Die Trainer der Gruppe B: Jogi und die Konkurrenten

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Sie stehen bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in der Verantwortung. Sie träumen vom Titel, sie wollen ihre Mannschaften zum großen Erfolg führen. Die Trainer der EURO-Teilnehmer im Porträt. Heute: Gruppe B.

Joachim Löw (Deutschland)

Zweiter bei der EURO 2008, Dritter bei der WM 2010 - diesmal soll der ganz große Wurf gelingen. "Die Sehnsucht nach einem Titel ist bei uns allen so groß wie noch nie", sagt Bundestrainer Joachim Löw vor der EM. 2012 soll deshalb das Jahr werden, in dem sich Löw für seine jahrelange Akribie belohnt. "Ich freue mich auf die EM", sagt Löw trotz des täglich steigenden Drucks, "ein Turnier kostet zwar viel Kraft und Energie, aber über allem steht die Herausforderung". Sie lautet: Europameister werden!

Seit Wochen ist Löw daher damit beschäftigt, die deutsche Elf auf die Mission EM-Titel vorzubereiten. Die Experten sind aber schon im Vorfeld von der Arbeit des Bundestrainers begeistert. "Jogi hat es geschafft, mit kultiviertem und zielorientiertem Fußball in Verbindung mit unserem Tugenden verlorenes Ansehen zurückzugewinnen", lobt Günter Netzer. Auch international ist die Anerkennung für Löw riesig. "Deutschland hat derzeit das beste Team Europas, sehr jung, sehr kreativ", würdigt stellvertretend UEFA-Präsident Michel Platini. Kurz: Löw steht für einen neuen deutschen Fußball-Stil.

Und er blickt auch schon voraus: "Der Weg dieser Auswahl ist noch nicht zu Ende. Es sind noch so viele Spieler dabei, die noch viele Turniere bestreiten können." Nach der EURO soll schon das nächste Ziel angegangen werden: die WM 2014 in Brasilien.

Bert van Marwijk (Niederlande)

Bert van Marwijk ist den deutschen Fußballfans noch als Bundesliga-Trainer von Borussia Dortmund in Erinnerung. Beim deutschen Meister stand er von Juni 2004 bis Dezember 2006 an der Seitenlinie. Seinen größten Erfolg als Vereinscoach feierte der Niederländer als Trainer von Feyenoord Rotterdam mit dem Gewinn des UEFA-Pokals 2002 - gegen den BVB.

Van Marwijk, Schwiegervater des ehemaligen Bayern-Kapitäns Mark van Bommel, übernahm nach dem Viertelfinal-Aus der Elftal bei der EM 2008 den Posten des Bondscoaches vom ehemaligen Weltklassestürmer Marco van Basten. Seitdem verlor das Team unter seiner Leitung von 46 Länderspielen nur vier.

Die bitterste Pleite kassierten das Oranje-Team im WM-Finale in Südafrika gegen Spanien (0:1 n.V.). Weitere Niederlagen gab es nur im bereits unbedeutenden letzten EM-Qualifikationsspiel 2011 gegen Schweden (2:3) sowie in Länderspielen 2008 gegen Australien (1:2) und zuletzt Mitte November in Hamburg gegen Deutschland (0:3). Der niederländische Verband KNVB honorierte den positiven Trend und verlängerte den Vertrag von van Marwijk im Dezember vorzeitig um gleich vier Jahre bis zur EM 2016 in Frankreich.

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Morten Olsen (Dänemark)

Eigentlich hatte Morten Olsen ja vor, sich nach der EM zu verabschieden von seinem Landshold, wie die Nationalmannschaft in Dänemark genannt wird. Doch dann schien ihm die Truppe, die er schon seit 2000 mit wechselndem Erfolg betreut, doch zu zukunftsträchtig. Im vergangenen Herbst verlängerte er seinen Vertrag mit der Dansk Boldspil-Union (DBU) bis 2014 - drei Wochen, nachdem er die Dänen beim sechsten Versuch zum vierten Mal (jeweils zweimal EM und WM) zu einem großen Turnier geführt hatte.

Dabei hatte Olsen, der einst den 1. FC Köln trainierte und dort auch noch als Profi spielte, durchaus reizvolle Alternativen zum Nationaltrainer-Dasein. Olsens ehemaliger Mitspieler Frank Arnesen wollte den 62-Jährigen, wie es hieß, noch vor einigen Monaten zum Hamburger SV holen. In Dänemark wird vor allem Olsens fairer Umgang mit den Spielern geschätzt, in seiner Heimatstadt Vordingborg ist nach dem Hobby-Ornitologen die "Morten Olsens Allé" benannt.

In zwei Jahren könnte Olsen im Jahr seines Jubiläums abtreten: 2014 hat er Dänemark 30 Jahre als Spieler und Coach gedient. "Aber ein Nationaltrainer", sagt er, "kann leicht arbeiten bis er 70 ist."

Paulo Bento (Portugal)

Die Kampfansage von Paulo Bento dürfte auch in den Ohren der deutschen Fußball-Nationalspieler klingeln. "Wir werden jedes Spiel mit dem Ziel angehen, gewinnen zu wollen - egal wie der Gegner heißt", sagte der Trainer der portugiesischen Nationalmannschaft um Superstar Cristiano Ronaldo mit Blick auf das EM-Endrundenspiel am 9. Juni in Lwiw.

Der 42 Jahre alte Bento weiß, was es heißt, fast jedes Spiel gewinnen zu müssen. Als der 35-malige Nationalspieler das Nationalteam im September 2010 von Carlos Queiroz übernahm, war die EM-Qualifiaktion für den EM-Zweiten von 2004 nach nur einem Punkt aus zwei Partien schon in weite Ferne gerückt. "Er hat dann die Wende geschafft und das Team umgekrempelt", sagte Ronaldo, der sein Team mit zwei Toren beim 6:2 im Play-off gegen Bosnien-Herzegowina zur Endrunde geführt hat, über den Neustart unter Bento.

Dennoch stand der gebürtige Lissaboner nach dem Verpassen der direkten Qualifikation sofort in der Kritik. In den Medien wurde bereits über eine Ablösung des Trainers spekuliert. Als Interimslösung war zum wiederholten Mal José Mourinho im Gespräch. Doch nach der Qualifikation für das siebte Großereignis seit dem Jahr 2000 in Folge hat Bento, der 2008 Sporting Lissabon zur Meisterschaft führte, seinen Posten sicher.

[sid]

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Sie stehen bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in der Verantwortung. Sie träumen vom Titel, sie wollen ihre Mannschaften zum großen Erfolg führen. Die Trainer der EURO-Teilnehmer im Porträt. Heute: Gruppe B.

Joachim Löw (Deutschland)

Zweiter bei der EURO 2008, Dritter bei der WM 2010 - diesmal soll der ganz große Wurf gelingen. "Die Sehnsucht nach einem Titel ist bei uns allen so groß wie noch nie", sagt Bundestrainer Joachim Löw vor der EM. 2012 soll deshalb das Jahr werden, in dem sich Löw für seine jahrelange Akribie belohnt. "Ich freue mich auf die EM", sagt Löw trotz des täglich steigenden Drucks, "ein Turnier kostet zwar viel Kraft und Energie, aber über allem steht die Herausforderung". Sie lautet: Europameister werden!

Seit Wochen ist Löw daher damit beschäftigt, die deutsche Elf auf die Mission EM-Titel vorzubereiten. Die Experten sind aber schon im Vorfeld von der Arbeit des Bundestrainers begeistert. "Jogi hat es geschafft, mit kultiviertem und zielorientiertem Fußball in Verbindung mit unserem Tugenden verlorenes Ansehen zurückzugewinnen", lobt Günter Netzer. Auch international ist die Anerkennung für Löw riesig. "Deutschland hat derzeit das beste Team Europas, sehr jung, sehr kreativ", würdigt stellvertretend UEFA-Präsident Michel Platini. Kurz: Löw steht für einen neuen deutschen Fußball-Stil.

Und er blickt auch schon voraus: "Der Weg dieser Auswahl ist noch nicht zu Ende. Es sind noch so viele Spieler dabei, die noch viele Turniere bestreiten können." Nach der EURO soll schon das nächste Ziel angegangen werden: die WM 2014 in Brasilien.

Bert van Marwijk (Niederlande)

Bert van Marwijk ist den deutschen Fußballfans noch als Bundesliga-Trainer von Borussia Dortmund in Erinnerung. Beim deutschen Meister stand er von Juni 2004 bis Dezember 2006 an der Seitenlinie. Seinen größten Erfolg als Vereinscoach feierte der Niederländer als Trainer von Feyenoord Rotterdam mit dem Gewinn des UEFA-Pokals 2002 - gegen den BVB.

Van Marwijk, Schwiegervater des ehemaligen Bayern-Kapitäns Mark van Bommel, übernahm nach dem Viertelfinal-Aus der Elftal bei der EM 2008 den Posten des Bondscoaches vom ehemaligen Weltklassestürmer Marco van Basten. Seitdem verlor das Team unter seiner Leitung von 46 Länderspielen nur vier.

Die bitterste Pleite kassierten das Oranje-Team im WM-Finale in Südafrika gegen Spanien (0:1 n.V.). Weitere Niederlagen gab es nur im bereits unbedeutenden letzten EM-Qualifikationsspiel 2011 gegen Schweden (2:3) sowie in Länderspielen 2008 gegen Australien (1:2) und zuletzt Mitte November in Hamburg gegen Deutschland (0:3). Der niederländische Verband KNVB honorierte den positiven Trend und verlängerte den Vertrag von van Marwijk im Dezember vorzeitig um gleich vier Jahre bis zur EM 2016 in Frankreich.

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Morten Olsen (Dänemark)

Eigentlich hatte Morten Olsen ja vor, sich nach der EM zu verabschieden von seinem Landshold, wie die Nationalmannschaft in Dänemark genannt wird. Doch dann schien ihm die Truppe, die er schon seit 2000 mit wechselndem Erfolg betreut, doch zu zukunftsträchtig. Im vergangenen Herbst verlängerte er seinen Vertrag mit der Dansk Boldspil-Union (DBU) bis 2014 - drei Wochen, nachdem er die Dänen beim sechsten Versuch zum vierten Mal (jeweils zweimal EM und WM) zu einem großen Turnier geführt hatte.

Dabei hatte Olsen, der einst den 1. FC Köln trainierte und dort auch noch als Profi spielte, durchaus reizvolle Alternativen zum Nationaltrainer-Dasein. Olsens ehemaliger Mitspieler Frank Arnesen wollte den 62-Jährigen, wie es hieß, noch vor einigen Monaten zum Hamburger SV holen. In Dänemark wird vor allem Olsens fairer Umgang mit den Spielern geschätzt, in seiner Heimatstadt Vordingborg ist nach dem Hobby-Ornitologen die "Morten Olsens Allé" benannt.

In zwei Jahren könnte Olsen im Jahr seines Jubiläums abtreten: 2014 hat er Dänemark 30 Jahre als Spieler und Coach gedient. "Aber ein Nationaltrainer", sagt er, "kann leicht arbeiten bis er 70 ist."

Paulo Bento (Portugal)

Die Kampfansage von Paulo Bento dürfte auch in den Ohren der deutschen Fußball-Nationalspieler klingeln. "Wir werden jedes Spiel mit dem Ziel angehen, gewinnen zu wollen - egal wie der Gegner heißt", sagte der Trainer der portugiesischen Nationalmannschaft um Superstar Cristiano Ronaldo mit Blick auf das EM-Endrundenspiel am 9. Juni in Lwiw.

Der 42 Jahre alte Bento weiß, was es heißt, fast jedes Spiel gewinnen zu müssen. Als der 35-malige Nationalspieler das Nationalteam im September 2010 von Carlos Queiroz übernahm, war die EM-Qualifiaktion für den EM-Zweiten von 2004 nach nur einem Punkt aus zwei Partien schon in weite Ferne gerückt. "Er hat dann die Wende geschafft und das Team umgekrempelt", sagte Ronaldo, der sein Team mit zwei Toren beim 6:2 im Play-off gegen Bosnien-Herzegowina zur Endrunde geführt hat, über den Neustart unter Bento.

Dennoch stand der gebürtige Lissaboner nach dem Verpassen der direkten Qualifikation sofort in der Kritik. In den Medien wurde bereits über eine Ablösung des Trainers spekuliert. Als Interimslösung war zum wiederholten Mal José Mourinho im Gespräch. Doch nach der Qualifikation für das siebte Großereignis seit dem Jahr 2000 in Folge hat Bento, der 2008 Sporting Lissabon zur Meisterschaft führte, seinen Posten sicher.