Draxler: "Wir sind zuversichtlich, es zu schaffen"

Ziemlich am Anfang des Gesprächs hat Julian Draxler die Dinge erst mal ins Verhältnis gesetzt. Klar, Schalke steht gegen den FC Basel unter Druck. Gehörig. Im finalen Gruppenspiel der Champions League heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) entscheidet sich die internationale Zukunft der Gelsenkirchener. Königsblau muss gewinnen, sonst wird aus der Königsklasse die Europa League. Sonst wäre verspielt, was sich Jens Keller und seine Mannschaft in der vergangenen Saison in 34 Bundesligaspielen und in den Playoffs gegen Saloniki aufgebaut hatten.

Draxler fürchtet dieses Szenario, er wird alles tun, seinen Eintritt zu verhindern. Aber eine "Blamage" wäre dies für Schalke nicht, nicht in der Wahrnehmung von Draxler. Im Interview mit dem kicker erinnert der 20-Jährige an das Saisonfinale 2012/2013 und daran, welchen Weg Schalke hinter sich hat. "Erst waren wir froh über Platz vier, dann über die Qualifikation gegen Saloniki. Da wäre Platz drei in der Gruppe jetzt keine Blamage", so der Nationalspieler.

"Basel ist sehr, sehr wichtig"

Nicht falsch verstehen. Fehlender Ehrgeiz spricht nicht aus diesen Worten, im Gegenteil, sein Wille könnte kaum größer sein. Aber Draxler findet, dass der Druck ohnehin groß genug ist, und Draxler weiß, dass große Begriffe nicht immer hilfreich sind. Also sagt er etwas nüchterner: "Der Verein und auch wir als Mannschaft haben den Anspruch weiterzukommen. Sowohl vom Etat her als auch von unseren sportlichen Qualitäten." Um die Bedeutung der Partie gegen den FCB zu verdeutlichen verwendete Draxler einen Satzbau, der zuletzt häufig in München zu hören war: "Basel ist sehr, sehr wichtig."

Und Draxler ist optimistisch, dass Schalke einen sehr, sehr wichtigen Sieg erzielen wird. Er hat keine Angst vor dem Scheitern, er freut sich auf den möglichen Erfolg. "Wir sind zuversichtlich, es zu schaffen", sagt Draxler. Warum? Weil in Schalkes Achterbahn nach der Fahrt ins Tal am vergangenen Wochenende beim 1:2 in Mönchengladbach wieder ein Scheitel an der Reihe ist.

Wobei Draxler diese Achterbahn gerne verlassen würde. Nicht falsch verstehen. Den Verein will er nicht wechseln, diese Gelegenheit hat er sehr bewusst und voller Überzeugung im Sommer nicht ergriffen. "Ich bin mit ganzem Kopf und vollem Herzen bei Schalke", sagt Draxler. Aber wie alle Schalker wünscht sich auch er, dass die Mannschaft ihr hohes Niveau nicht nur punktuell unter Beweis stellt. "Wir zeigen immer wieder, dass wir es eigentlich können. Aber kaum haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, folgt ein Rückschlag", so Draxler.

" "Die Überzeugung ist da"

Da trifft es sich gut, dass Schalke mit Mönchengladbach den Rückschlag schon hinter sich hat. Draxler ist aber auch aus seriösen Überlegungen zuversichtlich. Etwa aus der heraus, dass er ganz grundsätzlich von den Fähigkeiten des Teams überzeugt ist. Auch in dieser Spielzeit hat Schalke immer wieder angedeutet, zu welchen Leistungen es im Stande ist. Leistungen, die gehobenen internationalen Ansprüchen durchaus genügen. Also sagt Draxler: "Die Überzeugung ist da. Auch weil wir beim 1:0 in Basel gezeigt haben, dass wir diesen Gegner schlagen können."

Bei aller Überzeugung - ein leiser Zweifel lässt sich in Draxlers Worten nicht überhören. Zu oft schon hat es Schalke nicht verstanden, mit Rückschlägen erwachsen umzugehen. Zu oft ist die Mannschaft nach Gegentoren zu sehr aus dem Tritt geraten und schließlich gestolpert. "Das darf nicht sein", sagt Draxler, "gerade mit so vielen Nationalspielern auf dem Platz." Einer davon heißt Julian Draxler, und zu allererst meint er sich selbst, wenn er sagt: "Wir Spieler dürfen uns einfach nicht gegenseitig von unserer Nervosität anstecken lassen."

Von der Mannschaft erwartet Draxler mehr, doch sein Finger richtet sich vor allem in Richtung des Spiegels. "Ich war bis vor ein paar Wochen in einem dicken Leistungstief, da gibt es nichts zu beschönigen." Das Gute dabei ist die gewählte Zeitform: Vergangenheit. Draxlers Formkurve zeigt deutlich steigende Tendenz, vor allem weil er eine Fähigkeit wiedererlangt hat, ohne die sein Spiel die Leichtigkeit verliert: den Kopf auszuschalten - auch wenn dieser ganz Schalke gehört - und nur mit seinem Schalker Herzen Fußball zu spielen. "Wenn ich mir über nichts Gedanken mache, zeige ich meine besten Spiele", sagt Draxler.

[sl]

Ziemlich am Anfang des Gesprächs hat Julian Draxler die Dinge erst mal ins Verhältnis gesetzt. Klar, Schalke steht gegen den FC Basel unter Druck. Gehörig. Im finalen Gruppenspiel der Champions League heute (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) entscheidet sich die internationale Zukunft der Gelsenkirchener. Königsblau muss gewinnen, sonst wird aus der Königsklasse die Europa League. Sonst wäre verspielt, was sich Jens Keller und seine Mannschaft in der vergangenen Saison in 34 Bundesligaspielen und in den Playoffs gegen Saloniki aufgebaut hatten.

Draxler fürchtet dieses Szenario, er wird alles tun, seinen Eintritt zu verhindern. Aber eine "Blamage" wäre dies für Schalke nicht, nicht in der Wahrnehmung von Draxler. Im Interview mit dem kicker erinnert der 20-Jährige an das Saisonfinale 2012/2013 und daran, welchen Weg Schalke hinter sich hat. "Erst waren wir froh über Platz vier, dann über die Qualifikation gegen Saloniki. Da wäre Platz drei in der Gruppe jetzt keine Blamage", so der Nationalspieler.

"Basel ist sehr, sehr wichtig"

Nicht falsch verstehen. Fehlender Ehrgeiz spricht nicht aus diesen Worten, im Gegenteil, sein Wille könnte kaum größer sein. Aber Draxler findet, dass der Druck ohnehin groß genug ist, und Draxler weiß, dass große Begriffe nicht immer hilfreich sind. Also sagt er etwas nüchterner: "Der Verein und auch wir als Mannschaft haben den Anspruch weiterzukommen. Sowohl vom Etat her als auch von unseren sportlichen Qualitäten." Um die Bedeutung der Partie gegen den FCB zu verdeutlichen verwendete Draxler einen Satzbau, der zuletzt häufig in München zu hören war: "Basel ist sehr, sehr wichtig."

Und Draxler ist optimistisch, dass Schalke einen sehr, sehr wichtigen Sieg erzielen wird. Er hat keine Angst vor dem Scheitern, er freut sich auf den möglichen Erfolg. "Wir sind zuversichtlich, es zu schaffen", sagt Draxler. Warum? Weil in Schalkes Achterbahn nach der Fahrt ins Tal am vergangenen Wochenende beim 1:2 in Mönchengladbach wieder ein Scheitel an der Reihe ist.

Wobei Draxler diese Achterbahn gerne verlassen würde. Nicht falsch verstehen. Den Verein will er nicht wechseln, diese Gelegenheit hat er sehr bewusst und voller Überzeugung im Sommer nicht ergriffen. "Ich bin mit ganzem Kopf und vollem Herzen bei Schalke", sagt Draxler. Aber wie alle Schalker wünscht sich auch er, dass die Mannschaft ihr hohes Niveau nicht nur punktuell unter Beweis stellt. "Wir zeigen immer wieder, dass wir es eigentlich können. Aber kaum haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, folgt ein Rückschlag", so Draxler.

" "Die Überzeugung ist da"

Da trifft es sich gut, dass Schalke mit Mönchengladbach den Rückschlag schon hinter sich hat. Draxler ist aber auch aus seriösen Überlegungen zuversichtlich. Etwa aus der heraus, dass er ganz grundsätzlich von den Fähigkeiten des Teams überzeugt ist. Auch in dieser Spielzeit hat Schalke immer wieder angedeutet, zu welchen Leistungen es im Stande ist. Leistungen, die gehobenen internationalen Ansprüchen durchaus genügen. Also sagt Draxler: "Die Überzeugung ist da. Auch weil wir beim 1:0 in Basel gezeigt haben, dass wir diesen Gegner schlagen können."

Bei aller Überzeugung - ein leiser Zweifel lässt sich in Draxlers Worten nicht überhören. Zu oft schon hat es Schalke nicht verstanden, mit Rückschlägen erwachsen umzugehen. Zu oft ist die Mannschaft nach Gegentoren zu sehr aus dem Tritt geraten und schließlich gestolpert. "Das darf nicht sein", sagt Draxler, "gerade mit so vielen Nationalspielern auf dem Platz." Einer davon heißt Julian Draxler, und zu allererst meint er sich selbst, wenn er sagt: "Wir Spieler dürfen uns einfach nicht gegenseitig von unserer Nervosität anstecken lassen."

Von der Mannschaft erwartet Draxler mehr, doch sein Finger richtet sich vor allem in Richtung des Spiegels. "Ich war bis vor ein paar Wochen in einem dicken Leistungstief, da gibt es nichts zu beschönigen." Das Gute dabei ist die gewählte Zeitform: Vergangenheit. Draxlers Formkurve zeigt deutlich steigende Tendenz, vor allem weil er eine Fähigkeit wiedererlangt hat, ohne die sein Spiel die Leichtigkeit verliert: den Kopf auszuschalten - auch wenn dieser ganz Schalke gehört - und nur mit seinem Schalker Herzen Fußball zu spielen. "Wenn ich mir über nichts Gedanken mache, zeige ich meine besten Spiele", sagt Draxler.