Dr. Zwanziger verurteilt Randale in Bratislava: "Wir müssen uns entschuldigen"

Dr. Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat die von deutschen Hooligans angezettelten Randale rund um das EM-Qualifikationsspiel zwischen der Slowakei und Deutschland in Bratislava scharf verurteilt. "Wir mussten leider wieder erfahren, dass man solche Ausschreitungen nicht ganz verhindern kann. Wir müssen uns entschuldigen, aber müssen auch immer wieder darauf hinweisen, dass dies keine Fans sind, sondern Menschen, die die Plattform Fußball für ihre Zwecke missbrauchen. Dies ändert aber nichts daran, dass sie mit ihrem Verhalten ihr Heimatland in Verruf bringen", sagte der DFB-Präsident nach dem Spiel im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Zunächst war es während der Begegnung am Mittwochabend im Stadion Tehelne Pole zu Schlägereien zwischen rund 200 deutschen Hooligans und den Ordnungskräften gekommen. Die Randalierer hatten Sitzschalen aus der Verankerung gerissen, diese in den benachbarten slowakischen Block geworfen und den Sicherheitsdienst attackiert, was einen massiven Polizei-Einsatz auslöste. Die Beamten waren mit Schlagstöcken gegen die Deutschen vorgegangen. Die Polizei nahm vier Randalierer fest, erstattete Anzeige und ließ die vier Personen anschließend wieder frei.

Auch nach dem Spiel gab es in der Nähe des Stadions Auseinandersetzungen, in deren Verlauf ein Polizist verletzt wurde. In einer Tankstelle schmissen deutsche Chaoten eine Fensterscheibe ein. Wegen der Vorfälle nach dem Abpfiff wurden insgesamt 42 deutsche Hooligans von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen und verhört, später dann wieder freigelassen. Auch eine nicht näher bezifferte Anzahl slowakischer Rowdies wurde verhaftet.

"Wir können uns davon nur distanzieren. Der sehr gute Eindruck, den wir auf dem Spielfeld hinterlassen haben, wurde durch einige Hooligans getrübt. Das ist schade", meinte Michael Ballack, der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Auch Bundestrainer Joachim Löw bedauerte, "dass es immer wieder einige wenige gibt, die Unruhe stiften und für Randale sorgen. Das waren unschöne Szenen." Man könne immer wieder nur an die Vernunft appellieren.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat derweil Untersuchungen eingeleitet. Das bestätigte die UEFA am Freitag. Zu einer Urteilsverkündung, der eine Verhandlung vorausgehen soll, wird es am 9. November kommen.

DFB-Mediendirektor Harald Stenger geht davon aus, dass das Verursacherprinzip dividiert werde: "Natürlich waren das deutsche Fans, aber wir werden die UEFA darauf hinweisen, dass die Slowaken potenziellen Randalierern Karten auf dem freien Markt verkauft haben. Entgegen unserem ausdrücklichen Wunsch." Der DFB wolle in der von der UEFA angeforderten Stellungnahme zudem dokumentieren, welche Präventivmaßnahmen er in Zusammenarbeit mit den deutschen Sicherheitsbehörden getroffen habe, um Hooligans von dem Spiel fernzuhalten.

Die Randale in Bratislava hatte leider die Befürchtungen des DFB und der deutschen Behörden im Vorfeld des Spieles bestätigt. Beide hatten den Slowakischen Fußball-Verband davor gewarnt, Eintrittskarten vor der Partie in den freien Verkauf zu geben. Nur so waren die deutschen Randalierer überhaupt ins Stadion gekommen, während der DFB nur Tickets an Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft und an die Fanprojekte der Lizenzvereine vermittelte. Im Block des Fan Club Nationalmannschaft blieb es dann auch während des gesamten Spieles friedlich, während die Randale im gegenüberliegenden Block stattfanden.

Sicherheitsbeamte beider Länder hatten schon im Vorfeld rund 180 gewaltbereite Personen an der Einreise in die Slowakei gehindert, indem sie 80 abwiesen und weitere 100 mit Meldeauflagen belegten. Rund 200 deutsche Hooligans waren aber dennoch ins Stadion in Bratislava gelangt. Insgesamt 600 einheimische Polizisten und acht deutsche Hooligan-Experten waren am Mittwoch in Bratislava im Einsatz. [sid/mm]


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Dr. Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat die von deutschen Hooligans angezettelten Randale rund um das EM-Qualifikationsspiel zwischen der Slowakei und Deutschland in Bratislava scharf verurteilt. "Wir mussten leider wieder erfahren, dass man solche Ausschreitungen nicht ganz verhindern kann. Wir müssen uns entschuldigen, aber müssen auch immer wieder darauf hinweisen, dass dies keine Fans sind, sondern Menschen, die die Plattform Fußball für ihre Zwecke missbrauchen. Dies ändert aber nichts daran, dass sie mit ihrem Verhalten ihr Heimatland in Verruf bringen", sagte der DFB-Präsident nach dem Spiel im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).



Zunächst war es während der Begegnung am Mittwochabend im Stadion Tehelne Pole zu Schlägereien zwischen rund 200 deutschen Hooligans und den Ordnungskräften gekommen. Die Randalierer hatten Sitzschalen aus der Verankerung gerissen, diese in den benachbarten slowakischen Block geworfen und den Sicherheitsdienst attackiert, was einen massiven Polizei-Einsatz auslöste. Die Beamten waren mit Schlagstöcken gegen die Deutschen vorgegangen. Die Polizei nahm vier Randalierer fest, erstattete Anzeige und ließ die vier Personen anschließend wieder frei.



Auch nach dem Spiel gab es in der Nähe des Stadions Auseinandersetzungen, in deren Verlauf ein Polizist verletzt wurde. In einer Tankstelle schmissen deutsche Chaoten eine Fensterscheibe ein. Wegen der Vorfälle nach dem Abpfiff wurden insgesamt 42 deutsche Hooligans von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen und verhört, später dann wieder freigelassen. Auch eine nicht näher bezifferte Anzahl slowakischer Rowdies wurde verhaftet.



[bild1]"Wir können uns davon nur distanzieren. Der sehr gute Eindruck, den wir auf dem Spielfeld hinterlassen haben, wurde durch einige Hooligans getrübt. Das ist schade", meinte Michael Ballack, der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Auch Bundestrainer Joachim Löw bedauerte, "dass es immer wieder einige wenige gibt, die Unruhe stiften und für Randale sorgen. Das waren unschöne Szenen." Man könne immer wieder nur an die Vernunft appellieren.



Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat derweil Untersuchungen eingeleitet. Das bestätigte die UEFA am Freitag. Zu einer
Urteilsverkündung, der eine Verhandlung vorausgehen soll, wird es am 9. November kommen.



DFB-Mediendirektor Harald Stenger geht davon aus, dass das Verursacherprinzip dividiert werde: "Natürlich waren das deutsche Fans, aber wir werden die UEFA darauf hinweisen, dass die Slowaken potenziellen Randalierern Karten auf dem freien Markt verkauft haben. Entgegen unserem ausdrücklichen Wunsch." Der DFB wolle in der von der UEFA angeforderten Stellungnahme
zudem dokumentieren, welche Präventivmaßnahmen er in Zusammenarbeit mit den deutschen Sicherheitsbehörden getroffen habe, um Hooligans von dem Spiel fernzuhalten.



Die Randale in Bratislava hatte leider die Befürchtungen des DFB und der deutschen Behörden im Vorfeld des Spieles bestätigt. Beide hatten den Slowakischen Fußball-Verband davor gewarnt, Eintrittskarten vor der Partie in den freien Verkauf zu geben. Nur so waren die deutschen Randalierer überhaupt ins Stadion gekommen, während der DFB nur Tickets an Mitglieder des Fan Club Nationalmannschaft und an die Fanprojekte der Lizenzvereine vermittelte. Im Block des Fan Club Nationalmannschaft blieb es dann auch während des gesamten Spieles friedlich, während die Randale im gegenüberliegenden Block stattfanden.



Sicherheitsbeamte beider Länder hatten schon im Vorfeld rund 180 gewaltbereite Personen an der Einreise in die Slowakei gehindert, indem sie 80 abwiesen und weitere 100 mit Meldeauflagen belegten. Rund 200 deutsche Hooligans waren aber dennoch ins Stadion in Bratislava gelangt. Insgesamt 600 einheimische Polizisten und acht deutsche Hooligan-Experten waren am Mittwoch in Bratislava im Einsatz.