Doorsoun-Khajeh: "Nicht nur Beste vom Rest"

Spitzenspiel in der Allianz Frauen-Bundesliga: Die SGS Essen spielt heute (ab 14 Uhr) als Tabellendritter beim ungeschlagenen Spitzenreiter FC Bayern München. Schafft es die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet, den Münchnerinnen die erste Bundesliganiederlage seit eineinhalb Jahren beizubringen?

Ausgeschlossen ist das nicht. Schließlich hat das Team von Trainer Markus Högner noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht – auch dank Sara Doorsoun-Khajeh. Die 24-jährige Mittelfeldspielerin ist inzwischen auch regelmäßig im Kreis der A-Nationalmannschaft dabei, auch wenn sie auf ihren ersten Einsatz noch wartet. "Unser Ziel war es schon vor der Saison, nicht immer nur die Besten vom Rest zu sein. Jetzt wollen wir zeigen, dass wir zurecht dort oben stehen", sagt Doorsoun-Khajeh im aktuellen DFB.de-Interview selbstbewusst. Auch gegen München sieht sie ihr Team nicht chancenlos: "Wir sind klarer Außenseiter, aber vielleicht gelingt uns die Überraschung."

DFB.de: Frau Doorsoun-Khajeh, Sie treten als Tabellendritter mit Essen beim FC Bayern München an. Wie hört sich das an?

Sara Doorsoun-Khajeh: Das ist natürlich eine tolle Ausgangslage. Rein tabellarisch ist es auf jeden Fall ein Spitzenspiel. Aber wir wissen ganz genau, dass wir klarer Außenseiter sind. Die Münchenerinnen haben einen überragenden Lauf.

DFB.de: Ziehen Sie daraus nicht eine besonderes Motivation? Sie könnten nach eineinhalb Jahren die erste Mannschaft sein, die den FC Bayern in der Allianz Frauen-Bundesliga besiegt.

Doorsoun-Khajeh: Uns muss niemand motivieren. Ein Spiel beim FC Bayern ist auch so schon eine großartige Sache. Unter diesen Voraussetzungen und vor allem bei dieser Tabellenkonstellation ist die Situation schon doppelt außergewöhnlich. Wir werden alles dafür tun, vielleicht eine Überraschung zu schaffen. Vergangene Saison haben wir im Heimspiel 0:0 gespielt. Das macht uns auf jeden Fall Mut.

DFB.de: Zuletzt gegen den VfL Wolfsburg gab es allerdings ein 0:4.

Doorsoun-Khajeh: Das war bitter und hat uns wehgetan. Vor allem auch deshalb, weil die Niederlage meiner Meinung nach deutlich zu hoch ausgefallen ist. Wir haben einige individuelle Fehler gemacht, die eine solche Spitzenmannschaft direkt bestraft. Das sollte uns Lehre und Warnung zugleich sein für das Spiel in München. Wenn wir das abstellen, werden wir eine Chance haben. Davon sind wir überzeugt.

DFB.de: Woher kommt dieses neue Selbstvertrauen? Und vor allem: Wie ist der dritte Platz zu erklären? Liegt es an der Schwächephase von Frankfurt und Potsdam oder ist Essen so stark in dieser Saison?

Doorsoun-Khajeh: Ich denke, beides trifft zu. Wir hatten vor der Saison das ganz klare Ziel, nicht immer nur die Besten vom Rest zu sein. Wir wollten zeigen, dass wir auch in die Top vier vordringen können, wenn es gut läuft. Und das ist bisher der Fall.

DFB.de: Also die eigene Stärke als Grund?

Doorsoun-Khajeh: Wir hatten schon immer eine gute Mannschaft. Auch in den vergangenen Jahren. Aber da waren wir noch zu unbeständig. An schlechten Tagen haben wir leider auch gegen deutlich schlechtere Gegner verloren. Das ist in dieser Saison bisher anders. Wir haben vor allem gegen Köln und gegen Leverkusen wirklich nicht gut gespielt. Aber wir haben die drei Zähler geholt. Das ist das einzige, was zählt. 24 Stunden später spielt das Zustandekommen des Erfolgs doch sowieso schon keine Rolle mehr. Ich glaube, wir haben einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.

DFB.de: Wie wichtig ist Ihre Rolle in diesem Zusammenhang?

Doorsoun-Khajeh: Grundsätzlich sollte man das natürlich besser den Trainer fragen. Ich kann allerdings sagen, dass es schon mein Anspruch ist, in dieser extrem jungen Mannschaft voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Ich bin ja inzwischen schon einige Jahre dabei, da sollte das einfach so sein. Ich möchte meine Erfahrung an unsere vielen Talente weitergeben. Nur so können wir gemeinsam besser werden.

DFB.de: Ihre Erfahrung beruht inzwischen auch darauf, dass Sie schon häufiger bei der A-Nationalmannschaft dabei waren. Obwohl Sie noch nicht zum Einsatz gekommen sind: Wie wichtig sind diese Treffen?

Doorsoun-Khajeh: Für mich sehr wichtig. Ich persönlich habe daraus noch mal eine große Portion Selbstvertrauen tanken können. Es ist schön und eine Ehre, bei den besten Spielerinnen Deutschlands dabei sein zu können. Das Niveau ist sehr hoch, davon kann ich nur profitieren. Ich sehe es auch als Lohn für die harte Arbeit Woche für Woche im Verein an.

DFB.de: Wie groß ist Ihr Traum, endlich einmal dann auch auf dem Platz stehen zu können?

Doorsoun-Khajeh: Auch das ist mein täglicher Antrieb bei der SGS Essen. Ich weiß ganz genau, dass ich im Klub die Grundlage legen muss. Alles andere ist der Lohn für die Arbeit dort. Ich mache mir keinen Druck. Ich bin davon überzeugt, dass ich irgendwann meine Chance bekommen werde.

[sw]

Spitzenspiel in der Allianz Frauen-Bundesliga: Die SGS Essen spielt heute (ab 14 Uhr) als Tabellendritter beim ungeschlagenen Spitzenreiter FC Bayern München. Schafft es die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet, den Münchnerinnen die erste Bundesliganiederlage seit eineinhalb Jahren beizubringen?

Ausgeschlossen ist das nicht. Schließlich hat das Team von Trainer Markus Högner noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht – auch dank Sara Doorsoun-Khajeh. Die 24-jährige Mittelfeldspielerin ist inzwischen auch regelmäßig im Kreis der A-Nationalmannschaft dabei, auch wenn sie auf ihren ersten Einsatz noch wartet. "Unser Ziel war es schon vor der Saison, nicht immer nur die Besten vom Rest zu sein. Jetzt wollen wir zeigen, dass wir zurecht dort oben stehen", sagt Doorsoun-Khajeh im aktuellen DFB.de-Interview selbstbewusst. Auch gegen München sieht sie ihr Team nicht chancenlos: "Wir sind klarer Außenseiter, aber vielleicht gelingt uns die Überraschung."

DFB.de: Frau Doorsoun-Khajeh, Sie treten als Tabellendritter mit Essen beim FC Bayern München an. Wie hört sich das an?

Sara Doorsoun-Khajeh: Das ist natürlich eine tolle Ausgangslage. Rein tabellarisch ist es auf jeden Fall ein Spitzenspiel. Aber wir wissen ganz genau, dass wir klarer Außenseiter sind. Die Münchenerinnen haben einen überragenden Lauf.

DFB.de: Ziehen Sie daraus nicht eine besonderes Motivation? Sie könnten nach eineinhalb Jahren die erste Mannschaft sein, die den FC Bayern in der Allianz Frauen-Bundesliga besiegt.

Doorsoun-Khajeh: Uns muss niemand motivieren. Ein Spiel beim FC Bayern ist auch so schon eine großartige Sache. Unter diesen Voraussetzungen und vor allem bei dieser Tabellenkonstellation ist die Situation schon doppelt außergewöhnlich. Wir werden alles dafür tun, vielleicht eine Überraschung zu schaffen. Vergangene Saison haben wir im Heimspiel 0:0 gespielt. Das macht uns auf jeden Fall Mut.

DFB.de: Zuletzt gegen den VfL Wolfsburg gab es allerdings ein 0:4.

Doorsoun-Khajeh: Das war bitter und hat uns wehgetan. Vor allem auch deshalb, weil die Niederlage meiner Meinung nach deutlich zu hoch ausgefallen ist. Wir haben einige individuelle Fehler gemacht, die eine solche Spitzenmannschaft direkt bestraft. Das sollte uns Lehre und Warnung zugleich sein für das Spiel in München. Wenn wir das abstellen, werden wir eine Chance haben. Davon sind wir überzeugt.

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DFB.de: Woher kommt dieses neue Selbstvertrauen? Und vor allem: Wie ist der dritte Platz zu erklären? Liegt es an der Schwächephase von Frankfurt und Potsdam oder ist Essen so stark in dieser Saison?

Doorsoun-Khajeh: Ich denke, beides trifft zu. Wir hatten vor der Saison das ganz klare Ziel, nicht immer nur die Besten vom Rest zu sein. Wir wollten zeigen, dass wir auch in die Top vier vordringen können, wenn es gut läuft. Und das ist bisher der Fall.

DFB.de: Also die eigene Stärke als Grund?

Doorsoun-Khajeh: Wir hatten schon immer eine gute Mannschaft. Auch in den vergangenen Jahren. Aber da waren wir noch zu unbeständig. An schlechten Tagen haben wir leider auch gegen deutlich schlechtere Gegner verloren. Das ist in dieser Saison bisher anders. Wir haben vor allem gegen Köln und gegen Leverkusen wirklich nicht gut gespielt. Aber wir haben die drei Zähler geholt. Das ist das einzige, was zählt. 24 Stunden später spielt das Zustandekommen des Erfolgs doch sowieso schon keine Rolle mehr. Ich glaube, wir haben einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.

DFB.de: Wie wichtig ist Ihre Rolle in diesem Zusammenhang?

Doorsoun-Khajeh: Grundsätzlich sollte man das natürlich besser den Trainer fragen. Ich kann allerdings sagen, dass es schon mein Anspruch ist, in dieser extrem jungen Mannschaft voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Ich bin ja inzwischen schon einige Jahre dabei, da sollte das einfach so sein. Ich möchte meine Erfahrung an unsere vielen Talente weitergeben. Nur so können wir gemeinsam besser werden.

DFB.de: Ihre Erfahrung beruht inzwischen auch darauf, dass Sie schon häufiger bei der A-Nationalmannschaft dabei waren. Obwohl Sie noch nicht zum Einsatz gekommen sind: Wie wichtig sind diese Treffen?

Doorsoun-Khajeh: Für mich sehr wichtig. Ich persönlich habe daraus noch mal eine große Portion Selbstvertrauen tanken können. Es ist schön und eine Ehre, bei den besten Spielerinnen Deutschlands dabei sein zu können. Das Niveau ist sehr hoch, davon kann ich nur profitieren. Ich sehe es auch als Lohn für die harte Arbeit Woche für Woche im Verein an.

DFB.de: Wie groß ist Ihr Traum, endlich einmal dann auch auf dem Platz stehen zu können?

Doorsoun-Khajeh: Auch das ist mein täglicher Antrieb bei der SGS Essen. Ich weiß ganz genau, dass ich im Klub die Grundlage legen muss. Alles andere ist der Lohn für die Arbeit dort. Ich mache mir keinen Druck. Ich bin davon überzeugt, dass ich irgendwann meine Chance bekommen werde.