Fairplay-Botschafter Görlitz: "Oft reicht schon ein Lächeln"

Nach Hanno Balitsch und Steffi Jones jetzt Michael Görlitz: Der Zweitligaprofi des FSV Frankfurt ist in Hessen zum Fairplay-Botschafter ernannt worden. Görlitz ist damit das neue Gesicht des "Fair Play Forum", gegründet vom Hessischen Fußball-Verband (HFV) und der Sozialstiftung des hessischen Fußballs und gefördert vom Innenministerium des Landes.

Görlitz stammt aus Nürnberg und wurde 2006 deutscher Vizemeister mit der A-Jugend des FC Bayern München. Für die U-Auswahlmannschaften des DFB absolvierte er 31 Länderspiele. Nach einem dreieinhalbjährigen Gastspiel in der ersten schwedischen Liga bei Halmstads BK kehrte der offensive Mittelfeldspieler im Januar nach Deutschland zurück und unterschrieb beim FSV Frankfurt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der 25-Jährige über sein Verständnis von Fairplay, die beste Reaktion auf Beleidigungen und über schwedische Besonderheiten.

DFB.de: Herr Görlitz, was verstehen Sie unter Fairplay?

Michael Görlitz: Fairplay ist für mich in erster Linie ein anständiges Verhalten auf dem Sportplatz, gegenüber Mitspielern, Gegnern und dem Schiedsrichter. Ich denke, ich habe mich da ganz gut im Griff. Als Offensivspieler muss ich auch nicht so oft foulen, das ergibt weniger Reibungspunkte mit dem Schiedsrichter. (lacht)

DFB.de: Spüren Sie als Fußballprofi eine Verantwortung?

Görlitz. Klar. Wir sind in den Medien präsent, im Fernsehen zu sehen. Da ist es wichtig, mit seinem Verhalten ein gewisses Vorbild zu sein für jüngere Spieler, die später vielleicht auch Profi werden wollen.

DFB.de: Was geht für Sie überhaupt nicht auf dem Fußballplatz?

Görlitz: Beleidigungen und Diskriminierungen.



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Nach Hanno Balitsch und Steffi Jones jetzt Michael Görlitz: Der Zweitligaprofi des FSV Frankfurt ist in Hessen zum Fairplay-Botschafter ernannt worden. Görlitz ist damit das neue Gesicht des "Fair Play Forum", gegründet vom Hessischen Fußball-Verband (HFV) und der Sozialstiftung des hessischen Fußballs und gefördert vom Innenministerium des Landes.

Görlitz stammt aus Nürnberg und wurde 2006 deutscher Vizemeister mit der A-Jugend des FC Bayern München. Für die U-Auswahlmannschaften des DFB absolvierte er 31 Länderspiele. Nach einem dreieinhalbjährigen Gastspiel in der ersten schwedischen Liga bei Halmstads BK kehrte der offensive Mittelfeldspieler im Januar nach Deutschland zurück und unterschrieb beim FSV Frankfurt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der 25-Jährige über sein Verständnis von Fairplay, die beste Reaktion auf Beleidigungen und über schwedische Besonderheiten.

DFB.de: Herr Görlitz, was verstehen Sie unter Fairplay?

Michael Görlitz: Fairplay ist für mich in erster Linie ein anständiges Verhalten auf dem Sportplatz, gegenüber Mitspielern, Gegnern und dem Schiedsrichter. Ich denke, ich habe mich da ganz gut im Griff. Als Offensivspieler muss ich auch nicht so oft foulen, das ergibt weniger Reibungspunkte mit dem Schiedsrichter. (lacht)

DFB.de: Spüren Sie als Fußballprofi eine Verantwortung?

Görlitz. Klar. Wir sind in den Medien präsent, im Fernsehen zu sehen. Da ist es wichtig, mit seinem Verhalten ein gewisses Vorbild zu sein für jüngere Spieler, die später vielleicht auch Profi werden wollen.

DFB.de: Was geht für Sie überhaupt nicht auf dem Fußballplatz?

Görlitz: Beleidigungen und Diskriminierungen.

DFB.de: Wie reagieren Sie, wenn Sie im Spiel beleidigt und provoziert werden?

Görlitz: Ich bleibe eigentlich immer recht locker. Oft reicht schon ein Lächeln. Der beste Weg ist, die Antwort sportlich zu geben.

DFB.de: Gibt es Fairplay-Aktionen, die bei Ihnen besonders haften geblieben sind?

Görlitz: Meine Zeit in Schweden. Ich bin als ausländischer Spieler sehr gut aufgenommen worden. Die Leute waren total unvoreingenommen. Integration ist für mich auch ein Bestandteil von Fairplay.

DFB.de: Sie sind von Bayern München zu Halmstads BK gewechselt und jetzt beim FSV Frankfurt. Ein ungewöhnlicher Karriereweg.

Görlitz: Das stimmt. Nach sechs Jahren in der Jugend und der zweiten Mannschaft des FC Bayern war für mich klar, dass ich den nächsten Schritt gehen will. Ich habe mich zunächst in Deutschland umgesehen, es gab auch Kontakte. Dann kam das Angebot aus Schweden. Der damalige Bayern-Scout und spätere Nachwuchskoordinator Björn Andersson hatte mich dort empfohlen. Ich bin nach Schweden geflogen, habe dort ein paar Tage verbracht und mittrainiert. Ich dachte mir: Die erste Liga ist immer interessant. Den Wechsel zu vollziehen, war die richtige Entscheidung.

DFB.de: Wie stark haben Sie die dreieinhalb Jahre in Schweden geprägt?

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Görlitz: Sportlich bin ich robuster geworden, und ich bin insgesamt selbstständiger geworden. Deutschland ist Heimat, da konnte man sich immer schnell Hilfe holen. In Schweden war ich in einem neuen Land, eine neue Sprache, eine neue Situation. Ich habe mein Englisch verbessert, Schwedisch gelernt. Die Schweden sind ein offenes Volk, sehr hilfsbereit. Jeder spricht Englisch, man kommt also leicht rein. Allerdings, das ist eine Besonderheit, sind sie sehr zurückhaltend, was private Einladungen betrifft. Für eine Einladung zum Essen nach Hause muss man schon ein paar Jahre da sein. Meine besten Freunde waren daher Leute, die nicht nur schwedische Wurzeln hatten, sondern noch einen anderen internationalen Hintergrund.