Dortmund gewinnt Derby, Bayern tut sich schwer

Vier Tore, ein verschossener Elfmeter, ein Sieger: Am 10. Spieltag der Bundesliga setzte sich Vizemeister Borussia Dortmund im 143. Revierderby 3:1 (1:0) bei Schalke 04 durch und machte damit gleich zwei Niederlagen aus der Vorsaison vergessen. Zeitgleich tat sich Bayern München zu Hause gegen die Hertha aus Berlin schwer, verteidigt durch ein 3:2 (1:1) aber die Tabellenspitze. Am Abend setzte sich der VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen 3:0 (1:0) durch.

Das Derby in Gelsenkirchen vor 61.973 Zuschauern in der Veltins-Arena begann hektisch. Doch nach zunächst vielen Ballverlusten auf beiden Seiten führte der erste gelungene Angriff in der 14. Minute gleich zur BVB-Führung: Pierre-Emerick Aubameyang stand nach Zuspiel von Marco Reus völlig frei vor dem Tor und erzielte seinen sechsten Saisontreffer. Danach beherrschten die Gäste, die in der vergangenen Saison beide Derbys 1:2 verloren hatten, das Geschehen. Vor allem die königsblaue Defensive war gegen den Dortmunder Kombinationsfußball immer wieder überfordert.

Dennoch bot sich plötzlich die Chance zum Ausgleich: Nach einem Zweikampf des Dortmunder Nationalspielers Mats Hummels mit Christian Fuchs entschied Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) auf Elfmeter - der Ex-Dortmunder Kevin-Prince Boateng scheiterte allerdings an Roman Weidenfeller. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Nuri Sahin. Nach einem weiten Pass von Henrich Mchitarjan stand Sahin frei an der Strafraumgrenze und netzte sehenswert ein (54.).

Max Meyer sorgte für Hoffnungen auf Schalker Seite. Zunächst scheiterte Adam Szalai am starken Weidenfeller, doch Meyer nutzte den Abpraller gnadenlos aus kurzer Distanz (62.). Gerade bei Kontern ist der BVB gefährlich, so auch beim 3:1 (74.). Julian Draxler verlor den Ball am gegnerischen Sechzehner. Mchitarjan rannte über das gesamte Feld und hatte dann auch noch das Auge für Jakub Blaszczykowski, der vollendete.

Bayern nach Ausgleich tonangebend

Bayern München kam bei der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag nach seiner Champions-League-Glanzvorstellung vor 71.000 Zuschauern in der Allianz-Arena schwer ins Spiel und musste in der 4. Minute den Rückstand durch ein schön herausgespieltes Tor von Adrián Ramos hinnehmen. München agierte zunächst ähnlich schwerfällig wie in der Vorwoche gegen den FSV Mainz 05. Die Bayern hatten sogar Glück, dass Änis Ben-Hatira bei einem der oft gefährlichen Gegenstöße der Hertha mit einem Heber nur die Latte traf und nicht schon das 2:0 für Berlin markieren konnte.

Nach dem Ausgleich von Mario Mandzukic (29.) allerdings waren die Bayern, die durch den Sieg gegen Hertha bis auf ein Spiel an den Rekord des Hamburger SV von 36 Punktspielen in Folge ohne Niederlage herankommen, in Halbzeit eins eindeutig tonangebend. Angetrieben einmal mehr vom überragenden Franzosen Franck Ribéry drängten die Hausherren den Erstliga-Rückkehrer zunehmend in die Defensive und spielten in der Abwehr auch spürbar kompromissloser.

Fast eine Wiederholung des 1:1 sorgte für die Bayern in Führung. Bastian Schweinsteiger brachte die Freistoß-Flanke nach einem Foul an Philipp Lahm in die Strafraummitte, wo Mandzukic am höchsten stieg und ins linke Toreck einköpfte (51.). Mario Götze (54.) machte nur drei Minuten später per Kopf sein erstes Bundesligator für die Bayern. Die torreichen Minuten waren jedoch noch nicht beendet. Ben-Hatira (58.) stand im Strafraum genau richtig und markierte durch eine Direktabnahme den Anschlusstreffer.

Hannover kassiert erste Heimniederlage

Hannover 96 kassierte im sechsten Heimspiel die erste Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka unterlag in einem turbulenten und hitzigen Fußballspiel gegen 1899 Hoffenheim 1:4 (0:2).

Die Treffer in der ersten Halbzeit für die seit der 12. Minute in Überzahl spielenden Kraichgauer erzielten Sejad Salihovic (10./Foulelfmeter) und Kai Herdling (18.). Startelf-Rückkehrer Mame Diouf hatte wegen einer Schwalbe schon früh die Gelb-Rote Karte (12.) gesehen, nachdem er zuvor bereits wegen Meckerns verwarnt worden war.

Nach dem Seitenwechsel wurde es hektisch. 44500 Zuschauer bejubelten Salif Sane (56.) für den Anschlusstreffer, ehe Roberto Firmino (62.) mit einem Doppelpack die Gegenwehr der Hannoveraner endgültig brach (62./64.). Nach dem 4:1 sah Marcello auch noch Rot. Neun 96er hatten Hoffenheim nichts mehr entgegenzusetzen.

Vor gut 30.000 Zuschauern, darunter 3000 Braunschweiger "Löwen", setzte sich der FSV Mainz 05 zeitgleich gegen Eintracht Braunschweig 2:0 (1:0) durch. Es ist der erste Heimsieg seit neun Wochen. Shinji Okazaki traf in der achten Minute für den FSV. Ein Geniestreich von Junior Diaz führte aus dem Nichts zur Mainzer Führung: Okazaki nahm den Traumpass des Linksverteidigers im vollen Lauf mit und lupfte den Ball über Eintracht-Keeper Daniel Davari. Erneut Okazaki sorgte in der 68. Minute für die Entscheidung.

Leverkusen siegt nach Rückstand

Leverkusen tat sich schwer gegen gut organisierte Gäste. Augsburg musste auf Grund zweier Sperren und der Verletzung von Ragnar Klavan eine fast komplett neue Viererkette in der Defensive aufbieten. Die neue Verteidigungslinie hatte sich noch gar nicht so recht formiert, da wäre Bayer schon fast in Führung gegangen. Doch Sidney Sam verfehlte das Tor nach 29 Sekunden knapp. Danach drängte Bayer zunächst mit konsequentem Spiel über die neuformierten FCA-Flügel auf den ersten Treffer. Bayer verpasste es, trotz zahlreicher Chancen das Tor zu markieren.

Augsburg machte es besser. Einen weiten Flügelwechsel des starken Tobias Werner nutzte André Hahn per Volleyschuss (24.). Bayer Kapitän Simon Rolfes (34.) egalisierte den Rückstand noch vor der Pause.

Robbie Kruse trat schon zwei Minuten nach seiner Einwechslung entscheidend in Szene. Der Australier bediente mit einem Flankenball von rechts Emre Can in der Mitte, der sich im Kopfballduell durchsetzte und die ersehnte Leverkusener Führung vor 25.000 Zuschauern in der BayArena erzielte (83.).

Wolfsburg klettert auf Rang fünf

Der VfL Wolfsburg ist in der Spitzengruppe der Bundesliga-Tabelle angekommen. Gegen Werder Bremen setzte sich das Team von Trainer Dieter Hecking 3:0 (1:0) durch, die frühe Führung erzielte Maximilian Arnold in der siebten Minute nach einem Hackentrick von Ivica Olic. Im vergangenen Heimspiel hatte es für den VfL eine bittere Derbypleite gegen Eintracht Braunschweig (0:2) gegeben.

Offenbar hatten sich die "Wölfe" die Kritik der letzten Wochen nach der Pleite gegen Braunschweig zu Herzen genommen, denn den besseren Start erwischten aber die Gastgeber. Nach einem schönen Trick von Olic vollendete Arnold mit einem satten Linksschuss. Bremens Torhüter Sebastian Mielitz hatte dabei keine Chance. Und die Gastgeber setzten nach. Nur drei Minuten später hatte Perisic die große Chance zum 2:0.

Ivica Olic machte im Zusammenspiel mit dem insgesamt starken Arnold alles klar für Wolfsburg. Nach einer Hereingabe von Ivan Perisic, der zuvor einige Meter im Alleingang zurück gelegt hatte, flog Olic in den Ball und köpfte an Mielitz vorbei (72.). Der Bremer Schlussmann hatte alle Hände voll zu tun, so musste er unter anderem gegen den starken Arnold in der 79. Minute zur Tat schreiten. In der 89. Minute musste Mielitz dann noch noch einmal hinter sich greifen. Perisic schloss einen Alleingang über links aus der Distanz zum 3:0 ab.

[sid/fl]

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Vier Tore, ein verschossener Elfmeter, ein Sieger: Am 10. Spieltag der Bundesliga setzte sich Vizemeister Borussia Dortmund im 143. Revierderby 3:1 (1:0) bei Schalke 04 durch und machte damit gleich zwei Niederlagen aus der Vorsaison vergessen. Zeitgleich tat sich Bayern München zu Hause gegen die Hertha aus Berlin schwer, verteidigt durch ein 3:2 (1:1) aber die Tabellenspitze. Am Abend setzte sich der VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen 3:0 (1:0) durch.

Das Derby in Gelsenkirchen vor 61.973 Zuschauern in der Veltins-Arena begann hektisch. Doch nach zunächst vielen Ballverlusten auf beiden Seiten führte der erste gelungene Angriff in der 14. Minute gleich zur BVB-Führung: Pierre-Emerick Aubameyang stand nach Zuspiel von Marco Reus völlig frei vor dem Tor und erzielte seinen sechsten Saisontreffer. Danach beherrschten die Gäste, die in der vergangenen Saison beide Derbys 1:2 verloren hatten, das Geschehen. Vor allem die königsblaue Defensive war gegen den Dortmunder Kombinationsfußball immer wieder überfordert.

Dennoch bot sich plötzlich die Chance zum Ausgleich: Nach einem Zweikampf des Dortmunder Nationalspielers Mats Hummels mit Christian Fuchs entschied Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) auf Elfmeter - der Ex-Dortmunder Kevin-Prince Boateng scheiterte allerdings an Roman Weidenfeller. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Nuri Sahin. Nach einem weiten Pass von Henrich Mchitarjan stand Sahin frei an der Strafraumgrenze und netzte sehenswert ein (54.).

Max Meyer sorgte für Hoffnungen auf Schalker Seite. Zunächst scheiterte Adam Szalai am starken Weidenfeller, doch Meyer nutzte den Abpraller gnadenlos aus kurzer Distanz (62.). Gerade bei Kontern ist der BVB gefährlich, so auch beim 3:1 (74.). Julian Draxler verlor den Ball am gegnerischen Sechzehner. Mchitarjan rannte über das gesamte Feld und hatte dann auch noch das Auge für Jakub Blaszczykowski, der vollendete.

Bayern nach Ausgleich tonangebend

Bayern München kam bei der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag nach seiner Champions-League-Glanzvorstellung vor 71.000 Zuschauern in der Allianz-Arena schwer ins Spiel und musste in der 4. Minute den Rückstand durch ein schön herausgespieltes Tor von Adrián Ramos hinnehmen. München agierte zunächst ähnlich schwerfällig wie in der Vorwoche gegen den FSV Mainz 05. Die Bayern hatten sogar Glück, dass Änis Ben-Hatira bei einem der oft gefährlichen Gegenstöße der Hertha mit einem Heber nur die Latte traf und nicht schon das 2:0 für Berlin markieren konnte.

Nach dem Ausgleich von Mario Mandzukic (29.) allerdings waren die Bayern, die durch den Sieg gegen Hertha bis auf ein Spiel an den Rekord des Hamburger SV von 36 Punktspielen in Folge ohne Niederlage herankommen, in Halbzeit eins eindeutig tonangebend. Angetrieben einmal mehr vom überragenden Franzosen Franck Ribéry drängten die Hausherren den Erstliga-Rückkehrer zunehmend in die Defensive und spielten in der Abwehr auch spürbar kompromissloser.

Fast eine Wiederholung des 1:1 sorgte für die Bayern in Führung. Bastian Schweinsteiger brachte die Freistoß-Flanke nach einem Foul an Philipp Lahm in die Strafraummitte, wo Mandzukic am höchsten stieg und ins linke Toreck einköpfte (51.). Mario Götze (54.) machte nur drei Minuten später per Kopf sein erstes Bundesligator für die Bayern. Die torreichen Minuten waren jedoch noch nicht beendet. Ben-Hatira (58.) stand im Strafraum genau richtig und markierte durch eine Direktabnahme den Anschlusstreffer.

Hannover kassiert erste Heimniederlage

Hannover 96 kassierte im sechsten Heimspiel die erste Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka unterlag in einem turbulenten und hitzigen Fußballspiel gegen 1899 Hoffenheim 1:4 (0:2).

Die Treffer in der ersten Halbzeit für die seit der 12. Minute in Überzahl spielenden Kraichgauer erzielten Sejad Salihovic (10./Foulelfmeter) und Kai Herdling (18.). Startelf-Rückkehrer Mame Diouf hatte wegen einer Schwalbe schon früh die Gelb-Rote Karte (12.) gesehen, nachdem er zuvor bereits wegen Meckerns verwarnt worden war.

Nach dem Seitenwechsel wurde es hektisch. 44500 Zuschauer bejubelten Salif Sane (56.) für den Anschlusstreffer, ehe Roberto Firmino (62.) mit einem Doppelpack die Gegenwehr der Hannoveraner endgültig brach (62./64.). Nach dem 4:1 sah Marcello auch noch Rot. Neun 96er hatten Hoffenheim nichts mehr entgegenzusetzen.

Vor gut 30.000 Zuschauern, darunter 3000 Braunschweiger "Löwen", setzte sich der FSV Mainz 05 zeitgleich gegen Eintracht Braunschweig 2:0 (1:0) durch. Es ist der erste Heimsieg seit neun Wochen. Shinji Okazaki traf in der achten Minute für den FSV. Ein Geniestreich von Junior Diaz führte aus dem Nichts zur Mainzer Führung: Okazaki nahm den Traumpass des Linksverteidigers im vollen Lauf mit und lupfte den Ball über Eintracht-Keeper Daniel Davari. Erneut Okazaki sorgte in der 68. Minute für die Entscheidung.

Leverkusen siegt nach Rückstand

Leverkusen tat sich schwer gegen gut organisierte Gäste. Augsburg musste auf Grund zweier Sperren und der Verletzung von Ragnar Klavan eine fast komplett neue Viererkette in der Defensive aufbieten. Die neue Verteidigungslinie hatte sich noch gar nicht so recht formiert, da wäre Bayer schon fast in Führung gegangen. Doch Sidney Sam verfehlte das Tor nach 29 Sekunden knapp. Danach drängte Bayer zunächst mit konsequentem Spiel über die neuformierten FCA-Flügel auf den ersten Treffer. Bayer verpasste es, trotz zahlreicher Chancen das Tor zu markieren.

Augsburg machte es besser. Einen weiten Flügelwechsel des starken Tobias Werner nutzte André Hahn per Volleyschuss (24.). Bayer Kapitän Simon Rolfes (34.) egalisierte den Rückstand noch vor der Pause.

Robbie Kruse trat schon zwei Minuten nach seiner Einwechslung entscheidend in Szene. Der Australier bediente mit einem Flankenball von rechts Emre Can in der Mitte, der sich im Kopfballduell durchsetzte und die ersehnte Leverkusener Führung vor 25.000 Zuschauern in der BayArena erzielte (83.).

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Wolfsburg klettert auf Rang fünf

Der VfL Wolfsburg ist in der Spitzengruppe der Bundesliga-Tabelle angekommen. Gegen Werder Bremen setzte sich das Team von Trainer Dieter Hecking 3:0 (1:0) durch, die frühe Führung erzielte Maximilian Arnold in der siebten Minute nach einem Hackentrick von Ivica Olic. Im vergangenen Heimspiel hatte es für den VfL eine bittere Derbypleite gegen Eintracht Braunschweig (0:2) gegeben.

Offenbar hatten sich die "Wölfe" die Kritik der letzten Wochen nach der Pleite gegen Braunschweig zu Herzen genommen, denn den besseren Start erwischten aber die Gastgeber. Nach einem schönen Trick von Olic vollendete Arnold mit einem satten Linksschuss. Bremens Torhüter Sebastian Mielitz hatte dabei keine Chance. Und die Gastgeber setzten nach. Nur drei Minuten später hatte Perisic die große Chance zum 2:0.

Ivica Olic machte im Zusammenspiel mit dem insgesamt starken Arnold alles klar für Wolfsburg. Nach einer Hereingabe von Ivan Perisic, der zuvor einige Meter im Alleingang zurück gelegt hatte, flog Olic in den Ball und köpfte an Mielitz vorbei (72.). Der Bremer Schlussmann hatte alle Hände voll zu tun, so musste er unter anderem gegen den starken Arnold in der 79. Minute zur Tat schreiten. In der 89. Minute musste Mielitz dann noch noch einmal hinter sich greifen. Perisic schloss einen Alleingang über links aus der Distanz zum 3:0 ab.