Fandel: "Highlight meiner Karriere und ein schönes Ziel"

Die Freude war riesengroß, die Überraschung hielt sich aber in Grenzen. "Natürlich bin ich froh, dass ich dabei bin. Aber ehrlich gesagt, habe ich damit gerechnet", sagte Schiedsrichter Herbert Fandel, nachdem er per E-Mail darüber informiert worden war, dass er bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz die deutschen Farben vertritt. Mit seinen beiden Assistenten Carsten Kadach (Suderburg) und Volker Wezel (Tübingen) bildet der Konzertpianist aus Kyllburg eines von zwölf Teams, die zwischen dem 7. und 29. Juni die 31 Spiele der Endrunde leiten werden.

"Das ist noch mal ein Highlight meiner Karriere und ein schönes Ziel", sagte der zweifache Familienvater, der bei der EURO 2004 und der WM 2006 im eigenen Land Deutschlands Dr. Markus Merk aus Otterbach den Vortritt lassen musste.

Fandel, seit 1989 DFB-Schiedsrichter für die DJK Utscheid im Fußballverband Rheinland und hauptberuflich Leiter der Kreismusikschule Bitburg-Prüm, träumt zwar davon ähnlich wie Merk bei der EURO 2004 ein Finale zu leiten, soweit ist es aber noch nicht. "Es ist viel zu früh, darüber zu spekulieren. Zudem hoffen wir ja alle, dass die deutsche Mannschaft ins Endspiel kommt, und dann würde ich gerne verzichten", meinte der 43-Jährige, der sich nun gewissenhaft auf das Turnier vorbereiten will. Dazu gehörte auch das Schiedsrichter-Seminar im Vorfeld der EURO vom 14. bis 17. April in einem Nobelhotel im schweizerischen Regensdorf, wo die Unparteiischen auch während des Turniers zumindest bis zum Halbfinale (26. Juni 2008) stationiert sein werden.

"Es ist nie leicht, die Schiedsrichter für ein solches Turnier auszusuchen. Wir sind aber der Überzeugung, dass die von uns ausgewählten Referees die derzeit Besten ihres Fachs in Europa sind", begründete UEFA-Schiedsrichter-Chef Angel Maria Villas Liona (Spanien) die Nominierung der Spielleiter.

Glänzende Kritiken nach dem Champions-League-Finale 2007

Für Fandel, der bei der WM 2010 in Südafrika die Altersgrenze bereits überschritten hat, ist die EM-Endrunde die Krönung einer glänzenden Karriere, die ihren vorläufigen Höhepunkt im vergangenen Sommer hatte, als er nach dem Champions-League-Finale zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool (2:1) glänzende Kritiken erhielt. Ein Jahr zuvor hatte er bereits das UEFA-Cup-Finale zwischen dem FC Sevilla und dem FC Middlesbrough (4:0) geleitet.

Der negative Höhepunkt aus Sicht des dreimaligen deutschen Schiedsrichter des Jahres, der bislang in 24 Länderspielen, 47 Europacupspielen sowie in 59 Zweitligamatches und 223 Bundesligabegegnungen im Einsatz war, war am 2. Juni 2007 die EM-Qualifikationspartie zwischen Dänemark und Schweden in Kopenhagen.

Nachdem er auf Hinweis seines Assistenten in der 89. Minute regelkonform den dänischen Spieler Christian Poulsen nach dessen Schlag im eigenen Strafraum gegen einen schwedischen Spieler mit der Roten Karte des Feldes verwiesen und auf Strafstoß entschieden hatte, wurde er von einem dänischen Fan körperlich angegriffen und am Hals getroffen. Daraufhin brach Fandel das Spiel beim Stand von 3:3 ab. Die UEFA annullierte später das Ergebnis und sprach gemäß der Regularien den Sieg der schwedischen Mannschaft zu. Der Übeltäter wurde vor einer Woche zu einer Haftstrafe von 20 Tagen verurteilt.

"Ich hoffe natürlich, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert. Denn nach solchen Gewaltausbrüchen von Spielern oder kranken Menschen überlegt man schon, ob das alles noch Sinn macht", hatte Fandel nach diesem Vorfall erklärt. Mittlerweile hat er aber wieder Spaß an seinem Job.

Die EM-Schiedsrichter und Assistenten 2008

1. Herbert Fandel (Kyllburg) - Carsten Kadach (Suderburg), Volker Wezel (Tübingen)

2. Konrad Plautz/Österreich - Egon Bereuter, Markus Mayr

3. Frank De Bleeckere/Belgien - Peter Hermans, Alex Verstraeten

4. Howard Webb/England - Darren Cann, Mike Mullarkey)

5. Kyros Vassaras/Griechenland - Dimitris Bozatzidis, Dimitris Saraidaris

6. Roberto Rosetti/Italien - Alessandro Griselli, Paolo Calcagno

7. Pieter Vink/Niederlande - Adriaan Inia, Hans ten Hoove

8. Tom Henning Övrebö/Norwegen - Geir Age Holen, Erik Rästad

9. Lubos Michel/Slowakei - Roman Slysko, Martin Balko

10. Manuel Enrique Mejuto Gonzalez/Spanien - Juan Carlos Yuste Jimenez, Jesus Calvo Guadamuro

11. Peter Fröjdfeldt/Schweden - Stefan Wittberg, Henrik Andren

12. Massimo Busacca/Schweiz - Matthias Arnet, Stephane Cuhat

Vierte Offizielle: Ivan Bebek (Kroatien), Stephane Lannoy (Frankreich), Viktor Kassai (Ungarn), Kristinn Jakobsson (Island), Grzegorz Gilewski (Polen), Olegario Benquerenca (Portugal), Craig Thomson (Schottland), Damir Skomina (Slowenien)

[sid]

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Die Freude war riesengroß, die Überraschung hielt sich aber in Grenzen. "Natürlich bin ich froh, dass ich dabei bin. Aber ehrlich gesagt, habe ich damit gerechnet", sagte Schiedsrichter Herbert Fandel, nachdem er per E-Mail darüber informiert worden war, dass er bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz die deutschen Farben vertritt. Mit seinen beiden Assistenten Carsten Kadach (Suderburg) und Volker Wezel (Tübingen) bildet der Konzertpianist aus Kyllburg eines von zwölf Teams, die zwischen dem 7. und 29. Juni die 31 Spiele der Endrunde leiten werden.

"Das ist noch mal ein Highlight meiner Karriere und ein schönes Ziel", sagte der zweifache Familienvater, der bei der EURO 2004 und der WM 2006 im eigenen Land Deutschlands Dr. Markus Merk aus Otterbach den Vortritt lassen musste.

Fandel, seit 1989 DFB-Schiedsrichter für die DJK Utscheid im Fußballverband Rheinland und hauptberuflich Leiter der Kreismusikschule Bitburg-Prüm, träumt zwar davon ähnlich wie Merk bei der EURO 2004 ein Finale zu leiten, soweit ist es aber noch nicht. "Es ist viel zu früh, darüber zu spekulieren. Zudem hoffen wir ja alle, dass die deutsche Mannschaft ins Endspiel kommt, und dann würde ich gerne verzichten", meinte der 43-Jährige, der sich nun gewissenhaft auf das Turnier vorbereiten will. Dazu gehörte auch das Schiedsrichter-Seminar im Vorfeld der EURO vom 14. bis 17. April in einem Nobelhotel im schweizerischen Regensdorf, wo die Unparteiischen auch während des Turniers zumindest bis zum Halbfinale (26. Juni 2008) stationiert sein werden.

"Es ist nie leicht, die Schiedsrichter für ein solches Turnier auszusuchen. Wir sind aber der Überzeugung, dass die von uns ausgewählten Referees die derzeit Besten ihres Fachs in Europa sind", begründete UEFA-Schiedsrichter-Chef Angel Maria Villas Liona (Spanien) die Nominierung der Spielleiter.

Glänzende Kritiken nach dem Champions-League-Finale 2007

Für Fandel, der bei der WM 2010 in Südafrika die Altersgrenze bereits überschritten hat, ist die EM-Endrunde die Krönung einer glänzenden Karriere, die ihren vorläufigen Höhepunkt im vergangenen Sommer hatte, als er nach dem Champions-League-Finale zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool (2:1) glänzende Kritiken erhielt. Ein Jahr zuvor hatte er bereits das UEFA-Cup-Finale zwischen dem FC Sevilla und dem FC Middlesbrough (4:0) geleitet.

Der negative Höhepunkt aus Sicht des dreimaligen deutschen Schiedsrichter des Jahres, der bislang in 24 Länderspielen, 47 Europacupspielen sowie in 59 Zweitligamatches und 223 Bundesligabegegnungen im Einsatz war, war am 2. Juni 2007 die EM-Qualifikationspartie zwischen Dänemark und Schweden in Kopenhagen.

Nachdem er auf Hinweis seines Assistenten in der 89. Minute regelkonform den dänischen Spieler Christian Poulsen nach dessen Schlag im eigenen Strafraum gegen einen schwedischen Spieler mit der Roten Karte des Feldes verwiesen und auf Strafstoß entschieden hatte, wurde er von einem dänischen Fan körperlich angegriffen und am Hals getroffen. Daraufhin brach Fandel das Spiel beim Stand von 3:3 ab. Die UEFA annullierte später das Ergebnis und sprach gemäß der Regularien den Sieg der schwedischen Mannschaft zu. Der Übeltäter wurde vor einer Woche zu einer Haftstrafe von 20 Tagen verurteilt.

"Ich hoffe natürlich, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert. Denn nach solchen Gewaltausbrüchen von Spielern oder kranken Menschen überlegt man schon, ob das alles noch Sinn macht", hatte Fandel nach diesem Vorfall erklärt. Mittlerweile hat er aber wieder Spaß an seinem Job.

Die EM-Schiedsrichter und Assistenten 2008

1. Herbert Fandel (Kyllburg) - Carsten Kadach (Suderburg), Volker Wezel (Tübingen)

2. Konrad Plautz/Österreich - Egon Bereuter, Markus Mayr

3. Frank De Bleeckere/Belgien - Peter Hermans, Alex Verstraeten

4. Howard Webb/England - Darren Cann, Mike Mullarkey)

5. Kyros Vassaras/Griechenland - Dimitris Bozatzidis, Dimitris Saraidaris

6. Roberto Rosetti/Italien - Alessandro Griselli, Paolo Calcagno

7. Pieter Vink/Niederlande - Adriaan Inia, Hans ten Hoove

8. Tom Henning Övrebö/Norwegen - Geir Age Holen, Erik Rästad

9. Lubos Michel/Slowakei - Roman Slysko, Martin Balko

10. Manuel Enrique Mejuto Gonzalez/Spanien - Juan Carlos Yuste Jimenez, Jesus Calvo Guadamuro

11. Peter Fröjdfeldt/Schweden - Stefan Wittberg, Henrik Andren

12. Massimo Busacca/Schweiz - Matthias Arnet, Stephane Cuhat

Vierte Offizielle: Ivan Bebek (Kroatien), Stephane Lannoy (Frankreich), Viktor Kassai (Ungarn), Kristinn Jakobsson (Island), Grzegorz Gilewski (Polen), Olegario Benquerenca (Portugal), Craig Thomson (Schottland), Damir Skomina (Slowenien)