Elversbergs Correia: "Seit Jahren extrem gut gearbeitet"

Auf beachtliche 188 Partien in der 2. Bundesliga kann Marcel Correia (34), Innenverteidiger von Drittliga-Spitzenreiter SV 07 Elversberg, während seiner Karriere bereits zurückblicken. In der kommenden Saison dürften noch einige Spiele dazukommen, denn der direkte Durchmarsch der Saarländer ist perfekt. Im DFB.de-Interview spricht Correia mit Mitarbeiter Ralf Debat über den historischen Erfolg.

DFB.de: Nach dem 2:2-Remis des 1. FC Saarbrücken in Duisburg war der erstmalige Sprung der SV 07 Elversberg in die 2. Bundesliga auch rechnerisch besiegelt. Wie haben Sie den Aufstieg "auf dem Sofa" erlebt, Herr Correia?

Marcel Correia: Eigentlich war uns allen schon beim Abpfiff unseres Heimspiels gegen den SV Wehen Wiesbaden klar, dass wir es geschafft haben, auch wenn der Aufstieg zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu 100 Prozent perfekt war. Deshalb wurde auch noch mit "angezogener Handbremse" gefeiert. Wir hatten nach dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden aber schon sechs Punkte und 15 Tore Vorsprung. Spätestens da wussten wir, dass wir uns den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen. Dennoch ist es schön, dass einen Tag später auch endgültige Gewissheit zu haben.

DFB.de: Was ist Ihnen zuerst durch den Kopf gegangen, als die Nachricht kam?

Correia: Wir können einfach stolz darauf sein, was wir geschafft haben. Als so kleiner Verein innerhalb eines Jahres den Aufstieg von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga zu realisieren, ist eine historische Geschichte. Und ich bin sehr froh, Teil dieser Mannschaft zu sein. Die Freude war bei allen riesengroß. In der WhatsApp-Gruppe der Mannschaft gingen die Nachrichten hin und her.

DFB.de: Seit dem 5. Spieltag steht die SV 07 Elversberg ununterbrochen auf einem direkten Aufstiegsplatz, seit der 11. Runde auch ständig auf Platz eins. Wann war Ihnen klar, dass als Liganeuling der direkte Durchmarsch möglich ist?

Correia: Da kann ich keinen bestimmten Zeitpunkt nennen, das hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt. Fakt ist, dass wir eine überragende Hinrunde gespielt, die meisten Partien dominiert und oft auch deutlich gewonnen haben. Da hat unser Selbstvertrauen immer mehr gesteigert. Nach der Winterpause ging zwar die erste Partie in Wiesbaden 0:1 verloren, danach haben wir aber gleich wieder fünfmal gewonnen und dabei viermal hintereinander zu Null gespielt. Spätestens da war klar, dass der Aufstieg mehr als realistisch ist. Intern haben wir uns damals vorgenommen, diese Möglichkeit auch beim Schopfe zu packen.

DFB.de: Zwischenzeitlich war der Vorsprung riesig. Von den zurückliegenden 14 Partien wurden aber nur noch drei gewonnen, so dass die Konkurrenz aufholen konnte. Woran lag das?

Correia: Es fing damit an, dass wir in zahlreichen Spielen zwar immer noch gute Leistungen gezeigt haben, aber bei weitem nicht mehr so effektiv waren wie vor der Winterpause. Auch das Matchglück war oft nicht auf unserer Seite. Dazu hatten sich auch die Gegner besser auf uns eingestellt. Außerdem ist es menschlich, wenn auch die Köpfe in einer solchen Situation ein wenig anfangen zu rattern. Auf der einen Seite hatten wir immer noch einen komfortablen Vorsprung, auf der anderen lief es aber nicht mehr ganz so rund. Da ist es normal, dass der eine oder andere Gedanke kommt, diesen vermeintlich schon greifbar nahen Erfolg jetzt nur nicht mehr aus der Hand zu geben. Am Ende haben wir es aber noch gut hinbekommen.

DFB.de: Unter anderem wurde der erste "Matchball" für den Aufstieg durch ein 1:2 beim SC Freiburg II vergeben. Mal ehrlich: Sind Sie auch mal richtig nervös geworden?

Correia: Nein, das nicht. Wir waren immer in einer konstanten mentalen Verfassung und sehr fokussiert. Als gefühlt alles klappte, waren wir nicht ausufernd euphorisch, nach Rückschlägen aber auch nie deprimiert. Wir hatten zu jedem Zeitpunkt die Überzeugung und das Selbstvertrauen, dass wir auf unserem eingeschlagenen Pfad bleiben werden.

DFB.de: Sie waren im zurückliegenden Sommer einer von nur wenigen Zugängen im Kader. War Ihnen sofort klar, dass sehr viel Potenzial im Team steckt?

Correia: Man hat auf jeden Fall sofort gespürt, dass in diesem Verein schon seit Jahren extrem gut gearbeitet wird. Schon in den vorherigen Spielzeiten in der Regionalliga Südwest wurde das Fundament für diese Saison gelegt. Der Kern des Teams spielt schon lange zusammen, wurde vor Saisonbeginn ganz bewusst nur gezielt verstärkt. Das Trainerteam um Horst Steffen leistet herausragende Arbeit, der gesamte Klub bildet eine Einheit. Auch von Misserfolgen lässt sich niemand beunruhigen. Es passt einfach alles.

DFB.de: Mit 19 Einsätzen in der Bundesliga und 188 Partien in der 2. Bundesliga sind Sie der erfahrenste Spieler im SVE-Aufgebot. Worauf freuen Sie sich in der nächsten Saison am meisten?

Correia: Da muss ich nicht lange überlegen: Das Spiel beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg wird für mich als gebürtigen Lauterer und langjährigen FCK-Spieler etwas ganz Besonderes. Auch auf meine weiteren früheren Vereine Eintracht Braunschweig und SC Paderborn 07 habe ich nach wie vor im Blick und drücke die Daumen, dass die Eintracht den Klassenverbleib schafft. Für uns als Verein wird aber jedes Spiel in der 2. Bundesliga ein Höhepunkt. Ich bin selbst sehr gespannt darauf und freue mich, wenn ich noch die eine oder andere Partie dort bestreiten darf. Das habe ich bei meinem Wechsel vor einem Jahr sicherlich nicht erwartet.

DFB.de: Der Aufstieg ist fix, die Teilnahme am DFB-Pokal auch. Wie groß ist die Motivation, die Saison in der 3. Liga auch noch als Meister zu beenden?

Correia: Wir haben es selbst in der Hand und werden alles geben, um das abschließende Ligaspiel beim FC Ingolstadt 04 zu gewinnen. Am Ende der Saison eine Trophäe in den Händen zu halten, wäre noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Sollte es nicht klappen, könnte ich aber auch damit leben. Unser großer Traum ist schon jetzt wahr geworden.

[mspw]

Auf beachtliche 188 Partien in der 2. Bundesliga kann Marcel Correia (34), Innenverteidiger von Drittliga-Spitzenreiter SV 07 Elversberg, während seiner Karriere bereits zurückblicken. In der kommenden Saison dürften noch einige Spiele dazukommen, denn der direkte Durchmarsch der Saarländer ist perfekt. Im DFB.de-Interview spricht Correia mit Mitarbeiter Ralf Debat über den historischen Erfolg.

DFB.de: Nach dem 2:2-Remis des 1. FC Saarbrücken in Duisburg war der erstmalige Sprung der SV 07 Elversberg in die 2. Bundesliga auch rechnerisch besiegelt. Wie haben Sie den Aufstieg "auf dem Sofa" erlebt, Herr Correia?

Marcel Correia: Eigentlich war uns allen schon beim Abpfiff unseres Heimspiels gegen den SV Wehen Wiesbaden klar, dass wir es geschafft haben, auch wenn der Aufstieg zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu 100 Prozent perfekt war. Deshalb wurde auch noch mit "angezogener Handbremse" gefeiert. Wir hatten nach dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden aber schon sechs Punkte und 15 Tore Vorsprung. Spätestens da wussten wir, dass wir uns den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen. Dennoch ist es schön, dass einen Tag später auch endgültige Gewissheit zu haben.

DFB.de: Was ist Ihnen zuerst durch den Kopf gegangen, als die Nachricht kam?

Correia: Wir können einfach stolz darauf sein, was wir geschafft haben. Als so kleiner Verein innerhalb eines Jahres den Aufstieg von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga zu realisieren, ist eine historische Geschichte. Und ich bin sehr froh, Teil dieser Mannschaft zu sein. Die Freude war bei allen riesengroß. In der WhatsApp-Gruppe der Mannschaft gingen die Nachrichten hin und her.

DFB.de: Seit dem 5. Spieltag steht die SV 07 Elversberg ununterbrochen auf einem direkten Aufstiegsplatz, seit der 11. Runde auch ständig auf Platz eins. Wann war Ihnen klar, dass als Liganeuling der direkte Durchmarsch möglich ist?

Correia: Da kann ich keinen bestimmten Zeitpunkt nennen, das hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt. Fakt ist, dass wir eine überragende Hinrunde gespielt, die meisten Partien dominiert und oft auch deutlich gewonnen haben. Da hat unser Selbstvertrauen immer mehr gesteigert. Nach der Winterpause ging zwar die erste Partie in Wiesbaden 0:1 verloren, danach haben wir aber gleich wieder fünfmal gewonnen und dabei viermal hintereinander zu Null gespielt. Spätestens da war klar, dass der Aufstieg mehr als realistisch ist. Intern haben wir uns damals vorgenommen, diese Möglichkeit auch beim Schopfe zu packen.

DFB.de: Zwischenzeitlich war der Vorsprung riesig. Von den zurückliegenden 14 Partien wurden aber nur noch drei gewonnen, so dass die Konkurrenz aufholen konnte. Woran lag das?

Correia: Es fing damit an, dass wir in zahlreichen Spielen zwar immer noch gute Leistungen gezeigt haben, aber bei weitem nicht mehr so effektiv waren wie vor der Winterpause. Auch das Matchglück war oft nicht auf unserer Seite. Dazu hatten sich auch die Gegner besser auf uns eingestellt. Außerdem ist es menschlich, wenn auch die Köpfe in einer solchen Situation ein wenig anfangen zu rattern. Auf der einen Seite hatten wir immer noch einen komfortablen Vorsprung, auf der anderen lief es aber nicht mehr ganz so rund. Da ist es normal, dass der eine oder andere Gedanke kommt, diesen vermeintlich schon greifbar nahen Erfolg jetzt nur nicht mehr aus der Hand zu geben. Am Ende haben wir es aber noch gut hinbekommen.

DFB.de: Unter anderem wurde der erste "Matchball" für den Aufstieg durch ein 1:2 beim SC Freiburg II vergeben. Mal ehrlich: Sind Sie auch mal richtig nervös geworden?

Correia: Nein, das nicht. Wir waren immer in einer konstanten mentalen Verfassung und sehr fokussiert. Als gefühlt alles klappte, waren wir nicht ausufernd euphorisch, nach Rückschlägen aber auch nie deprimiert. Wir hatten zu jedem Zeitpunkt die Überzeugung und das Selbstvertrauen, dass wir auf unserem eingeschlagenen Pfad bleiben werden.

DFB.de: Sie waren im zurückliegenden Sommer einer von nur wenigen Zugängen im Kader. War Ihnen sofort klar, dass sehr viel Potenzial im Team steckt?

Correia: Man hat auf jeden Fall sofort gespürt, dass in diesem Verein schon seit Jahren extrem gut gearbeitet wird. Schon in den vorherigen Spielzeiten in der Regionalliga Südwest wurde das Fundament für diese Saison gelegt. Der Kern des Teams spielt schon lange zusammen, wurde vor Saisonbeginn ganz bewusst nur gezielt verstärkt. Das Trainerteam um Horst Steffen leistet herausragende Arbeit, der gesamte Klub bildet eine Einheit. Auch von Misserfolgen lässt sich niemand beunruhigen. Es passt einfach alles.

DFB.de: Mit 19 Einsätzen in der Bundesliga und 188 Partien in der 2. Bundesliga sind Sie der erfahrenste Spieler im SVE-Aufgebot. Worauf freuen Sie sich in der nächsten Saison am meisten?

Correia: Da muss ich nicht lange überlegen: Das Spiel beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg wird für mich als gebürtigen Lauterer und langjährigen FCK-Spieler etwas ganz Besonderes. Auch auf meine weiteren früheren Vereine Eintracht Braunschweig und SC Paderborn 07 habe ich nach wie vor im Blick und drücke die Daumen, dass die Eintracht den Klassenverbleib schafft. Für uns als Verein wird aber jedes Spiel in der 2. Bundesliga ein Höhepunkt. Ich bin selbst sehr gespannt darauf und freue mich, wenn ich noch die eine oder andere Partie dort bestreiten darf. Das habe ich bei meinem Wechsel vor einem Jahr sicherlich nicht erwartet.

DFB.de: Der Aufstieg ist fix, die Teilnahme am DFB-Pokal auch. Wie groß ist die Motivation, die Saison in der 3. Liga auch noch als Meister zu beenden?

Correia: Wir haben es selbst in der Hand und werden alles geben, um das abschließende Ligaspiel beim FC Ingolstadt 04 zu gewinnen. Am Ende der Saison eine Trophäe in den Händen zu halten, wäre noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Sollte es nicht klappen, könnte ich aber auch damit leben. Unser großer Traum ist schon jetzt wahr geworden.

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