Die Vizweltmeister von 1982 in Paris

Erst mal den Überblick bekommen. Unter diesem Motto stand der Start des knapp dreitägigen Begegnungstrips der deutschen WM-Halbfinalisten von 1982 an diesem Dienstag in Paris. Aus Anlass des 50-jährigen Beststehens des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags waren sie im Rahmen des Länderspiels am Mittwoch (ab 21 Uhr, live in der ARD) in Frankreichs Hauptstadt gekommen, wo vor dem Anpfiff das Wiedersehen ansteht mit ihren damaligen französischen Kontrahenten beim als "Drama von Sevilla" in die Fußballgeschichte eingegangenen Kampf um den Einzug ins WM-Finale.

Für die deutschen Vizeweltmeister ging es, um einen Blick aufs große Ganze der französischen Metropole zu erhalten, zunächst einmal auf den 324 Meter hohen Eiffelturm. "Welch ein eindrucksvoller Anblick", schwärmte Hansi Müller nach der exklusiven Backstage-Führung durch und auf das berühmte Wahrzeichen der französischen Weltstadt.

Als einziger der anwesenden "82er" hatte Ulli Stielike in Paris ein Länderspiel gegen Frankreich absolviert. Am 23. Februar 1977 war das. Es war freilich alles andere als ein Vergnügen für den damals 22 Jahre alten Profi von Borussia Mönchengladbach. Zum einen setzte es in diesem Länderspiel, dem 103. und letzten von Franz Beckenbauer, ein 0:1. Zum anderen war sein Wechsel zu Real Madrid beschlossene Sache, weshalb er als "Abtrünniger", so die damalige Berufungspraxis, aus der Nationalmannschaft (vorübergehend) ausgeschlossen worden war.

Stielike: "Aufenthalt ist eine besondere Freude"

Erst als danach die WM 1978 ohne Stielike und Beckenbauer aus deutscher Sicht mit einem Scherbenhaufen endete und der neue Bundestrainer Jupp Derwall mit neuen Spielern und neuen Methoden um neue Erfolge kämpfte, kehrte der bei Real Madrid zu Ruhm und Ehre avancierte Publikumsliebling der spanischen Fans 1978 zunächst für ein Spiel, 1979 für drei Begegnungen und von 1980 an bis zum Ende seiner Länderspiel-Karriere 1984 auf Dauer in das DFB-Team zurück.

"Damals war Paris für mich alles andere als eine glückliche Station", erinnert sich Stielike an die für ihn persönlich vor 36 Jahren recht dunkle Seite der Stadt des Lichts, beeilt sich aber zu betonen: "Diesmal habe ich mich jedoch sehr auf Paris gefreut, das ja eine absolut sehenswerte Stadt ist. Wegen meiner Jahre im Ausland habe ich darüber hinaus viele meiner damaligen Kollegen lange nicht gesehen. Von daher ist der diesmalige Aufenthalt für mich eine besondere Freude, denn die Jungs, die bei jenem Halbfinale 1982 in Sevilla dabei gewesen waren, haben einiges gemeinsam. Wenn man mit so einem dramatischen Spiel das Tor zu einem WM-Finale aufstößt, dann bleibt das für alle unvergessen."

Vor allem für Stielike selbst, der beim Elfmeterschießen an Frankreichs Torwart Jean-Luc Ettori gescheitert war, dann aber von Toni Schumacher mit dessen abgewehrten beiden Elfmetern "gerettet" werden konnte. Auf den Überblick vom Eiffelturm über die Stadt musste der 58-Jährige, der als großartiger Libero berühmt war für seinen strategischen Blick über das Spiel, allerdings verzichten. Aus Bochum kommend, wo er seine Tochter besucht hatte, kommt er erst am Spätnachmittag an die Seine. "Mein Paris-Programm beginnt erst heute Abend mit dem Besuch im Lido", so Stielike.

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Erst mal den Überblick bekommen. Unter diesem Motto stand der Start des knapp dreitägigen Begegnungstrips der deutschen WM-Halbfinalisten von 1982 an diesem Dienstag in Paris. Aus Anlass des 50-jährigen Beststehens des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags waren sie im Rahmen des Länderspiels am Mittwoch (ab 21 Uhr, live in der ARD) in Frankreichs Hauptstadt gekommen, wo vor dem Anpfiff das Wiedersehen ansteht mit ihren damaligen französischen Kontrahenten beim als "Drama von Sevilla" in die Fußballgeschichte eingegangenen Kampf um den Einzug ins WM-Finale.

Für die deutschen Vizeweltmeister ging es, um einen Blick aufs große Ganze der französischen Metropole zu erhalten, zunächst einmal auf den 324 Meter hohen Eiffelturm. "Welch ein eindrucksvoller Anblick", schwärmte Hansi Müller nach der exklusiven Backstage-Führung durch und auf das berühmte Wahrzeichen der französischen Weltstadt.

Als einziger der anwesenden "82er" hatte Ulli Stielike in Paris ein Länderspiel gegen Frankreich absolviert. Am 23. Februar 1977 war das. Es war freilich alles andere als ein Vergnügen für den damals 22 Jahre alten Profi von Borussia Mönchengladbach. Zum einen setzte es in diesem Länderspiel, dem 103. und letzten von Franz Beckenbauer, ein 0:1. Zum anderen war sein Wechsel zu Real Madrid beschlossene Sache, weshalb er als "Abtrünniger", so die damalige Berufungspraxis, aus der Nationalmannschaft (vorübergehend) ausgeschlossen worden war.

Stielike: "Aufenthalt ist eine besondere Freude"

Erst als danach die WM 1978 ohne Stielike und Beckenbauer aus deutscher Sicht mit einem Scherbenhaufen endete und der neue Bundestrainer Jupp Derwall mit neuen Spielern und neuen Methoden um neue Erfolge kämpfte, kehrte der bei Real Madrid zu Ruhm und Ehre avancierte Publikumsliebling der spanischen Fans 1978 zunächst für ein Spiel, 1979 für drei Begegnungen und von 1980 an bis zum Ende seiner Länderspiel-Karriere 1984 auf Dauer in das DFB-Team zurück.

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"Damals war Paris für mich alles andere als eine glückliche Station", erinnert sich Stielike an die für ihn persönlich vor 36 Jahren recht dunkle Seite der Stadt des Lichts, beeilt sich aber zu betonen: "Diesmal habe ich mich jedoch sehr auf Paris gefreut, das ja eine absolut sehenswerte Stadt ist. Wegen meiner Jahre im Ausland habe ich darüber hinaus viele meiner damaligen Kollegen lange nicht gesehen. Von daher ist der diesmalige Aufenthalt für mich eine besondere Freude, denn die Jungs, die bei jenem Halbfinale 1982 in Sevilla dabei gewesen waren, haben einiges gemeinsam. Wenn man mit so einem dramatischen Spiel das Tor zu einem WM-Finale aufstößt, dann bleibt das für alle unvergessen."

Vor allem für Stielike selbst, der beim Elfmeterschießen an Frankreichs Torwart Jean-Luc Ettori gescheitert war, dann aber von Toni Schumacher mit dessen abgewehrten beiden Elfmetern "gerettet" werden konnte. Auf den Überblick vom Eiffelturm über die Stadt musste der 58-Jährige, der als großartiger Libero berühmt war für seinen strategischen Blick über das Spiel, allerdings verzichten. Aus Bochum kommend, wo er seine Tochter besucht hatte, kommt er erst am Spätnachmittag an die Seine. "Mein Paris-Programm beginnt erst heute Abend mit dem Besuch im Lido", so Stielike.