Essens Fandrich: Duell mit Ex-Klub Aue "motiviert zusätzlich"

Mittelfeldspieler Clemens Fandrich bringt jetzt seine Erfahrung bei Drittliganeuling Rot-Weiss Essen ein. Nach seinem Debüt (1:1 in Bayreuth) trifft der gebürtige Berliner heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) mit RWE auf den FC Erzgebirge Aue, für den er viele Jahre am Ball war. Im DFB.de-Interview spricht der 31-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell mit seinem Ex-Klub.

DFB.de: Nach nur einer Trainingseinheit standen Sie für RWE in Bayreuth schon 50 Minuten auf dem Rasen. Hätten Sie gedacht, dass es so schnell dazu kommt, Herr Fandrich?

Clemens Fandrich: Das war schon so ein wenig wie ein Sprung ins kalte Wasser. Da es so schnell ging, konnte ich aber gar nicht viel über den Moment nachdenken. Das hat es mir etwas leichter gemacht. Im Großen und Ganzen hat das Zusammenspiel schon vernünftig funktioniert.

DFB.de: Wie verlief die Partie in Bayreuth aus Ihrer Sicht?

Fandrich: Um ehrlich zu sein, hätten wir in der Anfangsphase auch höher als 0:1 zurückliegen können. Als ich dann noch während der ersten Halbzeit für den verletzten Thomas Eisfeld eingewechselt wurde, wollte ich der Mannschaft dabei helfen, dass wir uns stabilisieren und auch ein wenig reifer auftreten. Nach dem Ausgleich hatten wir noch drei, vier gute Möglichkeiten, um das Spiel komplett zu drehen. Daran wollen wir anknüpfen.

DFB.de: Mit dem Wechsel nach Essen endeten für Sie zwei Monaten ohne Verein. Wie hatten Sie sich in der Zwischenzeit fit gehalten?

Fandrich: In den ersten beiden Wochen habe ich vor allem Waldläufe absolviert. Aber das war zum Glück bald vorbei. (lacht) Ich habe dann die Möglichkeit bekommen, beim Nordost-Regionalligisten Chemnitzer FC zu trainieren. Der dortige Chefcoach Christian Tiffert war beim FC Erzgebirge Aue mein Mitspieler. Mit Co-Trainer Niklas Hoheneder hatte ich gemeinsam bei RB Leipzig gespielt. Und da ich mit meiner Familie in Leipzig wohne, hatte sich das angeboten.

DFB.de: Was hatte Sie von einem Wechsel an die Hafenstraße überzeugt?

Fandrich: Ich hatte überragende Gespräche mit Sportdirektor Jörn Nowak und Trainer Christoph Dabrowski. RWE ist ein Traditionsverein, der bis in meine Geburtsstadt Berlin Strahlkraft besitzt. Die herausragende Fan-Unterstützung spricht sich herum. Der Verein will sich nach dem nicht optimalen Saisonstart in der 3. Liga stabilisieren und im Profifußball etablieren. Das ist eine spannende Aufgabe.

DFB.de: Sie sind nach Ihrer Zeit in der 2. Bundesliga jetzt erstmals seit acht Jahren wieder in der 3. Liga am Ball. Hatten Sie die Spielklasse weiterhin im Blick?

Fandrich: Ich bin generell sehr an anderen Ligen interessiert. Die Regionalliga Nordost verfolge ich zum Beispiel wegen meines Jugendvereins FC Energie Cottbus. Die 3. Liga hat durch die zahlreichen Traditionsvereine sowie viele ehemaligen Erst- und Zweitligisten noch an Attraktivität dazugewonnen. Aus sportlicher Sicht ist es noch ein wenig zu früh, um nach einem Einsatz schon etwas mehr zu sagen. Grundsätzlich hat sich die Spielklasse aber in allen Belangen weiterentwickelt.

DFB.de: Sie bringen unter anderem die Erfahrung aus 213 Einsätzen in der 2. Bundesliga mit. Wie sehen Sie Ihre Rolle innerhalb des Teams?

Fandrich: Ich möchte die Mannschaft mit meiner Erfahrung auf und neben dem Platz unterstützen. Ich habe während meiner Karriere schon alle Rollen im zentralen Mittelfeld gespielt. Die längste Zeit wurde ich aber als Achter, der das Spiel in die Hand nehmen kann, eingesetzt.

DFB.de: Sechseinhalb Jahre trugen Sie das Trikot des FC Erzgebirge Aue. Freuen Sie sich auf das schnelle Wiedersehen?

Fandrich: Ich hätte mir keinen besseren Heimauftakt an der Hafenstraße vorstellen können. Dass ich so früh auf meine ehemaligen Mitspieler treffe, motiviert zusätzlich. Mit Anthony Barylla, Erik Majetschak oder Dimitrij Nazarov sind einige Jungs auch nach dem Abstieg in Aue geblieben.

DFB.de: Was ist Ihnen aus der Zeit im Erzgebirge besonders in Erinnerung geblieben?

Fandrich: Es gab viele schöne, aber auch einige schwierige Momente. Durch die Erlebnisse habe ich mich nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich weiterentwickelt. Wie hier im Ruhrgebiet hat auch im Erzgebirge der Fußball einen sehr hohen Stellenwert. Besonders emotional war der Klassenverbleib nach der gewonnenen Relegation gegen den Karlsruher SC.

DFB.de: Vor dem Aufeinandertreffen im Stadion an der Hafenstraße warten beide Teams als einzige Drittligisten noch auf den ersten Sieg. Ist der Druck schon spürbar?

Fandrich: Ganz klar: Beide Vereine können mit der Situation nicht zufrieden sein. Umso wichtiger ist der erste Erfolg, mit dem man den Knoten platzen lassen kann. Es wird in diesem Duell deshalb auch darum gehen, einen kühlen Kopf zu bewahren und abgezockter als der Gegner aufzutreten.

[mspw]

Mittelfeldspieler Clemens Fandrich bringt jetzt seine Erfahrung bei Drittliganeuling Rot-Weiss Essen ein. Nach seinem Debüt (1:1 in Bayreuth) trifft der gebürtige Berliner heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) mit RWE auf den FC Erzgebirge Aue, für den er viele Jahre am Ball war. Im DFB.de-Interview spricht der 31-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell mit seinem Ex-Klub.

DFB.de: Nach nur einer Trainingseinheit standen Sie für RWE in Bayreuth schon 50 Minuten auf dem Rasen. Hätten Sie gedacht, dass es so schnell dazu kommt, Herr Fandrich?

Clemens Fandrich: Das war schon so ein wenig wie ein Sprung ins kalte Wasser. Da es so schnell ging, konnte ich aber gar nicht viel über den Moment nachdenken. Das hat es mir etwas leichter gemacht. Im Großen und Ganzen hat das Zusammenspiel schon vernünftig funktioniert.

DFB.de: Wie verlief die Partie in Bayreuth aus Ihrer Sicht?

Fandrich: Um ehrlich zu sein, hätten wir in der Anfangsphase auch höher als 0:1 zurückliegen können. Als ich dann noch während der ersten Halbzeit für den verletzten Thomas Eisfeld eingewechselt wurde, wollte ich der Mannschaft dabei helfen, dass wir uns stabilisieren und auch ein wenig reifer auftreten. Nach dem Ausgleich hatten wir noch drei, vier gute Möglichkeiten, um das Spiel komplett zu drehen. Daran wollen wir anknüpfen.

DFB.de: Mit dem Wechsel nach Essen endeten für Sie zwei Monaten ohne Verein. Wie hatten Sie sich in der Zwischenzeit fit gehalten?

Fandrich: In den ersten beiden Wochen habe ich vor allem Waldläufe absolviert. Aber das war zum Glück bald vorbei. (lacht) Ich habe dann die Möglichkeit bekommen, beim Nordost-Regionalligisten Chemnitzer FC zu trainieren. Der dortige Chefcoach Christian Tiffert war beim FC Erzgebirge Aue mein Mitspieler. Mit Co-Trainer Niklas Hoheneder hatte ich gemeinsam bei RB Leipzig gespielt. Und da ich mit meiner Familie in Leipzig wohne, hatte sich das angeboten.

DFB.de: Was hatte Sie von einem Wechsel an die Hafenstraße überzeugt?

Fandrich: Ich hatte überragende Gespräche mit Sportdirektor Jörn Nowak und Trainer Christoph Dabrowski. RWE ist ein Traditionsverein, der bis in meine Geburtsstadt Berlin Strahlkraft besitzt. Die herausragende Fan-Unterstützung spricht sich herum. Der Verein will sich nach dem nicht optimalen Saisonstart in der 3. Liga stabilisieren und im Profifußball etablieren. Das ist eine spannende Aufgabe.

DFB.de: Sie sind nach Ihrer Zeit in der 2. Bundesliga jetzt erstmals seit acht Jahren wieder in der 3. Liga am Ball. Hatten Sie die Spielklasse weiterhin im Blick?

Fandrich: Ich bin generell sehr an anderen Ligen interessiert. Die Regionalliga Nordost verfolge ich zum Beispiel wegen meines Jugendvereins FC Energie Cottbus. Die 3. Liga hat durch die zahlreichen Traditionsvereine sowie viele ehemaligen Erst- und Zweitligisten noch an Attraktivität dazugewonnen. Aus sportlicher Sicht ist es noch ein wenig zu früh, um nach einem Einsatz schon etwas mehr zu sagen. Grundsätzlich hat sich die Spielklasse aber in allen Belangen weiterentwickelt.

DFB.de: Sie bringen unter anderem die Erfahrung aus 213 Einsätzen in der 2. Bundesliga mit. Wie sehen Sie Ihre Rolle innerhalb des Teams?

Fandrich: Ich möchte die Mannschaft mit meiner Erfahrung auf und neben dem Platz unterstützen. Ich habe während meiner Karriere schon alle Rollen im zentralen Mittelfeld gespielt. Die längste Zeit wurde ich aber als Achter, der das Spiel in die Hand nehmen kann, eingesetzt.

DFB.de: Sechseinhalb Jahre trugen Sie das Trikot des FC Erzgebirge Aue. Freuen Sie sich auf das schnelle Wiedersehen?

Fandrich: Ich hätte mir keinen besseren Heimauftakt an der Hafenstraße vorstellen können. Dass ich so früh auf meine ehemaligen Mitspieler treffe, motiviert zusätzlich. Mit Anthony Barylla, Erik Majetschak oder Dimitrij Nazarov sind einige Jungs auch nach dem Abstieg in Aue geblieben.

DFB.de: Was ist Ihnen aus der Zeit im Erzgebirge besonders in Erinnerung geblieben?

Fandrich: Es gab viele schöne, aber auch einige schwierige Momente. Durch die Erlebnisse habe ich mich nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich weiterentwickelt. Wie hier im Ruhrgebiet hat auch im Erzgebirge der Fußball einen sehr hohen Stellenwert. Besonders emotional war der Klassenverbleib nach der gewonnenen Relegation gegen den Karlsruher SC.

DFB.de: Vor dem Aufeinandertreffen im Stadion an der Hafenstraße warten beide Teams als einzige Drittligisten noch auf den ersten Sieg. Ist der Druck schon spürbar?

Fandrich: Ganz klar: Beide Vereine können mit der Situation nicht zufrieden sein. Umso wichtiger ist der erste Erfolg, mit dem man den Knoten platzen lassen kann. Es wird in diesem Duell deshalb auch darum gehen, einen kühlen Kopf zu bewahren und abgezockter als der Gegner aufzutreten.

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