Ex-Profi Fischer vor Futsal-Finale: "Chancen stehen 50:50"

Am Samstag (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV) treffen der TSV Weilimdorf und die HSV Panthers in der SCHARRena aufeinander, um den Deutschen Meister 2019 im Futsal zu ermitteln. Nicht dabei sein wird der Ex-Profi und TSV-Torjäger Manuel Fischer, der mit einem Bänderriss im Sprunggelenk ausfällt. Vor dem Finale seiner Mannschaft spricht der 29-Jährige über seine Enttäuschung, große Kulissen und seine Ambitionen im Nationalteam.

DFB.de: Herr Fischer, wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk verpassen Sie das Finale. Wie groß ist die Enttäuschung?

Manuel Fischer: Letztendlich kenne ich es aus dem Fußball, dass man das ein oder andere Spiel verpasst. Für mich wäre es schön gewesen, dabei zu sein. Gerade weil es das erste Finale mit Weilimdorf ist und dann auch noch in Stuttgart. Ich muss es jetzt aber akzeptieren. Es kommen mit Sicherheit noch andere große Spiele auf uns zu. Am Ende des Tages tut es natürlich weh.

DFB.de: Was für eine Atmosphäre erwarten Sie?

Fischer: Das wird eine Bombenatmosphäre. Im Halbfinale haben wir in einer kleineren Halle gespielt und wurden brutal unterstützt - da waren schon 400 bis 500 Leute. Natürlich kommt es auch immer darauf an, was die Mannschaft dem Publikum anbietet. Aber wie ich mitbekommen habe, freuen sich die Stuttgarter darauf und der Kartenvorverkauf läuft ganz ordentlich. Das wird ein gutes Ding.

DFB.de: Inwiefern kann Ihr Team von der Unterstützung der Zuschauer profitieren?

Fischer: Die HSV Panthers sind uns von der Qualität in der Breite ein bisschen überlegen, aber wir können das über den Heimvorteil wettmachen. Deswegen glaube ich, dass die Chancen vor dem Spiel 50:50 stehen. Das Publikum ist dabei natürlich eine große Hilfe und kann uns vielleicht auch ein Stück weit tragen.

DFB.de: Spiele vor großer Kulisse sind für Sie nichts Neues: Als 18-Jähriger liefen Sie für den VfB Stuttgart vor mehr als 50.000 Zuschauern gegen den FC Barcelona im Camp Nou auf.

Fischer: Das ist eine schöne Randnotiz aus der Vergangenheit, aber ich bin kein Mensch, der in der Vergangenheit lebt. Ich habe es abgespeichert und das ist gut, aber mehr auch nicht. Für mich wäre es schöner gewesen, jetzt am Wochenende spielen zu können, aber das wird wegen der Verletzung leider nichts.

DFB.de: Sie sprechen Ihre Verletzung an. Wie verläuft der Heilungsprozess?

Fischer: Zurzeit gehe ich es ruhig an und arbeite vor allem im Oberkörperbereich, damit die Schwellung im Sprunggelenk zurückgeht. Es wird auf jeden Fall noch drei bis vier Wochen dauern, bis ich die Schiene abnehmen darf. Danach werde ich dann ganz normal in die Reha einsteigen und an meinem Comeback arbeiten. Eventuell klappt es schon bis zu den nächsten Spielen im August.

DFB.de: Mit Weilimdorf haben Sie eine starke Saison in der Regionalliga Süd hingelegt, blieben in 18 Spielen ohne Punktverlust. Strotzt man da nicht vor Selbstvertrauen?

Fischer: Das machen wir unabhängig von der Saison. Die Jungs freuen sich brutal auf das Spiel. Leider haben wir in der Liga nicht dieselbe Qualität wie in den Play-offs, so dass nicht jedes Spiel auf Messers Schneide steht. Ich hoffe einfach, dass so schnell wie möglich eine Bundesliga kommt, weil es dann meiner Meinung nach interessanter wird. Dass man in der Liga jedes Spiel gewinnt, ist aber natürlich auch nicht selbstverständlich. Wir wissen, was wir können, können das aber schon auch einordnen.

DFB.de: Kommt es Ihnen zu Gute, dass Sie schon einmal im Profifußball aktiv waren?

Fischer: Ich glaube nicht, da es zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Natürlich habe ich eine gute fußballerische Ausbildung genossen. Für mich ging es im Futsal aber zunächst mal darum, mich neu zu orientieren und an die ganzen Spielabläufe zu gewöhnen, weil vieles einfach komplett anders ist. Inzwischen läuft es ganz gut, aber ich glaube nicht, dass ich dadurch einen Vorteil habe.

DFB.de: Wo haben Ihre Teamkollegen Ihnen noch etwas voraus?

Fischer: Bei einigen Jungs merkt man, dass sie schon von klein auf Futsal spielen. Von ihnen kann ich noch viel lernen, gerade wie sie den Ball annehmen und auch in vielen Abläufen, die sie nochmal mehr verfeinert haben.

DFB.de: Auch wenn Sie noch Verbesserungspotenzial sehen, große Anlaufschwierigkeiten hatten Sie in Ihrem Premierenjahr nicht. Mit 29 Saisontoren wurden Sie Torschützenkönig und zudem für die Nationalmannschaft nominiert. Hätten Sie damit im letzten Sommer gerechnet?

Fischer: Nein, weil ich auch überhaupt keine Vorstellung davon hatte, was auf mich zukommt. Ich wusste nicht, welche Qualität die Liga hat und wie ich mich dort zurechtfinden würde. Dass ich im ersten Spiel gleich vier Tore machen konnte, war dann auch ein Einstieg, der es mir erleichtert hat. Danach lief es einfach rund. Die Jungs haben mir es auch sehr einfach gemacht und dafür bin ich sehr dankbar. Wenn du in eine gute Mannschaft kommst, die funktioniert, dann ist es auch immer einfacher, sich als Neuling zu beweisen.

DFB.de: Warum kommt Ihnen die Sportart entgegen?

Fischer: Weil ich nicht so lange Laufwege habe. (lacht) Nein im Ernst: Ich mag das Dynamische und die vielen Abschlüsse. Im Fußball ist es dann doch so, dass man vielleicht vier bis fünf Chancen pro Spiel bekommt - und das ist dann schon viel. Im Futsal hat man immer wieder die Möglichkeit, sich Chancen zu erarbeiten und dann auch zu Torabschlüssen zu kommen. Das macht extrem Bock.

DFB.de: Zuletzt spielten Sie nebenbei auch für den Bezirksligisten GSV Maichingen auf dem Großfeld.

Fischer: Beiden Dingen gerecht zu werden, ist schwierig. Deswegen habe ich auch nach der WM-Qualifikation gesagt, ich konzentriere mich auf Futsal. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich werde nur noch Futsal spielen, weil es für mich mehr Sinn macht, eine Sache richtig zu machen. Ich glaube auch, dass die Entwicklung im Futsal in den nächsten Jahren in die richtige Richtung gehen wird. Deswegen ist der Fußball für mich als Spieler abgehakt.

DFB.de: Welche Ziele setzen Sie sich als Mannschaft, aber auch persönlich für die Zukunft?

Fischer: Für mich steht jetzt erstmal die Gesundheit im Vordergrund. Ich hoffe, dass die Jungs das Ding ziehen - dann wäre die Champions League das nächste, was auf uns zukommt. Danach kommt auch schon die nächste Runde in der WM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft. Aber erstmal muss ich gesund werden, um da meinen Beitrag leisten zu können.

[ps]

Am Samstag (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV) treffen der TSV Weilimdorf und die HSV Panthers in der SCHARRena aufeinander, um den Deutschen Meister 2019 im Futsal zu ermitteln. Nicht dabei sein wird der Ex-Profi und TSV-Torjäger Manuel Fischer, der mit einem Bänderriss im Sprunggelenk ausfällt. Vor dem Finale seiner Mannschaft spricht der 29-Jährige über seine Enttäuschung, große Kulissen und seine Ambitionen im Nationalteam.

DFB.de: Herr Fischer, wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk verpassen Sie das Finale. Wie groß ist die Enttäuschung?

Manuel Fischer: Letztendlich kenne ich es aus dem Fußball, dass man das ein oder andere Spiel verpasst. Für mich wäre es schön gewesen, dabei zu sein. Gerade weil es das erste Finale mit Weilimdorf ist und dann auch noch in Stuttgart. Ich muss es jetzt aber akzeptieren. Es kommen mit Sicherheit noch andere große Spiele auf uns zu. Am Ende des Tages tut es natürlich weh.

DFB.de: Was für eine Atmosphäre erwarten Sie?

Fischer: Das wird eine Bombenatmosphäre. Im Halbfinale haben wir in einer kleineren Halle gespielt und wurden brutal unterstützt - da waren schon 400 bis 500 Leute. Natürlich kommt es auch immer darauf an, was die Mannschaft dem Publikum anbietet. Aber wie ich mitbekommen habe, freuen sich die Stuttgarter darauf und der Kartenvorverkauf läuft ganz ordentlich. Das wird ein gutes Ding.

DFB.de: Inwiefern kann Ihr Team von der Unterstützung der Zuschauer profitieren?

Fischer: Die HSV Panthers sind uns von der Qualität in der Breite ein bisschen überlegen, aber wir können das über den Heimvorteil wettmachen. Deswegen glaube ich, dass die Chancen vor dem Spiel 50:50 stehen. Das Publikum ist dabei natürlich eine große Hilfe und kann uns vielleicht auch ein Stück weit tragen.

DFB.de: Spiele vor großer Kulisse sind für Sie nichts Neues: Als 18-Jähriger liefen Sie für den VfB Stuttgart vor mehr als 50.000 Zuschauern gegen den FC Barcelona im Camp Nou auf.

Fischer: Das ist eine schöne Randnotiz aus der Vergangenheit, aber ich bin kein Mensch, der in der Vergangenheit lebt. Ich habe es abgespeichert und das ist gut, aber mehr auch nicht. Für mich wäre es schöner gewesen, jetzt am Wochenende spielen zu können, aber das wird wegen der Verletzung leider nichts.

DFB.de: Sie sprechen Ihre Verletzung an. Wie verläuft der Heilungsprozess?

Fischer: Zurzeit gehe ich es ruhig an und arbeite vor allem im Oberkörperbereich, damit die Schwellung im Sprunggelenk zurückgeht. Es wird auf jeden Fall noch drei bis vier Wochen dauern, bis ich die Schiene abnehmen darf. Danach werde ich dann ganz normal in die Reha einsteigen und an meinem Comeback arbeiten. Eventuell klappt es schon bis zu den nächsten Spielen im August.

DFB.de: Mit Weilimdorf haben Sie eine starke Saison in der Regionalliga Süd hingelegt, blieben in 18 Spielen ohne Punktverlust. Strotzt man da nicht vor Selbstvertrauen?

Fischer: Das machen wir unabhängig von der Saison. Die Jungs freuen sich brutal auf das Spiel. Leider haben wir in der Liga nicht dieselbe Qualität wie in den Play-offs, so dass nicht jedes Spiel auf Messers Schneide steht. Ich hoffe einfach, dass so schnell wie möglich eine Bundesliga kommt, weil es dann meiner Meinung nach interessanter wird. Dass man in der Liga jedes Spiel gewinnt, ist aber natürlich auch nicht selbstverständlich. Wir wissen, was wir können, können das aber schon auch einordnen.

DFB.de: Kommt es Ihnen zu Gute, dass Sie schon einmal im Profifußball aktiv waren?

Fischer: Ich glaube nicht, da es zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Natürlich habe ich eine gute fußballerische Ausbildung genossen. Für mich ging es im Futsal aber zunächst mal darum, mich neu zu orientieren und an die ganzen Spielabläufe zu gewöhnen, weil vieles einfach komplett anders ist. Inzwischen läuft es ganz gut, aber ich glaube nicht, dass ich dadurch einen Vorteil habe.

DFB.de: Wo haben Ihre Teamkollegen Ihnen noch etwas voraus?

Fischer: Bei einigen Jungs merkt man, dass sie schon von klein auf Futsal spielen. Von ihnen kann ich noch viel lernen, gerade wie sie den Ball annehmen und auch in vielen Abläufen, die sie nochmal mehr verfeinert haben.

DFB.de: Auch wenn Sie noch Verbesserungspotenzial sehen, große Anlaufschwierigkeiten hatten Sie in Ihrem Premierenjahr nicht. Mit 29 Saisontoren wurden Sie Torschützenkönig und zudem für die Nationalmannschaft nominiert. Hätten Sie damit im letzten Sommer gerechnet?

Fischer: Nein, weil ich auch überhaupt keine Vorstellung davon hatte, was auf mich zukommt. Ich wusste nicht, welche Qualität die Liga hat und wie ich mich dort zurechtfinden würde. Dass ich im ersten Spiel gleich vier Tore machen konnte, war dann auch ein Einstieg, der es mir erleichtert hat. Danach lief es einfach rund. Die Jungs haben mir es auch sehr einfach gemacht und dafür bin ich sehr dankbar. Wenn du in eine gute Mannschaft kommst, die funktioniert, dann ist es auch immer einfacher, sich als Neuling zu beweisen.

DFB.de: Warum kommt Ihnen die Sportart entgegen?

Fischer: Weil ich nicht so lange Laufwege habe. (lacht) Nein im Ernst: Ich mag das Dynamische und die vielen Abschlüsse. Im Fußball ist es dann doch so, dass man vielleicht vier bis fünf Chancen pro Spiel bekommt - und das ist dann schon viel. Im Futsal hat man immer wieder die Möglichkeit, sich Chancen zu erarbeiten und dann auch zu Torabschlüssen zu kommen. Das macht extrem Bock.

DFB.de: Zuletzt spielten Sie nebenbei auch für den Bezirksligisten GSV Maichingen auf dem Großfeld.

Fischer: Beiden Dingen gerecht zu werden, ist schwierig. Deswegen habe ich auch nach der WM-Qualifikation gesagt, ich konzentriere mich auf Futsal. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich werde nur noch Futsal spielen, weil es für mich mehr Sinn macht, eine Sache richtig zu machen. Ich glaube auch, dass die Entwicklung im Futsal in den nächsten Jahren in die richtige Richtung gehen wird. Deswegen ist der Fußball für mich als Spieler abgehakt.

DFB.de: Welche Ziele setzen Sie sich als Mannschaft, aber auch persönlich für die Zukunft?

Fischer: Für mich steht jetzt erstmal die Gesundheit im Vordergrund. Ich hoffe, dass die Jungs das Ding ziehen - dann wäre die Champions League das nächste, was auf uns zukommt. Danach kommt auch schon die nächste Runde in der WM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft. Aber erstmal muss ich gesund werden, um da meinen Beitrag leisten zu können.

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