FCK-Trainer Foda: "Wir sind auf Hoffenheim vorbereitet"

Foda: Die Frage ist doch, ob sie auch gegen uns so spielen, oder eher auf Konter setzen. Aber es stimmt schon, ihre Grundausrichtung sieht vor, weit vorne im Mannschaftsverbund zu attackieren. Wir sind aber darauf vorbereitet, denn auch dafür gibt es Lösungen.

DFB.de: Lassen Sie uns abschließend noch über Ihre Nationalteamkarriere sprechen: Am Mittwoch geht das DFB-Team auf seinen USA-Trip. Sie haben auf einer ähnlichen Reise unter Teamchef Franz Beckenbauer Ihre einzigen beiden Länderspiele gemacht. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Reise?

Foda: Nur positive. Wir haben damals in Argentinien und Brasilien gespielt, gegen die größten Fußballnationen der Welt. Klar hätte ich gerne noch mehr Länderspiele gemacht, und ich saß ja auch ein paar Mal noch auf der Bank. Aber der Bundestrainer hatte auf meiner Postion andere Vorstellungen, das muss man eben akzeptieren. Trotzdem: In Argentinien gegen Diego Maradona zu spielen, das sind Highlights, die vergisst man nie.

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Franco Foda steht vor den wohl wichtigsten Spielen der gesamten Saison. Der Trainer des 1. FC Kaiserslautern peilt mit den "Roten Teufeln" nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit wieder den Sprung ins Oberhaus des deutschen Fußballs an.

Doch dafür muss der viermalige Meister in den Relegationsspielen gegen 1899 Hoffenheim bestehen. Bereits heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) steht das Hinspiel in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena an, ehe beim Rückspiel am Montag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) der heimische Betzenberg beben soll.

DFB.de hat vor der ersten Partie gegen die TSG mit dem ehemaligen Bundesligaprofi und zweimaligen Nationalspieler gesprochen. Im Interview mit Mitarbeiter Andreas Renner zieht der 47-jährige Foda ein Saisonfazit, spricht über die Relegationsvorbereitung und seine Nationalmannschaftskarriere.

DFB.de: Herr Foda, wie finden Sie es eigentlich, dass 2009 die Relegation wieder eingeführt wurde und der Dritte der 2. Bundesliga nicht mehr direkt aufsteigt?

Franco Foda: (lacht) Die alte Regel wäre mir natürlich lieber gewesen. Aber wir müssen es eben hinnehmen, wie es ist.

DFB.de: Haben Sie Angst, dass die emotionale Fallhöhe nach einer verlorenen Relegation besonders hoch sein könnte?

Foda: Ich sehe es eigentlich gar nicht negativ. Es wäre doch nichts Außergewöhnliches, wenn wir als Zweitligist gegen einen Erstligisten verlieren würden. Aber wenn man aufsteigt, dann ist das eine unvergleichliche Emotion. Das steht für mich im Vordergrund.

DFB.de: Wie fällt Ihr vorläufiges Saisonfazit mit dem FCK aus?

Foda: Ich denke, wir haben insgesamt eine gute Saison gespielt. Man darf nicht vergessen, nach dem Abstieg sind 15 Leute gegangen, wir mussten 13 Neue integrieren. Es ist eigentlich eine komplett neue Mannschaft. Vor allem im Jahr 2013 haben wir zu Hause sehr kompakt gespielt und gerade in den wichtigen Spielen gegen Köln und den FSV Frankfurt überzeugt. Das Negative ist, dass wir nicht konstant genug waren und auswärts zu oft Unentschieden gespielt haben. Da haben wir häufig nach einer Führung versäumt, das 2:0 nachzulegen - und wurden dann dafür bestraft. Aber insgesamt haben wir uns gut präsentiert.

DFB.de: Sie hatten gerade im Mittelfeld mit vielen Verletzungen zu kämpfen und konnten eigentlich nie eine feste Formation einspielen.

Foda: Das war vielleicht auch einer der Gründe, warum wir nicht konstant genug waren. Das zentrale Mittelfeld ist das Herzstück der Mannschaft, da hat sich Alushi ganz früh verletzt, und wir mussten mit vielen Jungen spielen. In der Rückrunde sind dann auch noch Karl und Zellner ausgefallen. Es hat die Kontinuität gefehlt, und als Folge davon war die Leistung nicht konstant.

DFB.de: Wo haben Sie eigentlich den letzten Bundesliga-Spieltag verfolgt, als Ihr Relegationsgegner ermittelt wurde?

Foda: Ich war beim Spiel Hannover 96 gegen Fortuna Düsseldorf, weil ich von den möglichen Relegationsgegnern nur Düsseldorf noch nicht im Stadion gesehen hatte. Die dramatische Schlussphase habe ich dann im Autoradio auf dem Weg zum Flughafen mitverfolgt, mit dem aberkannten Dortmunder Tor. Aber letzten Endes waren wir ohnehin auf jeden Gegner vorbereitet.

DFB.de: Wie läuft eigentlich Ihre Vorbereitung auf so ein Spiel? Wie oft müssen Sie einen Gegner gesehen haben, um das Gefühl zu haben, dass Sie nichts mehr überraschen kann?

Foda: Im Prinzip will ich jeden Gegner einmal live im Stadion sehen und danach noch mehrfach auf DVD. Im Stadion erkennt man am besten die Handschrift des gegnerischen Trainers, denn eigentlich hat ja jeder seine eigene Spielidee. Und dann schaut man natürlich auch noch, wie ein Gegner daheim und auswärts ausgerichtet ist. Und es gibt Trainer, die ihren Plan stark nach dem Gegner richten. Das alles muss man vorher wissen, auch wenn wir sagen: Wir schauen mehr auf uns und weniger auf die andere Mannschaft.

DFB.de: Hoffenheim ist unter dem neuen Trainer Markus Gisdol wieder zum alten Offensivpressing zurückgekehrt und attackiert die Gegner schon in deren Hälfte. Wie geht man damit um?

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Foda: Die Frage ist doch, ob sie auch gegen uns so spielen, oder eher auf Konter setzen. Aber es stimmt schon, ihre Grundausrichtung sieht vor, weit vorne im Mannschaftsverbund zu attackieren. Wir sind aber darauf vorbereitet, denn auch dafür gibt es Lösungen.

DFB.de: Lassen Sie uns abschließend noch über Ihre Nationalteamkarriere sprechen: Am Mittwoch geht das DFB-Team auf seinen USA-Trip. Sie haben auf einer ähnlichen Reise unter Teamchef Franz Beckenbauer Ihre einzigen beiden Länderspiele gemacht. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Reise?

Foda: Nur positive. Wir haben damals in Argentinien und Brasilien gespielt, gegen die größten Fußballnationen der Welt. Klar hätte ich gerne noch mehr Länderspiele gemacht, und ich saß ja auch ein paar Mal noch auf der Bank. Aber der Bundestrainer hatte auf meiner Postion andere Vorstellungen, das muss man eben akzeptieren. Trotzdem: In Argentinien gegen Diego Maradona zu spielen, das sind Highlights, die vergisst man nie.