Fan Club-Resort: Eine „Kartoffel“ liefert Gemüse für die „Kiwis“

Was macht man nicht alles, um zur WM zu kommen? Steffen Kurz ist dafür bis ans andere Ende der Welt gereist. In Neuseeland hat er sich als Lkw-Fahrer verdingt. Die „Kartoffel“ lieferte Gemüse für die „Kiwis“ – und damit eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte.

Zwölf-Stunden-Schichten ist der 32-Jährige gefahren. Zwischen Christchurch und Dunedin. Die gesamte Südinsel von Neuseeland hat er abgeklappert. Der Schwabe transportierte Kartoffeln, Erbsen und Bohnen. Immer mit dem Gedanken, das so verdiente Geld in Churrasco und Caipirinha zu investieren. Und der Plan ist aufgegangen. Für sechs Wochen hat er die WM gebucht. Derzeit lässt er die Beine im Fan Club-Resort auf Itamaracá baumeln.

Verliebt in Neuseeland

So bemerkenswert wie sein Weg zur WM ist auch der Werdegang von Steffen Kurz. Zunächst hat er eine Lehre als Kfz-Mechaniker gemacht. Doch an diesem Job verloren den Spaß. Deswegen fuhr er eine Zeit lang Ludwigsburg Taxi. In der Nachtschicht. Dann hat er Feuerlöscher verkauft und geprüft. Schließlich heuerte er bei einer Getränkefirma an. „Da war ich Mädchen für alles“, berichtet Steffen Kurz. Immerhin macht er so seinen Lkw-Führerschein. Nach sechs Jahren zog es ihn aber auch von diesem Arbeitgeber fort. Und es packte ihn die Reiselust. „Ich möchte mal frei sein“, sagte er seinem Chef.

Also hat er über das Work-and-Travel-Programm einen einwöchigen Farmkurs in Australien gemacht und zumindest in Grundzügen so Sachen wie Schafe scheren und Zäune aufstellen gelernt. Danach arbeitete er im Januar 2011 auf einer Farm in New South Wales und hat bei Temperaturen von bis zu 48 Grad alte Zäune ausgebuddelt. Nach drei Tagen war er körperlich so geschlaucht, dass er den Job schmiss. Stattdessen machte er eine fünfwöchige Bustour durch Neuseeland und verliebte sich in das Land.

Bohnen über die Südinsel gefahren

Er kehrte bald dorthin zurück, ergatterte ein ein Jahr gültiges Arbeitsvisum und einen Job als Lkw-Fahrer. Er fuhr Bohnen und anderes Gemüse von Christchurch über die Südinsel. Zusammen mit Anhänger brachten seine Fuhren bis zu 53 Tonnen auf die Waage. Die Arbeitsbedingungen waren hart: Sechs Tage die Woche arbeitete er zwölf Stunden am Tag, in sieben Monaten hatte er nur sieben Tage Urlaub. „Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich recht viel Geld zurücklegen kann und beschlossen, für die WM zu sparen, um mir einen großen Traum zu erfüllen“, erzählt Steffen Kurz. Er wollte unbedingt noch einmal eine WM in einem Fußball-Land erleben, nachdem er bei der WM 2006 schon drei Spiele gesehen hatte.

Er hat es geschafft und gönnt sich nun eine ganz lange WM-Reise. Bevor er gleich am ersten Tag ins Fan Club-Resort einzog, war er schon fünf Tage in Salvador, zurück nach Deutschland geht es für ihn erst am 22. Juli. Steffen Kurz hat Tickets für alle deutschen Spiele und bei der Zuteilung etwas Glück gehabt. Denn die erste Verkaufsphase hat er verbummelt, weil er auf dem Jakobsweg unterwegs war.



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Was macht man nicht alles, um zur WM zu kommen? Steffen Kurz ist dafür bis ans andere Ende der Welt gereist. In Neuseeland hat er sich als Lkw-Fahrer verdingt. Die „Kartoffel“ lieferte Gemüse für die „Kiwis“ – und damit eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte.

Zwölf-Stunden-Schichten ist der 32-Jährige gefahren. Zwischen Christchurch und Dunedin. Die gesamte Südinsel von Neuseeland hat er abgeklappert. Der Schwabe transportierte Kartoffeln, Erbsen und Bohnen. Immer mit dem Gedanken, das so verdiente Geld in Churrasco und Caipirinha zu investieren. Und der Plan ist aufgegangen. Für sechs Wochen hat er die WM gebucht. Derzeit lässt er die Beine im Fan Club-Resort auf Itamaracá baumeln.

Verliebt in Neuseeland

So bemerkenswert wie sein Weg zur WM ist auch der Werdegang von Steffen Kurz. Zunächst hat er eine Lehre als Kfz-Mechaniker gemacht. Doch an diesem Job verloren den Spaß. Deswegen fuhr er eine Zeit lang Ludwigsburg Taxi. In der Nachtschicht. Dann hat er Feuerlöscher verkauft und geprüft. Schließlich heuerte er bei einer Getränkefirma an. „Da war ich Mädchen für alles“, berichtet Steffen Kurz. Immerhin macht er so seinen Lkw-Führerschein. Nach sechs Jahren zog es ihn aber auch von diesem Arbeitgeber fort. Und es packte ihn die Reiselust. „Ich möchte mal frei sein“, sagte er seinem Chef.

Also hat er über das Work-and-Travel-Programm einen einwöchigen Farmkurs in Australien gemacht und zumindest in Grundzügen so Sachen wie Schafe scheren und Zäune aufstellen gelernt. Danach arbeitete er im Januar 2011 auf einer Farm in New South Wales und hat bei Temperaturen von bis zu 48 Grad alte Zäune ausgebuddelt. Nach drei Tagen war er körperlich so geschlaucht, dass er den Job schmiss. Stattdessen machte er eine fünfwöchige Bustour durch Neuseeland und verliebte sich in das Land.

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Bohnen über die Südinsel gefahren

Er kehrte bald dorthin zurück, ergatterte ein ein Jahr gültiges Arbeitsvisum und einen Job als Lkw-Fahrer. Er fuhr Bohnen und anderes Gemüse von Christchurch über die Südinsel. Zusammen mit Anhänger brachten seine Fuhren bis zu 53 Tonnen auf die Waage. Die Arbeitsbedingungen waren hart: Sechs Tage die Woche arbeitete er zwölf Stunden am Tag, in sieben Monaten hatte er nur sieben Tage Urlaub. „Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich recht viel Geld zurücklegen kann und beschlossen, für die WM zu sparen, um mir einen großen Traum zu erfüllen“, erzählt Steffen Kurz. Er wollte unbedingt noch einmal eine WM in einem Fußball-Land erleben, nachdem er bei der WM 2006 schon drei Spiele gesehen hatte.

Er hat es geschafft und gönnt sich nun eine ganz lange WM-Reise. Bevor er gleich am ersten Tag ins Fan Club-Resort einzog, war er schon fünf Tage in Salvador, zurück nach Deutschland geht es für ihn erst am 22. Juli. Steffen Kurz hat Tickets für alle deutschen Spiele und bei der Zuteilung etwas Glück gehabt. Denn die erste Verkaufsphase hat er verbummelt, weil er auf dem Jakobsweg unterwegs war.

Die Entscheidung naht

Im Fan Club-Resort fühlt sich Steffen Kurz so richtig wohl: „Die Leute hier sind alle super drauf.“ An die Gesellschaft könnte er sich gewöhnen. Doch nach der WM wird Steffen Kurz nach Deutschland zurückkehren. Zumindest für drei Monate. Im November fliegt er wieder nach Neuseeland. Um wieder als Lkw-Fahrer zu arbeiten. „Ich muss mich jetzt langsam entscheiden, ob ich nicht länger in Neuseeland bleiben will. Ich könnte mir das gut vorstellen“, sagt er. Und schiebt die Entscheidung ein wenig auf. Denn jetzt genießt Steffen Kurz seinen hart erarbeiteten WM-Aufenthalt in Brasilien.