So begab sich schließlich das „Who-is-who“ des deutschen Fußballs geschlossen hinaus auf die Tribüne. Dort drückten die Nationalspieler von gestern und vorgestern ihren Kollegen von heute die Daumen. Den CdN-Mitgliedern bei den Jahrestreffen von morgen und übermorgen.