Ehrenamtler der Woche: Der Mann, der immer da ist

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Ohne sie kann der Fußball nicht bestehen: die ehrenamtlichen Helfer. Immer dienstags stellt DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen einen von ihnen vor. Was die Ehrenamtler antreibt, was sie bewegt, was sie leisten – und wie wichtig ihr Engagement ist. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie leben Fußball.

Praktisch jeden Tag geht Horst Seebauer zum Sportplatz. Fünf Minuten sind es zu Fuß bis dahin. Ein Steinwurf. Der 58-Jährige bleibt manchmal nur für ein paar Minuten, hört sich um, was es Neues gibt, schaut kurz beim Training zu, ist einfach da. Manchmal nur, um ein bisschen zu „schnacken“, wie der Norddeutsche sagt.

Horst Seebauer ist Vorsitzender des TSV Borgstedt, einem Verein in der Nähe von Rendsburg auf halber Strecke zwischen Kiel und Schleswig. Seebauer ist Jugendobmann, er betreut die zweite Herren-Mannschaft, er hat die Frauen- und Mädchen-Abteilung aufgebaut, er ist Jugendtrainer gewesen. Horst Seebauer ist der, der sich kümmert. Der da ist, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Die Stunden, die er dafür aufwendet, sagt er, dürfe man nicht zählen: „Schließlich ist es ein Ehrenamt. Und ich mache es gerne.“

Seebauer baut Damen-Mannschaft auf

Im Fußball ist Seebauer ein Spätberufener. Erst mit Anfang 20 trat er dem TSV Borgstedt bei. Vorher hatte er Handball gespielt, „das lag mir eigentlich mehr.“ Seine spätere Frau jedoch spielte Fußball, und Seebauer war es, dem es 1974 gelang, eine Damen-Mannschaft in Borgstedt, einem Ort mit 1400 Einwohnern, zu gründen. In einer Zeit, als Frauen im Fußball noch nicht gerne gesehen wurden.

Ulrike Harder war eine seiner Spielerinnen. "Was mir damals schon aufgefallen ist", sagt sie, "ist seine aufmerksame, besonnene Art. Er macht alles sehr gründlich, ist immer unheimlich gut informiert." Harder ist heute Ehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Rendsburg-Eckernförde.

Frauen-Team aus Dornröschenschlaf erweckt

Überhaupt Frauen: „Es ist ganz wichtig, eine Gattin zu haben, die einen in der ehrenamtlichen Arbeit unterstützt, so wie meine das tut“, sagt Diplom-Kaufmann Seebauer. „Mancher muss sich ja fast von zu Hause wegschleichen.“

Seebauer war es auch, der die Frauen-Mannschaft 2005 aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erweckte, nachdem es sie einige Jahre nicht gegeben hatte. Der Vater zweier Töchter und eines Sohnes fuhr ungern zu „fremden“ Vereinen, um seine Kinder spielen zu sehen. „Darum war es mein Ziel, dass wir bei uns wieder solch eine Mannschaft aufstellen“, sagt Seebauer.

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Spielersuche in Schule und Kindergarten

Er sprach mögliche Spielerinnen an, organisierte einen Trainer. Stand 2010 hat der TSV neben dem Frauen-Team vier Mädchen-Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen. Seebauer geht in Schulen und Kindergärten, bespricht sich mit Eltern. Und sein Einsatz trägt Früchte.

„Jedes Mitglied, das wir aufgeben, bekommen wir nicht wieder“, sagt Seebauer. Das scheint ein simples Argument zu sein, gar eine Phrase vielleicht, aber nur auf den ersten Blick: Denn es bedeutet enormen Einsatz. Bevor es keiner macht, macht er es eben selbst – zusätzlich zu seinen ohnehin schon vorhandenen Aufgaben.

Fehlt ein Trainer, springt er ein

Fehlt einmal ein Trainer, springt Seebauer ein, findet sich kein Fußballobmann oder Jugendwart, macht er auch das, ist ein Vereinsfest zu organisieren oder steht eine Sanierungsmaßnahme an, ist einer auf jeden Fall zur Stelle: Horst Seebauer. Als vor ein paar Jahren nur ein A-Jugendlicher zum Klub gehörte, begleitete der heute 58-Jährige ihn zu den Spielen in einen Nachbarort, damit er nicht mit dem Fahrrad fahren musste.

„Man kann mit Recht behaupten, dass der TSV Borgstedt nicht das wäre, was er gegenwärtig ist, wenn sich Horst Seebauer nicht täglich um die kleinen und großen Aufgaben des Vereins kümmern würde“, sagt Uwe Bachmann, der Ehrenamtsbeauftragte des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV), der Seebauer neulich mit der Goldenen Leistungsnadel des SHFV auszeichnete.

Auch in den „Club der 100“ des Deutschen Fußball-Bundes wurde er aufgenommen, der Mann, der jeden Tag zum Sportplatz geht.

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Ohne sie kann der Fußball nicht bestehen: die ehrenamtlichen Helfer. Immer dienstags stellt DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen einen von ihnen vor. Was die Ehrenamtler antreibt, was sie bewegt, was sie leisten – und wie wichtig ihr Engagement ist. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie leben Fußball.

Praktisch jeden Tag geht Horst Seebauer zum Sportplatz. Fünf Minuten sind es zu Fuß bis dahin. Ein Steinwurf. Der 58-Jährige bleibt manchmal nur für ein paar Minuten, hört sich um, was es Neues gibt, schaut kurz beim Training zu, ist einfach da. Manchmal nur, um ein bisschen zu „schnacken“, wie der Norddeutsche sagt.

Horst Seebauer ist Vorsitzender des TSV Borgstedt, einem Verein in der Nähe von Rendsburg auf halber Strecke zwischen Kiel und Schleswig. Seebauer ist Jugendobmann, er betreut die zweite Herren-Mannschaft, er hat die Frauen- und Mädchen-Abteilung aufgebaut, er ist Jugendtrainer gewesen. Horst Seebauer ist der, der sich kümmert. Der da ist, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Die Stunden, die er dafür aufwendet, sagt er, dürfe man nicht zählen: „Schließlich ist es ein Ehrenamt. Und ich mache es gerne.“

Seebauer baut Damen-Mannschaft auf

Im Fußball ist Seebauer ein Spätberufener. Erst mit Anfang 20 trat er dem TSV Borgstedt bei. Vorher hatte er Handball gespielt, „das lag mir eigentlich mehr.“ Seine spätere Frau jedoch spielte Fußball, und Seebauer war es, dem es 1974 gelang, eine Damen-Mannschaft in Borgstedt, einem Ort mit 1400 Einwohnern, zu gründen. In einer Zeit, als Frauen im Fußball noch nicht gerne gesehen wurden.

Ulrike Harder war eine seiner Spielerinnen. "Was mir damals schon aufgefallen ist", sagt sie, "ist seine aufmerksame, besonnene Art. Er macht alles sehr gründlich, ist immer unheimlich gut informiert." Harder ist heute Ehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Rendsburg-Eckernförde.

Frauen-Team aus Dornröschenschlaf erweckt

Überhaupt Frauen: „Es ist ganz wichtig, eine Gattin zu haben, die einen in der ehrenamtlichen Arbeit unterstützt, so wie meine das tut“, sagt Diplom-Kaufmann Seebauer. „Mancher muss sich ja fast von zu Hause wegschleichen.“

Seebauer war es auch, der die Frauen-Mannschaft 2005 aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erweckte, nachdem es sie einige Jahre nicht gegeben hatte. Der Vater zweier Töchter und eines Sohnes fuhr ungern zu „fremden“ Vereinen, um seine Kinder spielen zu sehen. „Darum war es mein Ziel, dass wir bei uns wieder solch eine Mannschaft aufstellen“, sagt Seebauer.

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Spielersuche in Schule und Kindergarten

Er sprach mögliche Spielerinnen an, organisierte einen Trainer. Stand 2010 hat der TSV neben dem Frauen-Team vier Mädchen-Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen. Seebauer geht in Schulen und Kindergärten, bespricht sich mit Eltern. Und sein Einsatz trägt Früchte.

„Jedes Mitglied, das wir aufgeben, bekommen wir nicht wieder“, sagt Seebauer. Das scheint ein simples Argument zu sein, gar eine Phrase vielleicht, aber nur auf den ersten Blick: Denn es bedeutet enormen Einsatz. Bevor es keiner macht, macht er es eben selbst – zusätzlich zu seinen ohnehin schon vorhandenen Aufgaben.

Fehlt ein Trainer, springt er ein

Fehlt einmal ein Trainer, springt Seebauer ein, findet sich kein Fußballobmann oder Jugendwart, macht er auch das, ist ein Vereinsfest zu organisieren oder steht eine Sanierungsmaßnahme an, ist einer auf jeden Fall zur Stelle: Horst Seebauer. Als vor ein paar Jahren nur ein A-Jugendlicher zum Klub gehörte, begleitete der heute 58-Jährige ihn zu den Spielen in einen Nachbarort, damit er nicht mit dem Fahrrad fahren musste.

„Man kann mit Recht behaupten, dass der TSV Borgstedt nicht das wäre, was er gegenwärtig ist, wenn sich Horst Seebauer nicht täglich um die kleinen und großen Aufgaben des Vereins kümmern würde“, sagt Uwe Bachmann, der Ehrenamtsbeauftragte des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV), der Seebauer neulich mit der Goldenen Leistungsnadel des SHFV auszeichnete.

Auch in den „Club der 100“ des Deutschen Fußball-Bundes wurde er aufgenommen, der Mann, der jeden Tag zum Sportplatz geht.