Eichers Torwart-Tor aus 70 Metern: "Nur schwer zu realisieren"

[bild1]

Fast 90 Spiele im Seniorenbereich und ein Tor: Was für einen Stürmer eine Katastrophen-Bilanz wäre, ist im Fall von Vitus Eicher, Torwart des Bayern-Regionalligisten 1860 München II, bemerkenswert. Schließlich gehören Torhüter-Treffer zu den seltenen Ereignissen im Fußball. Eicher gelang jedoch beim 3:1 im Meisterschaftsspiel gegen den TSV Buchbach ein Tor aus rund 70 Metern.

Der Schlag des 22-Jährigen, der einen Lizenzspielervertrag besitzt und bei den Profis trainiert, aus der eigenen Hälfte sprang über den verdutzten Buchbacher Schlussmann Florian Preußer hinweg ins Netz zum 1:0 für die "Löwen". Dank des Erfolgs gegen Buchbach festigte die von Markus von Ahlen trainierte 1860-Reserve ihren Platz an der Tabellenspitze und machte einen weiteren Schritt in Richtung Aufstiegsrelegation. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Vitus Eicher mit dem Journalisten Thomas Ziehn über sein Tor, die Tabellensituation und seine Ziele.

DFB.de: Herr Eicher, wie haben Sie die Szene erlebt, die im Heimspiel gegen den TSV Buchbach zum 1:0 geführt hat?

Vitus Eicher: Ich habe einen Pass bekommen und wollte einen langen Ball auf Bobby Wood spielen. Dabei habe ich gemerkt, dass mir der Schlag etwas zu lang geraten war. Ivan Knezevic hat gekreuzt und damit wohl die Buchbacher Defensive verwirrt. Plötzlich lag der Ball im Tor.

DFB.de: War in dem Moment, in dem Sie den Ball nach vorne geschlagen haben, auch nur ansatzweise damit zu rechnen, dass ein Tor daraus entstehen würde?

Eicher: Damit war eigentlich nicht zu rechnen. Ich habe erst gar nicht realisiert, dass ich ein Tor gemacht habe.

DFB.de: Haben Sie nach dem Spielende mit Buchbach-Schlussmann Florian Preußer gesprochen?

Eicher: Ich kenne Florian Preußer schon lange. Er ist mein Jahrgang. Ich habe ihm gesagt, dass er sich keinen Kopf machen soll. Die Situation war für einen Torhüter nicht einfach. Unter dem Strich war es wohl einfach großes Glück für mich. Florian Preußer ist trotzdem ein hervorragender Schlussmann.

DFB.de: Stand das Handy nach dem Spiel noch still?

Eicher: Es war schon einiges los bei mir. Viele Freunde und Bekannte haben sich gemeldet und mir gratuliert.

DFB.de: Gehören weite Abschläge zu Ihren Stärken?

Eicher: Meine Stärken selbst zu beurteilen, ist schwierig. Ich denke, die Situation war einfach glücklich.

DFB.de: Hatten Sie zuvor schon einmal einen Treffer erzielt?

Eicher: Es war mein allererstes Tor. Deshalb war die Freude darüber extrem groß.

DFB.de: Wie wichtig war Ihr Tor für den Spielverlauf?

Eicher: Bis zur Führung kamen wir nicht so gut in die Partie. Buchbach hat prima mitgespielt und es uns nicht einfach gemacht. Das 1:0 war für uns eine Befreiung.

DFB.de: Ihr Team führt die Tabelle souverän an. Was ist gefordert, um die Spitze zu verteidigen?

Eicher: Wir tun gut daran, nicht auf die Tabelle zu schauen. Unser Fokus sollte nur auf dem jeweils nächsten Spiel liegen.

DFB.de: Was zeichnet die Zweitvertretung der Löwen aktuell aus?

Eicher: Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist hervorragend. Jeder ist bestrebt, sich weiterzuentwickeln. Die positiven Ergebnisse machen es selbstverständlich leichter.

DFB.de: Schon am Freitag geht es mit dem Spiel beim SC Eltersdorf weiter. Wieder mit einen Eicher-Treffer?

Eicher: (lacht) Ich kann nichts versprechen. Im Ernst: Entscheidend ist, dass wir die Partie so angehen wie das 3:0 im Hinspiel, das gerade einmal drei Wochen zurückliegt. Besonders in der ersten Hälfte haben wir eine exzellente Leistung gezeigt.

DFB.de: Seit rund zwölf Jahren sind Sie für die Löwen am Ball. Was bedeutet der Verein für Sie?

[bild2]

Eicher: Seit ich denken kann, bin ich Fan von 1860. Dass ich jetzt bei den Löwen spiele, ist eine Ehre für mich. Der TSV wird immer mein Verein sein.

DFB.de: In Ihrer Vita steht ein Zweitligaeinsatz am 33. Spieltag in der Saison 2011/2012, beim 2:0 bei Eintracht Frankfurt. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Eicher: An Premieren erinnert man sich immer. Es war riesig für mich, vor 50.000 Zuschauern zu spielen und dann auch noch zu gewinnen. Ich hoffe, dass es nicht bei dem einen Zweitligaeinsatz bleiben wird.

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele aus?

Eicher: Ich will jede Trainingseinheit nutzen, um mein Torwartspiel weiter zu verbessern. Ich schaue deshalb bei einem erfahrenen Schlussmann wie Stammtorhüter Gábor Király ganz genau hin und versuche, mir möglichst viel abzuschauen.

[mspw]

[bild1]

Fast 90 Spiele im Seniorenbereich und ein Tor: Was für einen Stürmer eine Katastrophen-Bilanz wäre, ist im Fall von Vitus Eicher, Torwart des Bayern-Regionalligisten 1860 München II, bemerkenswert. Schließlich gehören Torhüter-Treffer zu den seltenen Ereignissen im Fußball. Eicher gelang jedoch beim 3:1 im Meisterschaftsspiel gegen den TSV Buchbach ein Tor aus rund 70 Metern.

Der Schlag des 22-Jährigen, der einen Lizenzspielervertrag besitzt und bei den Profis trainiert, aus der eigenen Hälfte sprang über den verdutzten Buchbacher Schlussmann Florian Preußer hinweg ins Netz zum 1:0 für die "Löwen". Dank des Erfolgs gegen Buchbach festigte die von Markus von Ahlen trainierte 1860-Reserve ihren Platz an der Tabellenspitze und machte einen weiteren Schritt in Richtung Aufstiegsrelegation. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Vitus Eicher mit dem Journalisten Thomas Ziehn über sein Tor, die Tabellensituation und seine Ziele.

DFB.de: Herr Eicher, wie haben Sie die Szene erlebt, die im Heimspiel gegen den TSV Buchbach zum 1:0 geführt hat?

Vitus Eicher: Ich habe einen Pass bekommen und wollte einen langen Ball auf Bobby Wood spielen. Dabei habe ich gemerkt, dass mir der Schlag etwas zu lang geraten war. Ivan Knezevic hat gekreuzt und damit wohl die Buchbacher Defensive verwirrt. Plötzlich lag der Ball im Tor.

DFB.de: War in dem Moment, in dem Sie den Ball nach vorne geschlagen haben, auch nur ansatzweise damit zu rechnen, dass ein Tor daraus entstehen würde?

Eicher: Damit war eigentlich nicht zu rechnen. Ich habe erst gar nicht realisiert, dass ich ein Tor gemacht habe.

DFB.de: Haben Sie nach dem Spielende mit Buchbach-Schlussmann Florian Preußer gesprochen?

Eicher: Ich kenne Florian Preußer schon lange. Er ist mein Jahrgang. Ich habe ihm gesagt, dass er sich keinen Kopf machen soll. Die Situation war für einen Torhüter nicht einfach. Unter dem Strich war es wohl einfach großes Glück für mich. Florian Preußer ist trotzdem ein hervorragender Schlussmann.

DFB.de: Stand das Handy nach dem Spiel noch still?

Eicher: Es war schon einiges los bei mir. Viele Freunde und Bekannte haben sich gemeldet und mir gratuliert.

DFB.de: Gehören weite Abschläge zu Ihren Stärken?

Eicher: Meine Stärken selbst zu beurteilen, ist schwierig. Ich denke, die Situation war einfach glücklich.

DFB.de: Hatten Sie zuvor schon einmal einen Treffer erzielt?

Eicher: Es war mein allererstes Tor. Deshalb war die Freude darüber extrem groß.

DFB.de: Wie wichtig war Ihr Tor für den Spielverlauf?

Eicher: Bis zur Führung kamen wir nicht so gut in die Partie. Buchbach hat prima mitgespielt und es uns nicht einfach gemacht. Das 1:0 war für uns eine Befreiung.

DFB.de: Ihr Team führt die Tabelle souverän an. Was ist gefordert, um die Spitze zu verteidigen?

Eicher: Wir tun gut daran, nicht auf die Tabelle zu schauen. Unser Fokus sollte nur auf dem jeweils nächsten Spiel liegen.

DFB.de: Was zeichnet die Zweitvertretung der Löwen aktuell aus?

Eicher: Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist hervorragend. Jeder ist bestrebt, sich weiterzuentwickeln. Die positiven Ergebnisse machen es selbstverständlich leichter.

DFB.de: Schon am Freitag geht es mit dem Spiel beim SC Eltersdorf weiter. Wieder mit einen Eicher-Treffer?

Eicher: (lacht) Ich kann nichts versprechen. Im Ernst: Entscheidend ist, dass wir die Partie so angehen wie das 3:0 im Hinspiel, das gerade einmal drei Wochen zurückliegt. Besonders in der ersten Hälfte haben wir eine exzellente Leistung gezeigt.

DFB.de: Seit rund zwölf Jahren sind Sie für die Löwen am Ball. Was bedeutet der Verein für Sie?

[bild2]

Eicher: Seit ich denken kann, bin ich Fan von 1860. Dass ich jetzt bei den Löwen spiele, ist eine Ehre für mich. Der TSV wird immer mein Verein sein.

DFB.de: In Ihrer Vita steht ein Zweitligaeinsatz am 33. Spieltag in der Saison 2011/2012, beim 2:0 bei Eintracht Frankfurt. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Eicher: An Premieren erinnert man sich immer. Es war riesig für mich, vor 50.000 Zuschauern zu spielen und dann auch noch zu gewinnen. Ich hoffe, dass es nicht bei dem einen Zweitligaeinsatz bleiben wird.

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele aus?

Eicher: Ich will jede Trainingseinheit nutzen, um mein Torwartspiel weiter zu verbessern. Ich schaue deshalb bei einem erfahrenen Schlussmann wie Stammtorhüter Gábor Király ganz genau hin und versuche, mir möglichst viel abzuschauen.