FCK-Trainer Dahm: "Jugendarbeit noch mal auf neuem Level"

Trotz seines vergleichsweise noch jungen Alters von 35 Jahren hat Philipp Dahm, als Nachwuchstrainer beim 1. FC Kaiserslautern für die B-Junioren-Bundesliga-Mannschaft verantwortlich, bereits eine bemerkenswerte Laufbahn hinter sich. Der diplomierte Sportwissenschaftler war zunächst im Nachwuchsbereich des SV Darmstadt 98 und des FSV Mainz 05 tätig, ehe er als Sportlicher Leiter und Co-Trainer zum Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt wechselte. Beim deutschen Rekordmeister aus der Hessenmetropole arbeitete Dahm zwischenzeitlich sogar als Cheftrainer.

Seit Sommer 2013 ist er für die U 17 der Roten Teufel verantwortlich. Mit seiner Mannschaft belegt er aktuell Rang sechs. Bemerkenswert: Mit nur 15 Gegentreffern nach 17 Partien stellen die Pfälzer die beste Defensive. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Philipp Dahm mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den bisherigen Saisonverlauf, die gute Abwehrarbeit und die Unterschiede zwischen Junioren- und Frauenfußball.

DFB.de: Wie haben Sie die zweiwöchige Pflichtspielpause genutzt, Herr Dahm?

Philipp Dahm: Wir sind es gewohnt, dass der Spielplan manchmal einige Lücken aufweist. Wir haben die Zeit genutzt, um einige Spieler aus unserer Mannschaft bei der U 19 ins Training einzubauen. Gunther Metz, Trainer unserer A-Junioren, kann dadurch schon einmal einen genauen Einblick erhalten.

DFB.de: Welche Schlüsse haben Sie aus dem 1:1 zum Auftakt 2015 gegen den SC Freiburg gezogen?

Dahm: Der späte Gegentreffer hat mich unmittelbar nach der Partie sehr geärgert. Mit ein wenig Abstand muss ich festhalten, dass wir mit dem SC Freiburg, der seit Jahren eine exzellente Nachwuchsarbeit betreibt, auf Augenhöhe waren. Das gilt sowohl für das 1:0 im Hinspiel als auch für das Rückspiel. Aus dem späten Gegentor müssen wir lernen. Eine Seniorenmannschaft spielt in der Schlussphase bei eigener 1:0-Führung kontrollierter. B-Junioren-Teams gehen dann doch eher auf das zweite Tor. So etwas gehört zur Entwicklung dazu.

DFB.de: Nach zwei Dritteln der Saison steht Rang sechs zu Buche. Sieben Zähler beträgt der Rückstand auf Tabellenführer 1899 Hoffenheim. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Dahm: Ich bin jetzt seit Juli 2013 beim FCK. In dieser Zeit haben sich sehr viele Leute reingekniet, um die Jugendarbeit noch einmal auf ein neues Level zu heben. Dass wir sowohl mit der U 19 als auch mit der U 17 in der Bundesliga mitmischen, ist absolut positiv. Um diesen Status zu halten, müssen wir Jahr für Jahr kämpfen. In dieser Saison sieht alles danach aus, dass wir - was den Klassenverbleib angeht - entspannt durchkommen. Das ist alles andere als unangenehm.

DFB.de: Auffällig sind die erst 15 Gegentore. Das bedeutet Ligabestwert. Ist das Zufall?

Dahm: Wir versuchen, den Gegner durch konsequentes Pressing gar nicht erst in unsere Hälfte kommen zu lassen. Es gilt, den Kontrahenten schon in seiner Hälfte unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Wenn uns das gelingt, halten wir die gegnerische Offensive automatisch vom eigenen Tor fern.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich Ihre Mannschaft steigern?

Dahm: Bei der Chancenverwertung haben wir deutlich Luft nach oben. Wir erarbeiten uns zwar viele Möglichkeiten, sie bleiben aber zu häufig ungenutzt.

DFB.de: Was ist in dieser Saison noch für den FCK möglich?

Dahm: Wenn wir die Spielzeit auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen, wäre das eine prima Sache. Unser Anspruch muss es sein, so weit wie möglich nach oben zu kommen. Wir wissen, dass wir gegen jeden Gegner eine Chance haben. Am liebsten wäre es mir, wenn wir kein Spiel mehr verlieren.

DFB.de: Nächster Gegner ist der Karlsruher SC. Wie schätzen Sie die Badener ein?

Dahm: Der KSC zählt für mich ganz klar zu den spielstärksten Mannschaften. Das Kombinationsspiel ist hervorragend, die Offensivleistung kann sich mit 40 Treffern nach 17 Begegnungen ebenfalls sehen lassen. Es geht für uns darum, unsere Linie durchzuziehen und vor allem die Chancen zu nutzen.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit als Trainer einer U 17-Mannschaft aus?

Dahm: Unsere Spieler sind in keinem einfachen Alter. Als Trainer ist es daher sehr wichtig, stets als Vorbild voranzugehen. Die Jungs hören auf mich - nicht zuletzt, weil sie am Wochenende spielen wollen. Daher muss ich mir stets darüber bewusst sein, dass ich sie mit meinem Verhalten prägen kann. Eine gewisse Distanz muss immer eingehalten werden. Schließlich werden am Ende einer Trainingswoche meist harte Entscheidungen getroffen. Im Kader sind nur 18 Plätze frei.

DFB.de: Sie waren einst Trainer der Mainzer B-Junioren, arbeiteten dann aber als Co- und später auch als Cheftrainer für den Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt. Wo liegen die Unterschiede?

Dahm: Der Juniorenfußball ist stark entwicklungsorientiert. Im professionellen Frauenfußball geht es dagegen fast ausschließlich um Ergebnisse. Die Dynamik und das Spieltempo sind im U 17-Bereich etwas anderes. Auch die Abläufe unterscheiden sich. Kurz vor Anpfiff noch einmal ganz spontan in die Kabine zu gehen, war beim FFC nicht ohne Weiteres möglich.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, wieder als Trainer einer Frauenmannschaft zu arbeiten?

Dahm: Die Zeit in Frankfurt als Sportlicher Leiter sowie Co- und Cheftrainer war lehrreich. Ich verfolge das Geschehen aktuell nicht mehr so sehr. Deshalb würde ich - Stand heute - sagen, dass mir eine Rückkehr in den Frauenfußball recht fern ist.

DFB.de: Welche Eigenschaften benötigt man, um es als junger Spieler ganz nach oben zu schaffen?

Dahm: Ein gewisses Talent muss vorhanden sein. Gleich danach geht es um die mentale Stärke und die nötige Einstellung. Fehlt das, nützt einem auch das größte Talent nichts.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Laufbahn als Trainer gesteckt?

Dahm: Ich versuche, ständig auf dem Laufenden zu sein und mich fortzubilden. Aktuell absolviere ich daher ein Fernstudium im Bereich Psychologie. Beim FCK fühle ich mich derzeit optimal aufgehoben. Die Arbeit macht mir großen Spaß, und ich kann sehr viel lernen. Mein Ziel ist, die bestmögliche Leistung für den Verein zu geben. Über mehr mache ich mir derzeit keine Gedanken.

[mspw]

Trotz seines vergleichsweise noch jungen Alters von 35 Jahren hat Philipp Dahm, als Nachwuchstrainer beim 1. FC Kaiserslautern für die B-Junioren-Bundesliga-Mannschaft verantwortlich, bereits eine bemerkenswerte Laufbahn hinter sich. Der diplomierte Sportwissenschaftler war zunächst im Nachwuchsbereich des SV Darmstadt 98 und des FSV Mainz 05 tätig, ehe er als Sportlicher Leiter und Co-Trainer zum Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt wechselte. Beim deutschen Rekordmeister aus der Hessenmetropole arbeitete Dahm zwischenzeitlich sogar als Cheftrainer.

Seit Sommer 2013 ist er für die U 17 der Roten Teufel verantwortlich. Mit seiner Mannschaft belegt er aktuell Rang sechs. Bemerkenswert: Mit nur 15 Gegentreffern nach 17 Partien stellen die Pfälzer die beste Defensive. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Philipp Dahm mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den bisherigen Saisonverlauf, die gute Abwehrarbeit und die Unterschiede zwischen Junioren- und Frauenfußball.

DFB.de: Wie haben Sie die zweiwöchige Pflichtspielpause genutzt, Herr Dahm?

Philipp Dahm: Wir sind es gewohnt, dass der Spielplan manchmal einige Lücken aufweist. Wir haben die Zeit genutzt, um einige Spieler aus unserer Mannschaft bei der U 19 ins Training einzubauen. Gunther Metz, Trainer unserer A-Junioren, kann dadurch schon einmal einen genauen Einblick erhalten.

DFB.de: Welche Schlüsse haben Sie aus dem 1:1 zum Auftakt 2015 gegen den SC Freiburg gezogen?

Dahm: Der späte Gegentreffer hat mich unmittelbar nach der Partie sehr geärgert. Mit ein wenig Abstand muss ich festhalten, dass wir mit dem SC Freiburg, der seit Jahren eine exzellente Nachwuchsarbeit betreibt, auf Augenhöhe waren. Das gilt sowohl für das 1:0 im Hinspiel als auch für das Rückspiel. Aus dem späten Gegentor müssen wir lernen. Eine Seniorenmannschaft spielt in der Schlussphase bei eigener 1:0-Führung kontrollierter. B-Junioren-Teams gehen dann doch eher auf das zweite Tor. So etwas gehört zur Entwicklung dazu.

DFB.de: Nach zwei Dritteln der Saison steht Rang sechs zu Buche. Sieben Zähler beträgt der Rückstand auf Tabellenführer 1899 Hoffenheim. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Dahm: Ich bin jetzt seit Juli 2013 beim FCK. In dieser Zeit haben sich sehr viele Leute reingekniet, um die Jugendarbeit noch einmal auf ein neues Level zu heben. Dass wir sowohl mit der U 19 als auch mit der U 17 in der Bundesliga mitmischen, ist absolut positiv. Um diesen Status zu halten, müssen wir Jahr für Jahr kämpfen. In dieser Saison sieht alles danach aus, dass wir - was den Klassenverbleib angeht - entspannt durchkommen. Das ist alles andere als unangenehm.

DFB.de: Auffällig sind die erst 15 Gegentore. Das bedeutet Ligabestwert. Ist das Zufall?

Dahm: Wir versuchen, den Gegner durch konsequentes Pressing gar nicht erst in unsere Hälfte kommen zu lassen. Es gilt, den Kontrahenten schon in seiner Hälfte unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Wenn uns das gelingt, halten wir die gegnerische Offensive automatisch vom eigenen Tor fern.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich Ihre Mannschaft steigern?

Dahm: Bei der Chancenverwertung haben wir deutlich Luft nach oben. Wir erarbeiten uns zwar viele Möglichkeiten, sie bleiben aber zu häufig ungenutzt.

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DFB.de: Was ist in dieser Saison noch für den FCK möglich?

Dahm: Wenn wir die Spielzeit auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen, wäre das eine prima Sache. Unser Anspruch muss es sein, so weit wie möglich nach oben zu kommen. Wir wissen, dass wir gegen jeden Gegner eine Chance haben. Am liebsten wäre es mir, wenn wir kein Spiel mehr verlieren.

DFB.de: Nächster Gegner ist der Karlsruher SC. Wie schätzen Sie die Badener ein?

Dahm: Der KSC zählt für mich ganz klar zu den spielstärksten Mannschaften. Das Kombinationsspiel ist hervorragend, die Offensivleistung kann sich mit 40 Treffern nach 17 Begegnungen ebenfalls sehen lassen. Es geht für uns darum, unsere Linie durchzuziehen und vor allem die Chancen zu nutzen.

DFB.de: Was macht für Sie die Arbeit als Trainer einer U 17-Mannschaft aus?

Dahm: Unsere Spieler sind in keinem einfachen Alter. Als Trainer ist es daher sehr wichtig, stets als Vorbild voranzugehen. Die Jungs hören auf mich - nicht zuletzt, weil sie am Wochenende spielen wollen. Daher muss ich mir stets darüber bewusst sein, dass ich sie mit meinem Verhalten prägen kann. Eine gewisse Distanz muss immer eingehalten werden. Schließlich werden am Ende einer Trainingswoche meist harte Entscheidungen getroffen. Im Kader sind nur 18 Plätze frei.

DFB.de: Sie waren einst Trainer der Mainzer B-Junioren, arbeiteten dann aber als Co- und später auch als Cheftrainer für den Frauen-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt. Wo liegen die Unterschiede?

Dahm: Der Juniorenfußball ist stark entwicklungsorientiert. Im professionellen Frauenfußball geht es dagegen fast ausschließlich um Ergebnisse. Die Dynamik und das Spieltempo sind im U 17-Bereich etwas anderes. Auch die Abläufe unterscheiden sich. Kurz vor Anpfiff noch einmal ganz spontan in die Kabine zu gehen, war beim FFC nicht ohne Weiteres möglich.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, wieder als Trainer einer Frauenmannschaft zu arbeiten?

Dahm: Die Zeit in Frankfurt als Sportlicher Leiter sowie Co- und Cheftrainer war lehrreich. Ich verfolge das Geschehen aktuell nicht mehr so sehr. Deshalb würde ich - Stand heute - sagen, dass mir eine Rückkehr in den Frauenfußball recht fern ist.

DFB.de: Welche Eigenschaften benötigt man, um es als junger Spieler ganz nach oben zu schaffen?

Dahm: Ein gewisses Talent muss vorhanden sein. Gleich danach geht es um die mentale Stärke und die nötige Einstellung. Fehlt das, nützt einem auch das größte Talent nichts.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Laufbahn als Trainer gesteckt?

Dahm: Ich versuche, ständig auf dem Laufenden zu sein und mich fortzubilden. Aktuell absolviere ich daher ein Fernstudium im Bereich Psychologie. Beim FCK fühle ich mich derzeit optimal aufgehoben. Die Arbeit macht mir großen Spaß, und ich kann sehr viel lernen. Mein Ziel ist, die bestmögliche Leistung für den Verein zu geben. Über mehr mache ich mir derzeit keine Gedanken.