Ein deutscher Feier-Tag

Vor dem Anpfiff war auf den Plätzen im ganzen Land der große Respekt vor den technisch perfekten Portugiesen zu spüren. Der beste Spieler der Welt, immerhin, stand im Aufgebot des Gegners. Ausgelassen und laut war’s selten vor dem Anpfiff auf den Public-Viewing-Plätzen in Deutschland, eher herrschte angespannte Stille. Die Kameraschwenks über die Fanmengen ließen besorgte Gesichter erkennen.

Das änderte sich schlagartig als Lukas Podolski die linke Außenbahn runterraste und Bastian Schweinsteiger seine Hereingabe bei vollem Tempo technisch perfekt ins kurze Eck drückte. Die 22. Minute von Hamburg bis München: Hüpfen, Schreien, in die Arme fallen. Wiederholung nach Kloses Kopfballwischer zum 2:0 und Ballacks Treffer zum 3:1.

35.000 Fans feierten nach Angaben der Polizei in Hamburg, wo vor der Partie die Band Revolverheld ihren EM-Song „Helden 2008“ gespielt hatte. Im Hamburger Schanzenviertel standen und saßen Deutsche und Portugiesen gemeinsam feiernd (und leidend) vor den Leinwänden und verfolgten das hochklassige Viertelfinale, eines der besten Spiele einer atemberaubend spannenden Europameisterschaft. In Frankfurts Innenstadt erinnerte eine Kulisse von 7.000 Fans an das Sommermärchen aus dem Jahr 2006.

EURO 2008 - Ein deutscher Feier-Tag

In der DFB-Zentralverwaltung trafen nach Spielende über 1.000 Glückwunschmails ein. Die Seiten der www.dfb.de werden seit Turnierbeginn millionenfach abgerufen.

Auch die Abgeordneten des Bundestags konnten der Anziehungskraft des Fußballs nicht widerstehen. Rund 30 Minuten vor dem Anpfiff beendete Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) die Sitzung. Bundeskanzlerin Angela Merkel musste beim EU-Gipfel in Brüssel bis in die späten Abendstunden konferieren, wurde aber per SMS auf dem Laufenden gehalten. „Deutschland kann sich mit Recht freuen, die Mannschaft aber auch“, sagte Merkel. Zum größten Fanfest Baden-Württembergs in Heilbronn strömten 16.000 Fans.

Berlin: Fanmeile wird fürs Halbfinale geöffnet

Die EM-Fanmeile vor dem Brandenburger Tor ist vor dem Halbfinale zwischen Deutschland und der Türkei kurzerhand um 500 Meter verlängert worden. Das gaben die Veranstalter am Montag in Berlin bekannt. Somit erstreckt sich das größte Public-Viewing-Fest Deutschlands, das am Dienstag eröffnet wird, auf der Straße des 17. Juni nun über 1,2 km.

"Das ist Fußball XXL und eine große Party. Es passen 500.000 Zuschauer auf die Fanmeile, und mit so vielen rechnen wir auch am Mittwoch zum Spiel gegen die Türkei", sagte Mit-Veranstalter Willy Kausch. Auf drei Groß-Leinwänden, darunter die größte mobile Videowand Europas (80 Quadratmeter), können die Fans im Herzen der Hauptstadt beide Halbfinalpartien und das Finale anschauen. Rund 60 Stände bieten ihre Waren an, für Sicherheit sorgen 450 Ordner.

Auch im Münchner Olympiastadion können Fans an beiden Halbfinal-Tagen die Spiele gemeinsam sehen. Das gab die Olympiapark München GmbH am Freitag bekannt. Bis zu 30.000 Zuschauer können von der Tribüne unter dem Zeltdach die Halbfinals (25. und 26. Juni) und das Finale (29. Juni) auf einer 70 Quadratmeter großen Leinwand verfolgen.

Am Ende, kurz vor dem Abpfiff des Spiels gegen Portugal war’s dann wieder beängstigend still in Erfurt, Gera und Weimar, auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg und in der Frankfurter Innenstadt. Helder Postiga hatte das 2:3 aus Sicht der Portugiesen geschossen. Doch als Schiedsrichter Peter Fröjdfeldt nach endlosen vier Minuten Nachspielzeit in die Pfeife blies, war dies der Anpfiff für einen deutschen Feiertag.

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Vor dem Anpfiff war auf den Plätzen im ganzen Land der große Respekt vor den technisch perfekten Portugiesen zu spüren. Der beste Spieler der Welt, immerhin, stand im Aufgebot des Gegners. Ausgelassen und laut war’s selten vor dem Anpfiff auf den Public-Viewing-Plätzen in Deutschland, eher herrschte angespannte Stille. Die Kameraschwenks über die Fanmengen ließen besorgte Gesichter erkennen.

Das änderte sich schlagartig als Lukas Podolski die linke Außenbahn runterraste und Bastian Schweinsteiger seine Hereingabe bei vollem Tempo technisch perfekt ins kurze Eck drückte. Die 22. Minute von Hamburg bis München: Hüpfen, Schreien, in die Arme fallen. Wiederholung nach Kloses Kopfballwischer zum 2:0 und Ballacks Treffer zum 3:1.

35.000 Fans feierten nach Angaben der Polizei in Hamburg, wo vor der Partie die Band Revolverheld ihren EM-Song „Helden 2008“ gespielt hatte. Im Hamburger Schanzenviertel standen und saßen Deutsche und Portugiesen gemeinsam feiernd (und leidend) vor den Leinwänden und verfolgten das hochklassige Viertelfinale, eines der besten Spiele einer atemberaubend spannenden Europameisterschaft. In Frankfurts Innenstadt erinnerte eine Kulisse von 7.000 Fans an das Sommermärchen aus dem Jahr 2006.

EURO 2008 - Ein deutscher Feier-Tag

In der DFB-Zentralverwaltung trafen nach Spielende über 1.000 Glückwunschmails ein. Die Seiten der www.dfb.de werden seit Turnierbeginn millionenfach abgerufen.

Auch die Abgeordneten des Bundestags konnten der Anziehungskraft des Fußballs nicht widerstehen. Rund 30 Minuten vor dem Anpfiff beendete Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) die Sitzung. Bundeskanzlerin Angela Merkel musste beim EU-Gipfel in Brüssel bis in die späten Abendstunden konferieren, wurde aber per SMS auf dem Laufenden gehalten. „Deutschland kann sich mit Recht freuen, die Mannschaft aber auch“, sagte Merkel. Zum größten Fanfest Baden-Württembergs in Heilbronn strömten 16.000 Fans.

Berlin: Fanmeile wird fürs Halbfinale geöffnet

Die EM-Fanmeile vor dem Brandenburger Tor ist vor dem Halbfinale zwischen Deutschland und der Türkei kurzerhand um 500 Meter verlängert worden. Das gaben die Veranstalter am Montag in Berlin bekannt. Somit erstreckt sich das größte Public-Viewing-Fest Deutschlands, das am Dienstag eröffnet wird, auf der Straße des 17. Juni nun über 1,2 km.

"Das ist Fußball XXL und eine große Party. Es passen 500.000 Zuschauer auf die Fanmeile, und mit so vielen rechnen wir auch am Mittwoch zum Spiel gegen die Türkei", sagte Mit-Veranstalter Willy Kausch. Auf drei Groß-Leinwänden, darunter die größte mobile Videowand Europas (80 Quadratmeter), können die Fans im Herzen der Hauptstadt beide Halbfinalpartien und das Finale anschauen. Rund 60 Stände bieten ihre Waren an, für Sicherheit sorgen 450 Ordner.

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Auch im Münchner Olympiastadion können Fans an beiden Halbfinal-Tagen die Spiele gemeinsam sehen. Das gab die Olympiapark München GmbH am Freitag bekannt. Bis zu 30.000 Zuschauer können von der Tribüne unter dem Zeltdach die Halbfinals (25. und 26. Juni) und das Finale (29. Juni) auf einer 70 Quadratmeter großen Leinwand verfolgen.

Am Ende, kurz vor dem Abpfiff des Spiels gegen Portugal war’s dann wieder beängstigend still in Erfurt, Gera und Weimar, auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg und in der Frankfurter Innenstadt. Helder Postiga hatte das 2:3 aus Sicht der Portugiesen geschossen. Doch als Schiedsrichter Peter Fröjdfeldt nach endlosen vier Minuten Nachspielzeit in die Pfeife blies, war dies der Anpfiff für einen deutschen Feiertag.