Duell der EM-Mitfavoriten: Italien schlägt Belgien 2:0

Vize-Europameister Italien hat der Goldenen Generation des belgischen Fußballs einen Rückschlag im Kampf um den EM-Titel verpasst. Im Duell der Mitfavoriten besiegten die Azzurri mit der ältesten Startelf der EM-Geschichte die hochgehandelten Roten Teufel von Trainer Marc Wilmots 2:0 (1:0). Emanuele Giaccherini vom FC Bologna traf in der 32. Minute, danach spielten die Italiener ihre ganze Routine aus, Graziano Pellè (90.+3) machte in der Nachspielzeit alles klar.

Die Belgier hatten ihre vergangenen drei EM-Eröffnungsspiele nicht verloren, Italien seine letzten drei nicht gewonnen - vor 55.408 Zuschauern in Lyon rissen damit zwei Serien: Das lag auch daran, dass der belgische Angreifer Romelu Lukaku in der 53. Minute nach einem Pass von Kevin De Bruyne eine Riesenchance zum Ausgleich vergab. In der Gruppe E, in der zuvor Irland und Schweden 1:1 gespielt hatten, kann sich einstweilen nur Italien Hoffnungen auf die K.o.-Runde machen.

Routinier Buffon im Blickpunkt

Bei Italien war erstmals seit Ewigkeiten Andrea Pirlo nicht mit auf dem Feld. Der Mittelfeldregisseur saß in New York vor dem Fernseher, wie seiner Nachricht bei Twitter zu entnehmen war: "C'mon Azzurri!" Auch ohne den 37 Jahre alten Pirlo, mittlerweile beim New York City Football Club beschäftigt, hatte die italienische Anfangsformation ein Durchschnittsalter von knapp 31,5 Jahren - Rekord.

Der älteste Italiener stand im Tor. Gianlugi Buffon ist 38 Jahre alte, aber er macht immer noch eine gute Figur. Etwa in der in der zehnten Minute: Da ließ Radja Nainggolan einen Volley-Fernschuss los, Buffon zeigte in seinem 14. EM-Spiel (italienischer Rekord) eine gute Parade. Danach war er erstaunlich beschäftigungslos, was vor allem an seinen drei unmittelbaren Vorderleuten lag.

Die Routiniers Giorgio Chiellini (31), Leonardo Bonucci (29) und Andrea Barzagli (35), sonst alle in Diensten der "alten Dame" Juventus Turin und damit Teamkollegen von Weltmeister Sami Khedira, versperrten den Weg zum eigenen Tor, und die Belgier wussten mit dem Catenaccio 2016 nichts anzufangen: Die Angreifer standen sich gegenseitig im Weg, allerdings kam auch aus dem Mittelfeld nur wenig Brauchbares. Kevin De Bruyne und Belgiens Kapitän Eden Hazard hingen in der Luft.

Bonucci mit Traumpass auf Torschütze Giaccherini

Eine glänzende Idee hatte dagegen Bonucci: In der 32. Minute schlug er einen eleganten Pass in den Lauf von Giaccherini (31), Toby Alderweireld passte nicht auf - schon war der Ball im Tor. Nur drei Minuten später verfehlte Antonio Candreva von Lazio Rom um Haaresbreite einen weiteren Treffer. Die Italiener machten nach vorne nicht viel, aber wenn sie sich in Richtung des belgischen Tores aufmachten, wurde es gefährlich.

Das blieb auch in der zweiten Halbzeit so, allerdings wurden die Angriffe spärlicher, Italien spielte routiniert. Nach Lukakus Hundertprozentiger hatte Pellè das 2:0 für die Italiener auf dem Fuß (54.), doch jetzt war vor allem Buffon gefordert: Belgien öffnete das Visier, Hazard übernahm das Kommando, die Rotel Teufel drückten, es wurde brenzlig für den Europameister von 1968. Der eingewechselte Divock Origi hatte in der Schlussphase noch eine gute Chance per Kopf, zielte jedoch zu ungenau (82.). Auf der Gegenseite verhinderte Thibaut Courtois mit einer Glanzparade gegen den Ex-Dortmunder Ciro Immobile noch die Entscheidung (84.). Belgien stürmte wild an, Pellè sorgte mit dem zweiten Treffer nach einem mustergültigen Konter für das zweite Tor der cleveren Italiener.

[sid]

Vize-Europameister Italien hat der Goldenen Generation des belgischen Fußballs einen Rückschlag im Kampf um den EM-Titel verpasst. Im Duell der Mitfavoriten besiegten die Azzurri mit der ältesten Startelf der EM-Geschichte die hochgehandelten Roten Teufel von Trainer Marc Wilmots 2:0 (1:0). Emanuele Giaccherini vom FC Bologna traf in der 32. Minute, danach spielten die Italiener ihre ganze Routine aus, Graziano Pellè (90.+3) machte in der Nachspielzeit alles klar.

Die Belgier hatten ihre vergangenen drei EM-Eröffnungsspiele nicht verloren, Italien seine letzten drei nicht gewonnen - vor 55.408 Zuschauern in Lyon rissen damit zwei Serien: Das lag auch daran, dass der belgische Angreifer Romelu Lukaku in der 53. Minute nach einem Pass von Kevin De Bruyne eine Riesenchance zum Ausgleich vergab. In der Gruppe E, in der zuvor Irland und Schweden 1:1 gespielt hatten, kann sich einstweilen nur Italien Hoffnungen auf die K.o.-Runde machen.

Routinier Buffon im Blickpunkt

Bei Italien war erstmals seit Ewigkeiten Andrea Pirlo nicht mit auf dem Feld. Der Mittelfeldregisseur saß in New York vor dem Fernseher, wie seiner Nachricht bei Twitter zu entnehmen war: "C'mon Azzurri!" Auch ohne den 37 Jahre alten Pirlo, mittlerweile beim New York City Football Club beschäftigt, hatte die italienische Anfangsformation ein Durchschnittsalter von knapp 31,5 Jahren - Rekord.

Der älteste Italiener stand im Tor. Gianlugi Buffon ist 38 Jahre alte, aber er macht immer noch eine gute Figur. Etwa in der in der zehnten Minute: Da ließ Radja Nainggolan einen Volley-Fernschuss los, Buffon zeigte in seinem 14. EM-Spiel (italienischer Rekord) eine gute Parade. Danach war er erstaunlich beschäftigungslos, was vor allem an seinen drei unmittelbaren Vorderleuten lag.

Die Routiniers Giorgio Chiellini (31), Leonardo Bonucci (29) und Andrea Barzagli (35), sonst alle in Diensten der "alten Dame" Juventus Turin und damit Teamkollegen von Weltmeister Sami Khedira, versperrten den Weg zum eigenen Tor, und die Belgier wussten mit dem Catenaccio 2016 nichts anzufangen: Die Angreifer standen sich gegenseitig im Weg, allerdings kam auch aus dem Mittelfeld nur wenig Brauchbares. Kevin De Bruyne und Belgiens Kapitän Eden Hazard hingen in der Luft.

Bonucci mit Traumpass auf Torschütze Giaccherini

Eine glänzende Idee hatte dagegen Bonucci: In der 32. Minute schlug er einen eleganten Pass in den Lauf von Giaccherini (31), Toby Alderweireld passte nicht auf - schon war der Ball im Tor. Nur drei Minuten später verfehlte Antonio Candreva von Lazio Rom um Haaresbreite einen weiteren Treffer. Die Italiener machten nach vorne nicht viel, aber wenn sie sich in Richtung des belgischen Tores aufmachten, wurde es gefährlich.

Das blieb auch in der zweiten Halbzeit so, allerdings wurden die Angriffe spärlicher, Italien spielte routiniert. Nach Lukakus Hundertprozentiger hatte Pellè das 2:0 für die Italiener auf dem Fuß (54.), doch jetzt war vor allem Buffon gefordert: Belgien öffnete das Visier, Hazard übernahm das Kommando, die Rotel Teufel drückten, es wurde brenzlig für den Europameister von 1968. Der eingewechselte Divock Origi hatte in der Schlussphase noch eine gute Chance per Kopf, zielte jedoch zu ungenau (82.). Auf der Gegenseite verhinderte Thibaut Courtois mit einer Glanzparade gegen den Ex-Dortmunder Ciro Immobile noch die Entscheidung (84.). Belgien stürmte wild an, Pellè sorgte mit dem zweiten Treffer nach einem mustergültigen Konter für das zweite Tor der cleveren Italiener.

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