Elversbergs Conrad: "Ausbeute kein Zufall"

Platz zwei gegen Platz eins: Die SV 07 Elversberg empfängt heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport ) im Rahmen des 8. Spieltages in der 3. Liga den Tabellenführer TSV 1860 München zum Topspiel. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger die "Löwen" von der Spitze verdrängen. Im DFB.de -Interview spricht SVE-Kapitän Kevin Conrad (32) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage.

DFB.de: Die jüngste Partie beim SV Meppen haben Sie wegen einer Gelb-Rotsperre verpasst. Wie schwer war es Ihnen gefallen, beim 0:0 nur Beobachter zu sein, Herr Conrad?

Kevin Conrad: Es war schon eine ungewohnte Situation, nicht eingreifen und der Mannschaft helfen zu können. Im zweiten Durchgang war ich etwas entspannter, weil da unsere Leistung besser war. (lacht) Die Entscheidung unseres Trainers Horst Steffen, nach der Halbzeit auf eine Dreierkette umzustellen, ist aufgegangen. Wir haben dadurch die Räume besser besetzt. Im Offensivbereich hat ein wenig das Glück gefehlt, um den vielleicht entscheidenden Treffer zu erzielen.

DFB.de: Ebenfalls in der Zuschauerrolle waren Sie anschließend bei der Auslosung der zweiten Hauptrunde im DFB-Pokal. Was waren Ihre ersten Gedanken zum Gegner VfL Bochum?

Conrad: Wieder ein Bundesligist, geil. (lacht) Mit dem VfL Bochum wartet ein Traditionsverein auf uns, das Stadion wird voll werden. Wir freuen uns schon jetzt sehr auf die Partie.

DFB.de: Platz zwei nach sieben Spieltagen und im DFB-Pokal gegen den Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen gewonnen: Wie hätten Sie reagiert, wenn Ihnen das jemand vor Saisonbeginn prophezeit hätte?

Conrad: Ich hätte das ohne jedes Zögern sofort unterschrieben. In dem Ausmaß konnte man den Start nicht planen. Ich muss aber auch sagen, dass unsere Ausbeute nicht von ungefähr kommt und auch kein Zufall ist. Dahinter steckt harte und konzentrierte Arbeit. Gegen Leverkusen kam alles zusammen, was man für eine Pokalüberraschung benötigt: Ein Sahnetag bei uns und ein Bundesligist, der in dieser Partie nicht seine Normalform abrufen konnte. In der 3. Liga sind unsere Pläne bisher eigentlich immer aufgegangen, vielleicht wurden wir zu Saisonbeginn von dem einen oder anderen auch ein wenig unterschätzt. Unsere Spielweise spricht sich jedoch mit Sicherheit herum, die Gegner werden sich neue Ansätze überlegen. Da müssen wir dann auch wieder Lösungen finden.

DFB.de: Ist es möglicherweise an der Zeit, sich neue Ziele zu setzen?

Conrad: Unsere Herangehensweise ändert sich nicht. Wir sind als Aufsteiger ein aufstrebender Verein. Wir wollen mit offensivem und attraktivem Fußball überzeugen und weitere Fans gewinnen. Wo wir tabellarisch landen werden, ist offen.

DFB.de: Was macht es so schwer, gegen Ihr Team zu punkten?

Conrad: Vor allem unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Wir können nicht nur offensiv ein Feuerwerk abbrennen, sondern auch defensiv überzeugen. Ich denke da vor allem an die zweite Halbzeit der Partie bei Dynamo Dresden, in der wir uns leidenschaftlich in jeden ​ Zweikampf und jeden Schuss geworfen haben. Da wir uns als Mannschaft schon lange kennen, vertrauen wir uns. Wir genießen es einfach, gemeinsam auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Nicht nur für die SV 07 Elversberg war der Aufstieg die Rückkehr in die 3. Liga, auch für Sie persönlich. Fühlt sich die Spielklasse noch genauso an?

Conrad: Die Liga ist mindestens so attraktiv wie in der Saison 2019/2020, als ich für den SV Waldhof Mannheim am Ball war. Auch jetzt sind viele Traditionsvereine am Start, die Stadien wieder gut gefüllt. Die 3. Liga macht deutlich mehr Spaß als die Regionalliga. Vor den Partien merkt man bei der eigenen Mannschaft und beim Gegner etwas mehr die Vorfreude und Aufregung, weil man in einer der drei Profiligen am Ball ist.

DFB.de: Wie schon beim Chemnitzer FC und dem SV Waldhof Mannheim sind Sie auch in Elversberg Kapitän. Was bedeutet Ihnen das?

Conrad: Das ist eine Ehre für mich. Zumal die Kapitänsfindung durchaus unterschiedlich war. Mal wurde der Spielführer direkt vom Trainer bestimmt oder nach einer vorherigen Wahl des Mannschaftsrates. Oder die Mitspieler haben unmittelbar für den Kapitän abgestimmt. Mich freut es, dass meine Art gut ankommt. Diese Position zu haben, macht mich stolz. Der damit verbundenen Verantwortung will ich gerecht werden und meinen Mitspielern helfen, ihre bestmögliche Leistung abzurufen. In den Mannschaften gibt es ganz unterschiedliche Charaktere. Dem einen Mitspieler muss man vielleicht den Druck etwas nehmen, anderen wiederum etwas Druck machen. Dieser vielseitige Umgang bereitet mir Freude.

DFB.de: Als Innenverteidiger sind Sie 1,81 Meter groß. Ist das manchmal ein Nachteil?

Conrad: Ein paar Zentimeter mehr würden es manchmal schon etwas einfacher machen. (lacht) So muss ich halt ein wenig mehr darauf achten, wann es sinnvoll ist, in den direkten Luftzweikampf zu gehen, oder wann ich mich doch eher auf einen nachrückenden Gegenspieler konzentrieren sollte. Mit einem guten Stellungsspiel kann man einiges herausholen. Und meine Sprungkraft ist auch nicht die schlechteste.

DFB.de: Mit dem TSV 1860 München ist am Samstag nicht nur der Tabellenführer in Elversberg zu Gast, sondern auch die bislang erfolgreichste Offensive der Liga. Stellen Sie sich auf viel Arbeit ein?

Conrad: Definitiv. Die Tabellenführung der "Löwen" halte ich für keine Momentaufnahme. Der TSV 1860 probiert jetzt schon seit einigen Jahren, wieder in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Mein Eindruck ist, dass in der Vergangenheit die nicht ganz so guten Saisonstarts das verhindert hatten. Dieses Problem haben die Münchner in dieser Saison nicht. Daher erwarte ich 1860 bis zum Saisonende weit oben.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um gegen den Spitzenreiter zu bestehen?

Conrad: Wir müssen weiterhin mutig auftreten. Gegen 1860 München kann es durchaus vorkommen, dass wir ein paar Minuten hinterherlaufen müssen. Dann gilt es, sich reinzubeißen und über Ballbesitzphasen zu unserer Spielweise zu finden. Dann können wir auch zu jeder Zeit ein Tor erzielen.

[mspw]

Platz zwei gegen Platz eins: Die SV 07 Elversberg empfängt heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport ) im Rahmen des 8. Spieltages in der 3. Liga den Tabellenführer TSV 1860 München zum Topspiel. Mit einem Sieg könnte der Aufsteiger die "Löwen" von der Spitze verdrängen. Im DFB.de -Interview spricht SVE-Kapitän Kevin Conrad (32) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage.

DFB.de: Die jüngste Partie beim SV Meppen haben Sie wegen einer Gelb-Rotsperre verpasst. Wie schwer war es Ihnen gefallen, beim 0:0 nur Beobachter zu sein, Herr Conrad?

Kevin Conrad: Es war schon eine ungewohnte Situation, nicht eingreifen und der Mannschaft helfen zu können. Im zweiten Durchgang war ich etwas entspannter, weil da unsere Leistung besser war. (lacht) Die Entscheidung unseres Trainers Horst Steffen, nach der Halbzeit auf eine Dreierkette umzustellen, ist aufgegangen. Wir haben dadurch die Räume besser besetzt. Im Offensivbereich hat ein wenig das Glück gefehlt, um den vielleicht entscheidenden Treffer zu erzielen.

DFB.de: Ebenfalls in der Zuschauerrolle waren Sie anschließend bei der Auslosung der zweiten Hauptrunde im DFB-Pokal. Was waren Ihre ersten Gedanken zum Gegner VfL Bochum?

Conrad: Wieder ein Bundesligist, geil. (lacht) Mit dem VfL Bochum wartet ein Traditionsverein auf uns, das Stadion wird voll werden. Wir freuen uns schon jetzt sehr auf die Partie.

DFB.de: Platz zwei nach sieben Spieltagen und im DFB-Pokal gegen den Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen gewonnen: Wie hätten Sie reagiert, wenn Ihnen das jemand vor Saisonbeginn prophezeit hätte?

Conrad: Ich hätte das ohne jedes Zögern sofort unterschrieben. In dem Ausmaß konnte man den Start nicht planen. Ich muss aber auch sagen, dass unsere Ausbeute nicht von ungefähr kommt und auch kein Zufall ist. Dahinter steckt harte und konzentrierte Arbeit. Gegen Leverkusen kam alles zusammen, was man für eine Pokalüberraschung benötigt: Ein Sahnetag bei uns und ein Bundesligist, der in dieser Partie nicht seine Normalform abrufen konnte. In der 3. Liga sind unsere Pläne bisher eigentlich immer aufgegangen, vielleicht wurden wir zu Saisonbeginn von dem einen oder anderen auch ein wenig unterschätzt. Unsere Spielweise spricht sich jedoch mit Sicherheit herum, die Gegner werden sich neue Ansätze überlegen. Da müssen wir dann auch wieder Lösungen finden.

DFB.de: Ist es möglicherweise an der Zeit, sich neue Ziele zu setzen?

Conrad: Unsere Herangehensweise ändert sich nicht. Wir sind als Aufsteiger ein aufstrebender Verein. Wir wollen mit offensivem und attraktivem Fußball überzeugen und weitere Fans gewinnen. Wo wir tabellarisch landen werden, ist offen.

DFB.de: Was macht es so schwer, gegen Ihr Team zu punkten?

Conrad: Vor allem unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Wir können nicht nur offensiv ein Feuerwerk abbrennen, sondern auch defensiv überzeugen. Ich denke da vor allem an die zweite Halbzeit der Partie bei Dynamo Dresden, in der wir uns leidenschaftlich in jeden ​ Zweikampf und jeden Schuss geworfen haben. Da wir uns als Mannschaft schon lange kennen, vertrauen wir uns. Wir genießen es einfach, gemeinsam auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Nicht nur für die SV 07 Elversberg war der Aufstieg die Rückkehr in die 3. Liga, auch für Sie persönlich. Fühlt sich die Spielklasse noch genauso an?

Conrad: Die Liga ist mindestens so attraktiv wie in der Saison 2019/2020, als ich für den SV Waldhof Mannheim am Ball war. Auch jetzt sind viele Traditionsvereine am Start, die Stadien wieder gut gefüllt. Die 3. Liga macht deutlich mehr Spaß als die Regionalliga. Vor den Partien merkt man bei der eigenen Mannschaft und beim Gegner etwas mehr die Vorfreude und Aufregung, weil man in einer der drei Profiligen am Ball ist.

DFB.de: Wie schon beim Chemnitzer FC und dem SV Waldhof Mannheim sind Sie auch in Elversberg Kapitän. Was bedeutet Ihnen das?

Conrad: Das ist eine Ehre für mich. Zumal die Kapitänsfindung durchaus unterschiedlich war. Mal wurde der Spielführer direkt vom Trainer bestimmt oder nach einer vorherigen Wahl des Mannschaftsrates. Oder die Mitspieler haben unmittelbar für den Kapitän abgestimmt. Mich freut es, dass meine Art gut ankommt. Diese Position zu haben, macht mich stolz. Der damit verbundenen Verantwortung will ich gerecht werden und meinen Mitspielern helfen, ihre bestmögliche Leistung abzurufen. In den Mannschaften gibt es ganz unterschiedliche Charaktere. Dem einen Mitspieler muss man vielleicht den Druck etwas nehmen, anderen wiederum etwas Druck machen. Dieser vielseitige Umgang bereitet mir Freude.

DFB.de: Als Innenverteidiger sind Sie 1,81 Meter groß. Ist das manchmal ein Nachteil?

Conrad: Ein paar Zentimeter mehr würden es manchmal schon etwas einfacher machen. (lacht) So muss ich halt ein wenig mehr darauf achten, wann es sinnvoll ist, in den direkten Luftzweikampf zu gehen, oder wann ich mich doch eher auf einen nachrückenden Gegenspieler konzentrieren sollte. Mit einem guten Stellungsspiel kann man einiges herausholen. Und meine Sprungkraft ist auch nicht die schlechteste.

DFB.de: Mit dem TSV 1860 München ist am Samstag nicht nur der Tabellenführer in Elversberg zu Gast, sondern auch die bislang erfolgreichste Offensive der Liga. Stellen Sie sich auf viel Arbeit ein?

Conrad: Definitiv. Die Tabellenführung der "Löwen" halte ich für keine Momentaufnahme. Der TSV 1860 probiert jetzt schon seit einigen Jahren, wieder in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Mein Eindruck ist, dass in der Vergangenheit die nicht ganz so guten Saisonstarts das verhindert hatten. Dieses Problem haben die Münchner in dieser Saison nicht. Daher erwarte ich 1860 bis zum Saisonende weit oben.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um gegen den Spitzenreiter zu bestehen?

Conrad: Wir müssen weiterhin mutig auftreten. Gegen 1860 München kann es durchaus vorkommen, dass wir ein paar Minuten hinterherlaufen müssen. Dann gilt es, sich reinzubeißen und über Ballbesitzphasen zu unserer Spielweise zu finden. Dann können wir auch zu jeder Zeit ein Tor erzielen.

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