EM 2004: Voraussetzungen für DFB-Teamchef Völler "optimal"

DFB-Teamchef Rudi Völler hat sich bei der Europameisterschaft in Portugal von den äußeren Umständen begeistert gezeigt. Von "idealen Rahmenbedingungen in unserem Wunschquartier" schwärmte Völler einen Tag nach der Ankunft im noblen "Ria Park Garden Hotel" in Almancil.

Völler will Spielern "Sicherheit geben"

Um sein Team im Hinblick auf das erste Vorrundenspiel am kommenden Dienstag (20.45 Uhr/live im ZDF) in Porto gegen die Niederlande taktisch auf den Weg zu bringen, hat Völler am Donnerstag mit einer "Gruppentherapie" begonnen. "Wir werden in einzelnen Gruppen, zum Beispiel mit der Defensivabteilung, ein paar Dinge besprechen, die gegen Ungarn nicht so gut waren. Da werde ich herausfinden, ob das ein einmaliger Ausrutscher war oder ob das noch einmal passieren kann", kündigte der Teamchef an. Er wolle versuchen, den Spielern, "die Sicherheit zu geben, die der ein oder andere noch braucht. Da wir das gegen Ungarn praktisch nicht hinbekommen haben, müssen wir das im Dialog regeln."

Auf eine Diskussion um die Taktik - Dreier- oder Viererkette, ein oder zwei Stürmer - wollte sich Völler allerdings nicht einlassen. "Im modernen Fußball können die Spieler beides spielen. Wir werden so spielen, wie es für uns am besten ist. Wichtig ist doch nicht, ob wir mit drei oder vier Mann in der Abwehr oder mit ein, zwei oder drei Stürmern auflaufen, sondern dass jeder seine Topleistung abruft und selbstbewusst auftritt." Auch Dietmar Hamann betonte, dass die Systemfrage zweitrangig sei und man ohnehin beides erfolgreich spielen könne: "Das haben wir auch bei der WM in Asien bewiesen."

Nur kurz offenbarte der Teamchef, der am Mittwoch nach 160-minütiger Flugzeit mit seinem Trainerstab und 23 EM-Startern in Faro gelandet war, auf der ersten Pressekonferenz in Almancil leichte Zweifel an seiner Mannschaft. Auf die Frage eines niederländischen Journalisten, wie stark die DFB-Auswahl derzeit eigentlich sei, antwortete Völler: "Das fragen wir uns auch." Schnell schloss er jedoch an, dass die Partie gegen Ungarn "nicht unser wahres Gesicht war". Die Spieler seien erfahren genug und könnten unterscheiden, "deshalb ist mir nicht bange, wir werden eine andere Truppe erleben".

Ob Völler damit auch etwaige personelle Änderungen verband, ließ er erwartungsgemäß offen. Er wolle jetzt keine Wasserstandsmeldungen abgeben. "Ich werde jetzt nicht jeden einzelnen Spieler durchgehen. Die meisten wissen, dass sie auflaufen. Es gibt aber noch einige offene Stellen, was auch davon abhängt, wie wir hinten spielen." Während derzeit ein Festhalten an der Viererkette um Jens Nowotny und Christian Wörns wahrscheinlich erscheint, könnte im Angriff eine Planstelle wegfallen. Einzige Spitze wäre dann der Stuttgarter Kevin Kuranyi. Dies werde man aber ohne Panik und Aktionismus entscheiden.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche EM "optimal"

Unabhängig von der Aufstellung sieht Völler die Voraussetzungen für eine erfolgreiche EM als "optimal" an. "Das Quartier ist so, wie wir uns das vorstellen. Der Trainingsplatz liegt über die Straße, da gibt es keine langen Busfahrten", berichtete der Teamchef von seinem "Wunschquartier" in der Nähe von Almancil, dass wegen der Diskussionen um die Wechselpläne einiger Stars wie Michael Ballack oder Oliver Kahn zur "absoluten Tabuzone" für Manager und Spielervermittler erklärt wurde.

Dass die Spieler inmitten von Palmen, Pinienwäldern und Golfplätzen, mit traumhaftem Blick auf den Atlantik, auf falsche Gedanken kommen könnten, glaubt Völler allerdings nicht: "Die EM ist nun mal in Portugal und nicht in Sibirien. Die Spieler wissen, um was es geht. Es wird keine Urlaubsstimmung aufkommen, garantiert." [us]


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DFB-Teamchef Rudi Völler hat sich bei der Europameisterschaft in Portugal von den äußeren Umständen begeistert gezeigt. Von "idealen Rahmenbedingungen in unserem Wunschquartier" schwärmte Völler einen Tag nach der Ankunft im noblen "Ria Park Garden Hotel" in Almancil.



Völler will Spielern "Sicherheit geben"



Um sein Team im Hinblick auf das erste Vorrundenspiel am kommenden Dienstag (20.45 Uhr/live im ZDF) in Porto gegen die Niederlande taktisch auf den Weg zu bringen, hat Völler am Donnerstag mit einer "Gruppentherapie" begonnen. "Wir werden in einzelnen Gruppen, zum Beispiel mit der Defensivabteilung, ein paar Dinge besprechen, die gegen Ungarn nicht so gut waren. Da werde ich herausfinden, ob das ein einmaliger Ausrutscher war oder ob das noch einmal passieren kann", kündigte der Teamchef an. Er wolle versuchen, den Spielern, "die Sicherheit zu geben, die der ein oder andere noch braucht. Da wir das gegen Ungarn praktisch nicht hinbekommen haben, müssen wir das im Dialog regeln."



Auf eine Diskussion um die Taktik - Dreier- oder Viererkette, ein oder zwei Stürmer - wollte sich Völler allerdings nicht einlassen. "Im modernen Fußball können die Spieler beides spielen. Wir werden so spielen, wie es für uns am besten ist. Wichtig ist doch nicht, ob wir mit drei oder vier Mann in der Abwehr oder mit ein, zwei oder drei Stürmern auflaufen, sondern dass jeder seine Topleistung abruft und selbstbewusst auftritt." Auch Dietmar Hamann betonte, dass die Systemfrage zweitrangig sei und man ohnehin beides erfolgreich spielen könne: "Das haben wir auch bei der WM in Asien bewiesen."



Nur kurz offenbarte der Teamchef, der am Mittwoch nach 160-minütiger Flugzeit mit seinem Trainerstab und 23 EM-Startern in Faro gelandet war, auf der ersten Pressekonferenz in Almancil
leichte Zweifel an seiner Mannschaft. Auf die Frage eines
niederländischen Journalisten, wie stark die DFB-Auswahl derzeit
eigentlich sei, antwortete Völler: "Das fragen wir uns auch." Schnell schloss er jedoch an, dass die Partie gegen Ungarn "nicht
unser wahres Gesicht war". Die Spieler seien erfahren genug und
könnten unterscheiden, "deshalb ist mir nicht bange, wir werden
eine andere Truppe erleben".


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Ob Völler damit auch etwaige personelle Änderungen verband,
ließ er erwartungsgemäß offen. Er wolle jetzt keine Wasserstandsmeldungen abgeben. "Ich werde jetzt nicht jeden
einzelnen Spieler durchgehen. Die meisten wissen, dass sie
auflaufen. Es gibt aber noch einige offene Stellen, was auch davon
abhängt, wie wir hinten spielen." Während derzeit ein Festhalten an der Viererkette um Jens Nowotny und Christian Wörns wahrscheinlich erscheint, könnte im Angriff eine Planstelle
wegfallen. Einzige Spitze wäre dann der Stuttgarter Kevin Kuranyi.
Dies werde man aber ohne Panik und Aktionismus entscheiden.



Voraussetzungen für eine erfolgreiche EM "optimal"



Unabhängig von der Aufstellung sieht Völler die Voraussetzungen für eine erfolgreiche EM als "optimal" an. "Das Quartier ist so, wie wir uns das vorstellen. Der Trainingsplatz liegt über die Straße, da gibt es keine langen Busfahrten", berichtete der Teamchef von seinem "Wunschquartier" in der Nähe von Almancil, dass wegen der Diskussionen um die Wechselpläne einiger Stars wie Michael Ballack oder Oliver Kahn zur "absoluten Tabuzone" für Manager und Spielervermittler erklärt wurde.



Dass die Spieler inmitten von Palmen, Pinienwäldern und Golfplätzen, mit traumhaftem Blick auf den Atlantik, auf falsche
Gedanken kommen könnten, glaubt Völler allerdings nicht: "Die EM
ist nun mal in Portugal und nicht in Sibirien. Die Spieler wissen,
um was es geht. Es wird keine Urlaubsstimmung aufkommen, garantiert."