Dr. Zwanziger: "Wir haben schon Nachahmer gefunden"

Frage: Wie wurde entschieden, wo die 1000 Plätze gebaut werden?

Zwanziger: Von den 1000 Mini-Spielfeldern sind 950 anteilig in den 21 Landesverbänden gebaut worden, gemäß der Mitgliederzahlen auf diese Verbände und ihre Fußball-Kreise verteilt. Dafür hat es ein reguläres Bewerbungsverfahren über eine Online-Plattform gegeben, das riesiges Interesse hervorgerufen hat. Für 50 weitere Mini-Spielfelder haben die Mitglieder des DFB-Präsidiums wie Harald Strutz, auf dessen Initiative wir heute in der Gleisbergschule sind, und Nationalspieler wie Michael Ballack Patenschaften übernommen.

Frage: Nicht einmal zwei Jahre hat es in Anspruch genommen, das gewaltige Projekt zu stemmen. Wie hat der DFB das geschafft?

Zwanziger: Ich kann ja ein ungeduldiger Mensch sein und habe die zuständige DFB-Direktion von Willi Hink sicher genervt - am liebsten hätte ich den Bau der 1000 Felder innerhalb eines Jahres realisiert gesehen. Ich wusste aber, dass es dafür normalerweise fünf Jahre braucht. Gedauert hat es am Ende zwei Jahre - eine tolle Leistung von Willi Hink und allen beteiligten Mitarbeitern. Auch in den Kommunen und Schulen, mit denen wir eine teilweise glänzende Zusammenarbeit hatten.

Frage: Wird das Projekt in irgendeiner Form fortgeführt?

Zwanziger: Dass es eine Erfolgsgeschichte ist, zeigt sich darin, dass wir schon Nachahmer gefunden haben. Das Land Brandenburg hat beschlossen, noch mal drei Millionen zu investieren - damit können viele weitere Mini-Spielfelder errichtet werden. Und auch das Land Rheinland-Pfalz hat ein - wenn auch etwas anders geartetes - Bolzplatz-Projekt aufgelegt. Das alles macht uns stolz und froh, denn es kommt den Kindern und dem Fußball zugute.

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Vor genau 682 Tagen hatte Dr. Theo Zwanziger das Mammutprojekt in der Grundschule Mainz-Bretzenheim gestartet - am Freitag eröffnete der DFB-Präsident nun das letzte der 1000 Mini-Spielfelder in Deutschland. Erneut in Mainz, diesmal in der Gleisbergschule im Stadtteil Gonsenheim.

Im aktuellen DFB.de-Interview zieht Dr. Zwanziger eine Bilanz des einmaligen Projektes, das im Oktober 2007 begann und vom DFB mit 25 Millionen Euro finanziert wurde.

Frage: Herr Dr. Zwanziger, Sportstättenbau ist eigentlich eine Angelegenheit von Städten und Kommunen. Was hat den DFB dennoch dazu veranlasst, soviel Geld in die Hand zu nehmen und sich an das aufwändige Projekt "1000 Mini-Spielfelder" heranzuwagen?

Dr. Theo Zwanziger: 2006 haben wir eine großartige WM gefeiert in Deutschland. Dass diese Weltmeisterschaft ein solcher Riesenerfolg wurde, ist nicht in erster Linie dem DFB, sondern den Millionen von Menschen im Land zu verdanken gewesen. Wir beim Deutschen Fußball-Bund wollten den Menschen etwas zurückgeben und uns noch stärker gemeinnützig engagieren.

Frage: Herausgekommen ist eine Aktion nach dem Motto "Bolzplätze für alle".

Zwanziger: In der Tat, und das kam so: Wir haben durch die WM 2006 nicht nur viel soziales und gesellschaftliches Ansehen weit über die Grenzen hinaus gewonnen, sondern auch einen stolzen Geldbetrag. 50 Millionen Euro, ohne jede Steuergelder. Die Hälfte davon haben wir an unsere Landesverbände gegeben, damit diese ihre Arbeit an der Basis mit den Vereinen weiter verbessern können.

Frage: Und die andere Hälfte?

Zwanziger: Genau das war die Frage. Wir hatten zwei Möglichkeiten: Wir hätten jedem der rund 25.000 Vereine im DFB 1000 Euro geben können - die wären aber schnell weg gewesen, ohne nachhaltig wirken zu können. Um diese Nachhaltigkeit ging es uns aber - so beschlossen wir, in das Mini-Spielfeld-Projekt 25 Millionen Euro zu investieren, und im Rahmen des DFB-Bundestages in Mainz im Oktober 2007 wurde das erste Feld eröffnet. Begonnen hat es in Mainz, und in dieser schönen Stadt ist es heute auch zu Ende gegangen.

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Frage: Wie wurde entschieden, wo die 1000 Plätze gebaut werden?

Zwanziger: Von den 1000 Mini-Spielfeldern sind 950 anteilig in den 21 Landesverbänden gebaut worden, gemäß der Mitgliederzahlen auf diese Verbände und ihre Fußball-Kreise verteilt. Dafür hat es ein reguläres Bewerbungsverfahren über eine Online-Plattform gegeben, das riesiges Interesse hervorgerufen hat. Für 50 weitere Mini-Spielfelder haben die Mitglieder des DFB-Präsidiums wie Harald Strutz, auf dessen Initiative wir heute in der Gleisbergschule sind, und Nationalspieler wie Michael Ballack Patenschaften übernommen.

Frage: Nicht einmal zwei Jahre hat es in Anspruch genommen, das gewaltige Projekt zu stemmen. Wie hat der DFB das geschafft?

Zwanziger: Ich kann ja ein ungeduldiger Mensch sein und habe die zuständige DFB-Direktion von Willi Hink sicher genervt - am liebsten hätte ich den Bau der 1000 Felder innerhalb eines Jahres realisiert gesehen. Ich wusste aber, dass es dafür normalerweise fünf Jahre braucht. Gedauert hat es am Ende zwei Jahre - eine tolle Leistung von Willi Hink und allen beteiligten Mitarbeitern. Auch in den Kommunen und Schulen, mit denen wir eine teilweise glänzende Zusammenarbeit hatten.

Frage: Wird das Projekt in irgendeiner Form fortgeführt?

Zwanziger: Dass es eine Erfolgsgeschichte ist, zeigt sich darin, dass wir schon Nachahmer gefunden haben. Das Land Brandenburg hat beschlossen, noch mal drei Millionen zu investieren - damit können viele weitere Mini-Spielfelder errichtet werden. Und auch das Land Rheinland-Pfalz hat ein - wenn auch etwas anders geartetes - Bolzplatz-Projekt aufgelegt. Das alles macht uns stolz und froh, denn es kommt den Kindern und dem Fußball zugute.