Fairplay Liga: Fußball und Spaß stehen im Vordergrund

Am 22./23. Februar (Frankfurt) sowie am 1./ 2. März (Hannover) finden zum dritten Mal die Jugendfachtagungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) statt. Über 250 Gäste werden bei den zwei Veranstaltungen, die unter dem Motto „Jugendfußball – Basis für die Zukunft“ laufen, erwartet. Ziel ist es, den Kreisjugendobleuten die aktuellen Entwicklungen im Jugendfußball zu präsentieren und sich mit ihnen darüber auszutauschen. Training & Wissen online stellt ihnen in den nächsten Tagen die wichtigsten Themen der diesjährigen Tagungen vor: Heute geht es um die Fairplay Liga.

Was 2007 in Aachen begonnen hat, erobert langsam aber kontinuierlich die Kinder-Fußballplätze der gesamten Nation: die Fairplay Liga. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine innovative Organisationsform für den Kinderfußball (Bambini bis E-Junioren). Der DFB erhofft sich durch die relativ simplen Anpassungen im Spielbetrieb langfristige Auswirkungen im gesamten Fußball. Willi Hink, DFB-Direktor für Amateurfußball, Qualifizierung, Schiedsrichter und Gesellschaftliche Verantwortung, spricht auf TWO über…

… das Besondere an der „Fairplay Liga“

Bei der Fairplay Liga stehen der Fußball und der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt. Die Kinder können sich zu einhundert Prozent auf den Ball und den Gegner konzentrieren.

… die Regeln

Es gelten die normalen Fußball-Regeln für diese Altersklasse. Dazu kommen drei ganz entscheidende Zusätze:
1. Eltern und Zuschauer müssen mindestens 15 Meter weg vom Spielfeld stehen.
2. Die beiden Trainer stehen direkt nebeneinander und treten sozusagen als ein Trainerteam auf.
3. Es wird ohne Schiedsrichter gespielt.

… die Effekte der Regeln

Regel eins bewirkt, dass es viel ruhiger auf dem Feld ist, da die Eltern zu weit weg stehen, um ihre Kinder zu erreichen. Anfeuerungsrufe gibt es noch, aber nicht mehr diese Menge an teilweise aggressiven Kommandos, die die Kinder nicht verarbeiten können. Das tut dem Eltern-Kind-Verhältnis gut.
Regel zwei reduziert ebenfalls die Hektik auf dem Platz. Konflikte und negative Emotionen von siegorientierten Trainern, sind geringer. Außerdem bekommen die Trainer ein Bewusstsein dafür, dass gegenseitiges Betrügen und Anpöbeln nichts auf dem Fußballplatz zu suchen hat. Der Wettkampf soll fair und sauber ablaufen. Der Verlierer sucht erst einmal die Verantwortung bei sich und nicht beim Schiedsrichter.
Die dritte Regel sorgt dafür, dass die Kinder selbst Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Sie befinden sich im besten Lernalter: Wenn wir ihnen da beibringen, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, dass ein Spiel sauber und fair abläuft, vergessen sie das hoffentlich ein Leben lang nicht mehr. Falls die Spieler mal nicht weiter wissen, kommen ihnen die Trainer zusammen zu Hilfe. Spätestens dann müssen die Trainer gemeinsam die Verantwortung für das Spiel übernehmen.
Insgesamt bieten die Regelzusätze den Kindern gute Möglichkeiten, sie in ihrer Entwicklung, in der Durchsetzungsfähigkeit und in der Akzeptanz von Regeln zu fördern.

... langfristige Folgen

Langfristig profitieren die Kinder genauso wie der Fußball an sich. Die Jugendspieler von heute sind die Aktivenspieler, Trainer, Schiedsrichter, Fans und Funktionäre von Morgen. Wenn schon in frühen Jahren ein Verständnis füreinander, für den Umgang mit Regeln und für die eigene Verantwortung für das Spiel entsteht, kann sich das langfristig auszahlen.

… den „Erfinder“ der Fairplay Liga

Ausgedacht hat sich das Ganze Ralf Klohr, Jugendtrainer aus Aachen. Grund war ein abgebrochenes F-Jugendspiel, bei dem sich Eltern wegen einer Schiedsrichterentscheidung vor den eigenen Kindern geprügelt hatten. Für sein Engagement hat Ralf Klohr 2010 vom DFB die „Fair ist mehr“-Auszeichnung erhalten.

… den Status quo des Projektes
 
2007 begann das Projekt im Fußballkreis Aachen. Mittlerweile wird in den Landesverbänden Mittelrhein und Niederrhein nach den Regeln der Fairplay Liga gespielt. In Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Südwest, Hessen, Hamburg, Rheinland und Bayern laufen Pilotprojekte.

… die Zukunft der Fairplay Liga

Neben den laufenden Projekten in den Landesverbänden haben wir das Thema ebenfalls bei der Jahrestagung der Fairplay-Beauftragen der Landesverbände besprochen. Dazu wurde es im Jour-fixe der Landesverbands-Präsidenten thematisiert und es steht auf der Agenda der Jugendfachtagungen Ende Februar, Anfang März. Wir hoffen, dass es sich durch diese Maßnahmen langfristig in allen Kreisen deutschlandweit langfristig ausbreitet.

[PS]

[bild1] Am 22./23. Februar (Frankfurt) sowie am 1./ 2. März (Hannover) finden zum dritten Mal die Jugendfachtagungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) statt. Über 250 Gäste werden bei den zwei Veranstaltungen, die unter dem Motto „Jugendfußball – Basis für die Zukunft“ laufen, erwartet. Ziel ist es, den Kreisjugendobleuten die aktuellen Entwicklungen im Jugendfußball zu präsentieren und sich mit ihnen darüber auszutauschen. Training & Wissen online stellt ihnen in den nächsten Tagen die wichtigsten Themen der diesjährigen Tagungen vor: Heute geht es um die Fairplay Liga.

Was 2007 in Aachen begonnen hat, erobert langsam aber kontinuierlich die Kinder-Fußballplätze der gesamten Nation: die Fairplay Liga. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine innovative Organisationsform für den Kinderfußball (Bambini bis E-Junioren). Der DFB erhofft sich durch die relativ simplen Anpassungen im Spielbetrieb langfristige Auswirkungen im gesamten Fußball. Willi Hink, DFB-Direktor für Amateurfußball, Qualifizierung, Schiedsrichter und Gesellschaftliche Verantwortung, spricht auf TWO über…

… das Besondere an der „Fairplay Liga“

Bei der Fairplay Liga stehen der Fußball und der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt. Die Kinder können sich zu einhundert Prozent auf den Ball und den Gegner konzentrieren.

… die Regeln

Es gelten die normalen Fußball-Regeln für diese Altersklasse. Dazu kommen drei ganz entscheidende Zusätze:
1. Eltern und Zuschauer müssen mindestens 15 Meter weg vom Spielfeld stehen.
2. Die beiden Trainer stehen direkt nebeneinander und treten sozusagen als ein Trainerteam auf.
3. Es wird ohne Schiedsrichter gespielt.

… die Effekte der Regeln

Regel eins bewirkt, dass es viel ruhiger auf dem Feld ist, da die Eltern zu weit weg stehen, um ihre Kinder zu erreichen. Anfeuerungsrufe gibt es noch, aber nicht mehr diese Menge an teilweise aggressiven Kommandos, die die Kinder nicht verarbeiten können. Das tut dem Eltern-Kind-Verhältnis gut.
Regel zwei reduziert ebenfalls die Hektik auf dem Platz. Konflikte und negative Emotionen von siegorientierten Trainern, sind geringer. Außerdem bekommen die Trainer ein Bewusstsein dafür, dass gegenseitiges Betrügen und Anpöbeln nichts auf dem Fußballplatz zu suchen hat. Der Wettkampf soll fair und sauber ablaufen. Der Verlierer sucht erst einmal die Verantwortung bei sich und nicht beim Schiedsrichter.
Die dritte Regel sorgt dafür, dass die Kinder selbst Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Sie befinden sich im besten Lernalter: Wenn wir ihnen da beibringen, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, dass ein Spiel sauber und fair abläuft, vergessen sie das hoffentlich ein Leben lang nicht mehr. Falls die Spieler mal nicht weiter wissen, kommen ihnen die Trainer zusammen zu Hilfe. Spätestens dann müssen die Trainer gemeinsam die Verantwortung für das Spiel übernehmen.
Insgesamt bieten die Regelzusätze den Kindern gute Möglichkeiten, sie in ihrer Entwicklung, in der Durchsetzungsfähigkeit und in der Akzeptanz von Regeln zu fördern.

... langfristige Folgen

[bild2]Langfristig profitieren die Kinder genauso wie der Fußball an sich. Die Jugendspieler von heute sind die Aktivenspieler, Trainer, Schiedsrichter, Fans und Funktionäre von Morgen. Wenn schon in frühen Jahren ein Verständnis füreinander, für den Umgang mit Regeln und für die eigene Verantwortung für das Spiel entsteht, kann sich das langfristig auszahlen.

… den „Erfinder“ der Fairplay Liga

Ausgedacht hat sich das Ganze Ralf Klohr, Jugendtrainer aus Aachen. Grund war ein abgebrochenes F-Jugendspiel, bei dem sich Eltern wegen einer Schiedsrichterentscheidung vor den eigenen Kindern geprügelt hatten. Für sein Engagement hat Ralf Klohr 2010 vom DFB die „Fair ist mehr“-Auszeichnung erhalten.

… den Status quo des Projektes
 
2007 begann das Projekt im Fußballkreis Aachen. Mittlerweile wird in den Landesverbänden Mittelrhein und Niederrhein nach den Regeln der Fairplay Liga gespielt. In Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Südwest, Hessen, Hamburg, Rheinland und Bayern laufen Pilotprojekte.

… die Zukunft der Fairplay Liga

Neben den laufenden Projekten in den Landesverbänden haben wir das Thema ebenfalls bei der Jahrestagung der Fairplay-Beauftragen der Landesverbände besprochen. Dazu wurde es im Jour-fixe der Landesverbands-Präsidenten thematisiert und es steht auf der Agenda der Jugendfachtagungen Ende Februar, Anfang März. Wir hoffen, dass es sich durch diese Maßnahmen langfristig in allen Kreisen deutschlandweit langfristig ausbreitet.