B-Juniorinnen-Bundesliga
Endrunde: Premiere für Mönchengladbach
Die Teilnehmer an der 22. Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft (ab 11. Mai) stehen fest. Nach dem Ende der regulären Saison in der B-Juniorinnen-Bundesliga sind die beiden Nord/Nordost-Vertreter SpVg Aurich und VfL Wolfsburg sowie Borussia Mönchengladbach als Meister der Staffel West/Südwest und Süd-Titelträger TSG Hoffenheim für das Halbfinale qualifiziert. Nur Gladbach ist zum ersten Mal dabei.
Gesucht wird der Nachfolger von Bayer 04 Leverkusen. Der Titelverteidiger verpasste die erneute Teilnahme erst beim Saisonfinale. Die Endrunde wird letztmals in ihrer bisherigen Form ausgetragen, denn die B-Juniorinnen-Bundesliga wird zur kommenden Spielzeit reformiert. Dafür wird es alternative Wettbewerbe geben, unter anderem den neuen DFB-Pokal der Juniorinnen. DFB.de mit einem Überblick.
Nord/Nordost: Erneute Rekordkulisse in Aurich?
In der Staffel Nord/Nordost gelang dem aktuellen deutschen Vizemeister SpVg Aurich die Titelverteidigung. Das Team von Trainer Stefan Wilts, das sich im Vorjahr erstmals den Staffelsieg gesichert hatte und später erst im Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft Bayer 04 Leverkusen 1:2 unterlag, stand schon seit einigen Wochen als erneuter Endrundenteilnehmer fest. Daran konnten auch zwei Niederlagen in den abschließenden drei Partien nichts mehr ändern. Mit 39 Punkten verwiesen die Ostfriesinnen den VfL Wolfsburg (35 Zähler) auf Platz zwei.
"Das war vor der Saison ganz sicher nicht zu erwarten", sagt Aurichs Erfolgstrainer Stefan Wilts und fiebert mit seinem Team bereits dem Halbfinalhinspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag, 11. Mai, entgegen. "Wir rechnen mit einem ähnlich großen oder einem sogar noch größeren Zuschauerinteresse als vor einem Jahr gegen Eintracht Frankfurt", so Wilts. Den dramatischen Finaleinzug nach Elfmeterschießen im Juni 2023 sahen 3280 Besucher*innen in Aurich - ein Rekord für ein B-Juniorinnen-Spiel in Deutschland.
In der regulären Saison stellte die SpVg Aurich nicht nur das punktbeste, sondern mit 47 Treffern auch das torgefährlichste Team in der Staffel Nord/Nordost. Durch einen Dreierpack beim Saisonfinale gegen den Magdeburger FFC (4:0) schnappte sich Angreiferin Lucy Marleen Minne mit 16 Saisontreffern auch noch die Torjägerkrone.
Auf die stabilste Defensive konnte sich dagegen der VfL Wolfsburg verlassen. Der zweimalige Deutsche B-Juniorinnen-Meister (2018 und 2019) musste in 18 Begegnungen lediglich neun Gegentreffer hinnehmen. Nach einem 1:0-Auswärtserfolg am 17. Spieltag in Magdeburg war der Einzug in die Endrunde einen Spieltag vor dem Saisonende unter Dach und Fach. Zuvor hatten die "Wölfinnen" auch schon das Topspiel gegen Staffelsieger Aurich 1:0 gewonnen. "Mit der Qualifikation für das Halbfinale haben wir das erste Etappenziel erreicht", erklärte Wolfsburgs Trainer Markus Herbst mit Blick auf die beiden Duelle mit Süd-Staffelsieger TSG Hoffenheim (11. und 18. Mai).
West/Südwest: "Herzschlagfinale" mit fünf Teams
Die Entscheidung im Titelrennen in der Staffel West/Südwest war an Dramatik nicht zu überbieten. Vor dem 18. und letzten Spieltag hatten nicht weniger als fünf (!) Teams noch die Chance, den Staffelsieg einzufahren, und waren lediglich durch einen Punkt getrennt.
Borussia Mönchengladbach, als Spitzenreiter in das "Herzschlagfinale" gestartet, behauptete schließlich auch den ersten Tabellenplatz durch einen 3:0-Auswärtserfolg beim direkten Konkurrenten und schließlich entthronten Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen. Kiki Elize Nelleke Scholten, Fiona Itgenshorst und Maresa Arici ließen die von Daniel Giebel trainierten "Fohlen" jubeln. "Unser Fokus lag ganz klar darauf, drei Punkte zu holen", beschreibt Co-Trainer Christian Klein das Erfolgsrezept: "Wir wollten bei uns bleiben und unser Spiel durchziehen - ganz egal, was auf den anderen Plätzen hätte passieren können."
Am Ende sicherten sich die Gladbacherinnen wegen der um sechs Treffer besseren Tordifferenz im Vergleich zum punktgleichen FSV Gütersloh (jeweils 39 Zähler) erstmals die West/Südwest-Meisterschaft. Dem FSV reichte am Ende der 2:1-Heimsieg im weiteren Topspiel gegen die SGS Essen "nur" noch zur Vizemeisterschaft. Der 1. FC Köln (4:0 gegen Arminia Bielefeld) landete mit 38 Punkten lediglich zu Rang drei, knapp vor Essen und Leverkusen (jeweils 35 Zähler). Immerhin stellten die Kölnerinnen, die am vorletzten Spieltag durch einen 2:1-Derbysieg in Mönchengladbach erst für die Hochspannung an der Tabellenspitze gesorgt hatten, mit Lilli Becker (15 Saisontreffer) die Torschützenkönigin.
In den beiden Halbfinalduellen mit der SpVg Aurich hat Borussia Mönchengladbach die Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte in das Endspiel einzuziehen. Der Gewinner dieses Duells hat dann auch im Finale (Samstag, 25. Mai) Heimrecht.
Süd: Hoffenheim mit bundesweit bester Punktausbeute
Mit einem 2:0-Heimerfolg gegen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt machte die TSG Hoffenheim am 17. und vorletzten Spieltag vorzeitig die Meisterschaft in der Süd-Staffel perfekt, zum zweiten Mal nach der Saison 2015/2016. Jule Krips und Rieke Jungebloed brachten mit ihren Toren die insgesamt vierte Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft (nach 2010, 2012 und 2016) unter Dach und Fach.
"Wir haben uns mit dem Staffelsieg für eine sehr gute Saison belohnt, darauf können wir alle stolz sein", erklärt Hoffenheims U 17-Trainer Christopher Holzer. "Die Mannschaft hat sich die Süddeutsche Meisterschaft verdient. Die Liga war - insbesondere mit der Eintracht aus Frankfurt und dem FC Bayern München - sehr stark besetzt, was auch der Blick auf die Tabelle nach dem letzten Spieltag zeigt."
Obwohl die TSG zum Abschluss beim 1. FC Nürnberg 1:4 verlor, können die Kraichgauerinnen mit 43 Punkten aus 18 Spielen staffelübergreifend auf die beste Punktausbeute aller Teams in der B-Juniorinnen Bundesliga zurückblicken. Die zweitbeste Bilanz verzeichnete der erste Verfolger FC Bayern München, der nach dem 4:1-Heimsieg gegen den FSV Hessen Wetzlar auf 42 Zähler kommt.
Die Bayern erzielten zwar mit 67 Treffern fast doppelt so viele Tore wie Staffelsieger Hoffenheim (35), hatten letztlich aber dennoch hauchdünn das Nachsehen, weil aus den direkten Duellen (0:1, 1:1) nur ein Punkt für die Münchnerinnen heraussprang. U 16-Nationalspielerin Elira Terakaj erzielte für den FC Bayern bemerkenswerte 24 Treffer und belegte mit deutlichem Abstand Platz eins in der Torjägerinnenliste.
Die TSG Hoffenheim, die 2012 - noch vor der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga - ihren bislang einzigen nationalen Meistertitel gewann, trifft im Halbfinale am 11. Mai zunächst vor eigenem Publikum in St. Leon-Rot auf den VfL Wolfsburg. Die Entscheidung über den Finaleinzug fällt dann am 18. Mai im Stadion am Elsterweg in Wolfsburg.
Kategorien: B-Juniorinnen-Bundesliga
Autor: mspw
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