Duelle mit Schalke im Video: Kölns höchster Bundesligasieg

87-mal haben sich der 1. FC Köln und Schalke 04 bereits gegenübergestanden, davon 81-mal in der Bundesliga. Am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) ist es am 21. Spieltag erneut soweit. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Duellen in Köln.

Die Bundesliga-Premiere

14. September 1963: 1. FC Köln - FC Schalke 04 2:2

In der Oberliga West haben sie schon viele Schlachten geschlagen, die Kontrahenten kennen sich gut. Aber nicht immer braucht es den Reiz des Neuen, um ein Stadion zu füllen. 58.000 Zuschauer füllen am 4. Bundesligaspieltag das Müngersdorfer Stadion, um den alten Westschlager wieder mitzuerleben. Es ist sogar ein Spitzenspiel zwischen den letzten verbliebenen Mannschaften ohne Punktverlust. Nun fügen sie einander gegenseitig den ersten Fleck auf der weißen Weste zu. Köln startet furios, Heinz Hornig trifft schon nach 90 Sekunden. Schalke fasst sich schnell, schon in der fünften Minute gelingt Waldemar Gerhardt der Ausgleich.

Nach elf Minuten schwingt das Pendel noch stärker auf die Schalker Seite, denn Kölns Verteidiger Wolfgang Weber scheidet nach einem Zusammenprall mit Willi Schulz praktisch aus (Meniskus). Als Statist hält er noch bis zur Halbzeit durch, dann bleibt er in der Kabine. Da steht es schon 1:2, mit links glückt "Stan" Libuda sein erstes Bundesligator. Nach der Pause merkt man den Kölnern die Unterzahl nicht an, sie drängen unter Führung des überragenden Weltmeisters Hans Schäfer auf den Ausgleich und werden belohnt. Nach Freistoßvorlage von Helmut Benthaus besorgt Hans Sturm das 2:2 (68.) – und dabei bleibt es.



87-mal haben sich der 1. FC Köln und Schalke 04 bereits gegenübergestanden, davon 81-mal in der Bundesliga. Am Sonntag (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) ist es am 21. Spieltag erneut soweit. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Duellen in Köln.

Die Bundesliga-Premiere

14. September 1963: 1. FC Köln - FC Schalke 04 2:2

In der Oberliga West haben sie schon viele Schlachten geschlagen, die Kontrahenten kennen sich gut. Aber nicht immer braucht es den Reiz des Neuen, um ein Stadion zu füllen. 58.000 Zuschauer füllen am 4. Bundesligaspieltag das Müngersdorfer Stadion, um den alten Westschlager wieder mitzuerleben. Es ist sogar ein Spitzenspiel zwischen den letzten verbliebenen Mannschaften ohne Punktverlust. Nun fügen sie einander gegenseitig den ersten Fleck auf der weißen Weste zu. Köln startet furios, Heinz Hornig trifft schon nach 90 Sekunden. Schalke fasst sich schnell, schon in der fünften Minute gelingt Waldemar Gerhardt der Ausgleich.

Nach elf Minuten schwingt das Pendel noch stärker auf die Schalker Seite, denn Kölns Verteidiger Wolfgang Weber scheidet nach einem Zusammenprall mit Willi Schulz praktisch aus (Meniskus). Als Statist hält er noch bis zur Halbzeit durch, dann bleibt er in der Kabine. Da steht es schon 1:2, mit links glückt "Stan" Libuda sein erstes Bundesligator. Nach der Pause merkt man den Kölnern die Unterzahl nicht an, sie drängen unter Führung des überragenden Weltmeisters Hans Schäfer auf den Ausgleich und werden belohnt. Nach Freistoßvorlage von Helmut Benthaus besorgt Hans Sturm das 2:2 (68.) – und dabei bleibt es.

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Der höchste Heimsieg

8. November 1969: 1. FC Köln - FC Schalke 04 8:0

Zwei Punkte und drei Plätze trennen die Westklubs vor dem 12. Spieltag 1969/1970. Die Kölner sind leicht favorisiert und nach zuvor drei Siegen in Folge weit besser in Form als die Schalker, die mit zwei Pleiten im Gepäck kommen. Tototipper haben mehrheitlich eine 1 angekreuzt. Aber das, was dann kommt, hat niemand auf dem Zettel. Die Schalker, die bis zu diesem Tag die zweitwenigsten Gegentore verzeichnen, erleben vor 36.000 Zuschauern ein Waterloo. Köln dagegen feiert seinen bis heute höchsten Bundesligasieg, der 1979 (gegen Braunschweig) nur noch einmal eingestellt wird. "Köln spielte nicht wie ein Tabellenführer, sondern wie ein Meister", lobt der kicker die Gala der Geißböcke um ihren Antreiber Wolfgang Overath.

Dem Nationalspieler ist das letzte Tor vergönnt (81.), als alles erledigt ist. Den Reigen eröffnet Bernd Rupp (15.), Heinz Hornig (17.) legt sofort nach und nach Rupps zweitem Treffer (38.) ist schon alles klar. Doch für Schalkes früh angeschlagenem Torhüter Norbert Nigbur, der seine Auswechslung beharrlich verweigert, kommt es noch viel schlimmer. Zunächst gelingt Hannes Löhr ein Doppelschlag (48., 51.), dann auch Karl-Heinz Thielen (63., 78.). Overath setzt den Schlusspunkt, freut sich über eine 1 im kicker, das Kompliment seines Trainers Hans Merkle ("Die Mannschaft spielt immer so stark wie Overath"), die Tabellenführung und träumt vom Titel: "Jetzt wollen wir es natürlich wissen." Schalkes Trainer Rudi Gutendorf klagt: "Wir haben mit drei Jugendlichen spielen müssen und mit Jugendfußball kommt man gegen Profis nicht an."

Der höchste Auswärtssieg

28. Januar 2012: 1. FC Köln - FC Schalke 04 1:4

Vor dem 19. Spieltag gibt es in der Bundesliga 2011/2012 ein punktgleiches Spitzentrio. Bayern, Dortmund und – Schalke. Es ist mal wieder ein Jahr, in der sie auf Schalke von der Schale träumen. Für die Kölner dagegen scheint es bestenfalls eine unspektakuläre Saison zu werden, als Elfter gehen sie in dieses Spiel. 90 Minuten später sind sie 14 und plötzlich mitten drin im Abstiegskampf. Dabei fängt es so gut an, Klub-Ikone Lukas Podolski besorgt die frühe Führung (4.), die das Team von Stale Solbakken in die Pause rettet. Nach einer Stunde aber drehen die in weinroten Hemden spielenden Königsblauen auf. Ciprian Marica, der Vertreter des angeschlagenen Weltstars Raul, dankt seine Aufstellung mit zwei Toren binnen zwölf Minuten (60., 72.). Da will Topscorer Klaas-Jan Huntelaar nicht länger zurückstehen und schießt – per Elfmeter – sein 16. Saisontor (78.). Es ist die Entscheidung, da Elfmeterverursacher Miso Brecko nach Notbremse an Julian Draxler schon zum zweiten Mal in der Saison vom Platz fliegt. Und so kommt sogar der heutige Kölner Marco Höger noch zu seinem ersten Bundesligator (82.).

Kölns Torwart Michael Rensing wird grundsätzlich: "Da ist wieder das typische FC-Köln-Syndrom passiert. Wir sind auseinander gefallen und in alle Einzelteile zerlegt worden." Die Schalker dagegen freuen sich über ihren fünften Sieg in Folge 2011/2012 – und den höchsten beim West-Rivalen. Um es mit Trainer Huub Stevens zu sagen: "Ein großes Kompliment für die Jungens."

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Der besondere Moment

14. Mai 1988: Schalkes Abstieg bei Schumachers Rückkehr

Im März 1987 hat sich der 1. FC Köln von seinem Fan-Idol Harald "Toni" Schumacher getrennt. Sein Enthüllungsbuch "Anpfiff" hat den Verein dazu gezwungen, eine 15-jährige Beziehung endet jäh. Schumachers Ruf in Deutschland hat gelitten, selbst die FC-Fans glauben nicht daran, ihn so schnell wieder zu sehen. Doch es geht im Fußball schneller, als man denkt. Schalke 04 holt ihn zur neuen Saison und am 33. Spieltag 1987/1988 steht er wieder im Müngersdorfer Stadion im Tor – erstmals jedoch in dem des Gegners. Schon 35 Minuten vor dem Anpfiff feiert er ein Wiedersehen mit der Südkurve, die ihn mit Sprechchören und Transparenten ("Wir werden Dich nie vergessen", "Danke für Alles") feiert. Fotografen umlagern ihn beim Warmschießen. Huldigungen für einen Verfemten.

Schumacher ist nicht überrascht: "Ich habe gewusst, dass die Kölner Anhänger nicht über mich herfallen würden. Ansonsten war alles ganz normal." Mal abgesehen davon, dass der 76-malige Nationaltorwart an diesem Tag erstmals absteigt. Denn so weit geht die Liebe der Kölner zu ihrem Ex-Torwart nicht, dass sie Punkte verschenken. Schalke muss gewinnen und führt zur Pause auch 1:0, aber dann geht ihnen die Luft aus. Die schon für den UEFA-Cup qualifizierten Kölner schießen in den letzten 20 Minuten noch drei Tore, die sie nicht hätten schießen müssen. Alle Schützen haben noch mit Toni gespielt: Thomas Häßler (70.), Pierre Littbarski (74., Elfmeter) und Olaf Janßen (84.). Und es hätte schlimmer kommen können für die Schalker, die zum dritten Mal aus der Bundesliga absteigen. "Toni verhindert ein Kölner Schützenfest", titelt der kicker. Aber nicht den Abstieg am Tag seiner Rückkehr.

Das wichtigste Spiel

4. Mai 1974: Das "UEFA-Cup-Finale"

Am 32. Spieltag 1973/1974 sind noch fast alle Fragen offen. Meister? Bayern oder Gladbach. Absteiger? Von Platz 11 bis 18 kann es jeden erwischen. UEFA-Cup-Teilnehmer? Düsseldorf, Frankfurt, Schalke, Köln oder Kaiserslautern? Drei aus Fünf heißt die Formel in dieser Frage und zwei von ihnen duellieren sich direkt an diesem Tag. Köln steht auf dem sechsten Platz und will den, der für Europa reicht und auf dem die Schalker stehen (Fünfter). Die kommen als beste Mannschaft der Rückrunde und mit einer Serie von vier Siegen in die Radrennbahn, wohin der FC während des Umbaus des Müngersdorfer Stadions spielen muss.

"Das ist vielleicht schon das Spiel, das über die Teilnahme am nächsten UEFA-Pokal entscheidet", orakelt Overath. 28.000 Zuschauer bilden die zweitgrößte Kulisse des Tages und die meisten werden nicht enttäuscht. Auf dem Heimweg schwärmen viele von der Galaleistung von Heinz Flohe, der schon unter der Woche in der B-Nationalmannschaft seine WM-Ambitionen unterstrichen hat. Nun schießt er zwei "Bombentore, die Kölns Anhänger von den Sitzen rissen" – und entscheidet dieses Spiel, in dem Dieter Müller früh die Weichen stellt (5.). Flohes 2:0 (33.) provoziert Schalker Gegenwehr, Helmut Kremers verkürzt (37.). Als Flohe erneut aus 20 Metern trifft (63.), ist Köln am Ziel. Vor dem Spiel hat Flohe im WDR seinen Wunsch geäußert, ausgerechnet zu Schalke wechseln zu wollen. Dann hätte er besser nicht so aufdrehen sollen, denn Präsident Peter Weiand beteuert: "Ich versichere, dass wir Flohe für kein Geld vor Vertragsablauf im nächsten Jahr abgehen werden." Flohe verkraftet es leichter, als sich herausstellt, dass Schalke den UEFA-Cup verpasst – im Gegensatz zu den Kölnern.

Serien und Fakten

Gesamtbilanz: 36-18-27
Heimbilanz: 26-5-9
- fünf der letzten sechs Duelle gewann der Gast
- seit 15. 4. 2006 (1:1) kein Remis mehr (13 Spiele)
- noch kein 0:0 in Köln
- mindestens zwei Tore in den vergangenen elf Duellen
- Köln gewann vier der vergangenen fünf Duelle
- von den letzten elf Heimduellen gewann Köln nur drei
- im Februar verlor Schalke nie in Köln (2-1-0)

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