Entscheidung im Abstiegskampf: Bremen gegen Frankfurt im Faktencheck

GEFÄHRLICHE STANDARDS: Keine Mannschaft in der Liga zeigt sich bei Standardsituation so anfällig wie Werder Bremen. Insgesamt musste Bremen in der laufenden Saison bereits 20 Gegentore nach einem ruhenden Ball hinnehmen. Ausgerechnet Frankfurt erzielte bei den jüngsten drei Siegen vier der fünf Treffer durch eine Standardsituation!

SIEGTORE: Der Mann für die entscheidenden Tore bei Frankfurt heißt derzeit Stefan Aigner. In den entscheidenden Saisonspielen in Darmstadt (2:1) und gegen Dortmund (1:0) garantierte der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler mit seinen Siegtoren jeweils drei Punkte für sein Team. In der Hinrunde schoss Aigner zwar nur ein Tor, aber auch gegen Werder war es das Entscheidende.

HOFFNUNGSTRÄGER: Besonders in dieser nervenaufreibenden Spielzeit zeigt sich, wie wichtig Claudio Pizarro für seinen Verein ist. Der Peruaner verkörpert an der Weser wie kein Zweiter den Glauben an den Klassenverbleib. Seine 14 Saisontore zeigen allerdings auch Werders Abhängigkeit von ihrem 37 Jahre alten Stürmer. In den letzten fünf Heimspielen erzielte er jeweils ein Tor. Als Pizarro aufgrund eines Faserrisses in der Bauchmuskulatur fehlte, musste Bremen die einzige Heimniederlage in der Rückrunde hinnehmen.

PERSONALIEN: Der Bremer Trainer Skripnik muss vor allem eine passende Alternative für Fin Bartels finden. Der zuletzt stark aufspielende Rechtsaußen verpasst das letzte Saisonspiel aufgrund einer Gelbsperre. Fehlen wird auch Mittelfeldspieler Sambou Yatabaré (Muskelbündelrisses im Oberschenkel). Linksverteidiger Santiago Garcia konnte nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Spiel in Köln unter der Woche wieder regulär trainieren und ist für das letzte Spiel fit. Torjäger Claudio Pizarro absolvierte unter der Woche nur individuelle Trainingseinheiten. Der Publikumsliebling wird aber aller Voraussicht nach in der Startelf stehen. Die beiden Langzeitverletzten Aron Jóhannsson (Leiste) und Philipp Bargfrede (Meniskus) werden hingegen auch im letzten Saisonspiel nicht mehr zum Einsatz kommen.


Die Verletztenliste bei der Eintracht ist lang, aber ein mögliches Kurz-Comeback von Frankfurts Top-Torjäger Alex Meier (12 Saisontore) lässt die Hessen hoffen. Trainer Kovac muss am letzten Spieltag wie bereits gegen Dortmund auf seinen robusten Innenverteidiger Carlos Zambrano verzichten, dessen Muskelverletzung im Oberschenkel noch nicht ausgeheilt ist. Ebenso fehlen die beiden Defensivspieler Stefan Reinartz (Sehnenverletzung im Oberschenkel) und Slobodan Medojevic (Achillessehne). Mittelfeldakteur Johannes Flum befindet sich nach seinem Kniescheibenbruch noch im Aufbautraining und Bamba Anderson absolvierte unter der Woche nach seinem Knorpelschaden erst seine erste Rehaeinheit in diesem Jahr. Ebenso wird der Szabolcs Huszti im alles entscheidenden Spiel nicht helfen können. Der Winterzugang handelte sich gegen den BVB seine fünfte Gelbe Karte ein. Zehn Wochen nach seinem bisher letzten Spiel für die Eintracht trainierte Alex Meier, der seit Februar an Knieproblemen litt, am Dienstag wieder mit der Mannschaft. Ein Einsatz in der Startelf ist aber nahezu ausgeschlossen. Ohnehin hat Frankfurt zuletzt bewiesen, dass sie auch ohne Meier durchaus in der Lage sind Tore zu schießen.

STIMMEN: "Wir sind sehr fokussiert, trotz der Drucksituation werden wir das Spiel positiv und mit Freude angehen" sagte Bremens Kapitän Clemens Fritz. Mit der "nötigen Lockerheit" sollen die drei Punkte eingefahren werden. Angesprochen auf eine mögliche Nullnummer, die Frankfurt den Klassenverbleib sichern würde, erwiderte Trainer Kovac: "Wir wollen Platz fünfzehn verteidigen, dafür müssen wir uns noch einmal zusammenreißen. Es wäre fahrlässig, auf Unentschieden zu spielen."

Der 34. Spieltag

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Werder Bremen - Eintracht Frankfurt
Bayern München - Hannover 96
Borussia Dortmund - 1. FC Köln
Bayer 04 Leverkusen - FC Ingolstadt
VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart
FC Augsburg - Hamburger SV
1899 Hoffenheim - FC Schalke 04
1. FSV Mainz 05 - Hertha BSC
Darmstadt 98 - Borussia Mönchengladbach

[sid/hm]


Showdown am letzten Spieltag: Der Tabellen-16. Werder Bremen empfängt heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) am 34. Spieltag im Abstiegsduell Eintracht Frankfurt und will in seiner 52. Bundesliga-Saison den zweiten Abstieg nach 1979/80 unbedingt noch verhindern. Für den mit nur einem Punkt besser dastehenden Tabellennachbar aus Frankfurt ist die Situation etwas besser. Den sicheren Klassenverbleib schafft Bremen mit einem Sieg – Frankfurt hingegen reicht ein Remis. DFB.de macht den Faktencheck.

DIE AUSGANGSLAGE: Werder Bremen holte aus den letzten fünf Spielen sieben Punkte – keine ganz schlechte Ausbeute. Allerdings hat Eintracht Frankfurt mit zuletzt drei Siegen in Folge eine beeindruckende Serie hingelegt und durch das überraschende 1:0 am vergangenen Spieltag gegen Borussia Dortmund den unliebsamen Relegationsplatz wieder an Bremen abgegeben. Diesen 16. Tabellenrang würde die Mannschaft von Bremens Trainer Viktor Skripnik auch nach dem 34. Spieltag belegen, wenn sie heute nicht gewinnt und Stuttgart gleichzeitig in Wolfsburg keinen Sieg einfährt. Ein Remis würde Werder höchstwahrscheinlich reichen: Stuttgart müsste in diesem Fall mit mindestens sieben Toren Unterschied gewinnen um noch auf den 16. Platz zu klettern. Den Gang ins Unterhaus müssten die Bremer bei einer Niederlage antreten, wenn Stuttgart in Wolfsburg gewinnt.

Die Eintracht müsste die Relegation gegen den FC Nürnberg spielen, sofern sie an der Weser keinen Punkt holt und gleichzeitig Stuttgart entweder verliert oder im Falle eines Sieges keine sechs Tore auf die Hessen gut macht. Auch ein direkter Abstieg ist noch möglich, wenn auch recht unwahrscheinlich: Dafür müsste Frankfurt in Bremen leer ausgehen und Stuttgart gleichzeitig sechs Tore auf die Eintracht aufholen. Auch die Partie der Hinrunde stand bereits im Zeichen des Abstiegskampfes. Die SGE gewann am 19. Dezember zu Hause mit 2:1 und beendete damit eine Negativserie von vier Niederlagen in Folge. Matchwinner Stefan Aigner erlöste seine Mannschaft mit dem Siegtor.

DIE FORM: In den bisherigen 91 Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine ging Bremen in der Bundesliga 39 Mal als Sieger vom Platz (19 Unentschieden/33 Niederlagen). Insbesondere die beiden letzten Auftritte vor eigenem Publikum dürfen Hoffnung machen, dass Werder diese positive Bilanz weiter ausbaut. Drei Heimsiege in Folge gelangen den Bremern allerdings zuletzt im Winter 2014/2015. Mit insgesamt sieben Heimniederlagen stellte Werder in dieser Saison sogar den Vereinsnegativrekord. Mit 65 Gegentoren hat Bremen hinter dem VfB (72) die zweitschlechteste Defensive der Liga. Zumindest an dieser Baustelle scheint der Trainer aber erfolgreich gearbeitet zu haben: Gegen den FC Köln spielten die Norddeutschen am vergangenen Spieltag erstmals in dieser Saison zu null. Im Weserstadion gelang dies das letzte Mal vor über einem Jahr, beim 1:0 am 2. Mai 2015. Der Gegner: Eintracht Frankfurt.

Bei den Hessen zeigt die Formkurve im Saisonendspurt steil nach oben: Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac ist das einzige Team der Liga, das die vergangenen drei Spiele gewann. Besonders der Coup gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund beim (1:0) am 33. Spieltag zeigt, dass die Frankfurter Elf zum richtigen Zeitpunkt in der Lage ist, ihr Potential abzurufen. Aus den letzten fünf Gastspielen in Bremen nahmen die Adler übrigens viermal Punkte mit (zwei Siege/zwei Remis).

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GEFÄHRLICHE STANDARDS: Keine Mannschaft in der Liga zeigt sich bei Standardsituation so anfällig wie Werder Bremen. Insgesamt musste Bremen in der laufenden Saison bereits 20 Gegentore nach einem ruhenden Ball hinnehmen. Ausgerechnet Frankfurt erzielte bei den jüngsten drei Siegen vier der fünf Treffer durch eine Standardsituation!

SIEGTORE: Der Mann für die entscheidenden Tore bei Frankfurt heißt derzeit Stefan Aigner. In den entscheidenden Saisonspielen in Darmstadt (2:1) und gegen Dortmund (1:0) garantierte der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler mit seinen Siegtoren jeweils drei Punkte für sein Team. In der Hinrunde schoss Aigner zwar nur ein Tor, aber auch gegen Werder war es das Entscheidende.

HOFFNUNGSTRÄGER: Besonders in dieser nervenaufreibenden Spielzeit zeigt sich, wie wichtig Claudio Pizarro für seinen Verein ist. Der Peruaner verkörpert an der Weser wie kein Zweiter den Glauben an den Klassenverbleib. Seine 14 Saisontore zeigen allerdings auch Werders Abhängigkeit von ihrem 37 Jahre alten Stürmer. In den letzten fünf Heimspielen erzielte er jeweils ein Tor. Als Pizarro aufgrund eines Faserrisses in der Bauchmuskulatur fehlte, musste Bremen die einzige Heimniederlage in der Rückrunde hinnehmen.

PERSONALIEN: Der Bremer Trainer Skripnik muss vor allem eine passende Alternative für Fin Bartels finden. Der zuletzt stark aufspielende Rechtsaußen verpasst das letzte Saisonspiel aufgrund einer Gelbsperre. Fehlen wird auch Mittelfeldspieler Sambou Yatabaré (Muskelbündelrisses im Oberschenkel). Linksverteidiger Santiago Garcia konnte nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Spiel in Köln unter der Woche wieder regulär trainieren und ist für das letzte Spiel fit. Torjäger Claudio Pizarro absolvierte unter der Woche nur individuelle Trainingseinheiten. Der Publikumsliebling wird aber aller Voraussicht nach in der Startelf stehen. Die beiden Langzeitverletzten Aron Jóhannsson (Leiste) und Philipp Bargfrede (Meniskus) werden hingegen auch im letzten Saisonspiel nicht mehr zum Einsatz kommen.


Die Verletztenliste bei der Eintracht ist lang, aber ein mögliches Kurz-Comeback von Frankfurts Top-Torjäger Alex Meier (12 Saisontore) lässt die Hessen hoffen. Trainer Kovac muss am letzten Spieltag wie bereits gegen Dortmund auf seinen robusten Innenverteidiger Carlos Zambrano verzichten, dessen Muskelverletzung im Oberschenkel noch nicht ausgeheilt ist. Ebenso fehlen die beiden Defensivspieler Stefan Reinartz (Sehnenverletzung im Oberschenkel) und Slobodan Medojevic (Achillessehne). Mittelfeldakteur Johannes Flum befindet sich nach seinem Kniescheibenbruch noch im Aufbautraining und Bamba Anderson absolvierte unter der Woche nach seinem Knorpelschaden erst seine erste Rehaeinheit in diesem Jahr. Ebenso wird der Szabolcs Huszti im alles entscheidenden Spiel nicht helfen können. Der Winterzugang handelte sich gegen den BVB seine fünfte Gelbe Karte ein. Zehn Wochen nach seinem bisher letzten Spiel für die Eintracht trainierte Alex Meier, der seit Februar an Knieproblemen litt, am Dienstag wieder mit der Mannschaft. Ein Einsatz in der Startelf ist aber nahezu ausgeschlossen. Ohnehin hat Frankfurt zuletzt bewiesen, dass sie auch ohne Meier durchaus in der Lage sind Tore zu schießen.

STIMMEN: "Wir sind sehr fokussiert, trotz der Drucksituation werden wir das Spiel positiv und mit Freude angehen" sagte Bremens Kapitän Clemens Fritz. Mit der "nötigen Lockerheit" sollen die drei Punkte eingefahren werden. Angesprochen auf eine mögliche Nullnummer, die Frankfurt den Klassenverbleib sichern würde, erwiderte Trainer Kovac: "Wir wollen Platz fünfzehn verteidigen, dafür müssen wir uns noch einmal zusammenreißen. Es wäre fahrlässig, auf Unentschieden zu spielen."

Der 34. Spieltag

Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky)

Werder Bremen - Eintracht Frankfurt
Bayern München - Hannover 96
Borussia Dortmund - 1. FC Köln
Bayer 04 Leverkusen - FC Ingolstadt
VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart
FC Augsburg - Hamburger SV
1899 Hoffenheim - FC Schalke 04
1. FSV Mainz 05 - Hertha BSC
Darmstadt 98 - Borussia Mönchengladbach