Engelbert Nelle: "Sollten in Zukunft Wert auf Teilnahme am Algarve Cup legen"

Beim Algarve Cup steht Engelbert Nelle der Frauen-Nationalmannschaft als Leiter der Delegation vor. Der 1. Vize-Präsident des DFB hat diese Funktion schon seit Jahren inne. Entsprechend gut kennt er sich im internationalen Frauenfußball aus. Vor dem dritten Gruppen-Spiel der DFB-Auswahl gegen Norwegen (1:0) berichtete er im Interview von seinen Eindrücken und Erfahrungen vom hochkarätig besetzten Turnier in Süd-Portugal.

Frage: Herr Nelle, die deutsche Frauen-Nationalmannschaft weilt seit dem vergangenen Montag in Portugal, um am hochkarätig besetzten Turnier um den Algarve Cup teilzunehmen. Wie ist Ihr Eindruck?

Engelbert Nelle: Der ist sehr gut. Wir sollten Wert darauf legen, dass wir auch in Zukunft an diesem Turnier teilnehmen, so es der Rahmenterminkalender zulässt. Diesen Wunsch haben wir auch schon bei den Veranstaltern vom portugiesischen und den skandinavischen Verbänden hinterlegt, die den Algarve Cup in Kooperation ausrichten. Dieser Wettbewerb ist so interessant für uns, weil sich hier die Creme de la Creme des Frauenfußballs trifft, nicht nur die aus Europa, sondern aus der ganzen Welt.

Frage: Was ist Ihnen außerdem positiv aufgefallen?

Nelle: Mich freut es, dass sich auch die FIFA in diesem Jahr sehr am Algarve Cup interessiert zeigt. Sie hat sich erstmals bei der Ausrichtung engagiert. Damit verleiht der Weltfußballverband dem Turnier einen offiziellen Touch. Außerdem ist es für die Spielerinnen gut, hier unter Wettbewerbsbedingungen spielen zu können. In Nordeuropa, das sehen wir in diesem Jahr wieder, sind in dieser Jahreszeit nur schwer Pflichtspiele auszutragen. Hier sind die Voraussetzungen dazu gegeben. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, aus dem Winterschlaf zu kommen.

Frage: Wie bewerten Sie die bisherigen Leistungen der DFB-Auswahl?

Nelle: Bei unserer Mannschaft hat man zu Beginn gemerkt, dass sie aus einer langen Winterpause kommt. Aber genau deswegen ist das Turnier hier so wertvoll, eine solche Vorbereitung ist sowohl für die Bundesliga als auch für die WM-Qualifikation von großer Wichtigkeit. Trotz der Anlaufschwierigkeiten bin ich überrascht von dem Leistungsstandard unseres Teams, das sich immerhin in zwei Spielen gegen Finnland und Schweden die vorzeitige Final-Teilnahme erspielt hat. Ich würde mich freuen, wenn wir das erste Mal in der Geschichte des Algarve Cups als Sieger aus dem Turnier hervorgehen würden.

Frage: Welche Erkenntnisse nehmen Sie bezüglich des Auftretens der deutschen Mannschaft mit nach Hause?

Nelle: Ich war angenehm überrascht von den beiden Siegen. Ich bin mir sicher, dass die Leistungen auch ein Beweis dafür ist, dass wir mit der Nachwuchsförderung auf einem guten Weg sind. Ich habe in der Mannschaft hervorragende Spielerinnen gesehen, die vor eineinhalb Jahren bei der U 19-Weltmeisterschaft in Thailand den Titel holten und mittlerweile bestens in der Frauen-Nationalmannschaft integriert sind. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das Mädchenfußball-Programm des DFB hinweisen, das vor einem Jahr unter der Federführung von der DFB-Abteilungsleiterin Heike Ullrich ins Leben gerufen wurde und inzwischen erfolgreich umgesetzt wird. Das ist auch eine wichtige Bestätigung für Dr. Zwanziger und alle Präsidiums- und Vorstands-Mitglieder des DFB, die den Frauen- und Mädchenfußballs vorbildlich fördern und unterstützen.

Frage: Bei einem Turnier wie dem Algarve Cup treffen auch viele Verbands-Funktionäre zusammen. Konnte die Zeit in Portugal zum Informationsaustausch genutzt werden?

Nelle: Die Vertreter der FIFA und der teilnehmenden Verbände trafen bei einem Empfang zusammen. Die Gelegenheit wurde zu einem intensiven Austausch über die Entwicklung des Frauenfußballs genutzt. Aber es wurde gerade auch über Verbesserungsmöglichkeiten für den Algarve Cup gesprochen. Wie schon bei vorangegangenen Turnieren bin ich zum Beispiel überhaupt nicht zufrieden mit der Werbung für die Veranstaltung. Hier muss unbedingt der Hebel angesetzt werden, weil 200 oder 300 Zuschauer bei den Spielen eines solch hochkarätigen Turniers nicht würdig sind. Außerdem ist der portugiesische Verband darauf aufmerksam gemacht worden, dass die äußeren Bedingungen verbessert werden müssen, insbesondere die Plätze in den Stadien, in denen gespielt wird, sind in keinem optimalen Zustand.

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Beim Algarve Cup steht Engelbert Nelle der Frauen-Nationalmannschaft als Leiter der Delegation vor. Der 1. Vize-Präsident des DFB hat diese Funktion schon seit Jahren inne. Entsprechend gut kennt er sich im internationalen Frauenfußball aus. Vor dem dritten Gruppen-Spiel der DFB-Auswahl gegen Norwegen (1:0) berichtete er im Interview von seinen Eindrücken und Erfahrungen vom hochkarätig besetzten Turnier in Süd-Portugal.



Frage: Herr Nelle, die deutsche Frauen-Nationalmannschaft weilt seit dem vergangenen Montag in Portugal, um am hochkarätig besetzten Turnier um den Algarve Cup teilzunehmen. Wie ist Ihr Eindruck?



Engelbert Nelle: Der ist sehr gut. Wir sollten Wert darauf legen, dass wir auch in Zukunft an diesem Turnier teilnehmen, so es der Rahmenterminkalender zulässt. Diesen Wunsch haben wir auch schon bei den Veranstaltern vom portugiesischen und den skandinavischen Verbänden hinterlegt, die den Algarve Cup in Kooperation ausrichten. Dieser Wettbewerb ist so interessant für uns, weil sich hier die Creme de la Creme des Frauenfußballs trifft, nicht nur die aus Europa, sondern aus der ganzen Welt.



Frage: Was ist Ihnen außerdem positiv aufgefallen?



Nelle: Mich freut es, dass sich auch die FIFA in diesem Jahr sehr am Algarve Cup interessiert zeigt. Sie hat sich erstmals bei der Ausrichtung engagiert. Damit verleiht der Weltfußballverband dem Turnier einen offiziellen Touch. Außerdem ist es für die Spielerinnen gut, hier unter Wettbewerbsbedingungen spielen zu können. In Nordeuropa, das sehen wir in diesem Jahr wieder, sind in dieser Jahreszeit nur schwer Pflichtspiele auszutragen. Hier sind die Voraussetzungen dazu gegeben. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, aus dem Winterschlaf zu kommen.



Frage: Wie bewerten Sie die bisherigen Leistungen der DFB-Auswahl?



Nelle: Bei unserer Mannschaft hat man zu Beginn gemerkt, dass sie aus einer langen Winterpause kommt. Aber genau deswegen ist das Turnier hier so wertvoll, eine solche Vorbereitung ist sowohl für die Bundesliga als auch für die WM-Qualifikation von großer Wichtigkeit. Trotz der Anlaufschwierigkeiten bin ich überrascht von dem Leistungsstandard unseres Teams, das sich immerhin in zwei Spielen gegen Finnland und Schweden die vorzeitige Final-Teilnahme erspielt hat. Ich würde mich freuen, wenn wir das erste Mal in der Geschichte des Algarve Cups als Sieger aus dem Turnier hervorgehen würden.



Frage: Welche Erkenntnisse nehmen Sie bezüglich des Auftretens der deutschen Mannschaft mit nach Hause?



Nelle: Ich war angenehm überrascht von den beiden Siegen. Ich bin mir sicher, dass die Leistungen auch ein Beweis dafür ist, dass wir mit der Nachwuchsförderung auf einem guten Weg sind. Ich habe in der Mannschaft hervorragende Spielerinnen gesehen, die vor eineinhalb Jahren bei der U 19-Weltmeisterschaft in Thailand den Titel holten und mittlerweile bestens in der Frauen-Nationalmannschaft integriert sind. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das Mädchenfußball-Programm des DFB hinweisen, das vor einem Jahr unter der Federführung von der DFB-Abteilungsleiterin Heike Ullrich ins Leben gerufen wurde und inzwischen erfolgreich umgesetzt wird. Das ist auch eine wichtige Bestätigung für Dr. Zwanziger und alle Präsidiums- und Vorstands-Mitglieder des DFB, die den Frauen- und Mädchenfußballs vorbildlich fördern und unterstützen.



Frage: Bei einem Turnier wie dem Algarve Cup treffen auch viele Verbands-Funktionäre zusammen. Konnte die Zeit in Portugal zum Informationsaustausch genutzt werden?



Nelle: Die Vertreter der FIFA und der teilnehmenden Verbände trafen bei einem Empfang zusammen. Die Gelegenheit wurde zu einem intensiven Austausch über die Entwicklung des Frauenfußballs genutzt. Aber es wurde gerade auch über Verbesserungsmöglichkeiten für den Algarve Cup gesprochen. Wie schon bei vorangegangenen Turnieren bin ich zum Beispiel überhaupt nicht zufrieden mit der Werbung für die Veranstaltung. Hier muss unbedingt der Hebel angesetzt werden, weil 200 oder 300 Zuschauer bei den Spielen eines solch hochkarätigen Turniers nicht würdig sind. Außerdem ist der portugiesische Verband darauf aufmerksam gemacht worden, dass die äußeren Bedingungen verbessert werden müssen, insbesondere die Plätze in den Stadien, in denen gespielt wird, sind in keinem optimalen Zustand.