Fandel: "Bei allermeisten Entscheidungen richtig gelegen"

Die Saison ist noch jung, die Aufregung dennoch schon groß. Am 3. Spieltag der Bundesliga gab es für die Schiedsrichter einige schwierige Situationen zu lösen. Im Interview mit DFB.de spricht Herbert Fandel, der Vorsitzenden der DFB-Schiedsrichterkommission, über seine Wahrnehmung der strittigen Szenen.

DFB.de: Herr Fandel, in der Bundesliga war einiges los. Es gab viele Platzverweise, etliche Elfmeter, die Schiedsrichter standen oft im Blickpunkt. Wie bewerten Sie das Wochenende aus Sicht der Schiedsrichter?

Herbert Fandel: In der Tat war dieser Spieltag sehr speziell und aufreibend, einige Szenen sieht man zum Glück nicht so oft. Es kommt ja nicht so häufig vor, dass ein Spieler einen Elfmeter verwandelt und im direkten Anschluss einen anderen Spieler ohrfeigt. Auch dass ein Spieler dem Schiedsrichter völlig offen und für jeden erkennbar einen Vogel zeigt, ist zum Glück eine echte Rarität. Es ist auch völlig klar, dass der Fuß eines Spielers nicht ins Gesicht des Gegners gehört.

DFB.de: Viel Arbeit also für die Schiedsrichter.

Fandel: Ja. Auch andere Situationen kann ich mir nur damit erklären, dass zu Beginn der Saison bei einigen zu viele Emotionen im Spiel sind. Wobei ich sagen muss, dass zu den Besonderheiten des Spieltags auch gehört, dass wir bei den Platzverweisen zwei Situationen hatten, die ich nach Ansicht der Fernsehaufzeichnungen als überzogen werte.

DFB.de: Sie meinen die Rote Karte gegen Stuttgarts Ibrahima Traoré und die Gelb-Rote gegen Freiburgs Francis Coquelin.

Fandel: Ja, wobei ich natürlich der Sportgerichtsbarkeit des DFB nicht vorgreifen will. Außerdem will ich mich klar vor unsere Schiedsrichter stellen. Sie haben bei den allermeisten Entscheidungen richtig gelegen, auch die übrigen Platzverweise waren korrekt. Ich hätte größere Probleme, wenn wir heute darüber sprechen müssten, dass eine Ohrfeige keinen Platzverweis nach sich gezogen hätte, wenn Tritte nicht geahndet worden wären oder die geschilderte Respektlosigkeit keine Konsequenzen gehabt hätte. Aber...

DFB.de: Ja...?



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Die Saison ist noch jung, die Aufregung dennoch schon groß. Am 3. Spieltag der Bundesliga gab es für die Schiedsrichter einige schwierige Situationen zu lösen. Im Interview mit DFB.de spricht Herbert Fandel, der Vorsitzenden der DFB-Schiedsrichterkommission, über seine Wahrnehmung der strittigen Szenen.

DFB.de: Herr Fandel, in der Bundesliga war einiges los. Es gab viele Platzverweise, etliche Elfmeter, die Schiedsrichter standen oft im Blickpunkt. Wie bewerten Sie das Wochenende aus Sicht der Schiedsrichter?

Herbert Fandel: In der Tat war dieser Spieltag sehr speziell und aufreibend, einige Szenen sieht man zum Glück nicht so oft. Es kommt ja nicht so häufig vor, dass ein Spieler einen Elfmeter verwandelt und im direkten Anschluss einen anderen Spieler ohrfeigt. Auch dass ein Spieler dem Schiedsrichter völlig offen und für jeden erkennbar einen Vogel zeigt, ist zum Glück eine echte Rarität. Es ist auch völlig klar, dass der Fuß eines Spielers nicht ins Gesicht des Gegners gehört.

DFB.de: Viel Arbeit also für die Schiedsrichter.

Fandel: Ja. Auch andere Situationen kann ich mir nur damit erklären, dass zu Beginn der Saison bei einigen zu viele Emotionen im Spiel sind. Wobei ich sagen muss, dass zu den Besonderheiten des Spieltags auch gehört, dass wir bei den Platzverweisen zwei Situationen hatten, die ich nach Ansicht der Fernsehaufzeichnungen als überzogen werte.

DFB.de: Sie meinen die Rote Karte gegen Stuttgarts Ibrahima Traoré und die Gelb-Rote gegen Freiburgs Francis Coquelin.

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Fandel: Ja, wobei ich natürlich der Sportgerichtsbarkeit des DFB nicht vorgreifen will. Außerdem will ich mich klar vor unsere Schiedsrichter stellen. Sie haben bei den allermeisten Entscheidungen richtig gelegen, auch die übrigen Platzverweise waren korrekt. Ich hätte größere Probleme, wenn wir heute darüber sprechen müssten, dass eine Ohrfeige keinen Platzverweis nach sich gezogen hätte, wenn Tritte nicht geahndet worden wären oder die geschilderte Respektlosigkeit keine Konsequenzen gehabt hätte. Aber...

DFB.de: Ja...?

Fandel:: ... ich verschließe auch nicht die Augen vor den Situationen, in denen die Schiedsrichter nicht das richtige Maß angelegt und nicht die richtige Entscheidung getroffen haben. Unser Ziel muss es immer sein, weiter daran zu arbeiten, eine noch größere Einheitlichkeit bei der regeltechnisch notwenigen und dem Tathergang entsprechenden Beurteilung von Situationen zu erreichen.