Dino Zoff: "Deutschland hat keine Schwachpunkte"

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Dino Zoff brauchte nur vier Länderspiele, um seinen ersten Titel zu gewinnen: die Europameisterschaft 1968. Der ehemalige Torhüter von Weltklasse ist eine lebende Legende des italienischen Fußballs, gegen Deutschland hat der heute 70-Jährige große Schlachten geschlagen.

Im Alter von 40 Jahren wurde er 1982 dank eines 3:1 im WM-Finale gegen die DFB-Auswahl Weltmeister. 2000 führte er die "Squadra Azzurra" als Teamchef ins EM-Endspiel gegen Frankreich - aber er verlor. "Dino Nazionale" spricht im Interview über Stärken und Schwächen beider Mannschaften und seinen Respekt vor Mario Gomez.

Frage: Dino Zoff, Deutschland hat mit den Italienern gleich mehrere Rechnungen offen. Die Wunde von 2006, das Ende des Sommermärchens, ist noch nicht verheilt. 1982 spielt eine Rolle, das Jahrhundertspiel 1970. Kann Italien wieder zum deutschen Schreckgespenst werden?

Dino Zoff: Italien hat große Chancen, bei dieser EM weiterzukommen. Deutschland muss sich in Acht nehmen. Die Azzurri haben Kraft und Fantasie - sie können jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen. Dies hat das Spiel gegen England wieder klar bewiesen.

Frage: Joachim Löw hat Deutschland zu einer jungen, modernen und offensivstarken Mannschaft geformt. Was halten sie von der DFB-Auswahl?

Zoff: Deutschland ist eine ausgewogene Mannschaft ohne Schwachpunkte. Sie hat bisher stets sehr Positives geleistet. Einzige Ausnahme war meiner Ansicht nach das Spiel gegen Portugal. Da ist Deutschland mehr als gegen andere Gegner unter Druck geraten.

Frage: Italien hat den genialen Strategen Andrea Pirlo, die Exzentriker Mario Balotelli und Antonio Cassano. Wen müssen die Deutschen im Halbfinale besonders im Auge haben? Wer ist der Beste der Azzurri?

Zoff: Gianluigi Buffon, der Kapitän und Torwart. Er hat bei den Elfmetern gegen England große Reife bewiesen. In solchen Momenten lastet die Zukunft der gesamten Mannschaft auf den Schultern des Tormannes. Doch Buffon versteht es, Verantwortung zu übernehmen.

Frage: Balotellis Eskapaden waren ein großes Thema, auch in der deutschen Presse. Wie schätzen sie den komplizierten Jungstar ein?

Zoff: Balotelli ist ein starker Stürmer, seine Leistungen sind unbestreitbar exzellent. Es ist gut, dass ihn Nationaltrainer Cesare Prandelli so viel einsetzt.

Frage: Der italienische Vereinsfußball wird schon wieder von einem Wett- und Manipulationsskandal erschüttert. Liegt der Calcio in Ihrer Heimat am Boden?

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Zoff: Die Ermittlungen sind noch im Gange. Wir hoffen alle, dass das Ausmaß der Affäre geringer ist, als man anfangs dachte...

Frage: Deutschland wird von vielen als das neue Spanien angesehen, die spielstärkste Mannschaft. Welchen deutschen Spieler schätzen sie besonders?

Zoff: Vor allem die Leistungen von Mario Gomez haben mich bis jetzt beeindruckt. Er ist ein toller Spieler.

Frage: Wer wird Europameister? Ist Deutschland der Favorit?

Zoff: Ja, zusammen mit Spanien und Italien. Auch Portugal hat mit seinem Superstar Cristiano Ronaldo bisher Positives geleistet. Eine Enttäuschung waren für mich die Niederlande. Ich hätte mir mehr von der Mannschaft erwartet.

[sid]

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Dino Zoff brauchte nur vier Länderspiele, um seinen ersten Titel zu gewinnen: die Europameisterschaft 1968. Der ehemalige Torhüter von Weltklasse ist eine lebende Legende des italienischen Fußballs, gegen Deutschland hat der heute 70-Jährige große Schlachten geschlagen.

Im Alter von 40 Jahren wurde er 1982 dank eines 3:1 im WM-Finale gegen die DFB-Auswahl Weltmeister. 2000 führte er die "Squadra Azzurra" als Teamchef ins EM-Endspiel gegen Frankreich - aber er verlor. "Dino Nazionale" spricht im Interview über Stärken und Schwächen beider Mannschaften und seinen Respekt vor Mario Gomez.

Frage: Dino Zoff, Deutschland hat mit den Italienern gleich mehrere Rechnungen offen. Die Wunde von 2006, das Ende des Sommermärchens, ist noch nicht verheilt. 1982 spielt eine Rolle, das Jahrhundertspiel 1970. Kann Italien wieder zum deutschen Schreckgespenst werden?

Dino Zoff: Italien hat große Chancen, bei dieser EM weiterzukommen. Deutschland muss sich in Acht nehmen. Die Azzurri haben Kraft und Fantasie - sie können jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen. Dies hat das Spiel gegen England wieder klar bewiesen.

Frage: Joachim Löw hat Deutschland zu einer jungen, modernen und offensivstarken Mannschaft geformt. Was halten sie von der DFB-Auswahl?

Zoff: Deutschland ist eine ausgewogene Mannschaft ohne Schwachpunkte. Sie hat bisher stets sehr Positives geleistet. Einzige Ausnahme war meiner Ansicht nach das Spiel gegen Portugal. Da ist Deutschland mehr als gegen andere Gegner unter Druck geraten.

Frage: Italien hat den genialen Strategen Andrea Pirlo, die Exzentriker Mario Balotelli und Antonio Cassano. Wen müssen die Deutschen im Halbfinale besonders im Auge haben? Wer ist der Beste der Azzurri?

Zoff: Gianluigi Buffon, der Kapitän und Torwart. Er hat bei den Elfmetern gegen England große Reife bewiesen. In solchen Momenten lastet die Zukunft der gesamten Mannschaft auf den Schultern des Tormannes. Doch Buffon versteht es, Verantwortung zu übernehmen.

Frage: Balotellis Eskapaden waren ein großes Thema, auch in der deutschen Presse. Wie schätzen sie den komplizierten Jungstar ein?

Zoff: Balotelli ist ein starker Stürmer, seine Leistungen sind unbestreitbar exzellent. Es ist gut, dass ihn Nationaltrainer Cesare Prandelli so viel einsetzt.

Frage: Der italienische Vereinsfußball wird schon wieder von einem Wett- und Manipulationsskandal erschüttert. Liegt der Calcio in Ihrer Heimat am Boden?

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Zoff: Die Ermittlungen sind noch im Gange. Wir hoffen alle, dass das Ausmaß der Affäre geringer ist, als man anfangs dachte...

Frage: Deutschland wird von vielen als das neue Spanien angesehen, die spielstärkste Mannschaft. Welchen deutschen Spieler schätzen sie besonders?

Zoff: Vor allem die Leistungen von Mario Gomez haben mich bis jetzt beeindruckt. Er ist ein toller Spieler.

Frage: Wer wird Europameister? Ist Deutschland der Favorit?

Zoff: Ja, zusammen mit Spanien und Italien. Auch Portugal hat mit seinem Superstar Cristiano Ronaldo bisher Positives geleistet. Eine Enttäuschung waren für mich die Niederlande. Ich hätte mir mehr von der Mannschaft erwartet.