Ex-Nationalspieler Owomoyela bei HSV II: "Eine Symbiose bilden"

Seine Verpflichtung sorgte für Schlagzeilen: Patrick Owomoyela ist der mit Abstand bekannteste Winterzugang in der Regionalliga Nord. Der 34 Jahre alte Routinier soll helfen, den Hamburger SV II zum Klassenverbleib zu führen. Dabei kann der in der Hansestadt geborene Defensivspieler auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen. Unter anderem stehen für den Routinier 156 Bundesligaeinsätze und elf Spiele für die deutsche A-Nationalmannschaft zu Buche.

Höherklassige Vereine von Owomoyela waren der VfL Osnabrück, SC Paderborn 07, Arminia Bielefeld, Werder Bremen und Borussia Dortmund. Mit der Arminia schaffte er den Aufstieg in die 2. Bundesliga, mit dem BVB wurde er zweimal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger. Die Regionalliga Nord in ihrer aktuellen Form ist für den Abwehrspieler aber Neuland. Im DFB.de-Interview spricht Patrick Owomoyela mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Situation beim HSV, die Gründe für den Wechsel in die Hansestadt und weitere Karrierepläne.

DFB.de: Ihr Einstand in der Regionalliga Nord mit der Reserve des Hamburger SV steht unmittelbar bevor. Wie froh sind Sie, nach der langen Zwangspause wieder Fußball spielen zu können und zu dürfen, Herr Owomoyela?

Patrick Owomoyela: Sehr froh! Ich hatte bei Borussia Dortmund mittrainiert - aber auch leider eben nur trainiert. Jetzt freue ich mich darauf, wieder am Wettkampf teilnehmen zu können. Und das in meiner Stadt und bei einem Verein, der eine große Strahlkraft besitzt, auch wenn es derzeit ein wenig drunter und drüber geht und die Anspannung spürbar ist.

DFB.de: Was gab den Ausschlag, in Ihre Heimatstadt Hamburg zurückzukehren?

Owomoyela: Meine Familie und ich hatten ohnehin vor, unseren Lebensmittelpunkt wieder nach Hamburg zu verlegen. Ein Wechsel ins Ausland, zum Beispiel in die USA oder nach Australien, wäre für mich durchaus auch eine Option gewesen. Es gab auch Anfragen, doch im Endeffekt hat mich keine begeistert.

DFB.de: Wie kam der Kontakt zum HSV zustande?

Owomoyela: Beim HSV konnte ich zunächst mittrainieren und mich fit halten. Die Entscheidung, für die U 23 in der Regionalliga Nord zu spielen, ist dann kurz vor dem Ende der Wintertransferperiode sehr schnell gefallen.



Seine Verpflichtung sorgte für Schlagzeilen: Patrick Owomoyela ist der mit Abstand bekannteste Winterzugang in der Regionalliga Nord. Der 34 Jahre alte Routinier soll helfen, den Hamburger SV II zum Klassenverbleib zu führen. Dabei kann der in der Hansestadt geborene Defensivspieler auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen. Unter anderem stehen für den Routinier 156 Bundesligaeinsätze und elf Spiele für die deutsche A-Nationalmannschaft zu Buche.

Höherklassige Vereine von Owomoyela waren der VfL Osnabrück, SC Paderborn 07, Arminia Bielefeld, Werder Bremen und Borussia Dortmund. Mit der Arminia schaffte er den Aufstieg in die 2. Bundesliga, mit dem BVB wurde er zweimal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger. Die Regionalliga Nord in ihrer aktuellen Form ist für den Abwehrspieler aber Neuland. Im DFB.de-Interview spricht Patrick Owomoyela mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Situation beim HSV, die Gründe für den Wechsel in die Hansestadt und weitere Karrierepläne.

DFB.de: Ihr Einstand in der Regionalliga Nord mit der Reserve des Hamburger SV steht unmittelbar bevor. Wie froh sind Sie, nach der langen Zwangspause wieder Fußball spielen zu können und zu dürfen, Herr Owomoyela?

Patrick Owomoyela: Sehr froh! Ich hatte bei Borussia Dortmund mittrainiert - aber auch leider eben nur trainiert. Jetzt freue ich mich darauf, wieder am Wettkampf teilnehmen zu können. Und das in meiner Stadt und bei einem Verein, der eine große Strahlkraft besitzt, auch wenn es derzeit ein wenig drunter und drüber geht und die Anspannung spürbar ist.

DFB.de: Was gab den Ausschlag, in Ihre Heimatstadt Hamburg zurückzukehren?

Owomoyela: Meine Familie und ich hatten ohnehin vor, unseren Lebensmittelpunkt wieder nach Hamburg zu verlegen. Ein Wechsel ins Ausland, zum Beispiel in die USA oder nach Australien, wäre für mich durchaus auch eine Option gewesen. Es gab auch Anfragen, doch im Endeffekt hat mich keine begeistert.

DFB.de: Wie kam der Kontakt zum HSV zustande?

Owomoyela: Beim HSV konnte ich zunächst mittrainieren und mich fit halten. Die Entscheidung, für die U 23 in der Regionalliga Nord zu spielen, ist dann kurz vor dem Ende der Wintertransferperiode sehr schnell gefallen.

DFB.de: Sie waren ein halbes Jahr ohne Verein. Wie haben Sie die Zeit genutzt?

Owomoyela: In der Zeit, in der ich mich beim BVB fit gehalten hatte, war es plötzlich so, dass ich am Wochenende nicht mehr benötigt wurde. Das Trainingspensum unter der Woche habe ich trotzdem durchgezogen. Nur zweimal habe ich die freie Zeit für einen Kurztrip in die Sonne genutzt, um in einer für mich nicht ganz einfachen Zeit den Kopf frei zu bekommen. Es war nicht angenehm, in der Luft zu hängen.

DFB.de: Zum Ende Ihrer BVB-Zeit häuften sich die Verletzungen. Sind Sie körperlich wieder der Alte?

Owomoyela: Ich bin seit August in einer Topverfassung. Es stimmt, dass zuvor immer mal wieder etwas geknirscht hatte. Zum ersten Mal nach langer Zeit fühle ich mich aktuell aber uneingeschränkt frei. Läuft es weiter so gut, kann ich mir sogar vorstellen, über den Sommer hinaus Profifußball zu spielen. Ich bin der Meinung, dass ich aktuell bei 90 Prozent bin. Den Rest muss ich mir jetzt über Spiele holen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die aktuelle Situation der HSV-Reserve?

Owomoyela: Wir stehen vor der sportlichen Herausforderung, den Klassenverbleib zu schaffen. Uns ist bewusst, dass es nicht leicht wird. Unser Ziel muss es sein, durch Siege so schnell wie möglich in die Spur zu kommen und uns ein wenig von unten abzusetzen.

DFB.de: Wie gut kennen Sie die Regionalliga Nord?

Owomoyela: Zugegeben: Ich kannte zuvor nicht alle Vereine, die in der Liga spielen. Beim sportlichen Niveau kann ich bisher nur von den Trainingseinheiten ausgehen. Das ist in Hamburg hoch, dennoch stehen wir im unteren Drittel. Das spricht für die Qualität in der Liga.

DFB.de: Wie können Sie der sehr jungen HSV-Reserve helfen?

Owomoyela: Mein Ziel ist es, der gesamten Mannschaft mehr Stabilität zu geben. Im Training gebe ich Hinweise, stehe mit Tipps zur Seite. Ich bin überzeugt, dass wir eine Symbiose bilden werden.

DFB.de: Haben Sie im Hinterkopf, dass Sie sich über gute Leistungen in der Regionalliga auch noch einmal für die Hamburger Bundesligamannschaft empfehlen könnten?

Owomoyela: Ich besitze zwar die Spielberechtigung für die Bundesliga. Doch ich habe in Hamburg nicht nur mit dem Ziel, noch mal in der ersten Liga zu spielen, unterschrieben. Mit der U 23 habe ich aktuell meine Mannschaft gefunden. Ich muss aber auch sagen, dass ich nichts dagegen hätte, noch einmal in Liga eins auflaufen zu dürfen.

DFB.de: Wie lange wollen Sie noch spielen?

Owomoyela: Mein Vertrag in Hamburg gilt bis zum Saisonende. Wie schon erwähnt, fühle ich mich körperlich topfit und kann mir mindestens noch ein weiteres Jahr vorstellen.

DFB.de: Ist nach dem Ende Ihrer Laufbahn ein Trainer- oder Managerjob im Fußball eine Möglichkeit?

Owomoyela: Bei den Gesprächen mit den HSV-Verantwortlichen spielten solche Überlegungen durchaus schon eine Rolle. Es ist möglich, dass ich beim HSV meine Trainerlizenzen mache und im sportlichen oder administrativen Bereich Erfahrungen sammeln kann. Seit einiger Zeit bin ich allerdings auch als Fernsehexperte für Sky im Einsatz. Die Arbeit macht mir ebenfalls großen Spaß. Mal sehen, ob und wie sich das alles miteinander vereinbaren lässt.

DFB.de: Mit Bielefeld stiegen Sie 2004 in die Bundesliga auf, haben elf A-Länderspiele absolviert und gewannen mit Dortmund unter anderem 2012 das Double. Was war das schönste Erlebnis Ihrer Karriere?

Owomoyela: Der Aufstieg mit Arminia Bielefeld war die intensivste Erfahrung. Ich war gerade vom SC Paderborn 07 zur Arminia gekommen. Gleich in meiner ersten Saison zählte ich zu den treibenden Kräften, und wir konnten den Sprung in die Bundesliga perfekt machen. Auch der Klassenverbleib eine Spielzeit später wird mir immer in Erinnerung bleiben. In der Doublesaison beim BVB war ich leider häufig verletzt. Das heißt jetzt nicht, dass Pokal und Meisterschaft nicht schön gewesen wären. Doch die Erfolge als Stammspieler habe ich als intensiver empfunden.

DFB.de: Nach der Absage der Neumünster-Partie am vergangenen Wochenende wurde Ihr Debüt verschoben. Am Samstag könnte es dann soweit sein - ausgerechnet beim Derby gegen den FC St. Pauli II...

Owomoyela: Ich habe mit dem BVB einige Derbys gegen den FC Schalke 04 erlebt. Solche Partien haben immer ihren ganz eigenen Reiz. Deshalb ist die Vorfreude auf das St.-Pauli-Spiel auch riesig.