Ex-Gladbacher Chiquinho: Neue Karriere in der Oberliga

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis. Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in einer Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: Alexandre da Silva - besser bekannt ist er unter dem Namen Chiquinho. Der Brasilianer stand von 1997 bis 2000 bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Nun ist er Trainer beim Oberligisten SC Kapellen-Erft und springt manchmal auch als Spieler ein.

Es war das erste Oberligaspiel seiner Karriere, dennoch war Alexandre da Silva der mit Abstand erfahrenste Akteur auf dem Platz. Besser bekannt ist der Brasilianer unter dem Namen Chiquinho. Von 1997 bis 2000 stand er bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag und kam zu 24 Bundesliga-Einsätzen. In der 2. Bundesliga lief er insgesamt 115-mal auf. Heute sitzt der 39-Jährige beim SC Kapellen-Erft als Trainer auf der Bank und spielt manchmal auch mit. Dass er selbst gegen den Ball tritt, war zwar nicht geplant, "aber wenn der Verein mich braucht, bin ich bereit", sagt der Ex-Profi.

Im Duell mit dem TuS 64 Bösinghoven am sechsten Spieltag der Oberliga Niederrhein war es soweit. Chiquinhos Mannschaft geriet beim Stande von 3:3 gehörig unter Druck. "Da war zu viel Unruhe auf dem Platz. Meine Jungs waren nervös und haben zu viele Freistöße am eigenen Strafraum verursacht", erzählt der SC-Coach: "Darum bin ich in der 67. Minute rein, um die Hektik aus dem Spiel zu nehmen."

Seit Saisonbeginn Trainer beim SC Kapellen-Erft

Die Wettkampfpraxis fehlt ihm ein wenig. "Ich habe vergangenes Jahr im März mein letztes Spiel in der Landesliga gemacht." Fit fühlt er sich trotzdem: "Ich trainiere mit den Jungs und spiele nebenbei für die Traditionsmannschaft von Mönchengladbach", berichtet Chiquinho.

In Deutschland war er auch für Rot-Weiß Oberhausen und LR Ahlen aktiv. Vor der Saison übernahm er das Traineramt in Kapellen-Erft. "Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Saison", sagt Chiquinho. Seine Spieler seien durch die Bank um die 20 Jahre alt. Der Ex-Gladbacher sieht sie auf dem richtigen Weg.

Keine regelmäßigen Einsätze geplant

Von seinem Team fordert Chiquinho in erster Linie Disziplin, Laufbereitschaft und Kompaktheit. "Das Wichtigste für eine Mannschaft ist die Defensive", meint er. Keine alltägliche Aussage für einen Brasilianer. "Ich bin seit meinem 17. Lebensjahr in Deutschland, habe viel im taktischen Bereich gelernt, schon mit vielen Trainern gearbeitet", sagt er. Seine Herkunft kann er trotzdem nicht verleugnen: "Ich bin Brasilianer und Brasilianer lieben grundsätzlich das Offensivspiel."

In der Partie gegen Bösinghoven, in der sich Chiquinho einwechselte, blieb es übrigens beim 3:3. Regelmäßige Einsätze im weiteren Verlauf der Saison hat der Trainer nicht eingeplant. Beim 0:0 gegen den SV Sonsbeck zuletzt gehörte er nicht zum Kader. "Wenn alle Spieler an Bord sind, brauche ich gar nicht erst die Schuhe anziehen." Und sollte es personell weniger gut aussehen? "Wenn ich Spielpraxis bekomme, kann ich auch von Anfang spielen", sagt Chiquinho mit einem Augenzwinkern.

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Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis. Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in einer Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: Alexandre da Silva - besser bekannt ist er unter dem Namen Chiquinho. Der Brasilianer stand von 1997 bis 2000 bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Nun ist er Trainer beim Oberligisten SC Kapellen-Erft und springt manchmal auch als Spieler ein.

Es war das erste Oberligaspiel seiner Karriere, dennoch war Alexandre da Silva der mit Abstand erfahrenste Akteur auf dem Platz. Besser bekannt ist der Brasilianer unter dem Namen Chiquinho. Von 1997 bis 2000 stand er bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag und kam zu 24 Bundesliga-Einsätzen. In der 2. Bundesliga lief er insgesamt 115-mal auf. Heute sitzt der 39-Jährige beim SC Kapellen-Erft als Trainer auf der Bank und spielt manchmal auch mit. Dass er selbst gegen den Ball tritt, war zwar nicht geplant, "aber wenn der Verein mich braucht, bin ich bereit", sagt der Ex-Profi.

Im Duell mit dem TuS 64 Bösinghoven am sechsten Spieltag der Oberliga Niederrhein war es soweit. Chiquinhos Mannschaft geriet beim Stande von 3:3 gehörig unter Druck. "Da war zu viel Unruhe auf dem Platz. Meine Jungs waren nervös und haben zu viele Freistöße am eigenen Strafraum verursacht", erzählt der SC-Coach: "Darum bin ich in der 67. Minute rein, um die Hektik aus dem Spiel zu nehmen."

Seit Saisonbeginn Trainer beim SC Kapellen-Erft

Die Wettkampfpraxis fehlt ihm ein wenig. "Ich habe vergangenes Jahr im März mein letztes Spiel in der Landesliga gemacht." Fit fühlt er sich trotzdem: "Ich trainiere mit den Jungs und spiele nebenbei für die Traditionsmannschaft von Mönchengladbach", berichtet Chiquinho.

In Deutschland war er auch für Rot-Weiß Oberhausen und LR Ahlen aktiv. Vor der Saison übernahm er das Traineramt in Kapellen-Erft. "Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Saison", sagt Chiquinho. Seine Spieler seien durch die Bank um die 20 Jahre alt. Der Ex-Gladbacher sieht sie auf dem richtigen Weg.

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Keine regelmäßigen Einsätze geplant

Von seinem Team fordert Chiquinho in erster Linie Disziplin, Laufbereitschaft und Kompaktheit. "Das Wichtigste für eine Mannschaft ist die Defensive", meint er. Keine alltägliche Aussage für einen Brasilianer. "Ich bin seit meinem 17. Lebensjahr in Deutschland, habe viel im taktischen Bereich gelernt, schon mit vielen Trainern gearbeitet", sagt er. Seine Herkunft kann er trotzdem nicht verleugnen: "Ich bin Brasilianer und Brasilianer lieben grundsätzlich das Offensivspiel."

In der Partie gegen Bösinghoven, in der sich Chiquinho einwechselte, blieb es übrigens beim 3:3. Regelmäßige Einsätze im weiteren Verlauf der Saison hat der Trainer nicht eingeplant. Beim 0:0 gegen den SV Sonsbeck zuletzt gehörte er nicht zum Kader. "Wenn alle Spieler an Bord sind, brauche ich gar nicht erst die Schuhe anziehen." Und sollte es personell weniger gut aussehen? "Wenn ich Spielpraxis bekomme, kann ich auch von Anfang spielen", sagt Chiquinho mit einem Augenzwinkern.