DFB-Präsident Theo Zwanziger hat am Mittwoch vor
dem Bundestags-Sportausschuss eindringlich für die weitere
öffentliche Förderung von Fußball-Fanprojekten geworben. "Die
Beteiligung an Fanprojekten durch Länder und Gemeinden muss auf
Dauer und unabhängig von Auf- und Abstieg der Vereine angelegt
sein", sagte Zwanziger vor den Abgeordneten: "Ich bin überzeugt,
dass Fanprojekte eine große Chance sind, Formen von
Rechtsradikalismus, Antisemitismus und vielen anderen Formen von
Gewalt entgegenzuwirken. Sie sind segensreiche soziale Jugendarbeit."
Die bislang 37 Fanprojekte in Deutschland sind
drittelfinanziert. Die Kosten teilen sich zu je einem Drittel
Kommunen, Länder und Deutscher Fußball-Bund (DFB) zusammen mit der
Deutschen Fußball Liga (DFL). Die öffentliche Hand gibt jährlich 2,5 Millionen Euro. Der Bund ist an der Finanzierung der
Koordinierungsstelle der Fanprojekte (KOS) beteiligt.
Zwanziger betonte, der DFB sei bereit, bei jedem weiteren
Projekt mitzumachen, bei dem die anderen zwei Drittel der
Finanzierung gewährleistet sind. Vor allem in den unteren Ligen,
wohin sich die Gewalt zunehmend verlagere, müsse etwas getan
werden. "Fanprojekte müssen überall da sein, wo es eine große
Fußballklientel gibt, gerade auch in Ostdeutschland", meinte der
DFB-Präsident mit Blick auf die jüngsten Vorfälle in Leipzig und
Dresden. Denn der Ansatz "Sicherheit durch Prävention" sei eine
Erfolgsstory.
Eine große Chance sei auch die Frauen-Fußball-WM 2011.
"Dadurch können wir tief in die Vereinsbasis vordringen. Das Thema
muss sein Mädchen - Schule - Integration. Wir wollen
werteorientierten Sport", sagte Zwanziger.
"Die bestbesuchten Jugendeinrichtungen der Stadt"
Koordiniert und beraten werden die Fanprojekte von der bei der
Deutschen Sportjugend angesiedelten Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) mit ihren drei Mitarbeitern. "Die Fanprojekte sind meist die bestbesuchten
Jugendeinrichtungen der Stadt", berichtete Leiter Michael Gabriel: "Wo
es sie gibt, sind Kommunen, Vereine und Polizei ihre größten Fürsprecher."
Die 1993 gegründete KOS wird jährlich mit 156.000 Euro durch Bundesmittel sowie 79.000 Euro durch den DFB gefördert. Es ist ein weltweit
einzigartiges Modell, für das sich mittlerweile auch Länder wie
Ungarn, die Türkei, Tschechien und Brasilien interessieren.
Vor Ort sind die Sozialarbeiter vor allem Helfer bei der
Bewältigung von Alltagsproblemen der Jugendlichen. "Wir leisten
klassisches Streetwork", sagt Sven Graupner vom Fanprojekt Cottbus.
"Das geht über Hilfe bei schulischen oder familiären Problemen bis
hin zur Beratung, wenn sich die Freundin getrennt hat", ergänzt
sein Leverkusener Kollege Stefan Thome: "Der Erfolg ist klar zu
sehen. Heutzutage kann man auch als Familie wieder ganz beruhigt
ins Stadion gehen.
Zur Fan Zone des DFB geht es hier.
[js/er]
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DFB-Präsident Theo Zwanziger hat am Mittwoch vor
dem Bundestags-Sportausschuss eindringlich für die weitere
öffentliche Förderung von Fußball-Fanprojekten geworben. "Die
Beteiligung an Fanprojekten durch Länder und Gemeinden muss auf
Dauer und unabhängig von Auf- und Abstieg der Vereine angelegt
sein", sagte Zwanziger vor den Abgeordneten: "Ich bin überzeugt,
dass Fanprojekte eine große Chance sind, Formen von
Rechtsradikalismus, Antisemitismus und vielen anderen Formen von
Gewalt entgegenzuwirken. Sie sind segensreiche soziale Jugendarbeit."
Die bislang 37 Fanprojekte in Deutschland sind
drittelfinanziert. Die Kosten teilen sich zu je einem Drittel
Kommunen, Länder und Deutscher Fußball-Bund (DFB) zusammen mit der
Deutschen Fußball Liga (DFL). Die öffentliche Hand gibt jährlich 2,5 Millionen Euro. Der Bund ist an der Finanzierung der
Koordinierungsstelle der Fanprojekte (KOS) beteiligt.
Zwanziger betonte, der DFB sei bereit, bei jedem weiteren
Projekt mitzumachen, bei dem die anderen zwei Drittel der
Finanzierung gewährleistet sind. Vor allem in den unteren Ligen,
wohin sich die Gewalt zunehmend verlagere, müsse etwas getan
werden. "Fanprojekte müssen überall da sein, wo es eine große
Fußballklientel gibt, gerade auch in Ostdeutschland", meinte der
DFB-Präsident mit Blick auf die jüngsten Vorfälle in Leipzig und
Dresden. Denn der Ansatz "Sicherheit durch Prävention" sei eine
Erfolgsstory.
Eine große Chance sei auch die Frauen-Fußball-WM 2011.
"Dadurch können wir tief in die Vereinsbasis vordringen. Das Thema
muss sein Mädchen - Schule - Integration. Wir wollen
werteorientierten Sport", sagte Zwanziger.
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"Die bestbesuchten Jugendeinrichtungen der Stadt"
Koordiniert und beraten werden die Fanprojekte von der bei der
Deutschen Sportjugend angesiedelten Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) mit ihren drei Mitarbeitern. "Die Fanprojekte sind meist die bestbesuchten
Jugendeinrichtungen der Stadt", berichtete Leiter Michael Gabriel: "Wo
es sie gibt, sind Kommunen, Vereine und Polizei ihre größten Fürsprecher."
Die 1993 gegründete KOS wird jährlich mit 156.000 Euro durch Bundesmittel sowie 79.000 Euro durch den DFB gefördert. Es ist ein weltweit
einzigartiges Modell, für das sich mittlerweile auch Länder wie
Ungarn, die Türkei, Tschechien und Brasilien interessieren.
Vor Ort sind die Sozialarbeiter vor allem Helfer bei der
Bewältigung von Alltagsproblemen der Jugendlichen. "Wir leisten
klassisches Streetwork", sagt Sven Graupner vom Fanprojekt Cottbus.
"Das geht über Hilfe bei schulischen oder familiären Problemen bis
hin zur Beratung, wenn sich die Freundin getrennt hat", ergänzt
sein Leverkusener Kollege Stefan Thome: "Der Erfolg ist klar zu
sehen. Heutzutage kann man auch als Familie wieder ganz beruhigt
ins Stadion gehen.