FCA-Trainer Lust: "Langsam trägt unsere Arbeit Früchte"

Mit der U 17 des FC Augsburg steckt Trainer Matthias Lust in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga mitten im Abstiegskampf. Bis zum vergangenen Wochenende waren die bayerischen Schwaben sogar siegloser Tabellenletzter. Dann aber setzte die Mannschaft des 43-jährigen Ex-Profis, der während seiner aktiven Laufbahn mehr als 300 Erst- und Zweitligaspiele bestritten hatte, mit dem überraschendem 3:0-Heimsieg gegen den zuvor noch unbesiegten Deutschen B-Junioren-Meister VfB Stuttgart ein echtes Ausrufezeichen.

Nach zehn Spieltagen haben die Augsburger jetzt sechs Zähler auf ihrem Konto, rangieren aber nach wie vor auf einem Abstiegsplatz. "Wir hatten uns vor der Saison mehr erhofft. Aber so langsam trägt unsere Arbeit Früchte", sagt Lust, der einst unter anderem für den Karlsruher SC, den SV Waldhof Mannheim, den 1. FC Saarbrücken, die SpVgg Unterhaching und den VfL Bochum am Ball war. Im DFB.de-Interview mit Carsten Neuhaus spricht Matthias Lust über die Jugendarbeit des FC Augsburg und die Konkurrenzsituation mit anderen bayerischen Profivereinen.

DFB.de: Am vergangenen Spieltag fuhr Ihre zuvor sieglose Mannschaft einen deutlichen 3:0-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart ein und brachte damit dem aktuellen Deutschen Meister die erste Niederlage bei. Wie groß war die Freude nach dem Überraschungs-Coup, Herr Lust?

Matthias Lust: Wir freuen uns über jeden Sieg. Aber Erfolge gegen Spitzenmannschaften wie den VfB Stuttgart sind umso schöner. In der ersten Halbzeit hatten wir noch ein wenig Glück. Doch im zweiten Durchgang haben wir uns den Sieg absolut verdient. Leider bekommen wir dafür auch nur drei Punkte.

DFB.de: Was hatten Sie Ihren Spielern vor der Partie gesagt? Immerhin war der VfB bis dahin als einzige Mannschaft noch ungeschlagen und der FCA siegloses Schlusslicht!

Lust: In meiner Ansprache an die Mannschaft habe ich verdeutlicht, dass wir nichts zu verlieren haben. Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen mutig auftreten und die positive Stimmung aus dem Hoffenheim-Spiel mitnehmen. Da hatten wir schließlich schon einen 0:3-Rückstand noch in ein 3:3 gedreht.

DFB.de: Wie wichtig war der erste Saisonsieg für das Selbstvertrauen Ihrer Spieler?

Lust: Für die Jungs ist es wichtig zu sehen, dass harte Arbeit über einen längeren Zeitraum belohnt wird. Was mit einigem Selbstvertrauen auch gegen große Vereine möglich ist, haben wir gegen den VfB Stuttgart gesehen.

DFB.de: Aktuell weist der FC Augsburg nach zehn Spieltagen zwei Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Lust: Wir sind mit der Saison nicht zufrieden, hatten uns im Vorfeld mehr erhofft. Aber die Situation ist nun mal so und daher müssen wir sie annehmen. Das 3:3 in Hoffenheim und das 3:0 gegen Stuttgart zeigen, dass meine Mannschaft verstanden hat, worum es geht. Langsam trägt unsere Arbeit Früchte.

DFB.de: In der vergangenen Saison sammelten Sie mit dem FCA 35 Punkte und sicherten somit souverän den Klassenverbleib. Nun sieht es jedoch nach einer heikleren Spielzeit aus. Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Jahrgängen?

Lust: Auch in der abgelaufenen Saison sind wir mit vier Niederlagen schlecht gestartet. Aber durch kontinuierliche Arbeit haben wir eine überragende Rückrunde gespielt. Es war eine Bestätigung unserer Arbeit. Wir müssen mit den Spielern einfach Geduld haben.

DFB.de: Wo liegt das Hauptaugenmerk der Nachwuchsausbildung beim FCA?

Lust: Wir achten nicht nur darauf, dass sich die Spieler fußballerisch weiterentwickeln. Auch in der Schule und zu Hause muss alles passen. Nur so können sie den hohen Anforderungen gerecht werden. Außerdem versuchen wir, ihnen unsere Vereinsphilosophie nahe zu bringen: Mit Leidenschaft für den FC Augsburg.

DFB.de: Mit den Münchner Vereinen FC Bayern und TSV 1860 hat der FC Augsburg zwei große Konkurrenten in der näheren Umgebung. Auch die Entfernung zum FC Ingolstadt 04 ist nicht sehr groß. Wie schwer ist es vor diesem Hintergrund, eine konkurrenzfähige Bundesliga-Mannschaft zusammenzustellen?

Lust: Jahr für Jahr werden wir vor eine große Herausforderung gestellt. Aber der FCA hat sich mittlerweile eine ordentliche Position im bayerischen Fußball erarbeitet. Wir sind nicht nur bei den Profis ein aufstrebender Verein, sondern auch im Jugendbereich. Im März wird ein neues Gebäude für das Nachwuchsleistungszentrum fertig gestellt. Wir wollen eine feste Größe im deutschen Jugendfußball werden.

DFB.de: Für Ihre Mannschaft geht es am Samstag mit der Partie bei Eintracht Frankfurt weiter. Was erhoffen Sie sich in Hessen?

Lust: Die Eintracht wird durch unseren Sieg über den VfB Stuttgart gewarnt sein. Durch das gesteigerte Selbstvertrauen können wir aber auch aus Frankfurt etwas Zählbares mitnehmen. Bis zur Winterpause wollen wir möglichst den Anschluss an das Tabellenmittelfeld geschafft haben.

DFB.de: Sie selbst haben mehr als 300 Erst und Zweitliga-Spiele absolviert. Was können Sie Ihren jungen Spielern auf dem Weg in den Profifußball mitgeben?

Lust: Disziplin und der unbedingte Wille, den Sprung in den Profibereich schaffen zu wollen, sind das A und O. Zusammen mit meinem Trainerteam können wir den Jungs einen Weg vorgeben. Ob sie ihn dann gehen wollen, müssen sie selbst entscheiden.

DFB.de: Sie selbst stammen aus der Jugend der Stuttgarter Kickers. Welche Unterschiede gibt es zwischen dem damaligen und heutigen Juniorenfußball?

Lust: Seit meiner Zeit im Nachwuchsbereich hat sich fast das gesamte Spiel verändert. Wir haben damals lediglich dreimal pro Woche trainiert und mit Ausnahme des VfB nur gegen kleinere Mannschaften gespielt. Die Jungs sind heute körperlich viel weiter entwickelt. Außerdem kommen die übrigen Anforderungen wie die Schule dazu. Die Veränderungen, die es in den vergangenen Jahren gegeben hat, sind enorm.

[mspw]

Mit der U 17 des FC Augsburg steckt Trainer Matthias Lust in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga mitten im Abstiegskampf. Bis zum vergangenen Wochenende waren die bayerischen Schwaben sogar siegloser Tabellenletzter. Dann aber setzte die Mannschaft des 43-jährigen Ex-Profis, der während seiner aktiven Laufbahn mehr als 300 Erst- und Zweitligaspiele bestritten hatte, mit dem überraschendem 3:0-Heimsieg gegen den zuvor noch unbesiegten Deutschen B-Junioren-Meister VfB Stuttgart ein echtes Ausrufezeichen.

Nach zehn Spieltagen haben die Augsburger jetzt sechs Zähler auf ihrem Konto, rangieren aber nach wie vor auf einem Abstiegsplatz. "Wir hatten uns vor der Saison mehr erhofft. Aber so langsam trägt unsere Arbeit Früchte", sagt Lust, der einst unter anderem für den Karlsruher SC, den SV Waldhof Mannheim, den 1. FC Saarbrücken, die SpVgg Unterhaching und den VfL Bochum am Ball war. Im DFB.de-Interview mit Carsten Neuhaus spricht Matthias Lust über die Jugendarbeit des FC Augsburg und die Konkurrenzsituation mit anderen bayerischen Profivereinen.

DFB.de: Am vergangenen Spieltag fuhr Ihre zuvor sieglose Mannschaft einen deutlichen 3:0-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart ein und brachte damit dem aktuellen Deutschen Meister die erste Niederlage bei. Wie groß war die Freude nach dem Überraschungs-Coup, Herr Lust?

Matthias Lust: Wir freuen uns über jeden Sieg. Aber Erfolge gegen Spitzenmannschaften wie den VfB Stuttgart sind umso schöner. In der ersten Halbzeit hatten wir noch ein wenig Glück. Doch im zweiten Durchgang haben wir uns den Sieg absolut verdient. Leider bekommen wir dafür auch nur drei Punkte.

DFB.de: Was hatten Sie Ihren Spielern vor der Partie gesagt? Immerhin war der VfB bis dahin als einzige Mannschaft noch ungeschlagen und der FCA siegloses Schlusslicht!

Lust: In meiner Ansprache an die Mannschaft habe ich verdeutlicht, dass wir nichts zu verlieren haben. Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen mutig auftreten und die positive Stimmung aus dem Hoffenheim-Spiel mitnehmen. Da hatten wir schließlich schon einen 0:3-Rückstand noch in ein 3:3 gedreht.

DFB.de: Wie wichtig war der erste Saisonsieg für das Selbstvertrauen Ihrer Spieler?

Lust: Für die Jungs ist es wichtig zu sehen, dass harte Arbeit über einen längeren Zeitraum belohnt wird. Was mit einigem Selbstvertrauen auch gegen große Vereine möglich ist, haben wir gegen den VfB Stuttgart gesehen.

DFB.de: Aktuell weist der FC Augsburg nach zehn Spieltagen zwei Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Lust: Wir sind mit der Saison nicht zufrieden, hatten uns im Vorfeld mehr erhofft. Aber die Situation ist nun mal so und daher müssen wir sie annehmen. Das 3:3 in Hoffenheim und das 3:0 gegen Stuttgart zeigen, dass meine Mannschaft verstanden hat, worum es geht. Langsam trägt unsere Arbeit Früchte.

DFB.de: In der vergangenen Saison sammelten Sie mit dem FCA 35 Punkte und sicherten somit souverän den Klassenverbleib. Nun sieht es jedoch nach einer heikleren Spielzeit aus. Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Jahrgängen?

Lust: Auch in der abgelaufenen Saison sind wir mit vier Niederlagen schlecht gestartet. Aber durch kontinuierliche Arbeit haben wir eine überragende Rückrunde gespielt. Es war eine Bestätigung unserer Arbeit. Wir müssen mit den Spielern einfach Geduld haben.

DFB.de: Wo liegt das Hauptaugenmerk der Nachwuchsausbildung beim FCA?

Lust: Wir achten nicht nur darauf, dass sich die Spieler fußballerisch weiterentwickeln. Auch in der Schule und zu Hause muss alles passen. Nur so können sie den hohen Anforderungen gerecht werden. Außerdem versuchen wir, ihnen unsere Vereinsphilosophie nahe zu bringen: Mit Leidenschaft für den FC Augsburg.

DFB.de: Mit den Münchner Vereinen FC Bayern und TSV 1860 hat der FC Augsburg zwei große Konkurrenten in der näheren Umgebung. Auch die Entfernung zum FC Ingolstadt 04 ist nicht sehr groß. Wie schwer ist es vor diesem Hintergrund, eine konkurrenzfähige Bundesliga-Mannschaft zusammenzustellen?

Lust: Jahr für Jahr werden wir vor eine große Herausforderung gestellt. Aber der FCA hat sich mittlerweile eine ordentliche Position im bayerischen Fußball erarbeitet. Wir sind nicht nur bei den Profis ein aufstrebender Verein, sondern auch im Jugendbereich. Im März wird ein neues Gebäude für das Nachwuchsleistungszentrum fertig gestellt. Wir wollen eine feste Größe im deutschen Jugendfußball werden.

DFB.de: Für Ihre Mannschaft geht es am Samstag mit der Partie bei Eintracht Frankfurt weiter. Was erhoffen Sie sich in Hessen?

Lust: Die Eintracht wird durch unseren Sieg über den VfB Stuttgart gewarnt sein. Durch das gesteigerte Selbstvertrauen können wir aber auch aus Frankfurt etwas Zählbares mitnehmen. Bis zur Winterpause wollen wir möglichst den Anschluss an das Tabellenmittelfeld geschafft haben.

DFB.de: Sie selbst haben mehr als 300 Erst und Zweitliga-Spiele absolviert. Was können Sie Ihren jungen Spielern auf dem Weg in den Profifußball mitgeben?

Lust: Disziplin und der unbedingte Wille, den Sprung in den Profibereich schaffen zu wollen, sind das A und O. Zusammen mit meinem Trainerteam können wir den Jungs einen Weg vorgeben. Ob sie ihn dann gehen wollen, müssen sie selbst entscheiden.

DFB.de: Sie selbst stammen aus der Jugend der Stuttgarter Kickers. Welche Unterschiede gibt es zwischen dem damaligen und heutigen Juniorenfußball?

Lust: Seit meiner Zeit im Nachwuchsbereich hat sich fast das gesamte Spiel verändert. Wir haben damals lediglich dreimal pro Woche trainiert und mit Ausnahme des VfB nur gegen kleinere Mannschaften gespielt. Die Jungs sind heute körperlich viel weiter entwickelt. Außerdem kommen die übrigen Anforderungen wie die Schule dazu. Die Veränderungen, die es in den vergangenen Jahren gegeben hat, sind enorm.