„Durch Konzentration und Siegeswillen weiterkommen“

Es wird ernst: Die U 17-Junioren-Nationalmannschaft startet heute in die Qualifikation zur EM-Endrunde in Serbien 2011. Das Team von DFB-Trainer Steffen Freund trifft bei dem Mini-Turnier in Estlands Hauptstadt Tallinn zunächst auf den Gastgeber (15 Uhr). Am Sonntag wartet in Kuusalu die Auswahl aus Bosnien-Herzegowina (12 Uhr), zum Abschluss trifft die deutsche U 17 am Mittwoch erneut in Kuusalu auf Österreich.

Im Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Steffen Freund über die Proben für den Ernstfall, die Prüfsteine in Estland und das Profil seiner Auswahl.

DFB.de: Steffen Freund, wir erwischen Sie am Flughafen vor dem Abflug nach Tallinn. Mit welchem Gefühl besteigen Sie und das Team den Flieger?

Steffen Freund: Grundsätzlich mit einem guten Gefühl. Wir konnten alles ausprobieren und haben uns bestmöglich auf die Qualifikation vorbereitet. Unser Kader ist ausgereift und wir haben die derzeit 18 besten Junioren Deutschlands in dieser Altersklasse dabei. Leider haben wir auch vier Ausfälle zu verkraften: Noah Korczowski leidet an Knöchel-Problemen, Patrick Weihrauch wurde an beiden Leisten operiert, Leart Pacarada wurde von schmerzhaften Zahnproblemen ausgeschaltet und Michael Knötzinger laboriert an einer Sprunggelenksverletzung, die – wie unser Nationalmannschafts-Physiotherapeut Klaus Eder festgestellt hat – durch Kieferprobleme ausgelöst wurde. Aber wir werden diese Ausfälle kompensieren können. Wir wollen durch Konzentration und Siegeswillen weiterkommen.

DFB.de: Zum Saisonstart haben Sie Ihrem Team europäisches Spitzen-Niveau bescheinigt. Hat die Mannschaft das beim Vier-Nationen-Turnier im Saarland untermauert?

Freund: Wir haben gegen große Fußball-Nationen gespielt und am Ende das von DFB und SFV hervorragend organisierte Vier-Nationen-Turnier mit Italien und den Niederlanden gewonnen. Daraus haben wir Selbstvertrauen und Optimismus gezogen. Nun muss sich zeigen, dass wir auch in der Drucksituation bestehen können.

DFB.de: Dann ist Ihr Team also weiterhin Top-Favorit auf das Erreichen der nächsten Quali-Runde?

Freund: Diese Einschätzung hat sich bei mir nicht geändert. Zwar ist keine der drei anderen Mannschaften ein leichter Gegner. Wir haben alle drei beobachtet und müssen auf der Hut sein. Sie stehen kompakt und sind gut organisiert. Daher werden wir oft spielbestimmend sein. Ganz klar, wir wollen die nächste Runde erreichen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gastgeber Estland ein?

Freund: Sie sind eine robuste Mannschaft. Ihre technischen Fähigkeiten sind nicht überdurchschnittlich. Daher werden wir sie nicht alleine durch Spielstärke, sondern auch durch Zweikampfstärke in die Knie zwingen müssen. Zudem genießen sie Heimvorteil und werden im ersten Spiel gegen uns besonders heiß sein.

DFB.de: Was erwarten Sie vom zweiten Gruppengegner Bosnien-Herzegowina?

Freund: Sie haben in der Vorbereitung bestätigt, dass sie eine gute erste Elf, aber keinen zweiten Anzug haben. Grundsätzlich sind die Bosnier gute Fußballer mit einem herausragenden Angreifer, die nicht ausschließlich auf Konter lauern werden. Es wird sicher ein Spiel auf hohem Niveau, auch wenn ich sagen muss, dass der Platz in Kuusalu einer EM-Qualifikation nicht würdig ist.

DFB.de: Ist der Vergleich mit Österreich für Sie das interessanteste Duell der ersten Runde?

Freund: Die Begegnungen mit unserem Nachbarn sind immer brisant. Wir haben sie im vergangenen Jahr in Liechtenstein 6:2 geschlagen. Bei ihrem eigenen Vier-Nationen-Turnier haben sie in dieser Saison gegen Belgien, Kroatien und die Schweiz gewonnen. Sie sind eine absolute Topmannschaft mit ordentlichem Defensivverhalten.

DFB.de: Es ist auffällig und beinahe kurios, dass Ihr Team häufig in Rückstand gerät und dann zurückkommt, zuletzt zweimal in drei Spielen beim Turnier im Saarland. Ist das ein Zeichen von Nervosität zu Beginn oder von guter Moral im Spielverlauf?

Freund: Für mich ist das ein Zeichen gewachsener Mannschaftsstärke. Als Trainer bin ich natürlich damit zufrieden, dass wir seit 15 Spielen ungeschlagen sind. Andererseits bin ich aber nahezu schockiert, dass wir in etwa 60 Prozent dieser Begegnungen in Rückstand geraten sind. Wir sind uns bewusst, dass wir dadurch gezwungen werden, eine Schippe drauf zulegen. Die Mannschaft rückt näher zusammen. Natürlich wollen wir aber nun darauf achten, dass uns das nicht so häufig passiert, denn der Druck würde dadurch für uns enorm groß.

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Es wird ernst: Die U 17-Junioren-Nationalmannschaft startet heute in die Qualifikation zur EM-Endrunde in Serbien 2011. Das Team von DFB-Trainer Steffen Freund trifft bei dem Mini-Turnier in Estlands Hauptstadt Tallinn zunächst auf den Gastgeber (15 Uhr). Am Sonntag wartet in Kuusalu die Auswahl aus Bosnien-Herzegowina (12 Uhr), zum Abschluss trifft die deutsche U 17 am Mittwoch erneut in Kuusalu auf Österreich.

Im Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Steffen Freund über die Proben für den Ernstfall, die Prüfsteine in Estland und das Profil seiner Auswahl.

DFB.de: Steffen Freund, wir erwischen Sie am Flughafen vor dem Abflug nach Tallinn. Mit welchem Gefühl besteigen Sie und das Team den Flieger?

Steffen Freund: Grundsätzlich mit einem guten Gefühl. Wir konnten alles ausprobieren und haben uns bestmöglich auf die Qualifikation vorbereitet. Unser Kader ist ausgereift und wir haben die derzeit 18 besten Junioren Deutschlands in dieser Altersklasse dabei. Leider haben wir auch vier Ausfälle zu verkraften: Noah Korczowski leidet an Knöchel-Problemen, Patrick Weihrauch wurde an beiden Leisten operiert, Leart Pacarada wurde von schmerzhaften Zahnproblemen ausgeschaltet und Michael Knötzinger laboriert an einer Sprunggelenksverletzung, die – wie unser Nationalmannschafts-Physiotherapeut Klaus Eder festgestellt hat – durch Kieferprobleme ausgelöst wurde. Aber wir werden diese Ausfälle kompensieren können. Wir wollen durch Konzentration und Siegeswillen weiterkommen.

DFB.de: Zum Saisonstart haben Sie Ihrem Team europäisches Spitzen-Niveau bescheinigt. Hat die Mannschaft das beim Vier-Nationen-Turnier im Saarland untermauert?

Freund: Wir haben gegen große Fußball-Nationen gespielt und am Ende das von DFB und SFV hervorragend organisierte Vier-Nationen-Turnier mit Italien und den Niederlanden gewonnen. Daraus haben wir Selbstvertrauen und Optimismus gezogen. Nun muss sich zeigen, dass wir auch in der Drucksituation bestehen können.

DFB.de: Dann ist Ihr Team also weiterhin Top-Favorit auf das Erreichen der nächsten Quali-Runde?

Freund: Diese Einschätzung hat sich bei mir nicht geändert. Zwar ist keine der drei anderen Mannschaften ein leichter Gegner. Wir haben alle drei beobachtet und müssen auf der Hut sein. Sie stehen kompakt und sind gut organisiert. Daher werden wir oft spielbestimmend sein. Ganz klar, wir wollen die nächste Runde erreichen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gastgeber Estland ein?

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Freund: Sie sind eine robuste Mannschaft. Ihre technischen Fähigkeiten sind nicht überdurchschnittlich. Daher werden wir sie nicht alleine durch Spielstärke, sondern auch durch Zweikampfstärke in die Knie zwingen müssen. Zudem genießen sie Heimvorteil und werden im ersten Spiel gegen uns besonders heiß sein.

DFB.de: Was erwarten Sie vom zweiten Gruppengegner Bosnien-Herzegowina?

Freund: Sie haben in der Vorbereitung bestätigt, dass sie eine gute erste Elf, aber keinen zweiten Anzug haben. Grundsätzlich sind die Bosnier gute Fußballer mit einem herausragenden Angreifer, die nicht ausschließlich auf Konter lauern werden. Es wird sicher ein Spiel auf hohem Niveau, auch wenn ich sagen muss, dass der Platz in Kuusalu einer EM-Qualifikation nicht würdig ist.

DFB.de: Ist der Vergleich mit Österreich für Sie das interessanteste Duell der ersten Runde?

Freund: Die Begegnungen mit unserem Nachbarn sind immer brisant. Wir haben sie im vergangenen Jahr in Liechtenstein 6:2 geschlagen. Bei ihrem eigenen Vier-Nationen-Turnier haben sie in dieser Saison gegen Belgien, Kroatien und die Schweiz gewonnen. Sie sind eine absolute Topmannschaft mit ordentlichem Defensivverhalten.

DFB.de: Es ist auffällig und beinahe kurios, dass Ihr Team häufig in Rückstand gerät und dann zurückkommt, zuletzt zweimal in drei Spielen beim Turnier im Saarland. Ist das ein Zeichen von Nervosität zu Beginn oder von guter Moral im Spielverlauf?

Freund: Für mich ist das ein Zeichen gewachsener Mannschaftsstärke. Als Trainer bin ich natürlich damit zufrieden, dass wir seit 15 Spielen ungeschlagen sind. Andererseits bin ich aber nahezu schockiert, dass wir in etwa 60 Prozent dieser Begegnungen in Rückstand geraten sind. Wir sind uns bewusst, dass wir dadurch gezwungen werden, eine Schippe drauf zulegen. Die Mannschaft rückt näher zusammen. Natürlich wollen wir aber nun darauf achten, dass uns das nicht so häufig passiert, denn der Druck würde dadurch für uns enorm groß.