Dr. Theo Zwanziger kündigt "ein Jahr Frauen-Power" an

Am 13. Juli werden beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) endgültig neue Zeiten anbrechen. Zwei Tage nach dem Finale der FIFA-Weltmeisterschaft in Johannesburg werden endgültig die Frauen das Zepter im Verband übernehmen. „Die Männer“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger auf dem Neujahresempfang des Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 am Dienstag in Frankfurt, „die Männer werden dann zurückstehen müssen. Dann gibt es ein Jahr nur Frauen-Power.“

Zwei Tage nach der von Dr. Theo Zwanziger erhofften Finalteilnahme des DFB-Teams von Bundestrainer Joachim Löw am 11. Juli bei der WM in Südafrika beginnt dann in Deutschland (Bielefeld, Bochum, Augsburg, Dresden) die FIFA U 20-Frauen-Weltmeisterschaft, das Endspiel findet am 1. August in Bielefeld statt. Ein Jahr später wird das nächste große Weltereignis für den DFB stattfinden. Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft vom 26. Juni bis zum 17. Juli 2011 wirft immer längere Schatten. Auch beim Jahresauftakt des OK in der DFB-Zentrale, wo man die wachsende Vorfreude bei den 200 Gästen deutlich spürte.

Die Begeisterung nimmt zu, das WM-Fieber steigt und könnte sich sogar den Begeisterungsgraden der WM 2006 nähern. „Deutschland wird sich der Welt wieder als guter und heiterer Gastgeber präsentieren“, sagte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in einer Videobotschaft aus Berlin. Sie lud die internationale Fußball-Gemeinde zum Turnier der 16 weltbesten Frauen-Mannschaften ein. „Jeder soll dabei sein, wenn Königin Fußball die Welt regiert“, sagte sie. Der Vorverkauf für die sechste Frauen-WM läuft „sensationell“, wie DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach erklärte. Bereits 190.000 Karten sind nicht einmal drei Monate nach Beginn des Vorverkaufs abgesetzt. „Die Resonanz ist überwältigend“, sagte Niersbach. Mitte Februar beginnt die zweite Verkaufsphase. „Ich gehe davon aus, dass wir im August 350.000 Karten verkauft haben“, sagte Steffi Jones, die Präsidentin des WM-OK. „Ich rede nicht von 80 Prozent Auslastung der Stadien, ich rede von 100 Prozent. Die Spielerinnen geben doch auch 100 Prozent“, erklärte die Weltmeisterin von 2003 (111 Länderspiele). Insgesamt laufen die Planungen und Vorbereitungen auf die Frauen-WM hervorragend. „Es ist ein enormer Kraftakt, die WM zu organisieren“, sagte Angela Merkel in ihrer Botschaft aus dem Kanzleramt. Allein Steffi Jones hat im vorigen Jahr 250 Termine absolviert.

Claudia Roth: „Botschafterinnen für eine Lebensidee“

Inhaltlicher und auch stimmungsvoller Höhepunkt des Empfangs war der Vortrag von Claudia Roth. Die Bundesvorsitzende der Partei Bündnis90/Die Grünen hat eine enge Beziehung zum Fußball und gehört dem Kuratorium der Frauen-WM 2011 an. Sie sei ein „Fußball-Fan“, sagte die aus Bayern stammende Schwäbin. In der „herzenswarmen Fußball-Familie“ könne man sich wirklich wohlfühlen. Dort bestünden keine Grenzen. Der Fußball allgemein und der DFB besonders leiste Großartiges in vielen Bereichen der Integration. Claudia Roth unterhielt ihre - überwiegend männlichen – Zuhörer prächtig. „Dr. Theo Zwanziger ist einer der größten Poeten der Neuzeit“, sagte sie und griff ein Zitat des DFB-Präsidenten auf. „Er hat gesagt, dem Ball ist egal, wer ihn tritt“, erklärte die Politikerin. Damit habe Theo Zwanziger die Offenheit des Fußballs für alle wunderbar beschrieben. Diese Aussage hatte sich der DFB-Präsident allerdings selbst bei engagierten Fangruppen „geliehen“, die gegen rassistische Tendenzen vorgehen.

Wenn der DFB das von Dr. Theo Zwanziger angekündigte Vorhaben umsetze, die Frauen-WM klimaneutral durchzuführen, dann würde ein anstrebenswertes Ziel erfüllt. „Das Green Goal wäre ein Zeichen für die Welt. Das hätte Vorbildcharakter, den die Politik nicht mehr erfüllt“, sagte Claudia Roth in Bezug „auf das Scheitern des Gipfels in Kopenhagen“. Die deutschen Frauen der DFB-Nationalmannschaft, die amtierender Welt- und Europameister sind, wären „Botschafterinnen für eine Lebensidee“. Bei einem Besuch in Kabul bei afghanischen Fußballspielerinnen habe sie im Stadion viele Plakate von Birgit Prinz, der deutschen Spielführerin, gesehen. Von DFB-Generalsekretär Niersbach bekam die Grüne ein „gutes Stück aus unserer Asservatenkammer“ überreicht. Es handelte sich um ein grünes Trikot der deutschen Nationalmannschaft vom WM-Halbfinale am 6. Juli 1990, als in Turin England geschlagen wurde. „Es waren allerdings die Männer“, sagte Wolfgang Niersbach.

Im Beisein von Welt- und Europameisterin Simone Laudehr (Duisburg) und U-20-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt) formulierte Hannelore Ratzeburg höchste Ziele für die weiblichen Topteams des DFB. „Wir wollen natürlich Weltmeister werden mit der U-20 und im nächsten Jahr mit unseren Frauen“, sagte die DFB-Vizepräsidentin. Die Frauen gewannen schon 2003 und 2007 den WM-Titel, die U-20-Frauen, die 2008 den dritten WM-Platz belegten, triumphierten 2004. Am 17. Juli 2011, wenn die DFB-Frauen den WM-Titel-Hattrick geschafft haben, dürfen die Männer wieder die Hauptrolle spielen.

[ok]

[bild1]

Am 13. Juli werden beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) endgültig neue Zeiten anbrechen. Zwei Tage nach dem Finale der FIFA-Weltmeisterschaft in Johannesburg werden endgültig die Frauen das Zepter im Verband übernehmen. „Die Männer“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger auf dem Neujahresempfang des Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 am Dienstag in Frankfurt, „die Männer werden dann zurückstehen müssen. Dann gibt es ein Jahr nur Frauen-Power.“

Zwei Tage nach der von Dr. Theo Zwanziger erhofften Finalteilnahme des DFB-Teams von Bundestrainer Joachim Löw am 11. Juli bei der WM in Südafrika beginnt dann in Deutschland (Bielefeld, Bochum, Augsburg, Dresden) die FIFA U 20-Frauen-Weltmeisterschaft, das Endspiel findet am 1. August in Bielefeld statt. Ein Jahr später wird das nächste große Weltereignis für den DFB stattfinden. Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft vom 26. Juni bis zum 17. Juli 2011 wirft immer längere Schatten. Auch beim Jahresauftakt des OK in der DFB-Zentrale, wo man die wachsende Vorfreude bei den 200 Gästen deutlich spürte.

Die Begeisterung nimmt zu, das WM-Fieber steigt und könnte sich sogar den Begeisterungsgraden der WM 2006 nähern. „Deutschland wird sich der Welt wieder als guter und heiterer Gastgeber präsentieren“, sagte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in einer Videobotschaft aus Berlin. Sie lud die internationale Fußball-Gemeinde zum Turnier der 16 weltbesten Frauen-Mannschaften ein. „Jeder soll dabei sein, wenn Königin Fußball die Welt regiert“, sagte sie. Der Vorverkauf für die sechste Frauen-WM läuft „sensationell“, wie DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach erklärte. Bereits 190.000 Karten sind nicht einmal drei Monate nach Beginn des Vorverkaufs abgesetzt. „Die Resonanz ist überwältigend“, sagte Niersbach. Mitte Februar beginnt die zweite Verkaufsphase. „Ich gehe davon aus, dass wir im August 350.000 Karten verkauft haben“, sagte Steffi Jones, die Präsidentin des WM-OK. „Ich rede nicht von 80 Prozent Auslastung der Stadien, ich rede von 100 Prozent. Die Spielerinnen geben doch auch 100 Prozent“, erklärte die Weltmeisterin von 2003 (111 Länderspiele). Insgesamt laufen die Planungen und Vorbereitungen auf die Frauen-WM hervorragend. „Es ist ein enormer Kraftakt, die WM zu organisieren“, sagte Angela Merkel in ihrer Botschaft aus dem Kanzleramt. Allein Steffi Jones hat im vorigen Jahr 250 Termine absolviert.

Claudia Roth: „Botschafterinnen für eine Lebensidee“

Inhaltlicher und auch stimmungsvoller Höhepunkt des Empfangs war der Vortrag von Claudia Roth. Die Bundesvorsitzende der Partei Bündnis90/Die Grünen hat eine enge Beziehung zum Fußball und gehört dem Kuratorium der Frauen-WM 2011 an. Sie sei ein „Fußball-Fan“, sagte die aus Bayern stammende Schwäbin. In der „herzenswarmen Fußball-Familie“ könne man sich wirklich wohlfühlen. Dort bestünden keine Grenzen. Der Fußball allgemein und der DFB besonders leiste Großartiges in vielen Bereichen der Integration. Claudia Roth unterhielt ihre - überwiegend männlichen – Zuhörer prächtig. „Dr. Theo Zwanziger ist einer der größten Poeten der Neuzeit“, sagte sie und griff ein Zitat des DFB-Präsidenten auf. „Er hat gesagt, dem Ball ist egal, wer ihn tritt“, erklärte die Politikerin. Damit habe Theo Zwanziger die Offenheit des Fußballs für alle wunderbar beschrieben. Diese Aussage hatte sich der DFB-Präsident allerdings selbst bei engagierten Fangruppen „geliehen“, die gegen rassistische Tendenzen vorgehen.

[bild2]

Wenn der DFB das von Dr. Theo Zwanziger angekündigte Vorhaben umsetze, die Frauen-WM klimaneutral durchzuführen, dann würde ein anstrebenswertes Ziel erfüllt. „Das Green Goal wäre ein Zeichen für die Welt. Das hätte Vorbildcharakter, den die Politik nicht mehr erfüllt“, sagte Claudia Roth in Bezug „auf das Scheitern des Gipfels in Kopenhagen“. Die deutschen Frauen der DFB-Nationalmannschaft, die amtierender Welt- und Europameister sind, wären „Botschafterinnen für eine Lebensidee“. Bei einem Besuch in Kabul bei afghanischen Fußballspielerinnen habe sie im Stadion viele Plakate von Birgit Prinz, der deutschen Spielführerin, gesehen. Von DFB-Generalsekretär Niersbach bekam die Grüne ein „gutes Stück aus unserer Asservatenkammer“ überreicht. Es handelte sich um ein grünes Trikot der deutschen Nationalmannschaft vom WM-Halbfinale am 6. Juli 1990, als in Turin England geschlagen wurde. „Es waren allerdings die Männer“, sagte Wolfgang Niersbach.

Im Beisein von Welt- und Europameisterin Simone Laudehr (Duisburg) und U-20-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt) formulierte Hannelore Ratzeburg höchste Ziele für die weiblichen Topteams des DFB. „Wir wollen natürlich Weltmeister werden mit der U-20 und im nächsten Jahr mit unseren Frauen“, sagte die DFB-Vizepräsidentin. Die Frauen gewannen schon 2003 und 2007 den WM-Titel, die U-20-Frauen, die 2008 den dritten WM-Platz belegten, triumphierten 2004. Am 17. Juli 2011, wenn die DFB-Frauen den WM-Titel-Hattrick geschafft haben, dürfen die Männer wieder die Hauptrolle spielen.