FCK-Trainer Fünfstück: "Regionalliga für Ausbildung genau richtig"

Endgültig angekommen ist Konrad Fünfstück, seit Januar U 23-Trainer und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim 1. FC Kaiserslautern, in der Pfalz noch nicht. "Bahnhof, Autobahn, Hotel", antwortet der 32-Jährige auf die Frage nach seinem Privatleben nach seinem Wechsel von der SpVgg Greuther Fürth zum FCK in der Winterpause.

Dafür läuft es sportlich für Fünfstück, der seine Spielerkarriere bereits mit 19 Jahren wegen eines Totalschadens im Knie beenden musste und schon seit über zehn Jahren als Trainer arbeitet, umso besser. Die U 23 der "Roten Teufel" etablierte der neue Trainer, der sich erst in der Sommerpause eine Wohnung in Kaiserslautern suchen will, in der Spitzengruppe der Regionalliga Südwest.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Dominik Sander spricht der ehemalige Lehramts-Student über seine Pläne mit dem FCK-Nachwuchs, die Unterschiede zu Greuther Fürth und ehemalige Wegbegleiter aus der Vergangenheit.

DFB.de: Nach dem 2:0 beim 1. FC Eschborn grüßte die U 23 des 1. FC Kaiserslautern erstmals von der Tabellenspitze in der Regionalliga Südwest. War das Ihr schönstes Ostergeschenk, Herr Fünfstück?

Konrad Fünfstück: Nein. Ich werde auch in Zukunft nicht müde zu betonen, dass es für uns nicht in erster Linie um Punkte geht. Für uns zählen keine Platzierungen, sondern dass wir unseren Talenten eine optimale Ausbildung ermöglichen. Daher habe ich mich beispielsweise sehr darüber gefreut, dass unser Stürmer Sascha Wolfert vor wenigen Tagen einen Vertrag beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden unterschrieben hat. Wenn Jungs, die keinen Profivertrag beim FCK erhalten, trotzdem den Sprung schaffen, ist das quasi ein Geschenk und eine große Anerkennung für uns.

DFB.de: Wie stehen dennoch die Chancen, dass die FCK-Reserve auch am Saisonende auf einem Aufstiegsrelegationsplatz steht?

Fünfstück: Ganz ehrlich: Ich sehe relativ geringe Chancen darauf. Vereine wie 1899 Hoffenheim II, SV 07 Elversberg, Hessen Kassel oder auch die SG Sonnenhof Großaspach sind nicht nur wegen ihrer noch ausstehenden Nachholpartien klar im Vorteil. Diese Klubs verfügen über ganz andere Möglichkeiten und wollen vor allem unbedingt in die 3. Liga. Bei uns sind die Prioritäten anders. Wir reden nicht vom Aufstieg, weil unsere Philosophie anders ist.

DFB.de: Wäre die Ausbildung der eigenen Talente in der 3. Liga nicht noch besser?



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Endgültig angekommen ist Konrad Fünfstück, seit Januar U 23-Trainer und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim 1. FC Kaiserslautern, in der Pfalz noch nicht. "Bahnhof, Autobahn, Hotel", antwortet der 32-Jährige auf die Frage nach seinem Privatleben nach seinem Wechsel von der SpVgg Greuther Fürth zum FCK in der Winterpause.

Dafür läuft es sportlich für Fünfstück, der seine Spielerkarriere bereits mit 19 Jahren wegen eines Totalschadens im Knie beenden musste und schon seit über zehn Jahren als Trainer arbeitet, umso besser. Die U 23 der "Roten Teufel" etablierte der neue Trainer, der sich erst in der Sommerpause eine Wohnung in Kaiserslautern suchen will, in der Spitzengruppe der Regionalliga Südwest.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Dominik Sander spricht der ehemalige Lehramts-Student über seine Pläne mit dem FCK-Nachwuchs, die Unterschiede zu Greuther Fürth und ehemalige Wegbegleiter aus der Vergangenheit.

DFB.de: Nach dem 2:0 beim 1. FC Eschborn grüßte die U 23 des 1. FC Kaiserslautern erstmals von der Tabellenspitze in der Regionalliga Südwest. War das Ihr schönstes Ostergeschenk, Herr Fünfstück?

Konrad Fünfstück: Nein. Ich werde auch in Zukunft nicht müde zu betonen, dass es für uns nicht in erster Linie um Punkte geht. Für uns zählen keine Platzierungen, sondern dass wir unseren Talenten eine optimale Ausbildung ermöglichen. Daher habe ich mich beispielsweise sehr darüber gefreut, dass unser Stürmer Sascha Wolfert vor wenigen Tagen einen Vertrag beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden unterschrieben hat. Wenn Jungs, die keinen Profivertrag beim FCK erhalten, trotzdem den Sprung schaffen, ist das quasi ein Geschenk und eine große Anerkennung für uns.

DFB.de: Wie stehen dennoch die Chancen, dass die FCK-Reserve auch am Saisonende auf einem Aufstiegsrelegationsplatz steht?

Fünfstück: Ganz ehrlich: Ich sehe relativ geringe Chancen darauf. Vereine wie 1899 Hoffenheim II, SV 07 Elversberg, Hessen Kassel oder auch die SG Sonnenhof Großaspach sind nicht nur wegen ihrer noch ausstehenden Nachholpartien klar im Vorteil. Diese Klubs verfügen über ganz andere Möglichkeiten und wollen vor allem unbedingt in die 3. Liga. Bei uns sind die Prioritäten anders. Wir reden nicht vom Aufstieg, weil unsere Philosophie anders ist.

DFB.de: Wäre die Ausbildung der eigenen Talente in der 3. Liga nicht noch besser?

Fünfstück: Die Regionalliga ist meiner Meinung nach genau richtig für die Weiterentwicklung unserer Talente. Gerade die Südwest-Staffel mit ihren zahlreichen Traditionsklubs wie Waldhof Mannheim, Eintracht Trier oder dem SSV Ulm 1846 bietet im Vergleich zur Regionalliga Bayern, wo ich zuvor tätig war, noch wesentlich mehr Hochkaräter. Die Jungs haben Spaß an diesen Duellen, wissen aber auch, dass sie mit fünf Prozent weniger Einsatz keine Chance gegen solche Gegner haben.

DFB.de: Sie hatten die FCK-Reserve zur Winterpause auf dem achten Tabellenplatz übernommen und durch 17 von 24 möglichen Punkten in die Spitzengruppe geführt. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?

Fünfstück: Meine Vorgänger Alois Schwartz (Anm. d. R.: nun Trainer beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt) und Guido Hoffmann, der zwischenzeitlich eingesprungen war, haben im Vorfeld ein gutes Fundament gelegt. Die Jungs gehen konsequent ihren Weg und merken, dass sich der seit Saisonbeginn betriebene Aufwand auszahlt. Entscheidend ist für mich: Bei nahezu jeder Torchance oder jedem gewonnenen Zweikampf spürt man den absoluten Willen. Das zeigt, dass sowohl die Qualität als auch der Charakter stimmen.

DFB.de: Beim FCK leiten Sie seit Januar auch das Nachwuchsleistungszentrum. Wie zeitintensiv sind beide Aufgaben?

Fünfstück: Ganz klar: Beide Aufgaben zusammen sind ein Fulltime-Job. Ich gehe morgens ins Büro, leite vormittags und nachmittags das U 23-Training, beobachte zwischenzeitlich auch die Einheiten der anderen Nachwuchsmannschaften. Abends stehen zum aktuellen Zeitpunkt vermehrt Vertragsgespräche und Kaderplanungen auf dem Programm. Da bleibt also nicht mehr viel Zeit. Aber das macht für mich auch den Reiz an diesem Beruf aus.

DFB.de: Stichwort FCK-Jugend: Wie bewerten Sie das Abschneiden und die Aussichten der U 19- und der U 17-Mannschaft?

Fünfstück: Die von Gunther Metz trainierten A-Junioren führen die Tabelle der Regionalliga Südwest souverän mit 17 Siegen aus 17 Partien an, stehen außerdem im Halbfinale um den DFB-Junioren-Vereinspokal. Damit ist allerdings erst ein Etappenziel erreicht. In der Relegation um den Bundesliga-Aufstieg werden wir uns voraussichtlich gegen Kickers Offenbach beweisen müssen. Die U 17, die auf einem Abstiegsplatz in der B-Junioren-Bundesliga rangiert, ist unser Sorgenkind. Die Entwicklung zeigt mit dem jüngsten 1:0 gegen Eintracht Frankfurt aber in die richtige Richtung. Wir sind zuversichtlich, den Klassenverbleib noch sichern zu können.

DFB.de: Wo liegen die Unterschiede zwischen den Nachwuchsleistungszentren in Fürth und Kaiserslautern?

Fünfstück: Obwohl bei beiden Vereinen mit viel Akribie und Enthusiasmus gearbeitet wird, ist die Mentalität ein wenig anders. Beim FCK sind die Personen und das Umfeld noch ein gutes Stück begeisterungsfähiger. Von der Infrastruktur und den Bedingungen her hat Fürth einen hohen Stand erreicht. In Kaiserslautern wollen wir die Bedingungen durch ein neues Multifunktionsgebäude noch einmal verbessern.

DFB.de: Ludwig Preis, ihr Nachfolger bei der SpVgg Greuther Fürth, betreute kurz nach seinem Wechsel aus Eltersdorf interimsweise die Profis in der Bundesliga. Würden Sie dennoch sagen, dass Sie mit Ihrem Wechsel nach Kaiserslautern alles richtig gemacht haben?

Fünfstück: Ja, absolut. Ich schaue grundsätzlich nicht zurück, wünsche dem Verein Greuther Fürth für die Zukunft viel Positives. Für mich zählt, dass ich mich wohl fühle und Spaß an meiner Arbeit habe. Das ist in Kaiserslautern definitiv der Fall. Allein der Austausch und Dialog mit Cheftrainer Franco Foda und dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz sind außergewöhnlich gut. Alle arbeiten intensiv daran, den Nachwuchs beim FCK zu einer noch größeren Korsettstange für den Verein zu machen.

DFB.de: Frank Kramer wurde jetzt nach einer Zwischenstation bei 1899 Hoffenheim II zum Cheftrainer beim Fürther "Kleeblatt" befördert. Können Sie sich irgendwann auch eine Rückkehr nach Franken vorstellen?

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Fünfstück: Leute, die mich kennen, wissen ganz genau, dass ich mich immer zu 100 Prozent mit meiner aktuellen Aufgabe identifiziere und mir nicht so viele Gedanken über meine eigene Zukunft mache. Klar ist aber auch: Ich habe dem Verein Greuther Fürth nach zehn Jahren viel zu verdanken. Als ich im Alter von 19 Jahren Sportinvalide war, hat Fürth mir eine Chance als Trainer gegeben.

DFB.de: Was und von wem haben Sie bei Greuther Fürth am meisten mitgenommen?

Fünfstück: Rainer Geyer und Wolfgang Gräf waren bei Greuther Fürth meine Wegbegleiter der ersten Stunde. Vor allem von den beiden konnte ich mir viel abschauen. Insgesamt haben mich aber auch das familiäre Umfeld mit dem unermüdlichen Präsident Helmut Hack Tag und Nacht geprägt.

DFB.de: Abschlussfrage mit Augenzwinkern: Wie sehr würden Sie sich über eine 0:5-Niederlage ärgern?

Fünfstück: Das Wortspiel mit meinem Namen ist mir bekannt. Darüber kann ich aber inzwischen schmunzeln. Aktuell ist bei der FCK-Reserve der Name zum Glück nicht Programm.