Dr. Rainer Koch: "Erwarte keine Prozesslawine"

Nachdem das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Wertung des Zweitligaspiels zwischen LR Ahlen und dem SV Wacker Burghausen am Dienstag aufgehoben und das Spiel neu angesetzt hat, bezieht der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, Dr. Rainer Koch, in einem aktuellen Interview Stellung zu Fragen zum "Fall Hoyzer".

Frage: Herr Koch, befürchten Sie nach dem Urteil vom Dienstag eine Prozesslawine, weil alle Vereine, deren Spiele von Robert Hoyzer gepfiffen wurden, nun die Möglichkeit eines erfolgreichen Protests sehen?

Rainer Koch: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einer Prozesslawine kommen wird. Ich glaube nicht, dass noch sonderlich viele Einsprüche kommen werden. Und die Fälle, die anhängig sind, müssen sowieso erledigt werden.

Frage: Gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse, neue Aussagen von Hoyzer?

Koch: Seit der Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft und meiner eigenen Befragung habe ich keine neuen Erkenntnisse.

Frage: Teilen Sie die Ansicht von Horst Hilpert, dem Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses, dass es nach Saisonschluss keine Möglichkeit von Wiederholungsspielen mehr gibt?

Koch: Aus der alten Saison ist kein Fall anhängig. Von den anhängigen Fällen sind ein paar dabei, ohne die jetzt benennen zu wollen, die nach Aktenlage wenig Aussicht auf Erfolg haben. Da muss man mit den Beteiligten klären, ob der Einspruch eine Chance auf Erfolg hat.

Frage: Werden Sie auch in Zukunft alle Fälle einzeln behandeln oder wird es bei ähnlich gelagerten Fällen zu einer Verhandlung und einem Urteil en bloc kommen?

Koch: Ich versuche, das Ganze so ökonomisch wie möglich zu erledigen. Die Reise nach Frankfurt ist für alle Beteiligten ein großer Aufwand. Wenn es sachlich nacheinander abgehandelt werden kann, gibt es keinen Grund, es nicht zu machen.

Frage: Haben Sie Erkenntnisse, die dazu führen könnten, dass demnächst noch weitere Schiedsrichter mit einer Vorsperre belegt werden könnten?

Koch: Es liegt mir derzeit kein Antrag des DFB-Kontollausschusses für eine weitere Vorsperre vor.

Frage: Haben Sie schon weitere Verhandlungen terminiert?

Koch: Bis jetzt noch nicht. Im nächsten Schritt wird für jeden einzelnen Fall auf der Basis des am Dienstag gebildeten Leitsatzes die Aktenlage geprüft. Es gilt so schnell wie möglich und so spät wie nötig zu entscheiden. Es geht ja für alle um wahnsinnig viel.

Frage: Ist dieser Fall etwas Besonderes für Sie, weil es nicht um das Fehlverhalten von Spielern und Trainern, sondern um das von Schiedsrichtern geht?

Koch: Das ist schon ein bedeutsamer Fall. Das sieht man ja auch am Medieninteresse. Aber im Grunde ist es ein Sportgerichtsfall wie jeder andere auch. Juristisch gibt es keine Unterschiede.

Frage: Welche Auswirkungen befürchten Sie für das Schiedsrichterwesen durch den Skandal?

Koch: Wir haben es nach wie vor mit absoluten Ausnahmefällen zu tun, weshalb ich davon ausgehe, dass die deutschen Schiedsrichter von der Bundesliga bis zur Kreisklasse die Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit zurückgewinnen werden. Deshalb kann man nicht allgemein von einer Schiedsrichter-Krise sprechen. [ar]


[bild1]Nachdem das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Wertung des Zweitligaspiels zwischen LR Ahlen und dem SV Wacker Burghausen am Dienstag aufgehoben und das Spiel neu angesetzt hat, bezieht der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, Dr. Rainer Koch, in einem aktuellen Interview Stellung zu Fragen zum "Fall Hoyzer".



Frage: Herr Koch, befürchten Sie nach dem Urteil vom Dienstag eine Prozesslawine, weil alle Vereine, deren Spiele von Robert Hoyzer gepfiffen wurden, nun die Möglichkeit eines erfolgreichen Protests sehen?



Rainer Koch: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einer Prozesslawine kommen wird. Ich glaube nicht, dass noch sonderlich viele Einsprüche kommen werden. Und die Fälle, die anhängig sind, müssen sowieso erledigt werden.



Frage: Gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse, neue Aussagen von Hoyzer?



Koch: Seit der Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft und meiner eigenen Befragung habe ich keine neuen Erkenntnisse.



Frage: Teilen Sie die Ansicht von Horst Hilpert, dem
Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses, dass es nach
Saisonschluss keine Möglichkeit von Wiederholungsspielen mehr gibt?



Koch: Aus der alten Saison ist kein Fall anhängig. Von den anhängigen Fällen sind ein paar dabei, ohne die jetzt benennen zu wollen, die nach Aktenlage wenig Aussicht auf Erfolg haben. Da muss man mit den Beteiligten klären, ob der Einspruch eine Chance auf Erfolg hat.



Frage: Werden Sie auch in Zukunft alle Fälle einzeln behandeln oder wird es bei ähnlich gelagerten Fällen zu einer Verhandlung und einem Urteil en bloc kommen?



Koch: Ich versuche, das Ganze so ökonomisch wie möglich zu erledigen. Die Reise nach Frankfurt ist für alle Beteiligten ein großer Aufwand. Wenn es sachlich nacheinander abgehandelt werden kann, gibt es keinen Grund, es nicht zu machen.



Frage: Haben Sie Erkenntnisse, die dazu führen könnten, dass demnächst noch weitere Schiedsrichter mit einer Vorsperre belegt werden könnten?



Koch: Es liegt mir derzeit kein Antrag des
DFB-Kontollausschusses für eine weitere Vorsperre vor.



Frage: Haben Sie schon weitere Verhandlungen terminiert?



Koch: Bis jetzt noch nicht. Im nächsten Schritt wird für
jeden einzelnen Fall auf der Basis des am Dienstag gebildeten
Leitsatzes die Aktenlage geprüft. Es gilt so schnell wie möglich und so spät wie nötig zu entscheiden. Es geht ja für alle um wahnsinnig viel.



Frage: Ist dieser Fall etwas Besonderes für Sie, weil es nicht um das Fehlverhalten von Spielern und Trainern, sondern um das von Schiedsrichtern geht?



Koch: Das ist schon ein bedeutsamer Fall. Das sieht man ja auch am Medieninteresse. Aber im Grunde ist es ein
Sportgerichtsfall wie jeder andere auch. Juristisch gibt es keine Unterschiede.



Frage: Welche Auswirkungen befürchten Sie für das
Schiedsrichterwesen durch den Skandal?



Koch: Wir haben es nach wie vor mit absoluten Ausnahmefällen zu tun, weshalb ich davon ausgehe, dass die deutschen Schiedsrichter von der Bundesliga bis zur Kreisklasse die Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit zurückgewinnen werden. Deshalb kann man nicht allgemein von einer Schiedsrichter-Krise sprechen.