Durm: Nach hinten - und dann Außen vorbei

Wenn Erik Durm heute Abend (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) mit Borussia Dortmund zur dritten Runde des DFB-Pokals ins Ludwigsparkstadion einläuft, dann ist dies auch eine Rückkehr. Von 2007 bis 2010 spielte der heute 21-Jährige für den 1. FC Saarbrücken. Schnell half er bereits als B-Jugendlicher in der A-Jugend aus. Kurz darauf wurde er Torschützenkönig in der Regionalliga des höchsten Fußballnachwuchses.

Erik Durm war Stürmer, ein echter Neuner. Heute kehrt er als linker Außenverteidiger zurück - als Bundesligaspieler, als Champions-League-Spieler - und als deutscher U 21-Nationalspieler. All das ist er innerhalb von nur fünf Monaten geworden. Die Geschichte von Erik Durm liest sich wie ein weiteres Kapitel aus der Märchenreihe von Borussia Dortmund.

"Er ist ein außergewöhnliches Talent"

Nach dem 3:1 in der Champions League gegen SSC Neapel war der Zeitpunkt gekommen: Jürgen Klopp gab seine selbst auferlegte Zurückhaltung auf. Im Sommer hatte der Cheftrainer sich noch so gerade bremsen können, als er eigentlich schon hatte loslegen wollen. Über die Jungen wolle er jetzt nicht so viel sagen, sagte er damals den Medienvertretern, sonst gerate er noch ins Schwärmen. "Und dann habt ihr wieder eine große Schlagzeile", so Klopp. Nun aber musste es raus.

Also sprach Klopp: "Man könnte meinen, Erik Durm sei für die Champions League geboren. Der Junge hat gerade mal vier oder fünf Bundesligaspiele gemacht, aber schon zwei in der Champions League. Er ist ein außergewöhnliches Talent."

Tatsächlich sind es mittlerweile zehn Bundesliga-Einsätze, sechs über die volle Distanz. Binnen vier Tagen hat es Erik Durm Ende November zunächst mit Thomas Müller vom FC Bayern München und dann mit José Callejon, ausgebildet bei Real Madrid und derzeit in Diensten von Napoli, aufgenommen. Und: Er hat diese Prüfungen bestanden. Mit Bravour.

Wenn ihm jemand vor einem halben Jahr Duelle mit Müller und Callejon vorausgesagt hätte, er hätte diesen Jemand für verrückt erklärt. Noch heute gibt es Momente, in denen es für ihn unbegreiflich ist, was da gerade mit ihm geschieht. Es sei wohl gut, dass er bei der engen Taktung der aufeinander folgenden Spiele keine Zeit zum Nachdenken hat, sagt Erik Durm.

Vom Stürmer zum Außenverteidiger

Natürlich muss der 21-Jährige auch noch eine Menge lernen. Und natürlich profitiert er auch ganz konkret vom wochenlangen Ausfall Marcel Schmelzers. Allerdings: Der BVB profitiert auch von Erik Durm. Und zwar in ganz ähnlicher Weise, wie er bereits von den zuvor zu Rechtsverteidigern umfunktionierten Lukasz Piszczek und Kevin Großkreutz profitiert. Sie alle haben eine gemeinsame Vergangenheit – in der Offensive.

Es war im Frühjahr, als Jürgen Klopp den gelernten Stürmer, der nach einer Verletzung in der U 23 des BVB mittlerweile im linken offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, zur Seite nahm. Er wolle ihm eine Umschulung zum Außenverteidiger vorschlagen, da er in ihm auf dieser Position "einen absoluten Bundesligaspieler" sehe – und, ach ja, er gebe ihm natürlich Bedenkzeit. Für Cheftrainer Klopp sprach alles für diesen Versuch: die Schnelligkeit des Spielers, seine Zweikampfstärke, seine Zweikampfhärte, sein Spielverständnis, seine Ausdauer, die Schärfe seiner Flanken, sein Abschluss. Und für Erik Durm sprach nichts dagegen. Die Bedenkzeit brauchte er nicht. Er hatte ein wesentliches Etappenziel erreicht.



Wenn Erik Durm heute Abend (ab 20.30 Uhr, live auf Sky) mit Borussia Dortmund zur dritten Runde des DFB-Pokals ins Ludwigsparkstadion einläuft, dann ist dies auch eine Rückkehr. Von 2007 bis 2010 spielte der heute 21-Jährige für den 1. FC Saarbrücken. Schnell half er bereits als B-Jugendlicher in der A-Jugend aus. Kurz darauf wurde er Torschützenkönig in der Regionalliga des höchsten Fußballnachwuchses.

Erik Durm war Stürmer, ein echter Neuner. Heute kehrt er als linker Außenverteidiger zurück - als Bundesligaspieler, als Champions-League-Spieler - und als deutscher U 21-Nationalspieler. All das ist er innerhalb von nur fünf Monaten geworden. Die Geschichte von Erik Durm liest sich wie ein weiteres Kapitel aus der Märchenreihe von Borussia Dortmund.

"Er ist ein außergewöhnliches Talent"

Nach dem 3:1 in der Champions League gegen SSC Neapel war der Zeitpunkt gekommen: Jürgen Klopp gab seine selbst auferlegte Zurückhaltung auf. Im Sommer hatte der Cheftrainer sich noch so gerade bremsen können, als er eigentlich schon hatte loslegen wollen. Über die Jungen wolle er jetzt nicht so viel sagen, sagte er damals den Medienvertretern, sonst gerate er noch ins Schwärmen. "Und dann habt ihr wieder eine große Schlagzeile", so Klopp. Nun aber musste es raus.

Also sprach Klopp: "Man könnte meinen, Erik Durm sei für die Champions League geboren. Der Junge hat gerade mal vier oder fünf Bundesligaspiele gemacht, aber schon zwei in der Champions League. Er ist ein außergewöhnliches Talent."

Tatsächlich sind es mittlerweile zehn Bundesliga-Einsätze, sechs über die volle Distanz. Binnen vier Tagen hat es Erik Durm Ende November zunächst mit Thomas Müller vom FC Bayern München und dann mit José Callejon, ausgebildet bei Real Madrid und derzeit in Diensten von Napoli, aufgenommen. Und: Er hat diese Prüfungen bestanden. Mit Bravour.

Wenn ihm jemand vor einem halben Jahr Duelle mit Müller und Callejon vorausgesagt hätte, er hätte diesen Jemand für verrückt erklärt. Noch heute gibt es Momente, in denen es für ihn unbegreiflich ist, was da gerade mit ihm geschieht. Es sei wohl gut, dass er bei der engen Taktung der aufeinander folgenden Spiele keine Zeit zum Nachdenken hat, sagt Erik Durm.

Vom Stürmer zum Außenverteidiger

Natürlich muss der 21-Jährige auch noch eine Menge lernen. Und natürlich profitiert er auch ganz konkret vom wochenlangen Ausfall Marcel Schmelzers. Allerdings: Der BVB profitiert auch von Erik Durm. Und zwar in ganz ähnlicher Weise, wie er bereits von den zuvor zu Rechtsverteidigern umfunktionierten Lukasz Piszczek und Kevin Großkreutz profitiert. Sie alle haben eine gemeinsame Vergangenheit – in der Offensive.

Es war im Frühjahr, als Jürgen Klopp den gelernten Stürmer, der nach einer Verletzung in der U 23 des BVB mittlerweile im linken offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, zur Seite nahm. Er wolle ihm eine Umschulung zum Außenverteidiger vorschlagen, da er in ihm auf dieser Position "einen absoluten Bundesligaspieler" sehe – und, ach ja, er gebe ihm natürlich Bedenkzeit. Für Cheftrainer Klopp sprach alles für diesen Versuch: die Schnelligkeit des Spielers, seine Zweikampfstärke, seine Zweikampfhärte, sein Spielverständnis, seine Ausdauer, die Schärfe seiner Flanken, sein Abschluss. Und für Erik Durm sprach nichts dagegen. Die Bedenkzeit brauchte er nicht. Er hatte ein wesentliches Etappenziel erreicht.

2010 war der deutsche U 21-Nationalspieler von Saarbrücken in die Jugendabteilung des 1. FSV Mainz 05 gewechselt, 2012 dann nach Dortmund. Im ersten Jahr kam er wie geplant bei der U 23 zum Einsatz, 28-mal in der 3. Liga. Dann kam das Frühjahr, die Unterredung mit Jürgen Klopp nach dem Training. Und von da an ging alles so unglaublich schnell. Eigentlich hatte Erik Durm die ersten Stunden seiner Umschulung bei der U 23 absolvieren sollen. Das aber ging nicht, weil die Mannschaft von Trainer David Wagner gerade gegen den Abstieg kämpfte. Durm wurde in dieser speziellen Situation an anderer Stelle benötigt. Sein Kurs wurde verschoben in die Sommervorbereitung – und es wurde ein Schnellkurs.

Bereits im Trainingslager in Bad Ragaz konnte der 21-Jährige auf sich aufmerksam machen. Gleich am ersten Bundesliga-Spieltag kam er zum Einsatz. In Augsburg, für zwei Minuten. Das sei schon unglaublich gewesen, dieses Gefühl, zu wissen, jetzt Bundesliga spielen zu dürfen. Wenn Erik Durm aber an seinen ersten Auftritt im heimischen Signal Iduna Park denkt, am fünften Spieltag beim 6:2 des BVB gegen den Hamburger SV, bekommt er noch heute Gänsehaut. Es fällt ihm schwer, die an diesem Abend ausgelösten Emotionen zu beschreiben. Dann fällt das Wort Kindheitstraum.

Durm will sein Märchen Kapitel für Kapitel fortsetzen

Und den will sich Erik Durm nicht durch unnötig viele und manch unnütze Worte zerstören lassen. Der 21-Jährige stellt trotz seines steilen Aufstiegs keinerlei Ansprüche, nennt Marcel Schmelzer, dessen Platzhalter er derzeit ist, sein Vorbild und versichert noch rasch, dass er jede Minute, die er bekommt, nutzen wolle. Was nach seinem zweiten Auftritt in der Champions League alles über ihn geschrieben wurde, hat er zur Kenntnis genommen. Doch ergötzt hat er sich nicht daran.

Denn natürlich war es so gekommen, wie es Jürgen Klopp schon im Sommer befürchtet hatte. Eine große deutsche Boulevard-Zeitung hat eine große Schlagzeile daraus gemacht: "Wird Durm der neue Lahm?" war dort zu lesen. Der 21-Jährige bezeichnet derlei voreiliges Gerassel – gottlob – als Humbug. Er will die Märchenreihe von Borussia Dortmund lieber Kapitel für Kapitel fortsetzen.