B-Juniorinnen-Bundesliga
FAQ zum Saisonstart: Welches Team folgt auf Bayer Leverkusen?
Die dreigleisige B-Juniorinnen-Bundesliga steht vor ihrer zwölften und abschließenden Spielzeit. Zur Saison 2024/2025 wird die höchste U 17-Spielklasse umstrukturiert, um die Spitzenförderung von Top-Talenten weiter zu optimieren. DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Saisonstart und zur Zukunft des Juniorinnen-Spielbetriebs sowie zur geplanten Einführung des DFB-Pokals der Juniorinnen.
Nach welchem Modus wird die Saison 2023/2024 in der B-Juniorinnen-Bundesliga ausgetragen?
In den drei Staffeln der B-Juniorinnen-Bundesliga (Nord/Nordost, West/Südwest, Süd) gehen auch in der Spielzeit 2023/2024 jeweils zehn Vereine an den Start, absolvieren eine Hin- und Rückrunde (insgesamt 18 Spieltage). Am 1. Spieltag werden 14 von 15 Begegnungen am Samstag (9. September) ausgetragen. Der aktuelle Deutsche Meister Bayer 04 Leverkusen startet mit einem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld, Vizemeister SpVg Aurich empfängt mit dem Hamburger SV den Titelträger von 2022 zum Topspiel im Norden. Nur das Derby zwischen Nord/Nordost-Aufsteiger FC Viktoria 1889 Berlin und Hertha BSC wurde auf Mittwoch, 13. September (ab 19 Uhr), verlegt. Mit dem 11. Spieltag (9. Dezember) verabschieden sich die Teams in die Winterpause. Im neuen Jahr nimmt die B-Juniorinnen-Bundesliga den Spielbetrieb am 2./3. März 2024 wieder auf. Der abschließende 18 Spieltag geht komplett am Samstag, 27. April (ab 14 Uhr) über die Bühne.
Welche Teams sind neu in der B-Juniorinnen-Bundesliga?
Neu in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga sind die U 17-Juniorinnen von Hertha BSC. Die Hertha hat alle Frauen- und Mädchenmannschaften von Hertha 03 Zehlendorf übernommen haben (Zusammenschluss/Übertragung des Spielrechts). Neu ist zudem det FC Viktoria 1889 Berlin und der Harburger TB, der bereits von 2019 bis 2022 in der höchsten deutschen U 17-Spielklasse am Ball war. Die beiden Aufsteiger 1. FFC Kaiserslautern und Arminia Bielefeld feiern ihre Premiere in der Staffel West/Südwest. Der 1. FSV Mainz 05 hat, genau wie Hertha BSC im Norden, alle Frauen- und Mädchenmannschaften des TSV Schott Mainz übernommen (Zusammenschluss/Übertragung des Spielrechts). Erstmals in der Vereinsgeschichte geht der FC Forstern aus dem oberbayerischen Landkreis Erding in der Süd-Staffel an den Start. Seine vierte Spielzeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga (nach 2015/2016, 2017/2018 und 2021/2022) bestreitet der zurückgekehrte FSV Hessen Wetzlar.
Wie werden die Teilnehmer an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ermittelt?
Für die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft, die am Ende der Saison 2023/2024 zum vorerst letzten Mal ausgetragen wird, qualifizieren sich gemäß § 41 der DFB-Jugendordnung jeweils die drei Staffelsieger sowie ein Zweitplatzierter (nach der Leistungstabelle). Zur Ermittlung der Leistungstabelle werden dabei jeweils die letzten drei Spieljahre zugrunde gelegt. Weil die Endrunden um die Deutsche Meisterschaft der B-Juniorinnen aufgrund der pandemiebedingten Saisonabbrüche in den Spielzeiten 2019/2020 und 2020/2021 nicht durchgeführt wurden, werden diese beiden Spielzeiten bei der Ermittlung der Leistungstabelle nicht berücksichtigt. Dies erfolgt mit der Maßgabe, dass die Leistungstabelle anhand der vorhergehenden drei Spieljahre, in denen eine Endrunde stattfand, ermittelt wird. Nach der aktuellen Leistungstabelle kommt die Staffel Nord/Nordost auf acht Punkte, die beiden anderen Staffeln auf jeweils fünf Zähler. Somit wird in der Saison 2023/2024 erneut der Zweitplatzierte der Staffel Nord/Nordost an der Endrunde teilnehmen.
Wann findet die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 2024 statt?
Die genauen Spieltermine für die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft 2024 hängen auch davon ab, ob sich die deutsche U 17-Nationalmannschaft für die Endrunde der Europameisterschaft vom 5. bis 18. Mai in Schweden qualifiziert. Bei einer Teilnahme an der EM werden die Halbfinalspiele am 19. und 25. Mai ausgetragen, das Finale am 1. Juni. Sollte das DFB-Team in Schweden nicht dabei sein, dann würde das Halbfinale am 11. und 18. Mai stattfinden, das Endspiel am 25. Mai.
Wie lief die Endrunde der zurückliegenden Saison 2022/2023?
Durch einen 2:1-Heimsieg im Finale in Bergisch Gladbach gegen den Nord/Nordost-Titelträger SpVg Aurich sicherte sich mit Bayer 04 Leverkusen erstmals ein Team aus der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga den Gewinn der Deutschen Meisterschaft, erreichte damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte und strebt jetzt die Titelverteidigung an. Im Halbfinale hatte sich Bayer 04 gegen den Nord/Nordost-Vizemeister SV Meppen in zwei Spielen durchgesetzt (2:0 und 2:1), während die SpVg Aurich gegen Eintracht Frankfurt (zweimal 1:1) erst im Elfmeterschießen 6:5 die Oberhand behielt.
Nach einem Beschluss des DFB-Vorstandes wird die B-Juniorinnen-Bundesliga nach Abschluss der Spielzeit 2023/2024 (zum 30. Juni 2024) umstrukturiert. Die Spielzeit 2023/24 wird als Übergangsspielzeit ausgetragen. Wie kam es zu dem Ergebnis, die Liga umzustrukturieren?
Schon im Jahr 2019 wurde vom DFB-Ausschuss Frauen- und Mädchenfußball eine Evaluation in Auftrag gegeben und in den Folgejahren durchgeführt, um zu ermitteln, wie zielführend die Liga bezüglich der Entwicklung von Spitzentalenten und ob eine Reform notwendig ist. Mittels Experteninterviews und Fragebögen ergab sich das mehrheitliche Bild, dass für die Ausbildung und Weiterentwicklung von Spitzentalenten die bestehende Ligastruktur aktuell nicht ausreicht und eine Reform unter Spitzensportaspekten als sinnvoll erachtet wird. Nach Workshops und Gesprächen mit den relevanten Stakeholdern wurde schließlich die Entscheidung pro Umstrukturierung und für eine leistungsorientierte Förderung der Spitzentalente getroffen.
Was sind die Gründe für diese Entscheidung?
Eine wissenschaftliche Auswertung hat den subjektiven Eindruck objektiv belegt, dass die B-Juniorinnen-Bundesliga in ihrer jetzigen Form nicht optimal für die Ausbildung von Spitzentalenten ist. Toptalente benötigen eine bessere Ausbildung und einen fordernden Wettbewerb. Talente erwerben in der Juniorinnen-Bundesliga überwiegend Attribute, die sie nur bedingt für die Anforderungen in den höchsten Frauenligen vorbereiten. Außerdem legen Vereine, besonders kleinere Klubs, den Schwerpunkt überwiegend auf Mannschaftstaktik anstatt auf die individuelle Ausbildung. Hinzu kommt, dass Aufwand und Ertrag in der Liga oftmals nicht in einem gesunden Verhältnis stehen. Viele Spielerinnen haben weite Anfahrten zu ihren Spielen, in denen sie nur bedingt gefördert und gefordert werden.
Wie sollen Spitzentalente in diesem Altersbereich künftig gefördert werden?
Durch Förder-Leistungszentren (FLZW) weiblich und der möglichen Teilnahme an einem gemischtgeschlechtlichen regionalen Spielbetrieb. Zusätzlich bietet der neu aufgelegte DFB-Pokalwettbewerb die Möglichkeit, sich mit Juniorinnen-Teams überregional und auf Bundesebene zu messen. In der nächsten Saison 2024/2025 wird der DFB-Pokal der Juniorinnen erstmals ausgetragen. Der genaue Modus und die Qualifikationskriterien werden vom DFB noch festgelegt.
Wie funktioniert der künftige Spielbetrieb auf Regionalebene?
Nach der Übergangsspielzeit 2023/24 werden die Vereine der B-Juniorinnen-Bundesliga in den Juniorinnen-Spielbetrieb ihres jeweiligen Regional- bzw. Landesverbandes in die jeweils spielklassenhöchste Liga eingegliedert. Eine Eingliederung in den Junioren-Spielbetrieb ist in Abstimmung mit dem jeweils betroffenen Regional- bzw. Landesverband möglich. Die höchsten Juniorinnen-Spielklassen werden regionale Ligen (Regionalliga West, Regionalliga Südwest, Oberliga Baden-Württemberg, Hessenliga, Bayernliga), die es aber nicht flächendeckend geben muss. Vereine mit U 17-Leistungsteams und Talentförderaspekt können in regionalen und lokalen Junioren-Ligen spielen.
Was hat es mit den Leistungszentren weiblich auf sich?
Der Aufbau und die Unterhaltung eines FLZWs* (Förder- und Leistungszentrum -weiblich-) soll die Qualitätsstandards der weiblichen Talentförderung im Leistungsbereich der Frauen-Bundesligen und den oberen Amateurligen optimieren. Diese soll eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Nachwuchsspielerinnen gerade im Übergangsbereich ab U 16/ U 17 sicherstellen. Die bestehenden Strukturen sollen im Sinne der bestmöglichen Förderung (Spielerin im Zentrum) gestärkt und durch den Aufbau neuer Strukturen sinnvoll ausgebaut werden. Schwerpunkte sollen hier vor allem auf die individuelle Förderung von Top-Talenten und die Qualifikation der Trainer*innen gelegt werden. Damit einhergehend soll die Professionalisierung der sportlichen sowie sonstigen Umfeldbedingungen weiter vorangetrieben werden. Die Pilotphase der FLZW startet in der Saison 2023/2024.
Wie ist das Zweitspielrecht für einen Verein in der B-Juniorinnen-Bundesliga geregelt?
Eine Spielerin, die eine Spielerlaubnis für eine Juniorenmannschaft (Stammverein) besitzt, kann zusätzlich nach Maßgabe von § 7f der DFB-Jugendordnung ein Zweitspielrecht für die B-Juniorinnen-Bundesliga erhalten. Die Regelungen zum Zweitspielrecht richten sich jedoch auch nach den jeweiligen Ordnungen des zuständigen Mitgliedsverbandes. Eine Spielerin, deren Stammverein ein Klub der B-Juniorinnen-Bundesliga ist, muss auf Antrag ein Zweitspielrecht für eine Juniorenmannschaft erhalten, wenn sie im eigenen Klub keine alters- und leistungsgerechte Spielmöglichkeit in einer Juniorenmannschaft wahrnehmen kann. Die genauen Voraussetzungen und Bedingungen für die Erteilung des Zweitspielrechts sind in § 43 Nr. 5 der DFB-Jugendordnung festgelegt.
Kategorien: B-Juniorinnen-Bundesliga
Autor: mspw
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