Ebbers nach der großen Geste: "Ich bin extrem froh"

St. Paulis Trainer André Schubert brachte es auf den Punkt: "Der Fairplay-Gedanke war der große Sieger des Spiels." Gemeint war die Aktion seines Stürmers Marius Ebbers, der am Dienstagabend neun Minuten vor Ende der Zweitligapartie gegen Union Berlin das vermeintliche Tor zum 2:1 erzielt hatte, dann aber zugab, den Ball nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit der Hand berührt zu haben. Schiedsrichter Tobias Welz entschied also auf Freistoß statt auf Tor.

Trotzdem gab es noch ein sportliches Happy End für St. Pauli. Durch einen Treffer von Fin Bartels kamen die Hamburger in der Nachspielzeit zum Sieg und zu drei wichtigen Punkten im Kampf um den Aufstieg. Auch aufgrund dieser Konstellation zieht Fußball-Deutschland den Hut vor Marius Ebbers. Mit seiner Ehrlichkeit ist er ein Kandidat für den Sonderpreis der DFB-Aktion „Fair ist mehr“. Gegenüber DFB.de gibt Ebbers Einblicke in seine Gedanken und Gemütslage.

DFB.de: Herr Ebbers, wie intensiv haben Sie nachgedacht, ehe Sie das Handspiel zugaben? Oder war es eine spontane Reaktion?

Marius Ebbers: Als der Schiedsrichter auf mich zukam, wusste ich schon, was er wollte. Es war natürlich alles ganz hektisch, laut und verwirrend. Die Fans feierten, die Berliner reklamierten. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, und dann habe ich ihm die Wahrheit gesagt.

DFB.de: Sie haben nach dem Spiel gesagt: "Wäre es beim 1:1 geblieben, hätte es wohl geheißen, dafür gibt es zwar den Fairplay-Preis, doch clever war das nicht." Warum war Ihre "unclevere" Entscheidung die bessere?

Ebbers: Ich hätte mal die Reaktionen sehen wollen, wenn ich gesagt hätte, dass ich nicht mit der Hand gespielt habe. Im Fernsehen konnte man das Gegenteil sehen. Für mich war klar, dass ich die Wahrheit sagen würde. Ich habe dem Schiedsrichter auch noch versucht zu sagen, dass es kein absichtliches Handspiel war, aber ich weiß nicht, ob es bei dem ganzen Lärm überhaupt angekommen ist.

DFB.de: Hätten Sie sich Vorwürfe anhören müssen, wäre nicht noch das 2:1 gefallen?

Ebbers: Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir das Spiel noch gewonnen haben. Während des Spiels habe ich nicht darüber nachgedacht, aber nachher kamen schon die Gedanken, welche Konsequenzen das gehabt hätte, wenn wir nicht gewonnen hätten. Es wäre eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen gewesen, da Düsseldorf parallel auch gewonnen hat.



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St. Paulis Trainer André Schubert brachte es auf den Punkt: "Der Fairplay-Gedanke war der große Sieger des Spiels." Gemeint war die Aktion seines Stürmers Marius Ebbers, der am Dienstagabend neun Minuten vor Ende der Zweitligapartie gegen Union Berlin das vermeintliche Tor zum 2:1 erzielt hatte, dann aber zugab, den Ball nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit der Hand berührt zu haben. Schiedsrichter Tobias Welz entschied also auf Freistoß statt auf Tor.

Trotzdem gab es noch ein sportliches Happy End für St. Pauli. Durch einen Treffer von Fin Bartels kamen die Hamburger in der Nachspielzeit zum Sieg und zu drei wichtigen Punkten im Kampf um den Aufstieg. Auch aufgrund dieser Konstellation zieht Fußball-Deutschland den Hut vor Marius Ebbers. Mit seiner Ehrlichkeit ist er ein Kandidat für den Sonderpreis der DFB-Aktion „Fair ist mehr“. Gegenüber DFB.de gibt Ebbers Einblicke in seine Gedanken und Gemütslage.

DFB.de: Herr Ebbers, wie intensiv haben Sie nachgedacht, ehe Sie das Handspiel zugaben? Oder war es eine spontane Reaktion?

Marius Ebbers: Als der Schiedsrichter auf mich zukam, wusste ich schon, was er wollte. Es war natürlich alles ganz hektisch, laut und verwirrend. Die Fans feierten, die Berliner reklamierten. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, und dann habe ich ihm die Wahrheit gesagt.

DFB.de: Sie haben nach dem Spiel gesagt: "Wäre es beim 1:1 geblieben, hätte es wohl geheißen, dafür gibt es zwar den Fairplay-Preis, doch clever war das nicht." Warum war Ihre "unclevere" Entscheidung die bessere?

Ebbers: Ich hätte mal die Reaktionen sehen wollen, wenn ich gesagt hätte, dass ich nicht mit der Hand gespielt habe. Im Fernsehen konnte man das Gegenteil sehen. Für mich war klar, dass ich die Wahrheit sagen würde. Ich habe dem Schiedsrichter auch noch versucht zu sagen, dass es kein absichtliches Handspiel war, aber ich weiß nicht, ob es bei dem ganzen Lärm überhaupt angekommen ist.

DFB.de: Hätten Sie sich Vorwürfe anhören müssen, wäre nicht noch das 2:1 gefallen?

Ebbers: Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir das Spiel noch gewonnen haben. Während des Spiels habe ich nicht darüber nachgedacht, aber nachher kamen schon die Gedanken, welche Konsequenzen das gehabt hätte, wenn wir nicht gewonnen hätten. Es wäre eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen gewesen, da Düsseldorf parallel auch gewonnen hat.

DFB.de: Sind Sie sich der Tragweite und der besonderen Symbolik Ihrer Aktion bewusst?

Ebbers: Die Tragweite war mir während des Spiels nicht bewusst, denn ich habe, wie gesagt, während der Partie nicht darüber nachgedacht. Auch wenn der Fairplay-Gedanke immer im Vordergrund stehen sollte, ist es für einen Spieler schon eine blöde Situation und eine enorme Verantwortung. Denn rein sportlich gesehen hätte ich auch der große Verlierer sein können. Schließlich geht es um den Aufstieg in die Bundesliga und um sehr viel Geld. Daher bin ich extrem froh, dass wir gewonnen haben.