Dr. Theo Zwanziger: "Die gesamte Wahrheit muss auf den Tisch"

Am Dienstag um 10.10 Uhr hat in Berlin der Strafprozess gegen die ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer (Berlin) und Dominik Marks (Stendal) begonnen. "Ich muss auch Haftstrafen akzeptieren können", sagt der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger im aktuellen Gespräch.

Frage: Herr Zwanziger, am Dienstag startet der Prozess im Fall Robert Hoyzer. Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Verfahren?

Dr. Theo Zwanziger: Mein erster Wunsch ist, dass die gesamte Wahrheit auf den Tisch kommt. Ich gehe davon aus, dass wir mit den Ergebnissen unserer Ermittlungen im DFB, die im April abgeschlossen wurden, richtig liegen.

Frage: Wie verfolgen Sie den Prozess? Kommen Sie nach Berlin?

Zwanziger: Eine Beobachtergruppe aus kompetenten Mitarbeitern wird das Verfahren im Auge haben. Sobald neue Tatsachen auftauchen, die unseren eigenen Erkenntnissen fremd sind, werden diese an unseren DFB-Justitiar Goetz Eilers weitergeleitet. Ich persönlich werde nicht vor Ort sein. Das ist nicht nötig.

Frage: Glauben Sie, dass der Prozess zu einem Abschluss des Falles beiträgt? Oder rechnen Sie mit neuen Enthüllungen?

Zwanziger: Die Staatsanwaltschaft hat intensiv ermittelt. Wir sind mit unseren Analysen der Wahrheit ziemlich nahe gekommen. Man kann aber nie ausschließen, dass die ein oder andere neue Erkenntnis auf uns zukommen wird. Dann werden wir uns zusammensetzen und beraten, welche Konsequenzen das haben wird.

Frage: Ist es für Sie eine Belastung, dass ehemalige DFB-Mitarbeiter womöglich ins Gefängnis müssen?

Zwanziger: Ich will nicht darüber spekulieren, welche Strafen verhängt werden. Wenn frühere Mitglieder unserer Sportgemeinschaft wie Robert Hoyzer in einen Kriminalfall verwickelt sind, dann ist das keine schöne Angelegenheit. Aber auch der DFB ist keine heile Welt. Ich bin nicht blauäugig und weiß als Jurist nur zu gut, dass Hoyzer und Marks vielleicht ins Gefängnis müssen. Ich muss auch Haftstrafen akzeptieren.

Frage: Wir groß ist mittlerweile der Imageschaden für den DFB?

Zwanziger: Imageschäden lassen sich nicht beziffern. Ich bin froh, dass wir für unsere Aufklärung besonders aus dem Ausland viel Lob erhalten haben. Die FIFA hat uns in mehreren Briefen mitgeteilt, dass man stolz auf unsere Arbeit ist. Bundesinnenminister Otto Schily hat mir zu Beginn des Falles gesagt, es sei von großer Wichtigkeit, dass die Verarbeitung bis zum Konförderationen-Cup abgeschlossen sei. Das haben wir geschafft. Als Franz Beckenbauer jetzt für die WM 2006 im Iran unterwegs war, wurde ihm nicht eine Frage zu dem Thema gestellt. Es zeigt sich: Wir haben das Thema mittlerweile im Griff.

Frage: Wird der DFB gegebenenfalls auch neue Maßnahmen ergreifen?

Zwanziger: Wir werden das, was in Berlin passiert, genau analysieren. Ob wir auch neue Maßnahmen ergreifen, wird sich zeigen. Eins ist sicher: Der Spielbetrieb der vergangenen Saison wird nicht mehr tangiert werden. Das haben wir - zum Glück - auf dem außerordentlichen Bundestag im April beschlossen. Strafen gegen Schiedsrichter oder Spieler lassen sich nachträglich noch verhängen.

[sid]


[bild1]Am Dienstag um 10.10 Uhr hat in Berlin der Strafprozess gegen die ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer (Berlin)
und Dominik Marks (Stendal) begonnen. "Ich muss auch Haftstrafen akzeptieren können", sagt der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger im aktuellen Gespräch.



Frage: Herr Zwanziger, am Dienstag startet der Prozess im Fall Robert Hoyzer. Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Verfahren?



Dr. Theo Zwanziger: Mein erster Wunsch ist, dass die gesamte Wahrheit auf den Tisch kommt. Ich gehe davon aus, dass wir mit den Ergebnissen unserer Ermittlungen im DFB, die im April abgeschlossen wurden, richtig liegen.



Frage: Wie verfolgen Sie den Prozess? Kommen Sie nach Berlin?



Zwanziger: Eine Beobachtergruppe aus kompetenten
Mitarbeitern wird das Verfahren im Auge haben. Sobald neue
Tatsachen auftauchen, die unseren eigenen Erkenntnissen fremd sind, werden diese an unseren DFB-Justitiar Goetz Eilers weitergeleitet. Ich persönlich werde nicht vor Ort sein. Das ist nicht nötig.



Frage: Glauben Sie, dass der Prozess zu einem Abschluss des Falles beiträgt? Oder rechnen Sie mit neuen Enthüllungen?



Zwanziger: Die Staatsanwaltschaft hat intensiv ermittelt. Wir sind mit unseren Analysen der Wahrheit ziemlich nahe gekommen. Man kann aber nie ausschließen, dass die ein oder andere neue Erkenntnis auf uns zukommen wird. Dann werden wir uns zusammensetzen und beraten, welche Konsequenzen das haben wird.



Frage: Ist es für Sie eine Belastung, dass ehemalige
DFB-Mitarbeiter womöglich ins Gefängnis müssen?



Zwanziger: Ich will nicht darüber spekulieren, welche Strafen verhängt werden. Wenn frühere Mitglieder unserer Sportgemeinschaft wie Robert Hoyzer in einen Kriminalfall verwickelt sind, dann ist das keine schöne Angelegenheit. Aber auch der DFB ist keine heile Welt. Ich bin nicht blauäugig und weiß als Jurist nur zu gut, dass Hoyzer und Marks vielleicht ins Gefängnis müssen. Ich muss auch Haftstrafen akzeptieren.



[bild2]Frage: Wir groß ist mittlerweile der Imageschaden für den DFB?



Zwanziger: Imageschäden lassen sich nicht beziffern. Ich bin froh, dass wir für unsere Aufklärung besonders aus dem Ausland viel Lob erhalten haben. Die FIFA hat uns in mehreren Briefen mitgeteilt, dass man stolz auf unsere Arbeit ist.
Bundesinnenminister Otto Schily hat mir zu Beginn des Falles
gesagt, es sei von großer Wichtigkeit, dass die Verarbeitung bis
zum Konförderationen-Cup abgeschlossen sei. Das haben wir
geschafft. Als Franz Beckenbauer jetzt für die WM 2006 im Iran
unterwegs war, wurde ihm nicht eine Frage zu dem Thema gestellt. Es zeigt sich: Wir haben das Thema mittlerweile im Griff.



Frage: Wird der DFB gegebenenfalls auch neue Maßnahmen
ergreifen?



Zwanziger: Wir werden das, was in Berlin passiert, genau
analysieren. Ob wir auch neue Maßnahmen ergreifen, wird sich
zeigen. Eins ist sicher: Der Spielbetrieb der vergangenen Saison
wird nicht mehr tangiert werden. Das haben wir - zum Glück - auf
dem außerordentlichen Bundestag im April beschlossen. Strafen gegen Schiedsrichter oder Spieler lassen sich nachträglich noch verhängen.